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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Künftig erscheinende Bücher. 755 „U- 19, 24. Januar 1902. G. Vierjoll's Deriag in Dresden. T In Kürze erscheint: GMchte von Perultr Dcrhur. Preis 2 geb. 3 Manches Auge blickt scheel auf die große Zahl der modernen Dichterinnen. Und doch ist es etwas Schönes um dieses Er schließen von Frauenseelen in Vers und Wort, insbesondere wenn die Seele wirklich frauenhaft, nicht mannweiblich, die Worte wahr und die Verse gut sind. Zu den Poetinnen dieses Schlages gehört auch Paula Dahm, deren „Gedichte", wie sich das hübsche Bändchen Lyrik einfach betitelt, soeben in E. Pierson's Verlag erschienen. Die Dichterin zeigt in Wesen und Stoff wahl eine gewisse Verwandtschaft mit Lenau. Die hohe Formvollendung ihrer Strophen, das tiefe, echte, innige Gefühl, das ihre Lieder beseelt, ihre ernste Lebensanschauung — all das ergiebt zusammen ein ungemein sympathisches Fraucnbildnis. Gedichte wie „Junge Liebe", „Die beiden Ritter", „Sommertag", „Einsamkeit", „Nach hundert Jahren", „Erwartung", „Gesiegt" u. a. m. würden jeder Anthologie zur Zierde ge reichen. Paula Dahm ist eine Dichterin von Gottes Gnaden. Wir bitten um Ihre gef. Bestellung. Unverlangt versenden wir nichts mehr! Rabatt in Rechnung 30o/g, bar bei Norausbestellung 4llo/<, u. 7/6. Bar-Auslieferung in Berlin bei Herrn Max Spielmeyer. Dresden. L. Piersons Verlag. Ä^LX in luSlprlA. Losbsn srsobisnon: Rseusil ciss traitos äs 1a Ports ottomans. Poms X kr. 8.— listsrs lür ^ 5.80 ÜLP. V. HwtuitH vr iu ^ü8länäi86Ü68 Lortiknknß. T Im Vortags I-. lZorsl in karls, ässssn Vertretung ieb übsrns-bm, srsobisn sosbsn: Onginuisr, I/Orgis romains. (Illustration äs Lobmiät.) 3 Ir. 50 o. (inuvkrl, Iws kstitss kassionnsss. (Illu strations äs Obatslains.) 3 Ir. 50 o. Üvi8, b>'amant lsgal. (III.) 2 Ir. In XürLS srsollsint: sttz Is Lire, üu Porsra. (Läosurs sspagnoles. Illustrations äsdulllonnst.) 3 Ir. 50 o. Lvrlllvrov, l-s Nilvs Latd^lls. (III.) 3 Ir. 50 o. Litto um tbätigsts Vsrvsnäung. Die erste 7!uflagc von Gustav Frenssen's neuem Roman Zorn Uhl ist noch vor dem Feste völlig zu Ende gegangen. Daß dieser Erfolg einem jeder litterarischen Llique fernstehenden Autor zu Teil wird und fo die Richtigkeit seines eigenen Wortes, „was soll man denn in Deutschland erzählen, wenn solch' schlichtes tiefes Leben nicht erzählenswert ist", schnell bewahrheitet, ist wohl eine erfreuliche Thatsache, die auch besonders den Bemühungen und der eifrigen Verwendung einiger Sortiments-Buchhandlungen zu danken ist (mehrere Firmen setzten (50—200 Exemplare ab). Wir haben sofort eine neue Auflage in Druck gegeben, die uns in die Lage versetzt, auch wieder broschierte Exemplare ä Eond. zu weiterer thätiger Verwendung zur Verfügung zu stellen; gebundene Exemplare dagegen nur fest. Ferner erschien soeben in neuer Auflage desselben Verfassers Roman: Die drei Getreuen sechstes und siebentes Tausend. Auch mit diesem Buche wollen 5ie ^hr Lager ergänzen. Einige Urteile aus Schriftstellerkreisen über Jörn Uhl: Or. Julius Stinde: Ich habe das Buch, wie cs sich gehört, langsam und stellenweise wiederholt gelesen und mich wahrhaft daran erquickt. Ls ist für mich eins der besten Bücher der letzten Jahre: gesund, deutsch, künstlerisch empfunden und heimatstreu. — Und von großem ethischen Gehalte, indem es den Menschen wie er ist milde mit dem Lwigkeitslichte umwebt. So wird der Mensch mit allen seinen Fehlern und Tugenden (seinen Menschlichkeiten) nicht durch den modernen Realismus ins Lkele gezogen, sondern wie im Meistergemälde in einen verklärten Ton versetzt, ohne daß der Wirklichkeitsstnn Linbuße erleidet. — Die Darstellungsweise — der Stil — ist eins mit dem Stoff (bis auf wenige Realismen) und etliche Seiten sind durchaus klassisch, d. h. untadelig vollkommen. Ferdinand Avenarius: Alle Bemängelungen im einzelnen aber ordnen sich als Nebensächlichkeiten der Hauptsache unter: hier ist wieder eimal ein Dichter. Hier ist wieder einer, der uns nicht schildert, sondern darstellt, der uns nicht Schatten, sondern Gestalten zeigt. Line Fülle von Typen steckt in diesem Buch und eine Fülle von Individuen, Wie weggeschrieben ist oft das Papier, daß das Luch zum Rahmen wird, durch den wir hinaussehen in die weite durchsonnte und durchregnete Welt, darin es Lag und Nacht wird. In die Welt, durch die Menschen schreiten, körperhaft vor unfern Augen, vor unfern und doch wieder vor Augen, die tiefer als die des Lesers "durch Antlitz und Brust in Herz und Hirn, in Geist und Seele hincinsehen. — Lesefutter sind diese Bücher nicht, besonders „Jörn Uhl" will langsam Seite für Seite ausgenommen, will nachgelebt werden. Das ist endlich Heimatskunst, die wirklich Kunst ist. Or. Larl Busse: .... Und in diesem Folgenden möchte ich von einem deutschen Romane reden — reden? Nein, herausjubeln, was mir seit Tagen das Herz erfüllt, alle Begeisterung ausschütten, mit der ein Buch mich erwärmt hat. Ls ist ein Buch, ganz übersxonnen von deutschem Märchenzauber, ein Buch, in dem das Gold unserer alten Sagen klingt, ein Buch, das stark, grausam, gewaltig ist, wie das Leben selbst, ein Buch doch daneben voll Zartheit, Innigkeit, Güte und wundersamer Schönheit. Ls ist, von seinem Kunstwert ganz abgesehen, dabei so deutsch, daß keine andere Nation der Lrde es hätte Hervorbringen können. Ls ist speziell so norddeutsch, daß kein Süd deutscher an seine innerste Kraft herankönnte, daß man aber im Süden daraus, wo es »och not thut, des Niederdeutschen tiefstes Wesen ablesen sollte Fortwährend bin ich aufge sprungen und Hab' mir an den Kopf gefaßt und bin in der Stube herumgelausen: Herrgott, ist das Buch schön! Und wenn ich etwa die Seiten lese, wo es geschrieben steht, wie Lene Tarn, die fröhliche, stirbt, dann kann ich wieder nicht ruhig sitzen bleibeu Berlin. G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung.
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