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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1899
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- Deutsch
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286, 9. Dezember 1899. Nichtamtlicher Teil. 9495 thaten brachten, erstrahlt am hellsten und am reinsten die Er findung der Buchdruckerkunst. Sie ist das Licht, das alle Länder des Erdballs erleuchtet, das die Völker zusammenführt und nicht verlöschen wird, so lange Menschen auf dieser Erde wandeln. Die erlösenden Wahrheiten der Weisen aller Zeiten, die geistigen Schätze aller Völker, die ohne Gutenbcrgs Erfindung ein Raub der Vergänglichkeit geworden oder im Besitze nur weniger ge blieben wären, sind dank derselben heute Gemeingut aller. Kein Fest könnte das zwanzigste Jahrhundert würdiger einleiten, als die Feier des aus drückenden Banden erlösten Menschengeistes, die unter Teilnahme der Gebildeten aller Völker unsere Vater stadt in glänzendster Weise zu begehen sich anschickt. -Unserem Vereine, der sich von jeher um die Ehrung Guten bergs hervorragende Verdienste erworben hat, erwächst die dringende Verpflichtung, dieses Fest mit allen Mitteln und in jeder Weise zu unterstützen. Unser Verein war es, der zu den Kosten des Denkmals, das Mainz seinem größten Sohne im Jahre 1837 errichtete, nahezu den fünften Teil des Betrages aufbrachte, der von den Bewohnern unserer Stadt durch freiwillige Beiträge zusammengesteuert wurde! Die Verdienste unseres Vereins wurden seitens der städtischen Verwaltung dadurch anerkannt, daß in das Fundament des Denkmals eine auf Pergament gedruckte, die Geschichte des Vereins enthaltende Urkunde nebst anderen auf den Verein bezüglichen Schriften eingefügt, und daß unserem Vereine die Vorbereitung und Durchführung der Festlichkeiten übertragen wurde, die an läßlich der Enthüllung des Gutenberg-Denkmals vom 14. bis 16. August 1837 und anläßlich der vierten Säkularfeier der Er findung der Buchdruckerkunst vom 23. bis 2ö. Juni 1840 in unserer Vaterstadt abgehalten wurden. Bei beiden Anlässen bildeten große Konzerte unseres Vereins einen wesentlichen Teil der Festprogramme, und bei Durchführung der übrigen Festlich keiten war unser Verein in ganz hervorragender Weise beteiligt. -Diese Vergangenheit muß für unseren Verein die Richt schnur unseres Handelns in der Zukunft sein. Vorstand und Ausschuß des Vereins haben deshalb den Beschluß gefaßt, auch die bevorstehende Feier durch ein großes Konzert am Sonnabend, den 23. Juni 1900, einzuleiten, zu dem die städtische Ver waltung, die Spitzen der Behörden und die Ehrengäste der Stadt eingeladen werden sollen. Mit freudigem Dank hat unsere Stadtverwaltung diese Einladung angenommen und das Konzert in das offizielle Festprogramm ausgenommen. Wir erachten cs aber ferner als unsere Verpflichtung — und glauben uns hierin mit allen unseren Mitgliedern in Uebereinstimmung zu wissen —, allen anderen Veranstaltungen, die anläßlich dieses Festes noch beschlossen werden, unsere nachdrücklichste Unterstützung gewähren zu sollen.» Die Schriftstellerei als Lcbensberuf. — Die Frank furter Zeitung veröffentlicht einen Brief Gustav Freytags über die Schriftstellerei als Lebensberuf, der, obwohl er zunächst nur junge Leute angeht, die sich den Schriftstellerberuf als ein Paradies erträumen, gewiß auch von Buchhändlern mit Interesse gelesen werden wird. Zweifellos würden viele Klagen der Schriftsteller über die bösen Verleger verstummen, wenn Gustav Freytags Rat von allen, die es angeht, recht ernstlich beherzigt werden möchte. Ein Student hatte an Freylag das Ersuchen gerichtet, er möge aus der Lektüre einer von diesem Studenten ver faßten Novelle ihm ein Horoskop für die schriftstellerische Zu kunft stellen. Darauf antwortet Gustav Freistag: -Wiesbaden, den 9. August 1883. Geehrter Herr! Die übersandte Novelle durchzulesen und Ihnen ein Gutachten darüber mitzutheilen, bin ich durch anderweitige dringende Arbeit gegenwärtig verhindert. Ich würde aber auch, wenn ich die Muße hätte, anstehen, Ihren Wunsch zu erfüllen, weil ich dies in Ihrer gegenwärtigen Lage für nutzlos halte. Dem Vertrauen, welches Sie mir gönnen, will ich besser zu entsprechen suchen als durch Eingehen auf Ihren Wunsch, indem ich Ihnen sage: auch wenn Sie die größte poetische Kraft besitzen und ein Erzählungstalent wie Walter Scott, Dickens und ein anderer der Besten, so dürfen Sie in der Gegenwart nicht daran denken, Ihre wissenschaftlichen Studien in den Hintergrund zu schieben und Ihre zukünftige Existenz auf Romanschriftstellerei und anderweitige poetische Thätigkeit zu stellen. Erst müssen Sie durch ernste Geistesarbeit und durch die Stellung, welche Ihnen eine solche unter den ' Mitlebenden verschaffen kann, zum Manne reifen, und Sie müssen eine gewisse Herrschaft über das Leben gewinnen, ehe Sie die volle Berechtigung erhalten, Menschenschicksale künstlerisch zu idealisieren. Auf dem Wege, den Sie zu betreten geneigt sind, liegen für Sie nur Enttäuschungen und wahrscheinlich ein frühzeitiges Aufrciben Ihrer Kraft. Sie lernen in der haltlosen und unsicheren Existenz eines -Schriftstellers- Ihre Zeit nur unvollständig und leicht von der falschen Seite kennen. Und nicht Anschauungen allein erziehen den Menschen, sondern vor Allem Sicherheit in einem Kreise irdischer Interessen und fest normirter Pflichten. Als junger Schriftsteller haben Sie nach einem halben Erfolge nur Aussicht, als Journalist eine einiger maßen gesicherte Stellung zu gewinnen, und dieser Beruf ist für die Sammlung, welche dem künstlerischen Schaffen noth thut, so ungünstig als möglich. Was ich Ihnen hier warnend rathe, ist das Resultat von Erfahrungen, die ich während meines Lebens an sehr vielen jungen Talenten gemacht habe, und es ist eine Wahrheit, die ich unablässig zu wiederholen veranlaßt bin; denn die Zahl Derer, welche gleich Ihnen statt der Entsagung und Anstrengung wissenschaftlicher Facharbeit lieber das gefällige Spielen in freier Erfindung wählen möchten, ist sehr groß. Ob Ihr Talent nicht stark genug sein wird, Ihr ganzes Leben zu tragen, vermag ich jetzt so wenig zu erkennen, wie irgend ein anderer Mensch. Dauert Ihnen der Drang und die Kraft, so werden dieselben sich ohnedies Bahn brechen, und Sie mögen darin der Zukunft vertrauen, wenn Sie jetzt voll und fest Ihrer nächsten Pflicht genügen. Mit den besten Wünschen für Sie und Ihr Wohl bin ich, geehrter Herr, Ihr ergebener Freytag.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. XredasoloAia Lomava st Oüristiava. Lömisolw unä altoüristliclw XrodasoloAis. 419. liaAerüataloA von äosspü öasr L Oo. in Lravükurt a/N., ontdaltsvä cksn aroüasoloAisoüsn Voll äor Libliotüslc äss vsrst. Oornin. diovanni Lattista äs Rossi, 8". 2 8. LivIsituvA mit kortrait kossis n. 127 8. La.ts.1oA mit 2157 Lrn. Verzeichnis hervorragender Werke. Deutsche Litteraturgeschichte. Musiklitteratur. Ausländische Belletristik. Kunst. Heraus gegeben von B. Behr's Verlag (E. Bock) in Berlin IV. 35, Steglitzer Str. 4. gr. 8°. 20 S. Weihnachts-Katalog 1899 der I. I. Heckenhauer'schen Vuch- und Antiquariatshandlung in Tübingen. XXXIX. Jahrgang, ausgegeben im Dezember 1899. 8°. 66 S. dssolrsvülittsratur. Xntignarisoüsr XiwsiAsr 144 äsr ä. 1. Lsolcsnüsnsr'seLsn Lnoü- nnä LntignsriatsüsnälnnA in InbinAsn. 8". 16 8. Verzeichnis empfeblenswerter Geschenkwerke aus dem Verlag von Ernst Keil's Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig. Weih nachten 1899. 8°. 16 S. mit Jllustrationsproben. Verzeichnis im Preise bedeutend ermäßigter wichtiger Werke aus dem Verlage von R. Oldenbourg in München und Leipzig. 8". 8 S. LstsloA äsr Oeianäsr'soüon Luoll-, Lnnst- nnä länsi- lralisn-LsnälnnA (Inüsbsr: Lsrl Losistsr) in TübinAsn. IVsilmaolstsn 1899. 4". 28 8. in IImsoläsA mit Illnetrstionsn. OataloAns Asnsral äs la librairis L. IVsltsr, 4, Uns Lsrnsrä- kalisezq in Laris. Ln 30 kasoionlse. Lsx.-80. 0. XIV. xartis (OataloAns Lo. 102): Valnaläs snä instsrsstinA ssoonä üsnä l>ooüs rsIatinA to Logianä. 32 p. Lo. 22 001— 023 027 st 8npplsmsnt au OataloAns X (dietoirs st lstttdra- tnrs Lllsmsnäs). 2. X. XXV. partis (OataloAns Lo. 113): IliblioAraplsts mstüo- äiqns äs livrss äs meäsoins. OlstrnrAis. llüarmaois. Zoisnoss. 1880—1900. 48 x. Anerkennung und Auszeichnung. — Stadtpfarrer Hart mann in Dornhau, der Maler der 24 Aquarelle aus Palästina (Hartmann und Benzinger, Palästina, Agentur des Rauhen Hauses, Horn-Hamburg), erhielt aus dem Kabinett Sr. Majestät des Königs von Württemberg folgende Mitteilung: -Se. Majestät haben das Werk mit lebhaftem und wohl gefälligem Interesse entgegengenommen und lassen Ew. Hoch würden sowie Herrn lsto. tüsol. Dr. I. Benzinger für die durch die Einsendung des Werkes bcthätigte Aufmerksamkeit Allerhöchst Ihren gnädigsten Dank aussprechen. - Von Seiner Majestät wurde Herrn Stadtpfarrer Hartmann zugleich die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Friedrichs-Ordens mit gnädigster Anerkennung seiner künstlerischen Leistung verliehen. Ausstellungspreis. — Das -Neue Augsburger Kochbuch- von Frau Christine Haller, das kürzlich in zweiter, verbesserter und umgearbeiteter Auflage in der B. Schmiü'schen Verlagsbuch handlung in Augsburg erschienen ist, ist auf der Allgemeinen Ausstellung für Küche, Keller und Haus in München (11.—20. November 1899) mit dem Diplom zur goldenen Medaille aus- » gezeichnet worden. -Krebs-, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Dienstag den 12. Dezember, abends 9 Uhr, wird im kleinen Saale des Vereinshauses, Wilhelmstraße 118, Herr vr. Georg Pietsch, 1257*
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