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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1908
- Sprache
- Deutsch
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5454 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 112, 15. Mai 1908. Die Klostertante. Eine Erzählung aus dem Leben und vom Tode von Wilhelm Scholz. 8°. 147 S. Wolsenbüttel 1908, Julius Zwißler. Brosch. 1 -L 50 geb. 2 ^ 50 H ord. Sehr schnell hat unser Kollege Herr Wilhelm Scholz in Braunschweig seiner ersten Gabe, der Historie -Student und Tischler- (vgl. Börsenbl. 1907, Nr. 2421, eine zweite Erzählung folgen lassen. Man sieht daraus, daß es auch in unserer wildhastenden Zeit noch möglich ist, neben ernsthafter, an gestrengter Berufsarbeit Muße für die schönen Wissenschaften zu finden, wenn man seine Zeit einzuteilen weiß. Der Ver fasser hat sein neues Werk dem Ehrenbürger seiner Heimat stadt Braunschweig, dem Altmeister Wilhelm Raabe gewidmet. Er hat recht daran getan, denn es weht etwas von Raabe scher Art auch in seinem Buche. Besonders in der liebevollen, mit feinem Humor durchwebten Kleinmalerei tritt er hervor, so in der Schilderung des Klosters, in dem die Klostertante wohnt, des Klosterhahns und des Klosterkaters. Es treten überhaupt nur einfache, schlichte Menschen in dem Buche auf; am einfachsten ist die Klostertante selbst, deren Lebensschicksal den Hintergrund der Erzählung bildet. Geradezu ergreifend ist ihr Abschied vom Leben geschildert, der ihr endlich die Last von der Seele nimmt, die sie seit ihren Jugendjahren getragen hat, als sie aus Eifersucht auf ihre Schwester einen französischen Offizier, den Liebhaber der letztern, mit dem Omen eines Deserteurs beladen und damit seine Erschießung herbeigeführt hat. Aber auch die andern Personen sind trefflich geschildert, so vor allem der Träger der Ich-Erzählung, Heinz Armbruster, der das seltene Glück besitzt, zehn unverheiratete alte Tanten von sechzig bis achtzig Jahren in einer Stadt zu haben, und die noch seltnere Kunst sein eigen nennt, mit allen diesen alten Damen angenehmen Verkehr pflegen zu können. Wir müssen uns im Interesse des Lesers versagen, auf den Inhalt des Buches aus führlich einzugehen, wir würden ihm seinen Genuß nur schmälern. Nur einer Figur müssen wir noch ge denken, des Buchhändlers Cornelius Haberkorn. Wir be gegnen ihm, der eigentlich nur ungern Buchhändler ist und lieber die Bretter, die die Welt bedeuten, betreten hätte, zuerst in Leipzig in der altehrwürdigen Serigschen Buchhandlung. Sein Austritt daselbst ist nicht so ganz rühmlich, aber da er nur aus edlen Motiven gefehlt hat, so verliert er unsere Sympathien nicht. Später zeichnet er sich als Krankenpfleger im Kriege 1870/71 aus und wird von einem Grafen, den er gut gepflegt hat, zu dessen Bibliothekar ernannt. Hier findet Armbruster den Freund aus seiner Leipziger Studentenzeit wieder und besucht ihn in seiner Bibliothek. Die Schilderung nun, wie der Herr Schloßbibliothekar in seinem alten, reichlich geflickten und doch durchlöcherten Schlafrock in der Bibliothek umherfährt, um dem Freunde seine Raritäten vor- zuführen, ist von köstlichstem Humor, einem Humor, ohne den ein Buch dieses Autors nicht denkbar ist. Jeder Antiquar und Bücherliebhaber wird mit Interesse dem kundigen Biblio thekar zuhören. Die Rücksicht auf den hier zur Verfügung stehenden Raum gebietet uns leider Zurückhaltung, sonst wäre noch manche köstliche Stelle aus dem Buche zu erwähnen. Das Buch ist äußerst gefällig ausgestattet, ein leicht lesbarer Druck verbindet sich mit einem geschmackvollen Einband. Man kann mit gutem Gewissen den Buchhändlern die Lektüre dieses Buches empfehlen, es wird ihnen eine genußreiche Stunde bescheren. llmirnnLn Abromici, v.iLvnLro ^apsvLesj/i m> Ltz/iLii'L nsiLrn (Bücher-Chronik der Hauptverwaltung in Angelegenheiten der Presse). St. Petersburg, Kontor der Redaktion des »Regierungs boten» (IIxLrllisLLcivenni,iü llboininor). (Auch zu beziehen durch A. S. Suworin, die Gesellschaft M. O. Wolfs und die Gesell schaft N. P. Karbasnikow.) 1908, Nr. 15 u. 16 (vom 11. u. 19. April a. St.). Groß-8". 36 u. 28 S. Erscheint wöchentlich einmal. Enthüllung dr- BrahmS-Denkmal- in Wien. — Am 7. Mai ist in Wien WcyrS Brahms-Denkmal in Gegenwart der Musiknotabilitäten der Stadt enthüllt worden. Das Denkmal aus weißem Marmor zeigt den Meister sitzend. Der Kops ist vor geneigt und sprechend ähnlich. Zu den Füßen des Komponisten lagert eine allegorische weibliche Gestalt, die weniger geglückt ist. Der Standort des Denkmals befindet sich zwischen der Karlskirche und den Musikoereinssälen, auf dem ehemaligen täglichen Lieblings paziergang des Komponisten. Der Vorsitzende des Komitees, Baron Weckbecker, hielt eine Festrede, die Brahms' Eigenart und Bedeutung charakterisierte. Ostpreußische Druckerei uud Berlag-anstalt Königsberg t. Pr. — Bilanz pro 31. Dezember 1907. Sl.-G. i« Aktiva. ./iS 4 Grundstücke 198 380 6? Druckereiinventar und Utensilien 61 955 48 Maschinen 111 684 12 Verlagsrechts 55 000 — Kautionen und Genossenschaftsanteile 15 390 — Kassa- und Wechselbestand 3 251 97 Debitoren in laufender Rechnung 117 284 65 Vorräte laut Inventur p. 31. Dezember 1907 . . 88 042 51 650 989 40 Passiva. Aktienkapital 284 800 — Hypotheken 180 000 — Kreditoren in kaufender Rechnung 152 153 26 Dividendenkonten: Nicht abgehobene Dividende p. 1902—1906 2 740 — Reservefonds 11 936 18 Delkrederekonto 1000 Verteilbarer Reingewinn 18 359 96 650 989 40 Gewinn- und Verlustkonto pro 31. Dezember 1907. Debet. Handlungsunkostenkonto . . . . 5? 989 82 Äbschreibungskonto . . >S 21 669,05 Verteilbarer Reingewinn .... . . „ 18 359.96 Betriebsüberschuß pro 1907 . . 40 029 01 98 018 83 Kredit. Geminnsaldo 1906 2 243 42 Zeitungsverlagskonto 15 151 42 Buch- und Formularverlaqskonten 9 094 37 Druckereibetriebskonto: Gewinn der Druckerei .... 66 022 76 Grundstücksertragskonten . . . . 1 610 81 Diverse Konti 3 896 05 98 018 83 Der erzielte Reingewinn von ^ 18 359,96 ist nach Vorschlag des Aufsichtsrats gemäß des Gesellschafts- statuts folgendermaßen verteilt: 1) dem Reservefonds . . 918.— 2) vertragsmäßige Tantieme . . 1 500.- 3) 4A Dividende für die Vorzugs- aklien 10 400,- 4) dem Delkrederekonto . . . . 1 000,— 5) dem Erneuerungsfonds . . . 2 500,— zusammen 1L318,- Der Rest von 2 041,96 ist auf neue Rechnung vorgetragen. Summa 18 359 96 Die Zahlung der aus dem Reinertrag 1907 entfallenden Dividende von 4A für die Vorzugsaktien erfolgt gegen Ein lieferung des Dividendenscheins Nr. 8 bei der Hauptkasse der Ge sellschaft in Königsberg i. Pr., Collegienstraße 3. In der ordentlichen Generalversammlung vom 28. April 1908 wurde an Stelle des verstorbenen Herrn Kammerherrn von Gustedt, Neuhausen, Herr Oberregierungsrat a. D. Schickert, Königsberg, zum Mitgliede des Aufsichtsrats gewählt. (Dtschr. Reichsanzeiger Nr. 112 vom 12. Mai 1908.) Pers onalnachrichten. Jubiläum. — Am 15. d. M. begeht Herr G. Ooerlack sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Geschäftsführer der Firma Haasenstein L Vogler, A.-G. in Leipzig und blickt dabei auf ein erfolgreiches Wirken im Dienste dieses Hauses zurück.
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