Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020308
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190203085
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020308
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-08
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 55, 8. März 1902. Nichtamtlicher Teil. 2097 unbedeutend gewesen. Immerhin haben alle genannten Sprachen im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts einen Fortschritt er fahren, wie er vorher noch niemals vorgekommen war. Man muß dabei freilich in Rechnung ziehen, daß die Angaben für die früheren Jahrhunderte wohl an recht großen Unsicherheiten leiden. Auch für den jetzigen Stand sind die ermittelten Zahlen nicht sonderlich zuverlässig, denn eine ebenfalls jetzt van Carnac ver öffentlichte Statistik gicbt erheblich andere Ziffern als die oben er wähnten. Danach soll gegenwärtig Englisch von 116, Deutsch von 80, Russisch von 85, Französisch von 52, Italienisch von 54, Spanisch von 44 Millionen Menschen gesprochen werden. Nach dem in den letzten vierhundert Jahren stattgehabten Fortschritt der einzelnen Sprachen rechnet Carnac aus, daß am Ende des zwanzigsten Jahr hunderts die Verteilung der Sprachen folgende sein werde: Eng lisch 640, Deutsch 210, Russisch 233, Französisch 85, Italienisch 77, Spanisch 74 Millionen. Allerdings ist es wohl kaum statthaft, anzunehmen, daß sich sämtliche Sprachen im Laufe des jetzt be gonnenen Jahrhunderts noch eben so stark weiter entwickeln werden, wie es in dem abgeschlossenen Jahrhundert der Fall gewesen ist. Eine zeitgemäße Broschüre aus alter Zeit. — Die -St. Petersburger Zeitung» teilt ihren Lesern bemerkens werte Notizen aus ihren alten Jahrgängen mit, die oft inter essante Einblicke in vergangene Zeiten gestatten. Daß der Buch handel auch schon vor hundert Jahren es als seine Ausgabe ansall, wichtigen Erfindungen die Wege zu ebnen, beweist nachstehende Ankündigung einer kleinen Druckschrift. Die Anzeige ist dem 76. Jahrgang 1802, der -St. Petersburger Zeitung- entnommen und lautet: -Wien, vom 16. Januar. Dieser Tage erschien bei Löschenkchl eine Broschüre vom Professor Kaiserer unter dem Titel: .lieber ineine Erfindung, einen Luftballon durch Adler zu regieren'. In dieser beweiset er, daß die Adler Kraft genug haben, einen Luftballon zu ziehen; zeigt, wie viele derselben nach Vcrhältniß der Größe des Luftballons hiezu erfordert werden, wie man sie abrichten, vor den Ballon spannen und leiten müsse. Das Ganze ist durch einen Kupferstich noch anschaulicher gemacht.- Das Geheimnis derBüchcrerfolge. — Wie Bücher populär werden, darüber macht ein englischer Verleger in einem Londoner Journal einige beachtenswerte Bemerkungen, die wir nach der -Vossischen Zeitung- hier wiedergeben. Welchem Gesetze, schreibt er, folgt die Popularität eines Buches? Es ist eins der Geheim nisse dieser Welt, warum von einem Buche über Nacht hundert tausend Exemplare verkauft werden, während ein anderes, mindestens ebenso gutes einen völligen Mißerfolg hat. Im allgemeinen hängt der Verleger sehr viel mehr von der -persön lichen Ankündigung- ab, als von der Kritik. Mit -persön licher Ankündigung- meine ich die Empfehlung eines Buches durch diejenigen, die es gelesen haben, und denen es gefallen hat. Ganze Spalten öffentlichen Lobes fördern den Verkauf eines Buches wenig. Durch verständige Ausgabe von 20 000 für Annoncen kann das Interesse des Publikums für ein Nahrungs oder Haarmittel erweckt werden, aber keine noch so hohe Summe wird ein Buch, das auf den Aussterbeetat gesetzt ist, wieder lebendig machen. Wenn der Durchschnittsleser Langeweile dabei empfindet, wird er das freimütig sagen, wenn ihn irgend ein Bücherfreund darüber befragt; so verfällt dann ein neues Werk sehr schnell. dem Untergange. Aber es ist ein Zug der mensch lichen Natur, daß niemand ein Buch durchlesen und den Genuß, den es ihm verschafft hat, geheimhalten wird. Besonders eine Frau kann kein Buch lesen, ohne, mag es ihr nun gefallen oder nicht, darüber mit ihren Freundinnen zu sprechen. Sie wird vielleicht ein neues Küchenrecept vor anderen Hausfrauen geheimhalten, aber in betreff der Bücher ist die ganze Welt ihre Vertraute. Ich erinnere mich eines Beispiels dieser Art. Ich empfing einmal eine Bestellung auf achtzig Exemplare eines Buches aus einem unbekannten Dorfe im Westen Englands. Es war ein Buch, über das man gerade anfing zu sprechen, das aber durchaus noch nicht weit und breit berühmt war. Ich war neugierig, zu wissen, was das Verlangen nach diesem Buche veranlaßt hatte. Eine Bestellerin erklärte es mir in dem Begleit briefe: -Frau B. empfahl uns das Buch in einer unserer Vereins sitzungen. Sie sagt, es sei lesenswert-. Von dem Buche sind seitdem hunderttausend Exemplare verkauft worden, und das Geheimnis seiner Popularität findet man in dem oben angeführten Briefe. Hätte Frau B. es als ein dummes Buch bezeichnet, so wären gewiß sehr wenige oder gar keine Bestellungen aus ihrem Dorfe gekommen. Anderseits kenne ich Beispiele, daß eine Spalte schmeichelhaftester Kritik auch nicht eine einzige Bestellung brachte. Das Publikum will sich seine Bücher nicht durch die Zeitung auswählen lassen. Die Beurteilung eines Buches mag noch so aufrichtig sein; aber eine Besprechung, die nichts als Lob enthält, erweckt in manchen Gemütern den Zweifel. Bücher, die von den Kritikern getadelt werden, erlangen oft die größte Be- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. liebtheit, wenn auch daraus nicht folgt, daß die Verurteilung den Erfolg sichert. Das Urteil des Bücherfreundes, nicht das des Kritikers müssen wir für uns haben. Doch es muß freiwillig gegeben werden; es fordern, hieße es verlieren. Cs kommt zu dem, der es nicht herausfordert, und geht an denen vorüber, die Pläne schmieden, um es zu gewinnen. Manche nennen es -Glück- oder -Zufall-. Kein Sachverständiger hat bisher dieses Geheimnis ge löst. Reichtum und Ruhm erwarten den Mann, der es finden wird. Es giebt keinen Maßstab, nach dem man es schätzen kann. Wenn jemand ein Buch lobt oder tadelt, kauft man es oder kümmert sich nicht darum, je nachdem des Mannes Urteil ge schätzt wird. Aus diesem Grunde haben die anonpmen Kritiken kein Gewicht. Die Leser kennen den Schreiber nicht, und ihr Geschmack kann anders sein als der seinige. Ein scharfsichtiger amerikanischer Verleger sagte einmal: -Heftig getadelte Bücher haben oft einen Bombenerfolg, aber Bücher, die von der Kritik nur gelobt werden — bah!- Eingetragenes Warenzeichen. — Nebenstehendes Warenzeichen ist auf Grund des Gesetzes zum Schutz der Waren bezeichnungen vom 12. Mai 1894 gemäß der Anmeldung vom 12. September 1901 für die Firma R. Oldenbourg in München und Berlin am 11. Januar 1902 unter Nr. 52 404 vom kaiserlichen Patentamte in Berlin in die Zeichenrolle eing> tragen worden. Aktenzeichen: 0. 1326, Klasse 28. — Geschäftsbetrieb, in dem das Zeichen verwendet werden soll: Verlagsbuchhandlung, Buchdruckerei, Buchbinderei, Photographie, Lithographie, Xylographie, sowie Herstellung und Vertrieb von Galvanos, Klischees und Aetzungen. Waren, für die das Zeichen bestimmt ist: Verlagsartikel: Bücher, Zeitschriften, Kalender, Musikalien, Erzeugnisse der graphischen Künste, Photographien, Holzstöckc, Klischees, Galvanos. Verbote in Oesterreich. — Folgende Bücher und Broschüren, sämtlich im Verlage der Buchhandlung des Evangelischen Bundes von C. Braun in Leipzig erschienen, sind in Oesterreich dem Ver bote verfallen: Der Mariencultus. — Das Fegefeuer. — Die Un fehlbarkeit des Papstes. — Kirchengeschichtliches über das römische Papstthum. — Der Ablaß in der römischen Kirche. Versendung von Paketen während der Osterzeit. — Die Vereinigung mehrerer Pakete zu einer Postpaket-Adresse ist für die Zeit vom 23. bis einschließlich 30. März im inneren deutschen Verkehr nicht gestattet. Wiener Buchhändler-Abrechnung. — Vom Vorstande des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler wurde folgende Bekanntmachung erlassen: Die diesjährige Buchhändler-Abrechnung in Wien erfolgt Dienstag den 1. April im Saale des kaufmännischen Vereines, l., Johannesgasse 4. Die Vertreter jener Firmen, deren Chefs nicht persönlich zur Abrechnung kommen, haben sich, soweit sie nicht als langjährige Mitarbeiter bekannt sind, bei Zahlungs- Uebernahme mittels einer vom Vorsitzenden des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler beglaubigten Vollmacht aus zuweisen. Die auswärtigen Herren Kollegen werden ersucht, ihre Zahlungslisten samt Deckung spätestens bis 23. März an die Herren Kommissionäre einzusenden. Zur Vermeidung von Rechnungs-Differenzen erlauben wir uns die auswärtigen Herren Kollegen auf die Bestimmung des § 31 der Verkehrsordnung auf merksam zu machen, wonach der nicht in Wien domizilierende Sortimenter berechtigt ist, ein Skonto von 1°/,, das sogenannte Meßagio, den Wiener Verlegern vom Saldo in Abzug zu bringen, wenn die Zahlung ohne Uebertragung erfolgt. Kunst Halle P. H. Beyer L Sohn, Leipzig, Schul straße 8. — Im Oberlichtsaale sind zur Zeit ausgestellt: eine Kollektion Oelgemälde und Aquarelle von W. Bader-Darmstadt, Oelgemälde von L. Frank-Brüssel, Frhr. von Hadeln-Bieberich a. Rh., Hans Licht-Charlottenburg, Else Michael-Leipzig, Aquarelle von Heynemann - Golfen - Dresden u. a. m. Sonn- und Feiertags ge öffnet von 11—'/,2 Uhr. Die Ansichtspostkarte ini Dienste des Schulunter richts. — Dieses Thema wurde im Striegauer Lehrerverein be handelt. Man einigte sich nach einem Bortrage darüber auf folgende Leitsätze: 1. Gute Ansichtskarten sind als geeignete Anschauungs mittel in verschiedenen Unterrichtsfächern, besonders in der Geographie, zu verwerten; 2. bei der großen Verbreitung und Billigkeit derselben ist jeder Lehrer in der Lage, für seine Schule geeignete Objekte zu sammeln; 3. wegen ihrer Kleinheit eignet sich die Ansichtskarte nur zur Einzelbetrachtung, gewährt aber im 280
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder