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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1902
- Sprache
- Deutsch
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^sF 5, 8. Januar 1902. Nichtamtlicher Teil. 185 Die Erörterung der Staatsverträge bildet den In halt des folgenden Paragraphen. Der Staatsvertrag schafft ein völkerrechtliches Verhältnis zwischen Staaten, wie der Privatvertrag ein civilrechtliches Verhältnis zwischen Privat personen. Zu den Staatsverträgen gehören auch die Ver träge über Personal- und Real-Union. Es sei hervorgehoben, daß auch zwischen Staaten, die durch eine solche Union ver bunden sind, völkerrechtliche Verträge möglich sind, ebenso wie Kriege. Ein Teil des Völkerrechts ist auch das internationale Recht, namentlich das internationale Privatrecht. Das internationale Recht »hat die Aufgabe, darzustellen, welchem Staate die Rechtsverhältnisse unterliegen, die sich irgendwo bilden, und welchem Staate das Strafrecht zusteht bezüglich der an dem einen oder anderen Ort der Erdoberfläche voll brachten Delikte«. Ein Namen- und Sachregister, das (nach Stichproben) allerdings nicht ganz vollständig ist, beschließt das Buch. Aus meiner Besprechung, die etwas ausführlicher ge worden ist, als ich ursprünglich beabsichtigt habe, geht hervor, welch eine Fülle von Material in Köhlers Werk verarbeitet ist. Nur ein Meister, der den Stoff souverän beherrscht, konnte ihn auf so beschränkten Raum bannen und ihn so sach gemäß verteilen. Ich will noch hinzufügen, daß die Sprache knapp, klar und vor allem wirklich deutsch ist, uud ich kann nur wünschen, daß mein Aufsatz recht viele Berufsgenossen veranlassen möge, das Buch selbst durchzuarbeiten; ich bin überzeugt, daß sie es mir danken werden. In einer Zeit, die an jeden Ansprüche an Rechtskenntnissen stellt, die jeden an Stellen in Staat und Stadt beruft, die Rechtskenntnisse erfordern, ist die Beschäftigung mit den Grundlagen des Rechts, die das besprochene Buch vermittelt, eine Notwendig keit. Die einzelnen Gesetze sind stets nur zu verstehen und anzuwenden, wenn eine historische Kenntnis des Rechtsstoffes das Verständnis vermittelt. Auch für die geplanten buchhändlerischen Fortbildungs schulen wäre das Buch, wie ich schon im Eingang bemerkt habe, ein vortreffliches Lehrmittel. Für diesen Zweck ist freilich zu bedauern, daß ein bibliographischer Teil fehlt, doch wäre bei einer etwaigen Einführung diesem Mangel wohl abzuhelfen. Kleine Mitteilungen. Konkurs einer Wiener Buchdruckerei. — Das Handels gericht Wien, Abteilung X, hat das Konkursverfahren über das Vermögen der Inhaber der Buchdruckerei Hans Moeßmer L Sohn, vormals Rollinger L Moeßmer, Wien XU, Hauptstraße 17, eröffnet. Zum Konkurskommissar wurde der k. k. Landesgerichts rat Friedrich Petschacher, zum einstweiligen Masseverwalter Or. Adolph Bachrach in Wien bestellt. Als Warenzeichen geschütztes Verlagssignet. — Nr. 51196. Klasse 28. Eingetragen für die Firma Albert Gold schmidt in Berlin IV., Lutherstraße 4, zufolge Anmeldung vom 22. Juli 1901 am 19. Oktober 1901. Geschäftsbetrieb: Verlagsbuchhandlung. Waren: Bücher. Neujahrsbriefe in Berlin. — In Berlin hatte die Post in der Zeit vom 30. Dezember 1901, mittags 11 Uhr, bis zum 1. Januar 1902, abends 11 Uhr, nicht weniger als 1l 892 300 Briessendungen (Briefe, Postkarten, Drucksachen, Warenproben), deren Bestimmung Berlin und die Vororte waren, zu bestellen. Internationale Ausstellung fürKun st Photographie in Moskau. — Die Gesellschaft für Kunstphotographie in Moskau beabsichtigt, im März 1902 zu Moskau eine internationale Aus stellung für Kunstphotographie abzuhalten. Nur solche Werke sollen zur Ausstellung zugelassen werden, die ein rein künstlerisches Gepräge haben, entweder mit Hinsicht auf die Wahl des Stoffes, die Farbengebung oder die Herstellungsart. Eine von Mitgliedern Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. der Gesellschaft gebildete Jury wird über die Annahme der ein gesandten Werke für die Ausstellung entscheiden. Der Raum zur Ausstellung wird unentgeltlich zur Verfügung gestellt, auch die Rücksendung der ausgestellten Gegenstände wird auf Kosten der Gesellschaft erfolgen. Alle Aussteller sollen eine Bronze-Medaille mit Diplom erhalten. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten -Nachrichten für Handel und Industrie- nach lliis Iloarrl ok Iracks lournsl.) Internationale Ausstellung für moderne dekora tive Kunst in Turin 1902. — Einige um das Kunstgewerbe verdiente Münchener Herren, der I. Vorsitzende des Verbandes deutscher Kunstgewerbevereine Herr Professor Fr. von Thiersch, der II. Vorstand des Bayerischen Kunstgewerbevereins Herr Paul Merk, der italienische Generalkonsul Herr Verlagsbuchhändler Kommerzienrat Rudolf Ritter von Oldenbourg und der Architekt der deutschen Abteilung in der Turiner Ausstellung 1902 Herr H. C. von Berlepsch wurden am 30. Dezember vom bayerischen Minister Herrn von Feilitzsch empfangen und er langten mit ihrer Bitte dessen Zusage eine Unterstützung der deut schen, insbesondere bayrischen Beteiligung an der Internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst in Turin 1902 im Be trage von 6000 ^ seitens der k. bayrischen Regierung. Der Zu schuß des Deutschen Reiches beträgt 50000 Es wird in den beteiligten deutschen Kreisen als ungenügend erachtet, und es wird gehofft, daß das Vorgehen Bayerns auch andere deutsche Bundes regierungen veranlassen wird, ihrerseits dem würdigen Auftreten des deutschen Kunstgewerbes in Turin die Wege zu ebnen. Buchhandlungs - Gehilfen - Verein zu Leipzig. — Am 5. Januar veranstaltete der Buchhandlungs-Gehilsen-Verein zu Leipzig im Deutschen Buchhändlerhause eine Christbescherung, die mit Fleiß und Geschick vorbereitet war und einen sehr hübschen Verlauf nahm, so daß sie bei Alt und Jung noch lange in leben diger Erinnerung bleiben wird. Eingeleitet wurde die Feier durch Vorträge der Curthschen Kapelle, die durch das von Fräulein Gerstenberger mit schöner, voller Altstimme vorgetragene Weihnachtslied von Chodowiecki und durch die Soloscene -Der Weihnachtsmann- von Reutter, in der Herr Strobelt sich als ehrwürdiger, aber jovialer Knecht Ruprecht einführte, eine angenehme Abwechslung erhielten. Hieran schloß sich die Aufführung des vom Herrn Lehrer Karl Albrecht Schmidt verfaßten und eingeübten dramatischen Weihnachts gedichtes »Schwesterntreue-. Das Stück führt uns in das Haus der Fabrikantenwitwe Senner, deren Sohn Richard vor Jahren im Starrsinn das Elternhaus verlassen und seitdem kein Lebenszeichen gegeben hat. Während die Mutter kaum noch die Hoffnung aus ein Wiedersehen hegt, will deren Tochter Lotte nicht ruhen, bis sie die Spur des Bruders gefunden hat. Ihren aufs Geratewohl an den Bruder geschriebenen liebevollen Briefen, die die dienst baren Geister des Gnomenkönigs Ringbart in die rechten Hände spielen, besiegen den Trotz des Bruders. Er ist in der Welt ein anderer geworden, hat längst den Wert des Elternhauses schätzen gelernt und kehrt am Weihnachtsabend mit Weib und Kind in die Arme der Seinen zurück. Das Stück, das sich durch gewandte Form und treffliche Gedanken auszeichnet, wurde flott gespielt. Fräulein Gertrud Thierbach (Frau Senner), Fräulein Lotte Friede mann (Lotte), der Dichter (Richard) und Herr O. Schrödter (Lehrer Hennig) boten sämtlich gute Charakterköpfe, und die kleinen Darsteller des Gnomenvolkes, König Ringbart, Sausewind, Hilfreich, Edelgleich und Gutgesinnt gingen ganz in ihren Rollen auf. Sie bewegten sich mit solcher Ungezwungenheit und Be hendigkeit, daß es eine Lust war, ihnen zuzuschen. Das Stück fand eine wohlverdiente freundliche Aufnahme. Die Festfreude des zahlreichen jugendlichen Publikums er reichte aber ihren Höhepunkt, als Knecht Ruprecht seinen Einzug hielt und einen großen Wagen, auf dem vier Zwerge thronten, mit den Geschenken für die artigen Kinder in den Saal fuhr. Alles war in saubere Postpaketchen verpackt und für jedes Kind handschriftlich adressiert. Daß der gute Knecht Ruprecht alle Ge schenke persönlich überreichte, mußte deren Wert selbstverständlich erhöhen. Für die Großen war es eine große Freude, das ver gnügte kleine Volk zu beobachten, das sich so ungezwungen seiner Freude hingab, als wenn es zu Hause wäre. An die Bescherung für die Kinder schloß sich die Verteilung der Gewinne, die eine reich ausgestattete Tombola bot, und dann be gann der Ball, der die Teilnehmer bis etwa um 1 Uhr in fröh licher Stimmung beisammen hielt. In den Pausen erfreuten Fräulein Gerstenberger und Fräulein Scheele noch durch einige treffliche Liedervorträge. Herr Strobelt und Herr Dreßler, die sich der mühevollen Vor bereitung und Leitung des Festes unterzogen haben, dürfen sich 26
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