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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1901
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- Deutsch
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6, 8. Januar 1901. Nichtamtlicher Teil. 203 Rücksicht nehmen, und er thut dies durch die künstliche Kon struktion einer aus verschiedenzcitigen Abdrücken zusammen gesetzten Gesamtziffer von 1000, die dann eine Art von Auf lage ausmachen soll. Das widerspricht nicht nur dem Sprach gebrauchs der von den gleichzeitig zum Druck auf die Presse aufgelegten Papierbogen hergenommen ist. Die Technik der verschiedenen Musikaliendruckarten ist nicht um ihrer selbst willen für den Musikalienverlag gewählt worden, sondern weil sie aus den Bedürfnissen des Musiklebens hervorgegangen ist, in engster Anschmiegung an das private und öffentliche Musikleben, oft bei demselben Werke nebeneinander für die verschiedenen Teile in Abschrift, Abklatsch, Plattendruck, Um druck von Stichplatten, Druck von Stereotypplatten, oft je nach der Nachfrage die eine Herstellungsart mit der anderen vertauschend. Das raschlebige, vielgestaltige Konzertwesen Deutschlands mit seinen häufig telegraphischen Bestellungen des komplizierten Aufführungsmaterials macht oft alltäglich von Morgen bis zum Abend Neudrucke und somit Verschiebung der Abzugsziffern nötig. Dieses lebhaft bewegte Fluten mit seinem unregelmäßigen Wellengekräusel und seinen oft un vermuteten Sturzfluten in den Auflagebegriff einzuzwängen, ist unmöglich und durchaus wider die Natur. Es genügt also nicht, wie es der Entwurf thut, nur auf die Verviel fältigung Rücksicht zu nehmen, es muß dies in gleicher Weise auch mit der »Verbreitung« geschehen. So verständig die Feststellung einer üblichen Auflage von eintausend Abzügen für Werke der Litteratur, die zumeist nur eine bestimmte Ausgabeform haben, in solchen Fällen ist, wo eine besondere Feststellung versäumt worden ist, so wenig taugt dies für Werke der Tonkunst mit ihrer oft von vornherein bedingten Vielheit der Ausgabeformen und der Möglichkeit, die ver schiedensten Gestalten anzunehmen. Soll man wie Kraut und Rüben schwerwuchtige Partituren und fliegende Texte, komplettes Werk und Einzelstückchen, Geigen-, Flöten-, Trom mel-, Männer- und Frauenstimmen und alle diese Original formen mit Klavierauszügen, Arrangement für Harmonie musik und die Bearbeitungen eines Admfios für Harmonium und eines Scherzos für Streicher zusammenzählen? Oder soll man jeden dieser Bestandteile für sich als Auflage zählen: die Partitur mit ihren 2 Abschriften oder 50 Autographien oder 100 stolzen Abzügen im Notenstich, die Orchesterstimmen jede einzelne für sich in ihren Abstufungen nach den üblichen oder wechselnden Zusammensetzungen der Orchester und Ver eine? Soll der Komponist zuerst über diejenigen Formen anderweit verfügen oder in ihnen ändern können, die zuerst die Ziffer 1000 erreicht haben? Soll er dann den Sopran oder überhaupt die Singstimmen und die gangbaren Be arbeitungen bei einem anderen Verleger erscheinen lassen können, als die Partitur und die Orchesterstimmen oder die nicht gangbaren Bearbeitungen, die den Unternehmer geschädigt haben? Oder soll er die Benachrichtigung des 1000. Abzugs fordern können, damit er die Möglichkeit habe, bei Neudruck des Soprans eine Aenderung als für eine neue Auflage zu verlangen, während die entsprechende andere Stimme und die Bearbeitungen diese Aenderung z. Z. nicht enthalten werden und die Partitur sie vermutlich nie enthalten wird? Die Bestimmung von 1000 Exemplaren für ein Werk der Tonkunst ist also auf alle Fälle zu streichen, sie wäre nur mit dem Zusatze »eines Werkes der Litteratur« zu »Ver leger« zu halten. Für die Tonkunst würde sie eine ver kappte, gewaltsame Einführung eines thatsächlich nicht vor handenen Auflagebegriffes sein. Sollte die vorgeschlagene Ein fügung im ersten Satze des Z 6 »was bei Werken der Ton kunst anzuuehmen ist«, verbunden mit der Einschränkung des zweiten Satzes auf Werke der Litteratur, nicht genügen, um klar zu erweisen, daß ein Werk der Tonkunst als nicht in Auflagen erscheinend und als nicht in der Zahl der Abzüge beschränkt anzunehmen ist, so würde, damit die Anwendung des Verlagsrechts auf den Musikalienverlag möglich wird, diese Anerkennung seines bisherigen Rechtsbrauches ausdrücklich im Gesetze ausgesprochen werden müssen. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Zu den Bemühungen des Börsen Vereins um Auf rechterhaltung der Ladenpreise. — Die bekannten direkten Briefe des Börsenvereins-Vorstandes, die den Vereinsmitgliedern von Zeit zu Zeit zugehen, um sie vom Stande der Bemühungen des Vorstandes um Aufrechterhaltung der Ladenpreise gegenüber widerstrebenden Firmen zu unterrichten, sind den Mitgliedern auch zu Beginn des neuen Jahres zugekommen und dürften diesmal nicht ohne eine gewisse Befriedigung ausgenommen worden sein. Während in der Mitteilung des Vorstandes vom 3. November v. I. noch siebenundzwanzig Firmen aufgeführt wurden, denen wegen Verstoßes gegen 8 3 Ziffer 4, 5 oder 6 der Börsenvereinssatzungen die Benutzung der Einrichtungen des Börsenvereins leider versagt werden mutzte, erscheint im letzten Vorstandsbrief vom 31. De zember v. I. diese Ziffer auf zweiundzwanzig herabgesetzt. Mit besonderer Genugthuung werden es die Vereinsmitglieder be grüßen, daß nunmehr auch der langjährige Streit zwischen dem Börsenverein und der Firma Mayer L Müller in Berlin einen befriedigenden Abschluß gefunden hat. Deutscher Buchgewerbeverein. Vorträge. — Der Deutsche Buchgewerbeverein veranstaltet auch in diesermJahresiund zwar am 8., 11. und 15. Januar IZOl in der Gutenberghalle des deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig, für seine Mitglieder eine Reihe von eintrittsfreien Vorträgen, zu denen aber auch Nicht mitglieder, sowie buchgewerbliche Angestellte gegen Eintrittsgeld Zutritt haben und willkommen sind. Gerade für Leipzig mit seiner ausgedehnten buchgewerblichen Industrie dürfte das.Thema -Das deutsche Buchgewerbe nach der Pariser Weltausstellung-, über das Herr Or. Kautzsch, Direktor des Deutschen Buchgewerbe museums, sprechen wird, von besonderer Wichtigkeit sein. Das Thema ist weit gefaßt und erörtert besonders im letzten Vortrag die allgemeine Bedeutung der künstlerischen Bewegung im Buch gewerbe, die Pflicht des Einzelnen, des Produzenten und des Abnehmers so gut wie die Aufgabe des Staates und der Stadt. Auch das Deutsche Buchgewerbemuseum wird nach seinen Aufgaben und Zielen dabei zum ersten Male vor der Oeffentlichkert be sprochen werden. Wir zweifeln nicht, daß weite Kreise der unsere künstlerische Kultur so stark berührenden Bewegung und den mit ihr zusammenhängenden Fragen ein reges Interesse entgegen bringen und die Gelegenheit zu einer tieferen Orientierung gern ergreifen werden. Konkurs H. Engelcke in Gent. — Wie wir erfahren, ist am 5. d. M. über die Buchhandlung H. Engelcke in Gent (Belgien) die Eröffnung des gerichtlichen Konkurses erklärt worden. Die Anmeldung der beglaubigten Forderungen muß entweder auf der Schreiberei des Handelsgerichts (grstks äu tribunal äs sowwsros) in Gent (6anä) oder bei dem Konkursverwalter (vuratsur äs la kaillits) Herrn Rechtsanwalt I. de Brouwer, 1b, ras äs la ports äs llrugss, geschehen. Näheres wird den Gläubigern vom Konkurs verwalter bekannt gegeben werden. Brand einer Bibliothek. — Im Bibliotheksaal des unga rischen Abgeordnetenhauses in Budapest ist am 4. d. M. ein.Brand ausgebrochen, der etwa 1500 Bände vernichtet hat. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler.- Mitteilungen für den Verband der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Als Manuskript gedruckt. Neue Folge No. 20. Braunschweig, 30. Dezember 1900. 4". S. 231—240. Verlag des Vorstandes des Verbands der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel, z. Z. Wolfenbüttel und Braunschweig. Verantwortlicher Schriftleiter: Benno Goeritz in Braunschweig. Inhalt: Die Thesaurus-Angelegenheit (lüssaurrw linguas latinas). Personalnachrichten. ß Nicolaus Gysis. — Am 4. d. M. ist in München der hervorragende Maler Professor Nicolaus Gysis, 58 Jahre alt, gestorben. Von seinen Werken seien hier genannt: Die Hunde visitation, Die Waisenkinder, Nachricht vom Sieg bei Sedan in einer bayrischen Stadt, Die Bestrafung eines Hühnerdiebs in Smyrna (Dresdener Gallerie), griechische Kinderverlobung, Wall fahrt der Maler im Orient, Karneval in Griechenland (Neue Pinakothek, München). 28'
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