Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1908

Aula der (alten) Technischen Hochschule (Vorträge des Geheimen Hofrats Dr. R. Mollier und Dipl.-Jng. C. Michenfelder); nach mittags technische Exkursionen bezw. Ausflug nach Meißen); — Donnerstag, 2. Juli: Elbfahrt nach der Bastei; abends Aufent halt in Wehlen und Rückfahrt bei Beleuchtung der Ufer. — 3. und 4. Juli Ausflug nach dem böhmischen Mittelgebirge. Post« — Zu Postaufträgen nach dem Auslande ist seit dem 1. Oktober v. I. ein neues aus zwei Teilen be stehendes Postauftragsformular zu verwenden. Gleich wohl wird von den Absendern unter Außerachtlassung der neuen Vorschrift noch vielfach von dem früheren einteiligen Formular Gebrauch gemacht. Die Bestimmungs-Postanstalten sind be rechtigt, solche Postaufträge unerledigt nach dem Aufgabeorte zurückzusenden. Den Absendern kann deshalb im eigenen Inter esse nur dringend empfohlen werden, zu Postaufträgen nach dem Auslande ohne Ausnahme das neue zweiteilige Formular zu benutzen. * Ausstellung von Berliner Druckarbeiteu. — In den Tagen vom 21. bis 30. Juni ist im Berliner Buchgewerbe saal (Papierhaus, 81V. 11, Dessauer Straße 2) eine Ausstellung von Berliner Druckerzeugnissen, daneben auch eine Ausstellung von SchUlerarbeiten der Fachklasse für Typographen an der dortigen I. Handwerserschule täglich von 11—2 Uhr unentgeltlich geöffnet. * Sammlung von HanSieichnungeu. — Die Sammlung von Handzeichnungen aus dem Besitz des verstorbenen Prosper Valton hat dessen Witwe dem französischen Staate geschenkt. Die Sammlung umfaßt 300 Blätter und wird auf etwa 400 000 Frcs. geschätzt. Unter diesen wertvollen Zeichnungen finden sich als wertvollste Stücke eine Bleistiftzeichnung von Michelangelo, Studie zu einem der Sklaven im Louvre, zwei Studien von Leonardo da Vinci; ferner Arbeiten von Holbein, Rembrandt, van Dyck, Watteau, Prud'hon, Claude Lorrain und andern alten Meistern. (nach: Lpzgr. Neueste Nachr.) Wettpostporto. (Vgl. Nr. 134, 141 d. Bl.) — Für die Herabsetzung des Weltpostportos sind die Ältesten der Berliner Kaufmannschaft abermals in einer Eingabe an den Staats sekretär Kraetke eingetreten. In ihrer Eingabe bitten sie, »einer seits auf den Abschluß von Post-Unionen mit einzelnen Ländern, zunächst mit England und den Vereinigten Staaten von Amerika, hinzuwirken, anderseits aber die Mittel in Erwägung ziehen zu wollen, durch dis die baldigste Einführung des ermäßigten Weltpostportos zwischen allen Ländern des Weltpost vereins bewerkstelligt werden kann-. Zum Schluß heißt es: -Wir glauben, daß durch den Abschluß der Post- Union zwischen England und den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika die Frage der Einführung des ermäßigten Weltpostportos zwischen allen Staaten, die am Weltpostverein beteiligt sind, eine dringende geworden ist und nicht bis zum nächsten Wellpostkongreß verschoben werden sollte. Die Einführung des ermäßigten Welt postportos kann nicht mehr verhindert werden. Je schneller sie stattfindet, desto geringer werden die Nachteile sein, die denjenigen Ländern erwachsen, die an den Vorteilen der englisch-amerikanischen Post-Union nicht teilnehmen.- (Leipziger Tageblatt.) Technisches Museum für Industrie uud Gewerbe i» Wien. — Die Zeichnungen zur Förderung der geplanten Er richtung eines Technischen Museums für Industrie und Gewerbe in Wien haben nach dem letzten Ausweis des Obmannes des Finanzkomitees, Herrn Hugo v. Noot, vom 16. d. M. eine Höhe von 1033 004 K. erreicht. Es liegen derzeit im ganzen 167 Zeichnungen vor. In 94 Fällen sind Beträge bis zu 1000 K. in der Höhe von zusammen 43 754 K., in 35 Fällen Beträge von 1000 bis 5000 K. (zusammen 111250 K.), in 22 Fällen Beträge über 5000 bis 20 000 K. (zusammen 214 000 K.), in 7 Fällen Be träge über 20 000 bis 40 000 K. (zusammen 214 000 K.) und in 9 Fällen Beträge über 40 000 bis 50 000 K. (zusammen 450 000 K.) gezeichnet worden. (Neue Freie Presse.) ' «tue Bücher, «ataro«e rc. für Buchhäudter. kudUtzationen äsr Lrankkurtsr Lg-lläslskammsr in Lrank- kurt, a/U. Lrankkartsr IVirtsedaktsderiodt: kür äas 1s.br 1907, erstattet, von äsr Lalläslskammsr 7.a Lraolekart s/ill. Lex.-8". VIII, 415 8. UittsilullASll äsr Dalläslskammsr Lraakkurt s/kä. Handels-, Llsvsrbs- vllä Vsrksdrs - Haoöriodtsll. DsrausKsxsbsll voll Dr. Drumpler, L^uäious äsr Laväslskawmer. 31. labrZavA No. 2. Nai 1908. 8°. 8. 51—82. Dasselbe No. 3. luvi 1908: Lsriobt übsr äis Dulläsrtjabr- Dsisr äsr Handelskammer su Dranktart a/kl. am 7. u. 8. Vlai 1908. 8°. 8. 83—146. Dasselbe. Register rum 30. labr^avA. 8". VIII 8. Looks in various äsxartmsvts ok Uteraturs illoluäivg; a llumbsr ok oarious auä intsrestinA itsms, oll sals bzr L. L. LlavkivsII, Oxkorä. — OatalvAas No. 6XXVIII, Nai 1908. 8". 42 8. 1052 Nro. Personalnachrichten. * Hoftitei. — Herrn Adolf Robitschek in Wien ist der Titel eines k. u. k. Hofmusikalienhändlers verliehen worden. * Johannes Schilling, Dresden. — Professor Johannes Schilling, Exzellenz, der berühmte Bildhauer in Dresden, der seit 1906 im Ruhestande lebt, beging am 23. d. M. seinen acht zigsten Geburtstag. Sein bedeutendstes Werk ist das National denkmal auf dem Niederwald (1877—1884). Von anderen Werken nennen wir die vier Gruppen: -Die Tageszeiten- an der Frei treppe der Brühlschen Terrasse in Dresden, das Standbild Gott fried Sempers und das Ernst Rietschels ebenda, das Schiller- Denkmal in Wien, das Denkmal Kaiser Moxistlilians von Mexiko in Triest, das Krieger-Denkmal in Hamburg, das Denkmal Luthers und Melanchthons in Leipzig, das Reiterdenkmal König Johanns von Sachsen in Dresden, die Denkmäler Kaiser Wilhelms I. in Wiesbaden und in Dortmund, das Bismarck-Denkmal in Wies baden, die Kolossal-Bronzegruppe Dionysos und Ariadne auf dem Panthergespann auf der Gtebelfront des neuen Hoftheaters in Dresden, die Marmorstatue des Pheidias (im Leipziger Museum). Das Schillingmuseum in Dresden, wo der Künstler jahrzehntelang als Lehrer an der Königlichen Kunstakademie gewirkt hat, be wahrt einen großen Teil der Ociginalmodelle zu seinen Schöpfungen, einschließlich der für das Niederwald-Denkmal. * Proftffor Gustav Schmoller, Berlin. — Der berühmte Lehrer der Volkswirtschaft an der Universität Berlin, Professor Dr. Gustav Schmoller, begeht am heutigen 24. Juni seinen siebzigsten Geburtstag. Von seinen Freunden und Schülern wird ihm bei diesem festlichen Anlaß ein von ihnen verfaßtes zweibändiges Werk: -Die Entwickelung der deutschen Volkswirt schaftslehre im 19. Jahrhundert- überreicht werden. Auch der Verein für Geschichte der Mark Brandenburg, dessen Vorsitz Professor Schmoller führt, hat eine Festschrift vorbereitet. Gestorbea. — Am 1. Juni d. I. starb unerwartet auf einer Inspektionsreise Herr Professor Hermann Lukas, k. k. Schul rat, Fachinspektor für den Zeichenunterricht, wohnhaft in Salz burg. — Er war am 7. April 1848 in Böhmisch-Bernschlag (Bezirk Neuhaus) geboren und besuchte nach Erledigung der Oberreal schule in St. Pölten die Akademie der bildenden Künste in Wien, war dann an der Evangelischen Schule in Wien, später an der Oberrealschulc und Lehrerbildungsanstalt in Salzburg tätig; seit vielen Jahren war er Fachinspektor für den Zeichenunterricht der sieben Kronländer Österreichs. — Der Verstorbene machte sich dadurch einen Namen, daß er zuerst das Prangsche Werk aus dem Englischen ins Deutsche übertrug und so für die Ideen Prangs zuerst auf dem Kontinent eintrat. Später vereinigte er sich mit Hugo Ullmann, k. k. Professor in Salzburg, zur Heraus- gäbe des Werkes -Lukas-Ullmann, Elementares Zeichnen nach modernen Grundsätzen». Dieses Werk, das schon in verschiedenen Auflagen erschienen ist und zurzeit außer in deutscher auch noch in böhmischer und polnischer Auflage oorliegt, hat großen Erfolg gehabt. Die böhmische Ausgabe ist bei Josef RaStn in Prag, die deutsche und polnische bei A. Müller-Fröbelhaus in Dresden—Wien erschienen.