Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-02-27
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020227
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190202278
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020227
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-27
- Monat1902-02
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1768 Nichtamtlicher Teil. ^ 47, 27. Februar 1902. verbrauchen davon nahezu die Hälfte, etwa zwischen 40—50°/g. Die Verbesserung des Herstellungsverfahrens, die Ermäßigung der Kosten für die Erzeugung guter Faserstoffe ermöglichte eine der artige Verbilligung des Papierpreises, daß dieser für gewöhnliches maschinenglattes Druckpapier von 45 Pf. pr. kx im Jahre 1880 auf 28,5 im Jahre 1890 und auf 20,3 im Jahre 1899 sank, also in Jahren günstiger Entwickelung des Handels und der In dustrie, in denen der Bedarf und die Nachfrage eine fortgesetzt gesteigerte war. Eine plötzliche Erhöhung der Preise trat im Herbst 1900 ein, als sich 30 der leistungsfähigsten deutschen Druckpapierfabriken zur Erzielung höherer Preise für gewöhnliches Druckpapier zu einem Trust zusammenschlossen und in künstlicher Weise in kaum 6 Monaten den Preis von 20,3 Pf. auf ca. 30 Pf. pr. üZ erhöhten. Die Produktionsmenge dieses Ringes ist so groß, daß das außerhalb des Papiersyndikats produzierte Papier auf die Preisbestimmung nicht mehr einwirkt. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahres hat das Syndikat den Papierpreis unter der Einwirkung des Rückgangs der Ausfuhr von Druckpapier allerdings wieder teilweise herabgesetzt. Die Ausfuhr verminderte sich im Jahre 1901 um 11 580 000 üZ gegen das Vorjahr, während die ohnehin geringfügige Einfuhr keine erheblichen Schwankungen aufwies. Es bedarf jedoch wohl nur der Sicherheit', daß der in Aussicht genommene Zoll von 10 Mk. auf den Doppelzentner zur Einführung gelangt, um das Syndikat zu einer erneuten Preissteigerung zu veranlassen. Der vorgesehene Zoll von 10 Mk. auf 100 KZ bedeutet für Papiere in der Preislage von 25—40 Pf. pr. KZ einen Wert zoll von 25°/g bis zu 40°/g. Durch diesen Wertzoll wird die Konkurrenz des Auslandes bei der Bildung des Preises für die Folge ausgeschlossen, er würde für billige Druckpapiere gerade zu zum Prohibitivzoll. Der gegenwärtige Zollsatz von 6 Mk., welcher vor 20 Jahren festgesetzt wurde, wirkt bereits fast pro- hibitiv, wie das Verhältnis der Einfuhr zur Ausfuhr ergiebt. Die Ausfuhr und Einfuhr von Druckpapier beträgt: Ausfuhr. Einfuhr. Gewicht Wert ^ Gewicht Wert 1899: 24787500 üx 5949000 Mk. 371500 ÜA 134000 Mk. 1900 : 29931000 „ 8680000 421800 „ 152000 1901: 18348600 „ 5321000 „ 416000 „ 150000 „ Die Einfuhr ist unter dem Einflüsse der inländischen Preissteigerung um 30—50°/, im Jahre 1899 bis 1900 doch nur minimal gestiegen, während sich die Ausfuhr um einen Wert von 2,7 Millionen Mark erhöht hatte. Die Gefahr, die, wie aus der amtlichen Begründung zu dem Entwurf eines Zollgesetzes hervorgeht, von den Papierfabrikanten besonders in einer drohenden Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von Amerika erblickt wird, welcher durch eine erhebliche Erhöhung des Papierzolles begegnet werden soll, besteht überhaupt nicht. Wenn an eine Einfuhr aus den Vereinigten Staaten gedacht werden könnte, so hätte diese wohl zur Zeit der großen Preis steigerung des Papier-Ringes entstehen müssen. Im Jahre 1900 aber sind nach den Nachweisen des Kaiserl. Statistischen Amtes über den auswärtigen Handel überhaupt nur 421800 KZ Druck papier eingeführt worden gleich 1,5°/, der Ausfuhr. Von die sem Quantum entfallen auf Frankreich und Großbritannien, welche allein in dem amtlichen Verzeichnis spezifiziert aufgeführt werden, 196 900 sodaß für alle anderen Einfuhrländer zusammen, einschließlich der Vereinigten Staaten von Amerika, eine Einfuhr von 214 900 Kg verbleibt, also 0,65°/, der Ausfuhr. Dagegen ist aus Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Amerika an Druckpapier ausgeführt worden im Jahre 1900 692 800 üg . „ 1901 695700 „ In Konkurrenz mit den Vereinigten Staaten von Amerika wurde von Deutschland z. B. nach Argentinien ausgeführt: im Jahre 1900 3228600 üZ „ 1901 3 338 700 „ Unter solchen Umständen entbehrt die Befürchtung, daß die deutschen Papierfabriken ohne erhebliche Zollerhöhung auf Druck papier der Konkurrenz des Auslandes und besonders der Ver einigten Staaten Amerikas preisgegeben würden, jeder Begründung. Die in Aussicht genommene Zollerhöhung von Mk. 6.— aus Mk. 10.— für Druckpapier müßte vielmehr den Buchhandel, die Presse und die Papierverarbeitungs industrie dem Ringe der Papierfabrikanten und den von ihm diktierten Preisen vollkommen wehrlos ausliefern. Es soll nicht verschwiegen werden, daß die besseren Papier stoffe von der Zollerhöhuug weniger betroffen würden, immerhin noch genug, um eine empfindliche Wirkung auszuüben. In der Hauptsache wird die Erhöhung des Zolls bei der Her stellung der auf Massenabsatz berechneten Druckwerke fühlbar werden, welche die billigeren Papierstoffe ver arbeiten. Bei der Herstellung von Büchern, die in größerer Auflage gedruckt werden, tritt die einmalige Ausgabe für den typographischen Satz des Inhalts, die für die ganze Auflage ohne Berücksichtigung der Höhe gleichbleibt, zurück und die Aus gabe für das Papier wird zum wesentlichen Faktor der Preis bestimmung im Hinblick aus die technische Herstellung des Buches. Zu denjenigen Druckwerken, welche in erster Linie und am schwersten von einer Zollerhöhung des Papiers be troffen werden, zählen infolgedessen die Schulbücher. Für diese bedeuten die Folgen eines Wertzolles von 25 — 50°/, eine unvermeidliche entsprechende Verteuerung. Das Schulbuch ist aber nur ein Beispiel besonders markanter Art; wie dieses würden alle Erzeugnisse der Presse, die auf Massenherstellung beruhen, schwer getroffen und zwar zu Gunsten einer Industrie, die sich in den Händen Weniger befindet und welche, wie aus ihrer stetig fortschreitenden Entwickelung, aus ihren Erträgnissen, die aus den Dividenden der großen Unter nehmungen selbst bei niedrigen Papierpreisen als durchschnittlich günstige und sehr günstige hervorgehen, eines erhöhten Zoll schutzes nicht bedarf. Wenn die Papierfabrikanten vielleicht dem entgegenhalten könnten, daß auch weniger vorteilhaft arbeitende Unternehmungen bestehen, so sind deren geringe Erträgnisse mehr darauf zurückzuführen, daß sie vielleicht in ihren technischen Einrichtungen hinter der Entwickelung der Pro duktionsart zurückgeblieben sind. Ein Bedürfnis der Papier fabrikation, welche die Forderung einer Zollerhöhung auf Papier und Papier-Roh- und -Halbstoffe berechtigt erscheinen ließe, besteht nicht. Desgleichen besteht auch kein Bedürfnis für die Erhöhung der Zölle auf Halbzeug aus Holz, Stroh, Espartogras oder anderen Pflanzenfasern (XI. Abschnitt 653). Das Verhältnis .der Ein fuhr dieser Halbfabrikate zur Ausfuhr ergiebt sich aus nach stehendem Schema. Einfuhr 1898 1899 1900 1901 Menge 62 KZ Menge W Menge 62 W Menge 82 vS sx Holzstoff Zellstoff 111302 182115 1,06 4,01 85754 183600 0,82 4,04 147725 225594 1,99 4,75 280295 320699 3,75 6,73 5,07 4,86 6,74 10,48 Ausfuhr 1898 1899 1900 1901 Menge 62 — r4 LZ KZ Menge ä2 W Menge 62 — -4 LZ KZ Menge 62 W Holzstoff Zellstoff 30046 566956 0,36 13,61 30195 582941 0,36 13,99 69107 644461 0,97 16,11 67081 552851 0,94 13,82 13,97 ,14,35 ,17.08 14,76
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder