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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1908
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- Deutsch
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144, 24. Juni 1908. Nichtamtlicher Teil. «Srsenblatr s. d. Dlschn. vuchhandkU 6943 lassen — dieses natürlich erst recht honorarfrei —, unter dem sonderbaren, etwas an die Märchen aus 1001 Nacht erinnernden Titel: I-ss Oivoress psiuts pur oux-wtzmss. lllills ot emo ooukossious rsousilliss pur üustuvv Dsrzs. * Etwas über freiwillige und unfreiwillige Bücherreklame: Octave Mirbeau, der Autor des kraftvollen Stückes »I-ss uüuirss saut Iss uüuirss«, das seine Zugkraft auch heute nach sechs Jahren noch ausübt und das, in verschiedene Sprachen übersetzt (»Geschäft ist Geschäft«) auch über viele ausländische Bühnen gegangen ist, hat kürzlich ein neues Stück, »I-s l?o^sr«, vollendet. Im Mittelpunkte dieses Schauspiels steht ein Mann, der zwar viele äußere Ehren und Auszeichnungen auf seinem Haupt vereinigt hat, aber trotzdem und trotz seiner Eigenschaft als Senator und als Mitglied der ^.euäsmis krrwysiss eine wenig empfehlenswerte Persönlichkeit sein soll. Dieses Stück wurde der ersten Bühne von Paris, dem »llAöätrs kmllyrüs«, eingereicht, deren Generaldirektor, Herr Claretie, der Annahme des Stückes nicht abgeneigt war, aber verschiedene Streichungen zur Bedingung machte. Der Autor tat ihm auch den Gefallen und reichte das Stück darauf wieder ein, das diesmal ohne bestimmte Zu- oder Absage angenommen wurde; aber immerhin wurden die Rollen verteilt und auf Veranlassung des Direktors sogar 17 Proben abgehalten. Das war zu Anfang dieses Jahres; da plötzlich fiel es Herrn Claretie ein, daß er das Stück in seiner vorliegenden Gestalt doch nicht gut aufführen könne; er trat mit so weit gehenden Forderungen in bezug auf eine nochmalige Änderung des Stückes an den Autor heran, daß aus dem ursprüng lichen Stück eigentlich ein zweites geworden wäre. Mirbeau behauptete, diese Änderungen weder annehmen zu können, noch zu wollen, und bestand auf der Aufführung. Darauf erfolgte die Einstellung der Proben, und das Manuskript wurde dem Autor wieder zugestellt. Schon damals war in der Pariser Gesellschaft das Interesse am weiteren Verlauf der Sache sehr groß, denn Herr Mirbeau hatte es ver standen, die Reklametrommel der Presse im richtigen Augen blick zu rühren; er gab sich auch mit der kurzen Abweisung nicht zufrieden, sondern ließ es auf eine gerichtliche Ent scheidung ankommen, ob das Tüsükrs krunyuis, nachdem es durch die vorhergegangenen 17 Proben das Stück gewisser maßen angenommen hatte, verpflichtet sei oder nicht, sein Schauspiel auch aufzuführen. Der Prozeß zog sich durch mehrere Wochen hin, alle Welt sprach davon, und kürzlich, gegen Ende Mai, erlebte Herr Mirbeau den Triumph, seine Sache siegen zu sehen. Die Weigerungsgründe des Herrn Claretie sollen übrigens mehr persönlicher Natur sein: er selbst ist nämlich Mitglied der L.euäöwis und wollte sich offenbar nicht gern dem Urteil seiner Kollegen aussetzen, von denen sich vielleicht der eine oder andere durch die Hauptfigur des Stückes getroffen fühlen könnte. Wäre dieser Prozeß nicht gewesen, so hätte das Stück jedenfalls nur den ihm zukommenden Erfolg erzielt; jetzt aber, nachdem dieses Thema seit Wochen Gesprächsstoff in der Pariser Gesell schaft bildet, wird es, mag es nun wirklich gut sein oder nicht, wahrscheinlich einen Erfolg haben, wie ihn das Dbsütrs lr-myms schon lange nicht mehr erlebt hat. Denn obwohl das Schauspiel bis jetzt nur im Manuskript existiert, ist durch die Gerichtsverhandlungen der Inhalt schon ziem lich bekannt, und wenn auch Mirbeau behauptet, daß er durch sein Stück niemand habe persönlich treffen wollen, so glauben doch viele von den Leuten, die alles besser wissen, eine Persönlichkeit aus dem öffentlichen Leben und den ersten Kreisen der Pariser Gesellschaft in der wenig sym pathischen Hauptfigur des Stückes wiederzuerkennen. Doch ist es weniger der Bühnenerfolg des Schauspiels, der uns hier interessiert, als der der Buchausgabe. Wer der glück liche Verleger sein wird, ist leider noch unbekannt, aber er darf sich die Hände reiben. Audsut so» kutu Ilbslli, — oder hätte wohl die Bilsesche »Kleine Garnison« einen ähnlichen Riesenerfolg zu verzeichnen gehabt, wenn das Kriegsgericht in Metz sich nicht so eingehend mit der Person ihres Autors beschäftigt hätte? Ernst Waldmann. Kleine Mitteilungen. * Zeitschrift-Jubiläum. — Auf ein hundertjähriges ehrenvolles Wirken blickt in diesem Jahre die hochangesehene fach wissenschaftliche Zeitschrift: Stresfleurs Militärische Zeit- chrift (Verlag von L. W. Seidel L Sohn, k. u. k. Hofbuchhändler in Wien) zuriick. Dieser bedeutsame Anlaß hat die Herausgabe eines stattlichen Bandes gezeitigt, der eine ausführliche Geschichte der Zeitschrift von 1808 bis zur Gegenwart nebst einem General register des reichen Inhalts seit Beginn nach wissenschaftlich- ystematischer Ordnung und nach Schlagwörtern bringt. Versasser und Bearbeiter ist Oberleutnant Zitterhoser, Adjutant des Kriegs archivs. Die Zeitschrift wurde 1808 als -Oesterreichisch-Militärische Zeitschrift« begonnen, vorerst als offizielles Organ des Kriegs ministeriums, gedruckt in der K. K. Hof- und Staatsdruckerei. Die Leitung lag in den Händen des damaligen Kriegsarchiv- Direktors Feldmarschall-Leutnants v. Gomez. Mitarbeiter waren nur Offiziere der Schriftenabteilung des Kriegsarchivs. Nach einem vorzeitigen Abschluß durch die kriegerischen Ereignisse im Jahre l809 erstand sie von neuem 1811 und erschien unter Leitung des Majors von Rothkirch bis 1813 als -Neue militärische Zeitschrift-, dann, nach neuer Unterbrechung, wieder von 1818 bis Ende 1849 unter der Leitung des hervorragend begabten Hauptmanns Schels, dem es gelang, eine große Reihe bedeutender Mitarbeiter an sein Blatt zu fesseln. Nach seinem Tode 1847 übernahm Oberst Pannasch die Redaktion und führte sie gemeinsam mit Oberst Heller von Hellwald bis 1849. Erst im Jahre 1860 er weckte Valentin Streffieur die Zeitschrift zu neuem Leben und neuen Ehren. Nach seinem Tode (1870) ersetzte ihn mit großem Erfolge Hauptmann Moritz Brunner, von 1884 ab nach Brunners Rücktritt Baron Potier und andere, von 1890 bis 1901 Oberst Kandelsdorfer. 1903 erwarb die Firma L. W. Seidel L Sohn die alte Zeitschrift und führt sie seitdem unter der Redaktion von Major Grzesicki mit Ehren zu neuen Erfolgen. * HaeckelK phylogenetische Sammlung. — Professor Ernst Haeckel bestätigt die Meldung (oergl. Börsenblatt Nr. 138), daß er seine phylogenetische Sammlung zur dreihundertundfünfzigjährigen Jubelfeier der Universität Jena zum Geschenk machen wolle. Dagegen stellt er in Abrede, daß diese Sammlung den Wert von einer Million habe. Diesen Wert erreiche wohl der gesamte Be stand seiner naturwissenschaftlichen Sammlungen und Schriftwerke, die er im Lause der achtundoierzig Jahre seiner Lehrtätigkeit an gesammelt habe; aber nur ein Teil davon komme auf die bio logische Sammlung, ein anderer Teil verbleibe im zoologischen Institut. ' -Düs kudlisksr»' 0iroul»r-, London. — -lös kudlisbvrs' Oireulur-, die englische buchhändlerische Wochenschrift, hat ihr Heim in größere Räume verlegt und wohnt jetzt 19, L.äaw Street, Läelpbi, 8trauä, London tV.6. * Verein Deutscher Ingenieure. — Der Verein Deutscher Ingenieure wird in den Tagen vom 28. Juni bis 2. Juli in Dresden zu seiner 49. Hauptversammlung zusammentreten. — Sonntag, 28. Juni, abends 8 Uhr: Begrüßung und Bewirtung der Teilnehmer durch die Stadt im Zentraltheater. — Montag, 29. Juni: vormittags 11 Uhr im Kgl. Schauspielhaus: Erste Sitzung (Ansprachen, Berichte, Vorträge; Geh. Hofrat Prof, vr. W. Hempel und Exzellenz Dr.-Jng. b. o. Graf v. Zeppelin); nachmittags technische Ausflüge; abends Festoorstellung im König!. Hoftheater. — Dienstag, 30. Juni, vormittags 10 Uhr: Zweite Sitzung in der Aula der (alten) Technischen Hoch schule (Vereinsangelegenheiten); nachmittags 3 Uhr: Besichtigung industrieller Werke; abends 7 Uhr: Festmahl im Zentraltheater. «Mittwoch, 1. Juli, vormittags 10 Uhr: Dritte Sitzung in der 903*
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