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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1899
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- Deutsch
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- Saxonica
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9651 291, 15. Dezember 1899. Nichtamtlicher Teil. Gesetzbuchs enthaltenen Rechtsstoffs ihren Mittelpunkt sehen, und mit Rücksicht hierauf ist die gedachte Modifikation zur Notwendigkeit geworden, mit deren Vorbereitung man sich übrigens durchweg schon beschäftigt hat. So erweist sich denn das Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs auch für den Buchhandel und die Sonderverhält nisse des Buchhandels als höchst bedeutungsvoll, und gleich den übrigen Berufsständen begrüßt auch der Buchhandel mit vaterländischer Freude den langersehnten Tag, der Deutsch land die Rechtseinheit auf dem Gebiete des bürgerlichen Lebens bringt. Der Kodifikation des bürgerlichen Rechts wird die Kodifikation des buchhändlerischen Sonderrechts folgen, das für den Buchhandel vor allem in Betracht kommt, des Verlagsrechts. Der Buch-, Kunst- und Mustkalienhandel in Niederösterreich im Jahre 1898. (Aus dem Berichte der Handels- und Gewerbe kammer, milgeteilt in der Oesterreichisch-ungarischen Buch- Händler-Correspondenz). Buchhandel. Das Betriebsjahr bietet reichen Stoff zu ernsten Betrach tungen. Die frohen Hoffnungen, die demselben als Jubiläums jahr entgegengebracht wurden, haben sich nicht erfüllt, und die Lage des Buchhandels hat sich nicht gebessert. Wenn wir einen vergleichenden Rückblick auf die vorhergegangenen Jahrzehnte werfen, so empfangen wir den Eindruck, daß die Zeiten, in denen der einst so blühende Stand in ökonomischer Beziehung ein vielfach beneideter war, weit hinter uns liegen. Die dem Litteraturbedürfnisse sonst entsprechende Produktion hat einer ganz unnatürlichen Superproduktion Platz gemacht, und in ganz ähnlicher Weise ist die Vermehrung der Firmen dem Wachstum der Bevölkerung vorausgeeilt. Der in Stagnation begriffene Absatz ernster, für gebildete Kreise berechneter Litte- ratur zu höheren Preisen mußte dem Markte billiger Massen artikel den Vortritt lassen, ohne daß dadurch der Gesamtwert des Verkauften gestiegen wäre. Dies bedeutet für den Buch handel einen Verlust, denn großer Arbeitsvermehrung steht keine Steigerung des Verdienstes gegenüber. Die Mieten und Steuern haben sich mindestens verdoppelt, Gehalte und Lebensunterhalt sind beträchtlich gestiegen, und die Spesen für Frachten haben trotz Herabminderung der Tarife infolge des Konkurrenzkampfes, der einen viel rascheren und daher teureren Bezug bedingt, eine bedrohliche Höhe erreicht, so daß man unwillkürlich fragen muß: Wo bleibt der Verdienst? Unsere Handelsbilanz weist wohl eine Steigerung der Einfuhr nach, aber diese ist lediglich ein Ergebnis der großen Bezüge des Reisebuchhandels, den nur wenige Firmen be treiben und der somit dem Gesamtbuchhandel nicht zu gute kommt. Die politischen Tagesblätter haben eine nie geahnte Aus gestaltung erfahren und die Zeitung fängt an, der Feind des Buches zu werden. Viel ist geschehen, um der durch die Konkurrenz ge zeitigten Schleuderet Herr zu werden, und es hat nicht an entsprechendem Erfolg gefehlt; aber es wird noch eines sehr festen Zusammenhaltens bedürfen, um dem Sortimente durch entsprechende Vorkehrungen seinen spärlichen Verdienst zu gewährleisten. Kehren wir zum Berichtsjahre zurück, so finden wir immer wieder, daß es die nächste Aufgabe des Buchhandels ist, gleich den Buchdruckern, unablässig und mit allem Nach druck die Abschaffung des ebenso beschämenden und hemmen den Zeitungs- und Kalenderstempels durchzusetzen, durch dessen Beseitigung nicht nur eine namhafte Steigerung des Zeit- chriftenabsatzes sicher zu erwarten steht, sondern auch der Wegfall nicht unbedeutender Barauslagen, sowie der höchst zeitraubenden Stempelungs-Manipulation. Wir kämen dadurch auch in die Lage, verloren gegangene Gebiete, in denen ein Zeitungsstempel nicht existiert, wieder zu gewinnen. Die Jubiläums-Ausstellung brachte den mit Recht er hofften belebenden Geschäftsverkehr nicht nur nicht, sondern das kaufkräftigste reisende Publikum blieb der Ausstellung in Wien fern, während die Minderbemittelten, die sonst Käufer von Photographieen, kleinen Albums rc. rc. waren, sich aus die Ansichtskarten beschränkten. Der Verkauf von Touristen-Litteratur und -Karten litt viel unter dem Umstande, daß das Wiener Publikum den häufigen Besuch der Ausstellung den Ausflügen vorzog. Zur Ausstellung selbst übergehend, muß bemerkt werden, daß die Gruppe »Bildung«, in die der Buchhandel eingereiht war, glänzend arrangiert gewesen ist, und mit großer Anerkennung muß der Spezialausstellung des Buchhandels erwähnt werden. Dieser hat fast nur Hervorragendes zur Ausstellung gebracht, und der Gesamteindruck derselben war ein vorzüglicher. Die Mehrzahl aller leistungsfähigen Firmen war vertreten, und die ausgestellten Objekte legten ein be redtes Zeugnis für den großen Aufschwung ab, den der Verlagsbuchhandel in den letzten Jahren genommen hat. Er kann den Wettbewerb mit anderen Kulturländern aussichtsvoll bestehen. Dem allen gegenüber war es tief zu beklagen, daß sich der Pavillon »Bildung« in höchst un günstiger örtlicher Lage befand, wodurch der Besuch in be dauerlicher Weise litt. Die fast überreiche Jubiläums-Litteratur hat eine größere Anzahl hervorragender Werke gebracht, die sich litterarisch und artistisch eine bleibende Stätte ^erworben haben. Das Absatzresultat dürfte jedoch^manchem große finanzielle^Verluste verursacht haben. Die das Allerhöchste Kaiserhaus und mit ihm die ganze Bevölkerung in tiefste Trauer versetzende Katastrophe, der das Leben Ihrer Majestät der ^allgeliebten und unvergeß lichen Kaiserin zum Opfer fiel, hat der Jubiläumsfreude ein rasches, grausames Ende bereitet, und durch den Wegfall jeglicher Festlichkeiten wurde auch der geschäftliche Verkehr auf das empfindlichste getroffen. Der Adel und ein großer Teil der Meistbegüterten blieb von jenem Zeitpunkte ab fern von Wien, wodurch sowohl der Rest der Ausstellung, als die letzten Monate des Jahres geschäftlich tief geschädigt wurden. Kleine Mitteilungen. Zeitungs- und Kalenderstempel in Oesterreich. — Der Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung des österreichischen Zeitungs- und Kalenderstempels, der am 17. November vom Abgeordnetenhause in zweiter und dritter Lesung angenommen worden ist, soll nun am 19. d. M. im Herrenhause zur ersten Lesung gelangen. Der österreichische Buchdruck und die Schulbücher. — Das Präsidium des -Reichsverbandes österreichischer Buchdruckerei besitzer- hat an das Ministerium für Kultus und Unterricht eine Eingabe gerichtet, mit der es die Aufmerksamkeit des Ministeriums auf den Umstand lenkt, -daß noch ein großer Teil der in den österreichischen Mittelschulen eingeführten Schulbücher im Auslande, namentlich in Deutschland, gedruckt wird». Die Eingabe verweist auf die -sehr gedrückte- Lage der österreichischen Druck- industric, der die Gewinnung dieser im Auslande hergcstellten Schul bücher für das Inland in hohem Maße förderlich sein würde, und bittet darum, daß in Zukunft nur solchen Schulbüchern die Ap probation erteilt werden möchte, die im Jnlande gedruckt sind. Eine Verfügung in diesem Sinne würde, wie die Eingabe bemerkt, auch der gleichfalls notleidenden österreichischen Papier-Industrie zu gute kommen. Mädchengymnasium. — Wie in der Taaespresse verlautet, beabsichtigt man in Köln zu Ostern 1900 ein Mädchengymnasium für das Rheinland mit der Gründung einer Sexta und einer 1277*
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