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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1908
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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112, 15. Mai 1908. Nichtamtlicher Teil. »örseoblLtt s. d. Dtlchn. «uchhanLel 5451 ein hervorragender Industrieller, vr. Oskar Reich, seine An sichten und Erfahrungen über die ungeteilte Arbeitszeit im »Neuen Wiener Tagblatt« veröffentlicht, und seine mit gründlichster Sachkenntnis vorgebrachten Ausführungen (das Börsenblatt wird darauf zurückkommen. Red.) sind bereits in andere Zeitungen übergegangen. Angesehene Berliner, Leip ziger und Münchener Verleger gehen, wie aus dem Börsen blatt zu ersehen ist, mit gutem Beispiele voran. Es ist zu wünschen, daß sie Schule machen. » * -i- Im englischen Buchhändlerblatt »Düv dookmsn« las ich kürzlich, daß die Redaktion ein Preisausschreiben für »Düs best list ok tvsnt^ Locksiäs Looks« erlassen und bereits die Preise verteilt hat. Die wörtliche Übersetzung von Loäsiäo Looks liegt auf der Hand: Bücher zur Seite des Bettes, doch war der Ausdruck sonderbarerweise selbst in den besten deutsch englischen Wörterbüchern nicht zu finden. Ein freundlicher Kollege schrieb mir hierüber aus London: »In England ist es üblich, neben dem Bette einen kleinen Kasten mit Büchern zu haben; diese Bücher find immer von kleinem Format und auf leichtem Papier; man versteht also unter Lsäsiäo Looks solche Bücher, die kurze Novellen enthalten und in handlichem kleinen Format sind«. Derartige Listen von zehn, zwanzig, hundert der besten Bücher sind auf dem nicht ungewöhnlichen Wege der Rund fragen in Deutschland und Österreich in den letzten Jahren mehrmals zusammengestellt worden, und eingehende Ver gleiche zwischen diesen und den in London preisgekrönten wären nicht uninteressant. Daß die englische Liste an erster Stelle Dbe Libls, an zweiter Imitation ok Obrist anführt, ist selbstverständlich, auch daß daun Shakespeare, Irving, Chaucer, Dickens folgen. Aber ein Umstand verdient Er wähnung: unter sämtlichen 20 Büchern gehören nur zwei den fremden Literaturen an, nämlich eine Übersetzung aus dem Französischen: Montaigne, und eine aus dem Spanischen: Don Quixote. Daß Goethe und Schiller nicht vertreten sind, muß befremden, auch vermisse ich die Meisterwerke der italienischen, russischen und norwegischen Literatur. Ich meine, daß der kosmopolitische Charakter der Deutschen in ihren Bücherlisten kräftigeren Ausdruck findet, denn es würde wohl keine Liste Aussicht haben, prämiiert zu werden, wenn sie nicht ebenso Shakespeare und Dickens wie Tolstoi und Turgenjew, Ibsen und Björnson, Dante und Manzoni ent halten würde. Wien, 10. Mai 1908. Friedrich Schiller. Kleine Mitteilungen. DaS Ende deS »Wiener BeelagS- in Wien. — Die »Österreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz- meldet: Vor einem Erkenntnissenate unter dem Vorsitz des Landesgerichtsrats vr. Kurzweil hatte sich kürzlich der Verlagsbuchhändler Fritz Freund in Wien wegen selbstverschuldeter Krida und Exekutions vereitelung zu verantworten. Freund übernahm im Jahre 1903 mit einem Kapital von 20 000 Kronen den »Wiener Verlag- und gab dem Geschäft gleich eine solche Ausdehnung, daß er gezwungen war, übermäßigen Kredit in Anspruch zu nehmen. Auch die Regie kosten waren viel zu hoch, sie betrugen monatlich 14 000 Kronen. Im Jahre 1906 wandelte Freund seinen Verlag in eine Gesell schaft mit beschränkter Haftung um, deren Kapital von angeblich 40 000 Kronen in gepfändeten Werken des Verlages bestand. Freund sah bald die Unmöglichkeit ein, das Geschäft weiter fort- zusühren, denn sein Schuldenbestand betrug 176 205 Kronen, denen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nur ganz geringe Aktiven gegenüberstanden. Der Angeklagte verantwortete sich mit großen Verlusten, die den Zusammenbruch herbeigeführt haben. Der Ge richtshof erkannte ihn jedoch im Sinne der Anklage schuldig und verurteilte ihn zu drei Wochen strengen Arrests. BerjLhrung. 8 22 de» Prttzgesctzes d«S Deutschen Reiches. (Entscheidung des Reichsgerichts.) — Vom Reichsgericht freigesprochen wurde der Schriftsetzer Josef Vögelin, der am 30. Januar vom Schwurgericht Augsburg wegen Vergehens wider die Sittlichkeit zu einer Woche Gefängnis verurteilt worden war. Er hatte Ende August oder Anfang September 1906 eine Schrift »Unvergeßliche Erinnerungen von zwei Freun dinnen- hergestellt und mit andern verbreitet. Am 9. März 1907 wurde deswegen die Voruntersuchung eröffnet. Bei V. waren also sechs Monate vergangen und die Verbreitung war verjährt. Nach Ansicht des Gerichtshofes war aber nicht auch die Herstellung verjährt. Bei Ausmessung der Strafe wurde die außergewöhnlich große Schamlosigkeit des Inhaltes, anderseits der Umstand berücksichtigt, daß die Verbreitung nur in geringem Umfange erfolgt und daher kein großer Schaden angerichtet worden war. — Auf die Revision des Angeklagten hob das Reichsgericht das Urteil auf und sprach den Angeklagten frei. Nach einer früheren Entscheidung des Reichsgerichts ist der Grund satz der Spezialität anzuwenden. Das Preßgesetz ist das spezielle Gesetz; seine Verjährung ist daher maßgebend. Lentze. * »riefmarkeuheftche« i« Österreich. — Eine praktische Neuerung wird seitens des österreichischen Handelsministeriums demnächst eingeführt werden, die besonders für den Reiseverkehr berechnet ist. Es werden Heftchen ausgegeben, die unter einem mit dem Doppeladler geschmückten Umschläge drei Blocks Brief marken zu 5 b und einen Block Briefmarken zu 10 ü enthalten Jeder Block besteht aus sechs Marken. Der Verkaufspreis eines solchen Briefmarkenheftchens beträgt 1 L 52 b, wovon 1 L 50 ir auf die Marken und 2 b auf die Kosten für die Herstellung des Heftchens entfallen. — Dabei fehlen aber die auf der Reise auch viel gebrauchten Postkarten, oder, wie es in Österreich heißt, Cor- respondenzkarten. Sollte sich die deutsche Reichspostoerwaltung zu einer Nachahmung dieser Heftchen entschließen, so könnten vielleicht die Postkarten mit ihrem stärkeren Kartonpapier bei dem Umschlag irgendwie mit Verwendung finden, damit sie diesen einen besseren Halt verleihen. Turnausstellung in Frankfurt a/M. — Während des 11. Deutschen Turnfestes in den Tagen vom 11. bis 23. Juli in Frankfurt a/M. findet in den Räumlichkeiten der dem Festplatz angeschloffcnen Varrentrappschule eine Ausstellung von Berichten, Briefen, Urkunden, Erinnerungszeichen, Abbildungen usw. statt, die sich auf das Turnwesen beziehen. Die Frankfurter Turnvereine sowie mehrere Freunde und Förderer des Turnwesens haben bereits die in ihrem Besitz befindlichen Gegenstände zur Ver fügung gestellt oder ihre Unterstützung zugesagt. Es wäre er freulich, weiteres geeignetes Material aus Privatbesitz zu erhalten; handelt es sich doch besonders darum, den von überallher zu sammenströmenden Turnern ein Bild von der Entwicklung des Turnwesens zu geben. Um eine rechtzeitige Drucklegung des Katalogs zu ermöglichen, werden daher Besitzer genannter Gegenstände gebeten, solche bis spätestens 30. Mai bei Herrn vr. P. Hohenemser in Frankfurt a/M., Rossertstraße 9, anzu melden. Hiermit verbunden ist eine Ausstellung von Turn-, Fecht-, Schwimm- und Spielgerätcn sowie Turnbekleidungs gegenständen. Die Lieblinssschriftsteller der gebildeten schwedische« Jugend« — Bei den Reifeprüfungen dieses Jahres in Schweden kam das Aufsatzthema vor: »Welcher von unfern schöngeistigen Schriftstellern sagt dir am meisten zu?- Eine Zeitung hat Aus künfte von 32 schwedischen Lehranstalten eingeholt und erfahren, daß von 1133 Teilnehmern an den »stuäsntskrikoinxar- (schrift lichen Prüfung der werdenden Studenten) 169 dies Thema be handelt haben. Die Wahl der meisten, nämlich von nicht weniger als 54 Jünglingen, fiel auf Victor Rydberg, den Verfasser von -von sists ^.tüsnaron. (der letzte Athenienser), von -Römische Tage- und den Übersetzer von Goethes »Faust»; 14 stimmten für Gunnar Wennerberg (den Dichter der humoristischen Liederserie -Oluntarno-, die Burschen, die noch heute die meistgesungenen Lieder Schwedens sind), 13 auf Gustaf Fröding, je 9 auf Strind- berg, Karlfeldt und Runeberg, je 8 auf Levertin, Bellman und Geijer, sowie 5 auf V. v. Heidenstam. Esaias Tegnor erhielt nur 708»
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