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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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4? 165, 19. Juli 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschii. Buchhandel. 7413 (Fortsetzung zu Seite 738U.t tvtttu, der daraus resultiert, das; Sic L Heller pro Heft ausschlagcu. Wir haben bereits vorstehend einen Fall namhaft gemacht, wo eine Buchhandlung einen Rückgang von 75 °/a zu verzeichnen hatte, weil das Publikum sich gegen den Zuschlag ablehnend verhielt und lieber die Zeitung abbcstcllte. Zeitschriften sind für das Publikum ein Luxusartikel, und jeder sich bietende Anlaß ist eilte willkommene Gelegenheit zur Abbestellung. Deshalb warnen wir dringend aus Grund der von uns gemachtest statistischen Erfahrungen, die wir jederzeit zu belegen in der Lage sind, den Preiszuschlag von L Heller pro Heft cinzufiihrc». Zeitschriften sind, wie bereits gesagt, für das Publikum ein Luxusartikel, siir den Buchhandel aber ist eine Zeitschrift ein sicheres Bindeglied, das alle Kreise des Publikums mit dem Buch handel in dauerndem Konnex hält. Jede Buchhandlung braucht mindestens einen Boten, um die be stellten Bücher dem Publikum zuzustcllen. Die Expedition der Zeitschriften belastet also nicht den Etat einer Sortimentsbuch- handlnng. Je kleiner der Umsatz, desto schwerer treffen die Gcneral- fpcsen das Geschäft, je größer der Umsatz, desto geringer ivird der Botenlohn vom Sortiment empfunden. Bei periodischen Untcruchmnngen, die zeitgemäß rabattiert sind, ist eine Expcditionsgebühr nicht angebracht, da diese im erhöhten Rabatt bereits eingerechnet ist. Die Kolporteure, welche ihren Bedarf von den Grossisten decken, berechnen gleichfalls keine Expeditionsgebllhr. Sollte also ein Preisanfschlag von L Heller pro Heft vom Sortiment eingcfllhrt wer den, so wird die Konsequenz sein, daß das Publikum die Zeitschrift von einem Kolporteur bezieht. Wir bitten Sie, alle diese Gesichtspunkte zu erwägen und weisen erneut darauf hin, daß wir den Nettopreis unserer Zeitschrift von 17 Heller pro Heft ans 15 Heller vor wenigen Jahren nur deshalb herabgesetzt haben, uni das Publikum von der Steuer einer Zustell gebühr z» befreien. Mit kollegialer Hochachtung W. B o b a ch L C o. Herr M ülle r erklärt sich mit den Ausführungen der Herren Vobach L Co. durchaus einverstanden und ist ebenfalls der Ansicht, daß man nur dadurch zu einem Ziel kommen könne, wenn man die Verleger ersucht, den Rabatt entsprechend zu erhöhen. Er ersucht daher, auch von einer Abstimmung ab zusehen und den Antrag zur weiteren Behandlung dem Vor stande zu überweisen. Der Antrag des Herrn Müller wird hier auf angenommen. Der Vorsitzende erteilt sodann Herrn Schönfeld das Wort zur Begründung des unter Punkt 7 auf der Tagesord nung stehenden Antrags und verweist darauf, daß in der gestern abgehaltenen Sitzung des Zentralausschusses die Undurchführ barkeit des Antrags in der vorliegenden Form festgestellt worden sei. Er behalte sich vor, den Standpunkt des Vorstands später ausführlicher zur Kenntnis zu bringen. Herr Schönfeld erklärt, daß er und seine Kollegen den Schulbücherberlegern für ihr Entgegenkommen sehr dankbar seien, daß insbesondere ihr Beschluß, eine zehnprozentige Remission zu- zulasscn, auf das freudigste begrüßt werden müsse. Allerdings werde dieser Beschluß in der Praxis dadurch wesentlich beschränkt, daß zahlreiche Bücher von diesem Remissionsrecht ausgenommen würden. Die Lage der Schulbücherverschleitzer werde immer schwieriger, und ein gesunder Schulbücherverschleiß sei eigentlich ein wichtiges Fundament für die Mehrzahl der Sortimentsbuch händler. Man müsse die erhöhten Spesen in Betracht ziehen und bedenken, daß der Sortimenter mit einem 25 Prozentigen Rabatt bei Schulbüchern nicht mehr auskommen könne; er ge denkt dankend der Bemühungen des Vorsitzenden Herrn Müller im Interesse der Sortimenter und appelliert an die Einsicht des neuen Vorstands, in dem bisherigen Sinne weiterzuarbeiten. Herr Heller findet den vorliegenden Antrag zweckwidrig und betont die sozialen Bedenken, die dieser Antrag Hervorrust. Die Sortimenter könnten nicht verlangen, daß ihre Lage auf Kosten der Allgemeinheit, insbesondere auf Kosten der die Schule besuchenden Kinder, respektive ihrer Eltern, verbessert werde. Er erachte einen solchen Antrag auch gerade jetzt, wo eine Strömung zugunsten der Verstaatlichung der Lehrbücher bestehe, für höchst inopportun und ist überzeugt, daß die Annahme desselben einen Sturm in der Öffentlichkeit Hervorrufen würde. .Herr Richard Karafiat wirft die Frage auf, ob denn die Erhöhung der Buchdrucker- und Buchbindcrpreise, die ja maßgebend bei der Bestimmung der Preise der Schulbücher sei, einen solchen Sturm in der Öffentlichkeit hervorgerufen habe. Die Buchdrucker haben ihre Preise erhöht, die Verleger mußten diese Erhöhung in ihre Rechnung einbeziehen und das Mini sterium fand die Rabattierung der Schulbücher berechtigt. Jetzt, wo der Sortimenter das gleiche Recht wie der Buchdrucker für sich in Anspruch nehmen will, wird die Befürchtung eines Sturmes in der Öffentlichkeit ausgesprochen. Die Sortimenter haben dasselbe Recht wie der Buchdrucker und Buchbinder. Herr Deuticke beruft sich auf seine Ausführungen in der Sitzung des Zentralausschusses und hält den Antrag für un durchführbar. Man möge nicht vergessen, daß unter den Schul bücherverlegern eine sehr starke Konkurrenz bestehe. Der Ver trieb der Schulbücher geschehe in erster Linie durch den Verlag. Der Sortimenter könne nur gewissermaßen als Verteiler an gesehen werden. Es sei daher, wie ja auch Herr Heller aus geführt habe, nicht der Sortimenter, der den Absatz des Schul buches bestimme und durch seine Arbeit vergrößere. Der Sor timenter könne daher bei Schulbüchern auch nicht jenen Rabatt verlangen, der bei anderen Büchern vielleicht am Platze fei. Er hält den Antrag für vollständig aussichtslos und bittet daher um die Ablehnung desselben. Herr Stein schließt sich den Ausführungen der Herren Heller und Deuticke an. Als Vorstand der Schulbehörden könne der Unterrichtsminister unmöglich in eine Erhöhung der Schul bücherpreise willigen. Er müsse in erster Linie die Interessen des Publikums im Auge haben und könne daher auf den Sor timenter nicht so viel Rücksicht nehmen. Herr Heller schlägt eine Abänderung des vorliegenden Antrags vor nach der Richtung, daß der Vorstand des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler ersucht werden möge, bei den Schulbücherverlegern dahin vorstellig zu werden, daß sie bei Schulbüchern den Buchhändlern einen Rabatt von min destens 30 Prozent einräumen möchten. Er erhoffe sich auch von dem so formulierten Antrag sehr wenig, könne sich aber mit der Annahme dieses Antrags einverstanden erklären. Herr Feiler weist auf die großen Spesen der Sortimenter in der Provinz hin, die eine Erhöhung des Rabatts dringend notwendig machen. Der Vorsitzende erteilt sodann Herrn Schön feld das Schußwort. Herr Schönfeld verweist auf die Lage der Sortimenter, akkomodiert sich aber dem Anträge des Herrn Heller, den er zur Annahme empfiehlt. Herr Müller führt in längerer Rede den Standpunkt des Vorstands aus, der auch in der Sitzung des Zentralausschusses allgemein gebilligt worden sei. Er hält es für wenig taktisch, daß man in einem Moment, wo man den Schulbllcherverlegern zu Dank verpflichtet sei, neue Forderungen aufstelle. Unwillkürlich würde der Schulbücherverleger die Frage stellen müssen: wann werden die Sortimenter endlich zufrieden sein. (Hier fällt ein Zwischenruf: Nie!) Den Antrag des Herrn Heller hält er für annehmbarer als den ursprünglichen, doch scheint auch dieser ihm zu weit zu gehen. Er erinnert an seine Worte in Leipzig, wo er schon vor Jahren gesagt habe, so gehe es nicht weiter. Die Erhöhung der Buchdruckerpreise habe der Verlag ruhig hinge nommen, an den Sortimenter habe er aber nicht gedacht. Er habe vergessen, seinen notwendigsten Mitarbeiter besser zu stellen, ihn in seinem schweren Kampf um seine Existenz zu unter stützen. Der gesamte Sortimenterstand möge daher eine Er höhung des Buchhändlerrabatts überhaupt fordern, und für diese Forderung werde Redner stets in energischster und zähester Weise eintreten. Der vorliegende Antrag habe aber keine Aussicht, ver wirklicht zu werden, und es wäre sehr ungeschickt, mit der For derung nach einer Erhöhung des Buchhändlerrabatts gerade dort anzufangen, wo ihn durchzusetzcn am allerschwierigsten sei. Bei allen anderen Büchern ist die Preisbestimmung allein Sache des Verlegers, bei approbierten Schulbüchern sei aber der Verleger in der Preisbestimmung bis zu einem gewissen Grade vom Un terrichtsministerium abhängig. Er bitte allerdings die Schul bücherverleger, sich hierin nicht vom Unterrichtsministerium all-
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