Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1899
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- 1899-12-08
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- 08.12.1899
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9430 Nichtamtlicher Teil. 285, 8. Dezember 1899. groß, wird ein Kulturvolk, das sich in der Welt so gern das Volk der Idealisten nennen hört, nicht davor zurückschrecken dürfen, eine so hervorragend idealistische Aufgabe auf seine Fahne zu schreibeu. Allen übrigen Kulturvölkern mit einem ersten thatkräftigen Beispiel voranzugehen, wäre in alle Zu kunft für unser deutsches Volk ein stolzer Ruhmestitel!« Kleine Mitteilungen. Vom Reichstag. — Der deutsche Reichstag führte am 5. d. M. in dritter Lesung die Beratung der Gewerbeordnungs-Novelle zu Ende. Artikel 8 betrifft die Arbeitszeit der Angestellten in offenen Vcrkaufsgcschästen und die Ladenschlußstunde. Z 139c, Absatz 1 normiert die Ruhezeit von 10 Stunden für die Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter. Nach Absatz 2 soll in Ge meinden über 20000 Seelen und in Geschäften mit mehr als einem Gehilfen die Ruhezeit 11 Stunden betragen. Die dcutschkonser- vativen Abgeordneten Or. von Frege, von Lübeck und Jacobs kötter beantragen, diesen Absatz wieder zu streichen, eventuell die Grenze bei Orten von 100000 Einwohnern zu ziehe». In Absatz 3 wird eine anderthalbstündige Mittagspause festgesetzt; dieselben Antragsteller wollen sie auf 1 Stunde reduziert nassen. Dagegen lag ein Kompromißantrag vor, wonach die in zweiter Lesung getroffenen Bestimmungen des Artikels 8 über die Minimal ruhezeit und die Mittagspause der Gehilfen so zu fassen sind, daß sie nur für die Gehilfen gelten, der Prinzipal also nach Eintritt der Ruhezeit weiter verkaufen darf. Ferner will der Kompromißantrag noch die Streichung der in zweiter Lesung hinzugefügten Bestimmung, wonach in offenen Verkaufsstellen den Angestellten eine Sitzgelegenheit geboten sein muß. ^ Die konservativen Anträge wurden abgelehnt, die beiden Kompromißanträge angenommen. Die Absätze 1, 2, 3 sind also, lediglich redaktionell verbessert, angenommen, Absatz 4 (Gewährung von Sitzgelegenheit) wurde wieder gestrichen. Es bleibt beim obli gatorischen Ladenschluß von 9 Uhr abends bis 5 Uhr morgens und dem fakultativen Ladenschluß von 8 Uyr bis 6 Uhr morgens, oder von 9 Uhr bis 7 Uhr morgens. Gewerbe und Handel im Deutschen Reich. — Unter diesem Titel hat das Kaiserliche Statistische Amt ein Werk ver öffentlicht, das die Ergebnisse der gewerblichen Betriebs zählung vom 14. Juni 189b in zusammcnfassender Bearbeitung zur Darstellung bringt (Band 119 der Statistik des Deutschen Reichs, Berlin 1899, Preis 8 -/6). Schon im März 1898 war über die hauptsächlichsten Resultate dieses Teiles der Arbeiten über die Berufs- und Gcwerbezählung von 1895 ein besonderes Ergänzungs- Heft zu den Vicrteljahrshcsten der Reichs-Statistik ausgegeüen morden, dann erschien das ausführliche Tabellenwerk im Laufe des Vorjahres in den Bänden 113 bis 118 der Reichs-Statistik. Das jetzige Werk will den gewaltigen Zahlenstoff textlich dar- legen und auf diese Weise über Stand und Entwickelung von Gewerbe und Handel im Reiche einen Ueberblick geben. Die Darstellung zerfällt in elf Abschnitte. Zunächst wird die Ausdehnung von Gewerbe und Handel in ihren einzelnen Zweigen, deren die Statistik 320 unterscheidet, im allgemeinen betrachtet, zugleich unter Hervorhebung ihrer Entwickelung seit der ersten Gewerbezählung vom Jahre 1882. Hieran reihen sich Unter suchungen über Umfang und Entwickelung von Allein- und Ge hilfen-, von Klein-, Mittel- und Großbetrieben, über das Gewerbe- personal nach Unternehmern, Angestellten, Arbeitern, Lehrlingen, jugendlichen Arbeitern, Arbeiterinnen rc., über verschiedene Be schäftigungen im gleichen Betriebe, über Maschinen- und Motoren verwendung und viele andere Seiten des gewerblichen Lebens, deren jede ihre Beleuchtung anführt. Dem eingehenden Text (von 245 Seiten gr. 4°) ist als Anhang eine Reihe von Tabellen, die weitere Forschungen durch Verhältniszahlen und Vergleiche von 1895er und 1882 er Zahlen erleichtern sollen, sowie eine An zahl von Karten beigegeben; letztere bringen ausgcwählte Gewerbe- zwcige, auch die industriellen Großbetriebe in ihrer geographischen Verbreitung zur Veranschaulichung. Mit diesem Werke hat das Kaiserliche Statistische Amt zu gleich die gesamte Darstellung der Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895 zum Abschluß gebracht. Die gesamten Ergeb nisse sind in 18 Bänden auf rund 10 000 Seiten niedergelegt, und insbesondere sind sie durch die, auch mit zahlreichen kartogra phischen Beilagen illustrierten Textbände: Band 111 der Statistik des Deutschen Reiches, -Die berufliche und soziale Gliederung des deutschen Volkes-, Band 112, »Die Landwirthschaft im Deutschen Reiche» und Band 119, -Gewerbe nnd Handel im Deutschen Reiche», der Benutzung für weitere Kreise erschlossen. Umfassende neue Grundlagen sind damit für die Beurteilung der heimischen wirtschaftlichen Verhältnisse geschaffen. Mögen sie Verwaltung und Wissenschaft reichlich fördern HU Nutz und Frommen unserer Volks wirtschaft und damit des Reiches. Leipzigs Postverkehr. — Ueber den sehr bedeutenden Post verkehr Leipzigs berichtet die Leipziger Zeitung folgendes: Auch 1898 hat der Postverkehr unserer Stadt sich wieder bedeutend gehoben. Nach wie vor nimmt er unter den Großstädten Deutsch lands die erste Stelle ein. An Briefsendungen sind Uber 59 Millionen eingegangen (1897: 58 Millionen) und über 93stz Millionen ab gesandt (1897: 91 Millionen, das sind auf den Tag 162000 Stück in Eingang und 257 000 Stück in Abgang.) In Bezug auf die ab solute Menge steht zwar Berlin mit 203 Millionen eingegangenen und 283 Millionen abgesandten Vriefscndungen, Hamburg mit 81 >,"2 Millionen eingegangencn und 107ff, Millionen abgesandten Brief sendungen Leipzig voran. Auf die Einwohnerzahl verteilt, ergiebt sich indes ein anderes Bild. Auf einen Einwohner entfallen nämlich in Leipzig jährlich 143 eingegangene Briefe; es folgt demnächst Ham burg mit 130, Frankfurt a. M. mit 128, Köln a. Rh. mit 127, Berlin mit 121, Dresden mit 114, Breslau mit 91, Chemnitz mit 87 Stück. Abgesandte Briefe kommen auf einen Einwohner: in Leipzig 226, Frankfurt a. M. 219, Hamburg 172, Berlin 168, Köln a. Nh. 145, Dresden 138, Breslau 115, Chemnitz 98. Die Zahl sämtlicher in Leipzig täglich eingegangenen und abgesandten Briefe überschreitet bereits die Einwohnerzahl, so daß bei gleich mäßiger Verteilung derselben auf die Einwohner jeder der letzteren täglich einen Brief empfangen oder abscnden müßte. Auch am Paketverkehr der deutschen Reichspost nimmt Leipzig hervorragenden Anteil. Die Zahl der im Berichtsjahre ein gegangenen Pakete belief sich auf über 3 Millionen (1897 waren es 150 Tausend Stück weniger) oder 8834 Stück täglich, die der abgesandten aber auf über 6 Millionen (1897: 5,g Millionen) oder 16 731 Stück täglich. Auf jeden Leipziger entfallen jährlich 8 Pakete in Eingang, eine gleich große Zahl auf jeden Einwohner in Köln, 7 in Dresden, 6 in Chemnitz, 5ff, in Breslau, je 5 in Berlin und Hamburg, während nur Frankfurt a. M. mehr als Leipzig, nämlich 9 Stück aufweist. Dagegen steht Leipzig mit 15 abgesandten Paketen pro Einwohner wieder an erster Stelle in Deutschland; es folgen Frankfurt mit 13, Berlin mit 10, Köln und Chemnitz mit je 9, Dresden mit 8, Breslau mit 7 und Ham burg mit 5. Im weiteren sind inLcipzig noch eingegangen: 235Tausend Briefe mit Wertangabe (644 täglich), 75ff, Tausend Pakete mit Wert angabe (207 täglich), 316 Tausend Nachnahmen (867 täglich), 58st, Tausend Postaufträge (160 täglich); aufgegeben wurden: 248 Tausend Briefe und 85 Tausend Pakete mit Wertangabe (täglich 680, bezw. 233 Stück). An Zeitungsnummern sind rund 18 Millionen Stück (täglich 49 Tausend) abgesetzt worden. Der Barversendungsverkehr umfaßte 97 Millionen Mark eingezahlte und 208 Millionen Mark ausgezahlte Postanweisungen; täglich mußten bei den Leipziger Postanstalten 570 000 ^ zur Auszahlung auf Postanweisungen bereitgestcllt werden, während noch nicht die Hälfte, 256 000 zur Einzahlung kamen. Die Zahl der be förderten Telegramme (ausschließlich Durchgangsdepeschen) belief sich auf Ist, Millionen, nämlich 629 Tausend aufgegebene und 677 Tausend eingegangene, oder täglich 1722 und 1854 Stück. Auf jeden Leipziger entfallen jährlich 1,z Telegramme in Abgang und 1,7 in Eingang. Förderung wissenschaftlicher Unternehmungen durch das Deutsche Reich. — Dem Reichshaushaltsetat für 1900 ent- mimmt die Bossische Zeitung folgende Angaben: Von den einmaligen Ausgaben im Etat des Reichsamts des Innern sind bestimmt: für die internationale Bibliographie der Naturwissenschaften 15000 Kosten der Herausgabe eines Werkes über die Sixtinische Kapelle in Rom 10000 zur wissenschaft lichen Erforschung und Aufdeckung des römischen Grenzwalles 20000 zur wissenschaftlichen Bearbeitung und Veröffentlichung der Ergebnisse der Tiefsee-Expcdition 30000 zur Unterstützung für die Herausgabe von Veröffentlichungen auf dem Gebiete des Erziehungs- und Schulwesens 30000 als Zuschuß zu den Kosten der Ausrüstung einer Südpolarexpedition 350000 zur Unter stützung für die Herausgabe eines Werkes über das deutsche Bauernhaus, das der Verband deutscher Architekten- und Jngenieur- vereine herstellt, 15000 ./<. Dazu kommen als fortlaufende Unter stützungen: für das germanische Museum in Nürnberg 70000 für die Nonumeuta Osrmanias 62100 für das römisch-ger manische Museum in Mainz 30000 V6, für die leopoldinisch-karo- linische Akademie deutscher Naturforscher 4000 für die inter nationale Erdmessung 6000 und für die Erdbcbenstation in Straßburg 3000 Von den Ausgaben im Etat des Auswärtigen Amtes sind zur Förderung der Wissenschaften bestimmt: die Be willigung für die archäologischen Reichsanstalten und zur Förde rung der römisch-germanischen Altertumsforschung in Deutschland 143200 Beitrag zu den Kosten des orientalischen Seminars
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