Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-03-04
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020304
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190203046
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020304
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-04
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 51, 4. März 1902. Nichtamtlicher Teil. 1947 führen ist, wer könnte das in Abrede stellen? Wir deutschen Buchhändler, namentlich wir Verleger, wissen nur zu wohl, warum wir alles daran setzen, um uns den zahlreichen lebensfähigen Provinzial-Buchhandel zu erhalten, denn in seiner Existenz allein beruht das Geheimnis der hohen Blüte des deutschen Buchhandels. Hoffentlich wird es bei uns niemals Ereignis, daß ein paar Dutzend Leipziger und Berliner Sortimenter das deutsche Provinzialsortiment auf gesogen haben. Das Trümmerfeld des deutsch-amerikanischen Buchhandels, das Sie uns schildern, sollte ein warnendes Memento sein gegen ein fahrlässiges Manchestertum, das manche gedankenlose Kollegen unter uns predigen." Damit schließe ich meine Präludien zur Ostermesse mit dem Wunsche auf frohes Wiedersehen in Leipzig! 8. Deutscher Buchgewerbe-Verein. 14. ordentliche Hauptversammlung am Sonntag, den 23. Februar 1902, in der Gutenberg halle des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig. (Vergl. Nr. 45 d. Bl.) Tagesordnung. 1. Jahresbericht des Vorstehers. 2. Bericht des Schatzmeisters und der Rechnungsprüfer für das Jahr 1901. 3. Bericht des Schatzmeisters über den Haushaltplan für das Jahr 1902. 4. Neuwahl des Vorstandes und der ordentlichen Ausschüsse. Der Vorsitzende, Herr vr. Ludwig Volkmann, eröffnet die Sitzung mit der Mitteilung, daß das Vorstandsmitglied, Herr Generalkonsul Rudolf Ritter von Oldenbourg, der bereits in Leipzig gewesen sei, um der Hauptversammlung beizuwohnen, leider infolge Erkrankung seiner Gemahlin plötzlich nach München zurückgereist sei, und beginnt dann mit der Verlesung des in Nr. 45 d. Bl. bereits zum Abdruck gelangten Jahresberichtes. Zu dem vom Vorsitzenden zur Besprechung gestellten Jahres berichte erbittet Herr Hans Naeter aus Berlin das Wort, indem er zunächst im Aufträge der Berliner Typographischen Gesellschaft in Berlin dem Buchgewerbeverein herzlichen Dank ausspricht für die auf fünf Jahre bewilligte Beihilfe von je 600 ^ zu der Ein richtung und Unterhaltung des Berliner Buchgewerbesaales, der dadurch erst endgültig zu stände gekommen sei. Zu dem Jahres berichte übergehend, wünscht Herr Naeter als erstes, daß die vom 1. Vorsteher ausgearbeiteten Berichte, die jetzt in der Hauptver sammlung zur Verlesung kämen, für die Folge vorher gedruckt und den Mitgliedern zugesandt werden möchten, da es daun für den einzelnen eher möglich sei, zu diesem oder jenem Punkte Stellung nehmen zu können, der bei dem jetzt üblichen Verlesen leicht überhört werden könne. In der am 2. Juni 1901 statt gehabten Hauptversammlung habe er ferner, in Anbetracht des Umstandes, daß der Verein sich immer mehr auf das ganze deutsche Reich ausdehne, seiner Ansicht Ausdruck gegeben, daß eine gründ liche Durcharbeitung und Aenderung der Satzungen nötig sei, um diese den jetzigen Verhältnissen anzupassen. Er habe auch da mals schon mitgeteilt, daß er dem Vorstand eine derartige An regung mit Unterlagen einreichen werde. Dies sei dann am 10. August 1901 geschehen, sein Antrag sei auch in der Vor standssitzung vom 22. November 1901 beraten und ihm am 26. November 1901 der Bescheid gegeben worden, daß der Vor stand zur Zeit eine Satzungsänderung in der Hauptversammlung nicht beantragen könne. Da nach den Satzungen ein Antrag auf deren Aenderung nur unter Beteiligung von 25 Mitgliedern er folgen könne, der zudem noch bis 1. Dezember einzureichen sei, so wäre es ihm für dieses Jahr wegen der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen, die erforderlichen 25 Unterschriften eiuzuholen und den Antrag einzureichen. Er bedauere dies sehr, da nun wieder ein Jahr zugewartet werden müsse, lieber den Verlust bei der Leipziger Bank könne er nach dem im Jahresberichte Mitgeteilten hinweggehen, nur auf das »Archiv» wolle erickurz zu sprechen kommen. Es sei jetzt ungefähr ^ Jahr her, daß für die Vereinszeitschrift ein Schriftleiter gesucht worden und dann auch angestellt worden sei. Nach einjähriger Thätigkeit sei aber dieser Herr schon wieder ausgeschieden und Herr Woernlein habe das Amt eines Schriftleiters übernommen, so daß nun innerhalb drei Jahre bereits der vierte Schriftleiter in Thätigkeit sei. Ein derartig häufiger Wechsel sei aber für das „Archiv für Buch gewerbe", das nach seiner Ansicht das angesehenste und hervor ragendste buchgewerbliche Fachblatt sei und sein müsse, in keiner Weise von Nutzen. Der Geschäftsführer Herr Woernlein besorge die Schriftleitung als Nebenamt, weshalb es ihm sehr zweifelhaft sei, ob diese in einer Weise ausgeübt werden könne, wie es für ein derartig maßgebendes Organ erforderlich sei. Auch wisse er nicht, ob Herr Woernlein Fachmann, Buchdrucker sei, um die Schriftleitung in entsprechender Weise führen zu können. Seiner Ansicht nach sei außerdem der Geschäftsführer ohnedies schon mit Arbeit überlastet, sohin die Besorgung der Schriftleitung im Nebenamt nicht möglich. In den Bestimmungen für die Pfleger sei festgelegt, daß diese bis 1. Dezember jeden Jahres einen kurzen Bericht zu erstatten hätten. Er frage, ob von irgend einem Pfleger solche Berichte vorliegen und ob sie etwas ent halten, was für die Versammlung von Interesse sei. Herr vr. Volkmann erwidert, daß eine Drucklegung der Jahresberichte vor der Hauptversammlung nicht gut möglich sei, da diese doch erst in dieser genehmigt werden müßten, daher im Falle einer Aenderung Zeit und Kosten der Herstellung ver loren seien. Herr Naeter wünscht, daß in der Hauptversammlung Ab züge des Satzes der Jahresberichte an die Interessenten verteilt werden sollen, der Druck aber erst nach Genehmigung erfolgen könne. Herr Hofrat vr. von Hase spricht gegen den Druck und Versand der Jahresberichte vor der Hauptversammlung, da hier durch diese sehr verödet werden dürfte. Die heutige Verlesung des Jahresberichtes habe auf ihn den Eindruck eines freudigen und fröhlichen Lebens und Wirkens gemacht. Er sei dafür, daß man dem Vorstand den Entscheid darüber belasse, daß er nach der jemaligen Sachlage entweder Berichte auslegen oder auch ver senden lasse. Die Pflegschaften seien schon seit lange vorgesehen und es sei höchst erfreulich, daß im Deutschen Reiche bereits 36 Pflegschaften beständen. Für falsch halte er es aber, diese durch die Satzungen zu sehr einzuschränken, im Gegenteil, man müsse ihrer freien Entwickelung Raum lassen. Wohl müsse der Verein seine Bestrebungen aufs ganze Deutsche Reich richten, da bei aber den örtlichen Verhältnissen keinen Zwang anthun. In Kürze wolle er noch die Frage des „Archivs für Buchgewerbe" streifen. Zum Vergnügen wechsele man die Beamten wohl nicht, sondern suche im Gegenteil tüchtige Kräfte festzuhalten. Es sei eine Freude, die Entwickelung der Vereinszeitschrift zu verfolgen, vielleicht sei es aber auf die Dauer doch nicht möglich, die Schrift leitung als Nebenamt verwalten zu lassen. Herr vr. Volkmann sichert im Namen des Vorstandes zu, für die Folge allen denjenigen, die für den Jahresbericht Interesse haben, den gedruckten Bericht vor der Hauptversammlung vorzu legen. Dem Antrag des Herrn Naeter auf eine Aenderung der Satzungen konnten die Vorstandsmitglieder, auch die auswärtigen, nicht zustimmen, da sie eine so schnelle Aufeinanderfolge von Satzungsänderungen durchaus nicht für vorteilhaft für den Verein halten. Der Vorstand, dem doch Männer angehörten, die auf eine reiche und lange Erfahrung im Vereinsleben zurückblicken können, habe sich nach reiflicher und genauer Prüfung nicht entschließen können, einen Antrag auf Satzungsänderung einzubringen. Heute könne er schon versichern, daß der Vorstand auch in der nächsten Hauptversammlung von seiner Seite aus gegen eine Satzungs änderung sprechen müsse und werde. Bezüglich der Pflegschaften stimme er voll den Worten des Herrn Hofrat vr. von Hase zu, da er es für einen Fehler betrachten würde, die Gründung von 259*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder