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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1902-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1902
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- Deutsch
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1276 Nichtamtlicher Teil. > > > > > > — Zur Frage der kaufmännischen Schiedsgerichte kommt die Meldung, daß sich die 17. Kommission des Reichstags zur Vorberatung des Antrags Bassermann auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs wegen Einführung besonderer Gerichte für Rechts streitigkeiten aus dem kaufmännischen Dicustvertrag konstituiert und zum Vorsitzenden den Abgeordneten Basserniann gewählt hat. Der Kommission gehören außerdem an: Hoffmann-Dillenburg (nationallib), Frhr. v. Richthofen und Henning (konservativ), Bauermeistcr (freikonservativ), Trimborn, Or. Hitze, Wattendorff, Schmidt-Jmmenstedt (Centrum), Blcll, Hoffmeister (Freisinn), Cegielski (Pole) und Fischer-Rosenow (sozialdemokr.). Zur belgischen Plakatkunst. — Die in Deutschland zum Glück unbekannte, beinahe möchte ich sagen noch unbekannte Plakatsteuer nahm in letzter Zeit wiederholt das Interesse der be teiligten Kreise Frankreichs und Belgiens in Anspruch. Fast scheint es, als solle dem Druckgewerbe das Handwerk mehr und mehr er schwert werden, als ob cs nicht schon genug unter den fetzigen -schlechten Zeiten- im allgemeinen, unter der Erhöhung der Papicr- prcisc und den stets wachsenden Forderungen der Angestellten im besonderen zu leiden hätte. Man sollte beinahe meinen, daß die Regierungen in Frankreich und Belgien dem trotz dieser Mißstände zu einer wahren Renaissance erwachten Buchgewerbe — wir haben seit einigen Jahren eine ganze Litteratur hierüber — mißgünstig gegenübcrständen. In Frankreich hat der Pariser Gcmeinderat eine neue Buch- und Plakatsteuer beschlossen, die, wenn durchgeführt oder überhaupt durchführbar, einen ungeheuren Rückschritt der Pariser Buchindustrie zur Folge haben und die vielgepriesenen Freiheiten der aufgeklärten Hauptstadt des französischen Geistes ini schlimmsten Lichte erscheinen lassen würde. (Vergl. den Artikel von -V. 6.- in diesem Blatte vom 10. Dezember 1901, Nr. 287.) In Belgien aber handelt es sich zwar nicht um neue Lasten, sondern um Maßnahmen zur Entlastung der Druckindustrie: um Ermäßigung, wenn nicht gänzliche Aushebung des schon seit 1891 bestehenden Plakatstempels. Bereits im Jahre 1898 richtete der -Osrols bslgs cks ia librairis, äs Limprimsris st äs toritos Iss proksssiovs gui sF rattaebsut- eine darauf bezügliche Eingabe an den Finanzminister. Im Dezember vorigen Jahres hat der Cercle diese Frage von neuem aufgerollt, diesmal durch eine sehr wirkungsvolle Propaganda-Schrift unterstützt, die ihm zur größten Ehre gereicht. Eine Broschüre von 87 Seiten Text (Abdruck sämt licher Dokumente und Heranziehung der ausländischen Gesetz gebung) wurde an die Mitglieder beider Kammern (Lbambrs äss Löputss und 8svat) verteilt. Sie führt den Titel: Lss Iwpriwsurs äsvant Is iiso. Ls tiwbrs äss akkrobss. Usosssits ä'uvs rs- korms äs !a Isgisiatiou. Lar 0. äs k/elesr, 8ssrstaire, st 11 Vaväo- vsiä, 8sorstairs aäjoint äu Osrols bslgg sto. (Der kleine Rest der Auflage ist für den Buchhandel bestimmt; Exemplare L 4 Frcs. netto sind zu beziehen vom Osrols bslgs äs la, librairis, Brüssel.) Damit diese Broschüre nicht das Schicksal so mancher ähnlichen Veröffentlichungen teile und von den viel beschäftigten Herrn Senatoren und Volksvertretern ungelesen zum Papierkorb ver urteilt werde, sind ihr zwölf Illustrationen beigefügt worden, die das Heftchen wenigstens den Kunstfreunden und Kunstverständigen unter denselben des Aufbewahrens wert erscheinen lassen. Auf den Inhalt der Broschüre und die darin abgedruckten Aktenstücke will ich heute nicht weiter eingehen, umsomehr sie die buch händlerischen Kreise wohl kaum genügend interessieren dürfen. Heber den künstlerischen Wert der zur Reproduktion gelangten zwölf Plakate kann ich auch rasch hinweggehen, da sie bereits bekannt und wohl auch schon gewürdigt worden sind, und ich möchte nur Liebhaber und Sammler auf die darin enthaltenen wirkungsvollen und farbenprächtigen Reproduktionen ganz beson ders Hinweisen. Die eine Hälfte davon ist in Photogravure, die andere in Chromolithographie ausgesührt. Vor allem die letzteren übertreffen an Schärfe und Sorgfalt der Ausführung alle uns bekannten derartigen Reproduktionen und lassen die dabei ange wandte Kunst ebenso gut würdigen, als es wohl die Originale selbst gestatten. Das illustrierte Plakat will eben als Kunstwerk auf gefaßt sein und sollte deshalb von der Steuer befreit werden. Wer hat nicht schon auf belgischen und holländischen Bahnhöfen die vielfarbigen, weithin ins Auge fallenden Plakate der Schiff fahrt-Gesellschaften gesehen und sein Auge erst dann davon ab gewandt, wenn der Zug den Bahnhof verließ? Mir bereiten sie stets von neuem Freude, denn sie sind nicht nur auffallend aus gesührt, sondern auch sehr künstlerisch aufgefaßt, erfüllen also ganz die Ansprüche, die man an das moderne Plakat stellt, ohne daß sie die häufig vorkommenden Fehler der Uebertreibuug und Manieriert heit aufweisen. Es sind zunächst je zwei Plakate der -Amsrioan Livs- und -Kock 8tar Lins- und eines der Linie Ostende-Dover, sämtlich von H. Cassiers gezeichnet. Die Darstellungen haben den gleichen Inhalt: Seeleute, breitspurige, wettergebräunte Gestalten und flämische Frauen in Landestracht sehen nach ankommenden oder abgchenden Dampfern aus. Tse sechste farbige Reproduktion des ^ 34, 11. Februar 1902. Buches stellt noch ein Plakat von Cassiers dar -Hsstls's 8wiss Nilb- (Kuh-Herde mit Hirten, ein prächtiges Landschaftsbild), die siebente ein Reklamebild von H. Meunier -8tarligbt 8avon- (ein nacktes Baby mit goldblondem Haar in einer Schüssel voll Seisen- wasser). Die letzten fünf Abbildungen sind in Photogravure aus geführt. Die Besprechung der neuen Eingabe des Osrols bslgs in der belgischen Kammer ist auf den März verschoben worden und hat hoffentlich das erstrebte Ergebnis. Wir aber sind dem Verein dankbar für dieses schmucke Werkchen, eine Musterleistung (wenn auch bescheidenen Umfanges) auf dem Gebiete belgischer Plakat kunst und chromolithographischer Reproduktionstechnik. I. Thron. Internationaler Verlegerkongreß. — In Nr. 31 d. Bl. haben wir die Liste der Länder, die bis jetzt ihren Anteil der Kosten des Permanenten Bureaus des Internationalen Verlegerkongresses bezahlt haben, veröffentlicht. Wie uns jetzt milgeteilt wird, muß zu dieser Liste noch Belgien hinzugcfügt werden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Internationaler rvissoosobaktliob-littsrarisobsr Nonatsbsriobt. Ao- natliobs Obsrsiobt allsr rviobtigsn Usu-Lrsebsinungsn äss In- unä Auslaoäss nebst Antiguarisobsm Lnrsigsr wsrtvollsr IVsrles. UsrausASgsbsn äarob 8. Oalvar^ L Oo. in Lsriin. 11. äabrgaug, klr. 5, 1. Lsbruar 1902. 8. 65—80. Linguistik unä buttsratur äsr gsrmanisobsn Volksr. (2um Lsil äis Libliotbsk äss j- 8obuläirsletors Ur. Läuarä Lisobsr, blitt- vsiäs, i. 8.) Antigu.-Latalog Ho. 2 von Otto Li ober in Lsiprig. 8°. 31 8. 963 kirn. Nonatliobs Osbsrsiobt äsr bsäsutsnäsrsn Lrsebsinungsn äss äsutsobsn Luobbanäsls. Lisg. von äsr 1. 0. Linriobs'sobsn Luobbanälung in Lsiprig. 37. äabrgang 1902. Ho. 2. Lsbruar. 8". 8. 17—32 mit klatr kür Aukärnek äsr Lirmrr.' Nonatliokor Anrsigsr über dlovitätsn unä Untiguaria ans äsw Oobists äsr Nsäioin unä Haturrvisssnsobakt, ru bsrisbsn äurob (kla.tr kür Aukäruok äsr Lirma). Vsrlag äsr L irsobval ä'sebsn Luobbanälug in Lsriin. 1902. Ilr. 1, äanuar. gr. 8". 8. 1—8. äunle, Wilbslm, Libliograpbia Linnasana. Vsrrsiobniss äsr Lckriktsn Larl von Linns's. 4". 10 8. Lsriin 1902, IV. äunlc. Lrsis -L 2—. Usussts Lrrvsrbungsn von Llartinns Hijbokk im Laag: Vsr- rsicbnis Ko. 309. 1901. Liakts IVisssnsobaktsn unä Hatnr- visssnsobaktsn. 8". 16 8. 264 dirn. — äo. Ho. 310. 1902. 8oböns Lünsts. Usus unä aits IVsrles. 8". 20 8. 216 Hrn. Vsrsobisäsns IVisssnsgsbists. Latalog Ur. 28, Lsbruar 1902, von L. Lsrrslla in Usapsl, Nusso 18. 8". 36 8. 350 dlrn. Tbs Lublisbsrs' IVsskl^. Lbs Amsriean book traäs journal, rvitb rvbiob is insorporatsä: Mrs American Litsrar^ Oarstts anä Lublisbsrs' Oironlar. Hov Vorlc, Lublieatio» Oküos, 298 Lroaäva^. Vol. LXI, Ho. 4 (IVbols lVo. 1565). lanuarz^ 29, 1902. Annual 8ummarzr I4umbsr. Lsx.-8". 8. 79—424. Huartsri^ List ok Hsvv Looks anä Usev Läitions pnblisbsä bz^ 8van, 8onnsnsobsin L Oo., Lim. in Lonäon. Ur. 23—24. 1. äan. 1902. 8». 14 8. Feuerwehr-Rathgeber bei Bestellungen von Drucksachen, Diplomen, Geschenken rc. Kl. 8". 24 S. München, Verlag der Zei tung für Feuerlöschwesen (P.h. L. Jung). Füllinserate. — Die von der gesamten maßgebenden Presse mit Befriedigung begrüßte Entscheidung des Reichsgerichts vom 1. März 1901 (vergl. Börsenblatt 1901, Nr. 85, 91, 117), nach der sogenannte Füllinserate, d. h. Inserate, die unentgeltlich aus genommen, bezw. von anderen Zeitungen übernommen werden, als eine irreführende Veranstaltung zur Vorspiegelung eines besonders günstigen Angebots aufzufassen seien und die demnach gegen die §8 1, 4 des Wettbewerbsgcsetzes verstoßen, hat, wie die Monatsschrift für gewerblichen Rechtsschutz -Unlauterer Wettbewerb- mitteilt, die Billigung des Berliner Landgerichts I nicht gesunden. In einer Ent scheidung der achten Kammer für Handelssachen vom lO.Januar 1902 handelte es sich um die Klage des Verlagsbuchhändlers P., Heraus gebers der -Deutschen Mililärmusiker-Zeitung-, gegen den Verlags buchhändler F., Herausgeber des -Allgemeinen Anzeigers für die Deutsche Armee-. Dabei wies das Gericht die Klage ohne Beweis aufnahme u. a. aus folgendem Grunde ab: Ebenso, wie es dem Verleger gestattet sei, seine Zeitung umsonst abzugeben, könne es ihm auch nicht versagt werden, unentgeltlich Annoncen aufzu nehmen .... Eine derartige Konkurrenz sei erlaubt und wider spreche nicht dem Gesetze. (Lpzgr, Tagebl.)
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