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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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lvarcn. Der Kongreß, lwn Herrn Direktor Viktor Ranschburg glänzend inszeniert und geleitet, hat mehrere wichtige Fragen erörtert uno Beschlüsse gefaßt, von denen wir hoffen wollen, daß sic bald verwirklicht werden. Namens der ungarischen Re« giernng wurde bei dieser Gelegenheit die offizielle Erklärung abgegeben, daß das ungarische Justizministerium einen Gesetz entwurf betreffend den Beitritt Ungarns zur Berner Konvention bereits ansgcarbcitcl habe und daß dieser Gesetzentwurf demnächst dem Parlament zugehen werde. Ich war in der glücklichen Lage, als ich im Manien der Österreicher den Kongreß begrüßte, mit- zntcilen, daß auch die österreichische Regierung sich mit dieser Frage eifrig beschäftige und daß sie Willens sei, sobald als möglich dem Parlament einen ebensolchen Gesetzentwurf zu un terbreiten. Allerdings steht sowohl die ungarische als unsere Regierung auf dem Standpunkt, daß erst das inländische Ur heberrecht im Sinne der Berner Konvention geändert werden müsse, bevor Österreich, respektive Ungarn der Konvention bei treten könne. Dieser Standpunkt hat naturgemäß zur Folge, daß die Frage ungemein in die Länge gezogen wird. Bei den gegenwärtigen politischen Verhältnissen in Österreich ist nämlich nicht daran zu denken, daß unser internes Urheberrecht in bal diger Zeit reformiert werde, während ein Gesetzentwurf, der lediglich den Beitritt zur Berner Konvention enthält, wahr scheinlich sehr rasch und einfach beide Häuser des Reichsrates passieren würde. Das neue Preßgesetz ist nun schon seit weit mehr als einem Dezennium in Behandlung und die Ausschutz beratung ist noch immer nicht zu einem Abschluß gebracht worden. Neuerdings hat freilich der Justizminister in diesem Ausschuß Erklärungen abgegeben, die nicht sehr ermutigend für alle jene lauten, die ein modernes, weniger reaktionäres Pretz- gesetz, als wie es heute ist, für die Zukunft erhofften. Auch mit der Reform des Pensionsversicherungsgesetzes will es trotz aller Bemühungen der interessierten Kreise nicht vorwärts gehen. Im großen und ganzen können wir ja mit den Erfolgen unserer Bemühungen zufrieden sein. Wir haben alle Verkäufer aus der Versichcruugspflicht hcrausbckommcn und haben daher die Zahl der eigentlichen Buchhandlungsgehilsen, die versicherungspflichtig sind, aus einen geringen Kreis restringiert. Freilich ist es um so bedauerlicher, daß das eigentliche Kontorpersonal, insbe- sondere bei Verlags- und Reisebuchhandlungen, fast durchweg versicheruugspslichtig ist. Wir werden daher um so nachhaltiger bemüht sein, eine Reform des Gesetzes durchzusetzen, um uns und unsere Mitarbeiter von einer drückenden Fessel zu befreien. Ich will Sie nicht noch mit einer allgemeinen Betrachtung unserer Verhältnisse, insbesondere der politischen und wirtschaft lichen aufhalten. Wir wissen alle, daß die letzte Zeit für uns eine wenig glückliche gewesen ist, daß wir hart arbeiten mutzten und wenig erreicht haben. Bewundernd blicken wir auf die Lage unserer Kollegen in Deutschland, die in einer mächtigen Entwicklung begriffen sind, die dies neuerdings durch die Grün dung der Deutschen Bücherei und durch die Absicht, eine große Weltausstellung im nächsten Jahre in Leipzig abzuhalten, be wiesen haben. Aber, meine Herren, ich verzweifle nicht, und ich bitte Sie, auch Ihrerseits nicht zu verzweifeln. Wir arbeiten bei uns in Österreich unter weit schwereren Bedingungen als im Deutschen Reich, was durch die allgemeinen Verhältnisse, durch die nationalen, politischen und wirtschaftlichen hervorge rufen wird. Aber wir dürfen uns durch diese Verhältnisse nicht erdrücken lassen, sondern sie als Ansporn zu erhöhter Tätigkeit betrachten. Unter diesen Umständen werden wir dann gewiß ebenfalls jene Ziele erreichen, die uns alle Vorteile und unserem Stande Ehre bereiten. Gerade heute, an dem Tag, an dem ich von der Stelle scheiden mutz, an die Sie mich durch Ihr Vertrauen nun sechs Jahre lang gestellt haben, möchte ich nicht versäumen, meine Hoffnungen auf die Zukunft hier zum Aus druck zu bringen. Wenn ich auf die letzte sechsjährige Periode zurückblicke, während der ich an der Spitze Ihres Vereins ge standen habe, wenn ich mich an mancherlei Erfolge erinnere, die wir errungen, der Fortschritte, die wir insbesondere in der Rabaltfrage gemacht, und des glänzenden Jubiläums, das wir gefeiert haben, gedenke, so erfüllt mein Herz einerseits die Be friedigung über das Durchgesetzte, und daraus entspringt wieder die Hoffnung, daß wir auch fernerhin nach aufwärts streben und unsere Ziele nachhaltig weiterverfolgen werden. Anderseits erfüllt es aber die Sorge, ob das stetige Zurückdrängen der deutschen Sprache und Absatzgebiete nicht immer mehr lähmend und entmutigend auf unseren Verlagsbuchhandel drücken werde. Immer mehr wenden sich unsere österreichischen Autoren deutschen Verlegern zu, denen die deutschen Absatzgebiete leichter zur Ver fügung stehen als die österreichischen, und ich kann nur immer von neuem wiederholen, daß es Aufgabe unserer Vereinsleitung sein muß, den maßgebenden Faktoren ein Oaveant eonsules zuzurufen. Was wir erreicht haben, danke ich in erster Linie der sorgsamen, fleißigen und treuen Mitarbeit, die ich unter meinen Kollegen im Ausschuß gesunden habe, insbesondere bei den Herren des engeren Vorstandes, den Herren Köhler, später Mohr und unserem verehrten, leider so früh dahingeschiedenen Freund Ludwig Mayer. Aber auch den übrigen Herren des Ausschusses gebührt mein inniger Dank für die opfermütige Mitwirkung und Ihnen allen, durch deren Vertrauen wir auf unsere Posten berufen worden sind. Wir treten jetzt in die Beratung der Tagesordnung ein, am Ende der Versammlung werde ich dann das Wahlrefultat verkündigen und den Vorsitz des Vereins meinem Nachfolger übergeben. Zu diesem Bericht ergreift Herr Feiler das Wort und betont auch seinerseits, wie wichtig es sei, daß in jenen Orten, wo die Buchhändler keine eigene Genossenschaft bilden, sie trachten sollten, in den betreffenden Genossenschaften Ein fluß zu gewinnen, um die einlangenden Gesuche um neue Konzessionen prüfen zu können. Er wünscht, daß gelegentlich in der »Buchhändler-Correspondenz« dies noch ausführlicher besprochen werden möge, damit die Herren außerhalb der großen Städte darauf aufmerksam gemacht würden. Der Vorsitzende geht sodann zum nächsten Punkt der Tagesordnung über und erteilt Herrn Kassiererstellvertreter Otto Friese das Wort zur Erstattung des Kassenberichts. Von der Verlesung desselben wird Abstand genommen, da er sich gedruckt in den Händen der Anwesenden befindet. Herr Friese erläutert in kurzen Worten einzelne Posten des Kassenberichts, woraus Herr Vetter namens der Revisoren beantragt, dem Kassiererstellvertreter die Entlastung und den Dank auszusprechcn. (Angenommen.) Bei Beratung des Voranschlags regt Herr Feiler an, man möge eine Gebühr von jenen erheben, die an der Hauptversammlung nicht teilnehmen. Er überläßt diese Anregung der Erwägung des Vorstandes. Nach einer kurzen Ausführung des Vorsitzenden wird sodann der Vorschlag ge nehmigt. Der Vorsitzende teilt zu Punkt 3 der Tagesordnung mit, daß er sich am liebsten ganz von der Leitung des Vereins zurückgezogen hätte, der er ja jetzt schon seit so vielen Jahren angehöre. Seine Freunde hätten ihn aber gebeten, die Stelle des Vorsttzendenstellvertreters anzunehmen, und er habe versprochen, den neuen Vorsitzenden mit seinen Erfahrungen zu unterstützen. Ein Komitee habe einen Wahlvorschlag ausgearbeitet, der sich in den Händen der Anwesenden befinde und den Herr Müller empfiehlt, ausdrücklich bemerkend, daß natürlich niemand an diesen Vorschlag gebunden sei. Er bittet die Herren Hasbach und Braumüller als Skrutatoren zu fungieren. Während der Einsammlung der Stimmzettel geht er zum nächsten Punkt der Tagesordnung über und teilt mit, daß er mit Unterstützung einiger anderen Herren, darunter des früheren Vorsitzenden Herrn Köhler, die Verkehrsordnung einer genauen Revision unterzogen und sie, wie dies absolut notwendig sei, in Ein klang mit der neuen Verkehrsordnung des Börsenvereins ge bracht habe. Herr Tachauer teilt mit, daß er die vorgeschlagene neue Verkehrsordnung mit der bisherigen und mit der neuen des Börsenvereins verglichen habe, daß in der vorgeschlagenen Ver kehrsordnung nichts enthalten sei, was einer Diskussion be dürfe, denn die neuen Stellen seien alle durch die Beschlüsse des Börsenvereins notwendig geworden. Er bittet daher, von einer eingehenden Beratung der Verkehrsordnung abzusehen und diese eu Kloo anzunehmen. Nachdem die Herren Vetter, Ing. Schwarz und Sasäk einzelne Aufklärungen erbeten ««»»
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