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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1902
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- Deutsch
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- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil 20. Verbandstag des Kuchhiindlerverliandes Hauuover-Kraililschwkig. Am 23. Februar d. I. fand in Hannover unter reger Be teiligung der Mitglieder der 20. Verbandstag statt, lieber die Verhandlungen (Jahresbericht stehe Nr. 49 d. Bl. vom 1. März 1902), welche drei Stunden füllten und au denen auch der erste Schriftführer des Börsenvereins, Herr vr. W. Ruprecht aus Güttingen, teiluahm, wird noch eingehender berichtet werden. Es genüge deshalb hier der kurze Hinweis, daß eine sehr wichtige und einschneidende Frage durch nahezu einstimmigen Beschluß für den Bezirk Hannover-Braunschweig einer befriedigenden Weiterentwickelung entgcgengeführt wurde. Die Frage betrifft den bisherigen Kundenrabatt von 5 Prozent, der in der Erwartung der Zustimmung sämtlicher Kreis- und Ortsvereine künftig eine wesentliche Einschränkung er fahren soll: s) bei Zeitschriften, Schulbüchern im Einzelver kauf und Lehrmitteln, sowie bei Verkäufen bis 10 ^ soll er ganz wegfallen; b) bei Verkäufen über 10 und halb jährlichem Rechnungsverkehr darf ein Skonto von 2 Prozent gewährt werden; o) nur Behörden rc. sollen noch mit Aus nahme von Zeitschriften und Nettoartikeln im Genuß des öprozentigen Rabatts verbleiben. Es wurde von verschie denen Seiten hervorgehoben und mit Befriedigung vernom men, daß die Aussichten für eine derartige Reform, welche dem Sortimentsbuchhandel das ihm zukommende und mehr wie je zur Lebenshaltung nötige Erträgnis aus seinem Ge schäftsbetriebe wenigstens nahezu sichern will, infolge der für ihre Durchführung bereit gestellten Mitwirkung des Börseu- vereins-Vorstandes jetzt bedeutend besser als je zuvor seien. Ist es bei solchen Aussichten ein Wunder, daß nach Schluß der Sitzung (2^ Uhr) die zahlreichen Sortimenter- Mitglieder schon in gehobener Stimmung sich an der Fest tafel niederließen und den Freuden des Mahles, sowie den sonstigen Genüssen, mit welchen der Festausschuß des »Orts vereins der Buchhändler von Hannover-Linden« zu dienen suchte, die richtige Empfänglichkeit entgegenbrachten? So kam es auch, daß die etwa 60 Herren — unter ihnen mehrere Inhaber geachteter hannoverscher Buchdruckerfirmen -—, welche der behaglich und geschmackvoll ausgestattete Festsaal des Hotels »Zu den vier Jahreszeiten« vereinigt hatte, einen äußerst angeregten und fröhlichen Nachmittag zusammen ver brachten. Trinksprüche, von denen der markige Kaisertoast des Herrn vr. W. Ruprecht besonders zu erwähnen ist, wechselten ab mit den Darbietungen der Hauskapelle und mit den aus dem aufgelegten Liederheft gemeinschaftlich gesungenen Liedern zu Ehren des Buchhandels und zur Verherrlichung der Ge selligkeit. Herr Wendebourg trug eine selbstgedichtete Ka puziner-Predigt vor, welche wegen ihres zeitgemäßen Inhalts — die Ostermesse steht vor der Thür — und ihrer Streif lichter auf die Größen des Verbandes Hannover-Braunschweig viel Beifall fand; Kostüm und Vortrag waren gleich trefflich. Auch ein von einem anderen Ausschußmitglied verfaßtes Tafellied: »Neues aus dem lieben Buchhandel-, das Zu stände und Personen satirisch beleuchtete und in einem Hoch auf den »Vorstand des Verbands, den treuen Wächter unseres Stands« ausklang, erregte große Heiterkeit. Die »lust'gen Braunschweiger«, etwa sechzehn Manu hoch erschienen, wurden durch das Festlied eines heimischen Dichter-Buchhändlers überrascht und hatten Gelegenheit, ihre darin gerühmte Trinksestigkeit noch im weiteren Verlauf des Tages zu erproben. Als Festgabe wurde jedem Teilnehmer ein aus einem »Eulenneste« stammender Krebs überreicht, der sich, wie des nähern ausgeführt wurde, vorteilhaft vor den sonstigen Bnchhändlerkrebsen auszeichnete und den Buchhändler-Gat tinnen zugedacht war. Infolge ihres süßen Inhalts dürften diese Krebse die gerühmte versöhnende Wirkung wohl auch nicht verfehlt haben, wo eine solche dem einen oder anderen Festteilnehmer wünschenswert erschien. Blanche Rede, von Schwung und von Humor zeugend — genannt seien nur die Namen Goeritz, Calvör, Zwißler, Fuendeliug, Scholz — erhob und ergötzte noch die Ver sammlung, ehe am Schluffe des Mahles die Kiste mit den Festcigarren herumgereicht wurde, und als Herr Pech die Mildthätigkeit der Anwesenden für den vom Verband Hannover-Braunschweig gesammelten Grundstock zu Unter stützungszwecken anrief, blieb der Erfolg mit über 100 ^ nicht hinter den Erwartungen zurück. Herr Joerdens erfreute die Anwesenden darauf durch gesanglich-mimische Darbietungen, und man verweilte in zwanglosen Gruppen plaudernd beieinander, bis die Abend züge die lieben auswärtigen Kollegen wieder in ihre Heimat entführten. Gegen 8 Uhr erschienen die Damen der stadlhannover schen Kollegen in größerer Anzahl im Hotel, und der schöne Tag wurde mit einem flotten Tänzchen beschlossen, an dem sich viele Braunschweiger und Göttinger Kollegen lebhaft beteiligten. Im Hinblick auf das gelungene Fest möchten wir den Teilnehmern noch den Schlußvers eines der gesungenen Lieder ins Gedächtnis rufen: Nun denn, wohlan, ich wag' es drauf, Es soll mich nichts bedrücken. Nehm' ich das Widrige in Kauf, Das Gute muß stets glücken. Die Losung laute allweg' so: Buchhändlerherz, sei immer froh! Es sind, wie wir glauben, am Verbandstage zu Han nover wieder einmal eine ganze Anzahl Buchhändlerherzeu froh gewesen und haben neuen Akut und neue Freude fürs Weiter wirken aus der Versammlung mit heimwärts genommen. o?- Die Entwickelung des Buchhandels und die Notwendigkeit von Reformen. (Vergl. Börsenbl. 1902, Nr. 9, 15, 23, 32, 35, 36, 46 u. 48.) IX. Auf eine Anregung zur Beseitigung von Mißständeu im Verkehr zwischen Verlag und Sortiment, die Herr vr. Leh mann in Danzig im Börsenblatt Nr. 9 des laufenden Jahr gangs giebt, hat sich Herr 6. N. veranlaßt gesehen, unter dem Schutze der Anonymität, Vorwürfe gegen den Sorti mentsbuchhandel in seiner Allgemeinheit zu erheben, auf die einiges zu erwidern auch mir als Sortimenter und Verleger im Folgenden gestattet werden möge. Sollte sich Herr 0. lll. nicht selbst sagen, daß doch wohl triftige Gründe vorliegen müssen, wenn sich sogar alte Sorti mentsfirmen dem kommissionsweisen Bezüge von neu er scheinenden Büchern mehr nnd mehr entfremden, wenn man junge, thätige Firmen, die sichtlich ihre Thätigkeit mit dem guten Willen begannen, die Interessen des Verlages in best möglicher Weise zu fördern, alsbald erlahmen sieht? Ich verweise Herrn 0. Ll. auf die im Börsenblatt vom 1. Juni 1901 abgedruckte Antwort auf eine »Verlegerklage«. Diese Antwort, deren Inhalt ich noch heute als mit meinen eigenen
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