Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020124
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190201247
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020124
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-24
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
742 Nichtamtlicher Teil. »E 19, 24. Januar 1902. wir — wenigstens im allgemeinen — nicht an die .verkannten Genies' glauben. Wir wollen vielmehr solche Dramen aufführen, die entweder um ihres rein litterarischen Wertes oder um der Be deutung ihres Urhebers willen von Interesse sind und die sich aus irgendwelchen Gründen zur Aufführung an den vorhandenen Theatern nicht eignen. Durch ihre Darstellung in einem intimen litterarischen Kreise soll der Eindruck erprobt werden, den sie an der Stelle Hervorrufen, für die sie eigentlich geschrieben worden sind. Wenn wir hierbei gelegentlich einmal ein wirksames Theater stück entdecken sollten, so wird das eine erfreuliche Nebenwirkung sein. — Die erste Vorstellung am 26. Januar mittags l2 Uhr im .Neuen Theater' unter Leitung von Kr. Hans Oberländer bringt die erste deutsche Aufführung von Gabriele d'Annunzios Tragödie .Die tobte Stadt'.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Nockieivisobs Novitäten. Ivtornatiova-Is Rsvus über alls Ur- sobsivuvgsn cksr wecliLivisoüsv IVissovsobaktsu vsbst Usksratsu über rviolrtiAS unck iutsrsssavts XbbavckluvASv äse Kaoü-Kresss. Vsrls,^ von ckobann Ambrosius Lartü in Ksipri^. XI. ckabr- Aang, Nr. l, lanrurr 1902 8". 8. 1—16 in UwsoblaA. Oatnlogus wsvsusl (15 sanvisr 1802) äs Uvrss ä'ooorrsion, avoiovs et moäernes. provon-rnt en wajsurs partis äs 1a bibliotüsgue äs ksu N. 1. Ksrrsns, wsmbrs äs ('Institut. OataivAus Nr. 215 äs la Uibrairis Korbou Usrs, Kuoion Kordon üls, suoossssur, s, l?aris, 6, Uns äs 8sins. 8". 68 p. 1384 nrs. Das litterarische Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreunde. Herausgeber: Dr. Josef Ettlinger in Berlin. Verlag von F. Fontane L Co. in Berlin. IV. Jahrgang, Nr. 7 u. 8 (1. u. 2. Januar-Heft). 4". Sp. 437—508 mit 2 Portraits u. Sp. 509—580 mit 10 Portraits. Nachtrag (vom Januar 1901 bis Dezember 1901) zum Verlags- Katalog 1803 bis 1900 von A. Hartleben's Verlag in Wien (Besitzer Eugen Marx). 8". 8 S. äuristisodss Inttsraturblatt. Lsrlin, Karl Us^manns VsrlUF. Nr. 131. Uanä XIV. Nr. 1. 18. äanuar 1902. 4°. 8. 1-28. blit vielen Lüedsr-LssprsolruuAgn. Lntbält kolAsnäs lrritisoüs 2usawwsnstslluub: Dis nsusstsn OarstsUungsn äsr allAsmsinsn 8taatslsdrs, von v. 8aviAn^. VdsoloAis, Usligionsgesodiobts, Xirodenreodt äer Latdolilren unä Urotestantsn, äuäaioa. Verrsiobnis sinsr 8üodsr-8awwlunA, äis am 17. Ksbruar u. kolg. VnAs änrod «las ^uütionsinstitut von Kist L Kravotzs in KsipriA, Vüalstr. 2, öösntliod ver steigert rvsräen soll. 81 78 8. 2630 Nrn. ksobtsvässsvsodakt. Xntignariats-Xatalog Nr. 35 von Kr. U. Küns- durg's 8ortimsnt u. Xntiguariat (N. kein darät) in Nünoden, Naxiiniliansplatr: 3. 8". 47 8. 1490 Nrn. Xlassisods Kdiloiogis. 2uw Ndeil aus äer Libliotdolr äss f Herrn 6^mvasialäirsdtors Kr. Vdsoäor Xoolr in IVsimar. ^ntiguariats- Xatalog Nr. 36 von Kr. U. Küvedurg's 8ortiment u. Xnti- gnariat (L. Usindarät) in Llünodsn, Naxiinidansplatr 3 8". 43 8. 1514 Nrn. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Wie wir nachträglich erfahren, ist Herr Wilhelm Velhagen in Bielefeld, Mitbesitzer der Firma Vel- hagen L Klasing, zu Weihnachten durch Verleihung des Prädikats Königlich Preußischer Kommerzienrat ausgezeichnet worden. Gestorben: In Swakopmund (Deutsch-Südwestafrika) unerwartet am Typhus, im Alter von vierundzwanzig Jahren der Buch händler Herr Willy Langguth, Sohn des Verlagsbuch händlers und Buchdruckereibesitzers Herrn Wilhelm Langguth in Eßlingen, dem wir bei diesem schmerzlichen Verlust unsere ausrichtige Teilnahme aussprechen. Der so vorzeitig dem Leben und Beruf entrissene junge Kollege hatte ini vorigen Juli eine Stellung als Geschäftsführer der Swa- kopmunder Buchhandlung G. m. b. H. übernommen und sich schnell in die neuen Verhältnisse cingearbeitet. Geschäftlich tüchtig und von gewinnender Liebenswürdigkeit im persönlichen Verkehr, versprach er eine kräftige Stütze des schnell aufblühenden Geschäfts zu wer den, eine Hoffnung, die nun von der rauhen Hand des Todes vernichtet worden ist. Ehre seinem Andenken! Gestorben: — Am 21. Januar in Berlin der hervorragende dramatische Dichter und Erzähler Ernst Wichert. Geboren am 1l. März 1831 in Insterburg, studierte er in Königsberg die Rechtswissenschaft, wurde 1860 Kreisrichter in Prökuls, 1863 Stadt- gcrichtsrat in Königsberg, 1877 Oberlandesgcrichtsrat ebenda, 1887 Kammergerichtsrat in Berlin. Seit 1896 lebte er im Ruhe stände. Mit seiner dichterischen Arbeit begann er neben der Führung seines Amtes schon in jungen Jahren mit einigen Dramen, in denen c ne anmutige Frische der Erfindung sprudelt und nichts vom Aktenstaube je nes Berufes zu bemerken ist. Diese Frische, glücklich ergänzt durch folgerichtige Aufreihung der fort schreitenden Handlung, durch gute Gedanken und wohl abgerundete Darstellungsform, ist ihm bis ins späte Alter treu geblieben. Seinem inhalrreichen Lebenswsrk gab Ernst Wichert im vorigen Jahre durch seine Selbstbiographie -Richter und Dichter» — ein hübsches Scherzwort, mit dem er vom Kaiser der Kaiserin vor gestellt worden war, — einen harmonischen Abschluß. Der Verein -Berliner Presse» hat Ernst Wichert wiederholt zu seinem Vor sitzenden gewählt, und auch in diesem Ehrenamt hat er sich aus gezeichnet und Dank verdient. Von seinen zahlreichen Schriften seien hier folgende genannt: Bühnenstücke: Unser General Jork, — Whithing von Saarland, — Licht und Schatten, — Ihr Taufschein, — In Feindes Land, — Als Verlobte empfehlen sich, — Das eiserne Kreuz, — Biegen oder Brechen, — Ein Schritt vom Wege, — Moritz von Sachsen, — Die Realisten, — An der Majorsecke, — Bekenntnis einer armen Seele, — Frische Luft, — Die gnädige Frau von Paretz, — Der Freund des Fürsten, — Der Gcheim-Sekrctär, — Peter Munck, — Dido, — Die talentvolle Tochter, — Geschieden, — Kost ksstum, — Der Mann der Freundin, — Aus eigenem Recht, — Im Dienst der Pflicht, — Die Gräfin von Schwerin, — Die glückliche Insel, — Der Narr des Glücks. Romane und Novellen: Ein häßlicher Mensch, — Kleine Romane, — Rosa Lichtwart, — Hinter den Kulissen, — Die Arbeiter, — Wider den Erbfeind, — Das grüne Thor, — Novellen, — Starkes Herz, — Heinrich von Plauen, — Rauschen, — Litauische Geschichten, — Aus dem Leben, — Sommergäste, — Eine vornehme Schwester, — Hohe Gönner, — Die Braut in Trauer, — Unter einer Decke, — Von der deutschen Nordostmark, — Der Sohn seines Vaters, — Der große Kurfürst in Preußen, — Mutter und Tochter, — 8uum ouigus, — Das Grafenkind und andere Novellen, — Eins zum Andern, — Tileman vom Wege, — Schule und Leben, — Der jüngste Bruder, — Die Taube auf dem Dache, — Nur ein Jude, — Herr von Müller, — Frauengestalten, — Blinde Liebe, — Die verlorene Tochter, — Anderer Leute Kinder, — Die Schwestern, — Herrenmoral, — Monte Carlo und andere Geschichten, — Vom alten Schlage, — Minister a. D., — Das Duell, der Väter Sünden, — Getrennte Wege, — Aus anständiger Familie, — Richter und Dichter (Selbstbiographie). Gestorben. — In München ist am 20. d. M. der Unioersi- tätsprofessor und Direktor des Allgemeinen Krankenhauses, Herr Geheimrat Kr. Hugo Wilhelm von Ziemssen gestorben, ge boren 1823 zu Greifswald. Im Jahre 1863 wurde er nach er folgreicher Lehrthätigkeit an den Universitäten Greifswald und Erlangen als ordentlicher Professor der Pathologie und Therapie und als Direktor des Allgemeinen Krankenhauses an die Universität München berufen und hat in diesen Aemtern eins ungemein fruchtbare und scgensvollc Thätigkeit entfaltet. An dem Auf schwung der modernen Medizin hat er durch bahnbrechende For schung und Lehre hervorragenden Anteil genommen. Hier sind namentlich seine Arbeiten über die Kaltwasserbehandlung beim Abdominaltyphus, über die Anwendung der Elektrizität in der Medizin, sowie seine Bearbeitungen der Kehlkopf- und Speise röhrenkrankheiten heroorzuheben. Ein besonderes Verdienst um die Heilkunde erwarb er sich durch sein großes -Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie- (17 Bände, Leipzig 1875— 1884; 3. Auflage 1886 u. f.), sowie durch sein -Handbuch der allgemeinen Therapie- (4 Bände, 1880 — 1884). Als einen Teil des ersten Werkes gab er mit Max von Pettenkofer ein umfassendes -Handbuch der Hygiene und der Gewerbekrankheiten« (3 Bände, Leipzig 1882—1886) heraus. Außerdem veröffentlichte er eine Reihe von Monographien aus dem Spezialgebiet seiner Forschung und schrieb für das -Deutsche Archiv für klinische Medizin-, das er seit 1865 mit v. Zenker herausgab, zahlreiche Aufsätze. Von seinen Arbeiten über besondere Krankheiten und Behandlungsarten seien folgende genannt: Die Elektrizität in der Medizin, — Pleuritis und Pneumonie im Kindesalter, — Die Kaltwasserbehandlung des Typhus, — Über die Behandlung des Magengeschwürs, — Küarmavoposa olinioa, — Klinische Vorträge. Um die klinische Medizin und ihre Stellung im Rahmen der Ge samtwissenschaft hat sich Ziemssen durch die Schaffung eines wissen schaftlichen Instituts für die klinische Medizin an der Universität München verdient gemacht. Die aus diesem hervorgegangenen wissenschaftlichen Arbeiten sind in drei Bänden gesammelt erschie nen (Leipzig 1884—1893). Die -Annalen der städtischen Kranken häuser in München-, die er als deren Direktor herausgab, sind eine musterhafte Verwertung der Krankenhaus-Statistik und -Kasuistik.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder