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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2600 Nichtamtlicher Teil. ^ 69, 25. März 1902. Kleine Mitteilungen. Post. — Am Oster-Sonntag, den 30. März, finden in Berlin, Charlottcnburg, Schöneberg bei Berlin und Rixdorf zwei Brief bestellungen statt. Berlin, den 21. März 1902. Kaiserliche Ober- Postdirektion. (gez) Griesbach. Autographen-Versteigerung. — Aus einer in diesen Tagen bei Sotheby, Wilkinson L Hodge in London stattgehabten Autographen-Versteigerung wird folgendes mitgeteilt: Hohe Preise erzielten die Nelson-Autographen. Ein interessantes Dokument von ihm über die »Thätigkeit eines englischen Oberbefehlshabers auf vier Quartseiten brachte 350 ein Brief an General Nugent, 1805, und ein Memorandum aus demselben Jahre brachten je 100 ^; acht Unterschriften von ihm auf Ordres an seine Hauptleute und Offiziere vom Jahre 1803 zusammen 300 Zwei Briefe von Lady Emma Hamilton wurden für 155 und 135 ^ verkauft, vier von Napoleon Unterzeichnete Dokumente für 160 -Das Leben Alexanders des Großen-, geschrieben von Las Cafes, mit Ver besserungen von Napoleon, erzielte 155 ein Brief von Maria Louise an die Königin Hortense 65 eine Unterschrift von Oliver Cromwell 160 ssß; ein gutes Exemplar eines Unterzeichneten eigenhändigen Briefes von Goethe 86 ein Dokument von Robespierre, dessen Autographen selten sind, 220 .F: sechs Briefe der Marquise de Maintenon 320 eine Unterschrift der Königin Elisabeth 172 ^ und Briefe von Charles Dickens fast 600 Deutscher Buchgcwerbeverein. — Wir machen daraus aufmerksam, daß der Katalog der Ausstellung von Farbendrucken erschienen und im Buchgewerbehause zu Leipzig zu haben ist. Der Katalog verzeichnet alle einzelnen Blätter und giebt überdies eine Einleitung in die Technik der einzelnen Gruppen. Die er läuternden Führungen werden fortgesetzt; auch ist die Direktion bereit, einzelnen Gruppen, die sich besonders dazu anmelden, außerhalb der öffentlichen Führungen Erläuterungen zu geben. Preisausschreiben für ein Plakat. — Behufs Erlangung von Entwürfen zu einem Plakat, das zum Besuche der König lichen Haupt- und Residenzstadt Breslau einladen soll, veran staltet der Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs in Breslau einen Wettbewerb mit Frist bis 1. Mai d. I. um einen Preis von 300 Die Vervielfältigung soll in Dreifarbendruck er folgen. Dem Preisgericht gehören u. a. der Direktor des Bres lauer Kunstgewerbe - Museums, Professor vr. Masner und die Professoren Werner-Schwarzburg und Max Wislicenus in Breslau an. Neuherausgabe einer Inkunabel. — Der gewaltige Prediger GirolamoSavonarola, der es fertig brachte, aus dem auf der Höhe seines Ruhmes stehenden glänzenden und leichtlebigen Florenz der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts eine ernste und religiöse Stadt zu machen, gab im Jahre 1492 bei Antonio Miscomini in Florenz ein Werkchen: Opsratta, äal amoro äi llssu heraus, das schon wenige Wochen später eine neue Ausgabe erlebte. Fernerhin wurde es noch oft in Italien, Frank reich und Deutschland gedruckt. Ein Auszug daraus erschien 1500 bei Lucas Zeissenmair in Augsburg, von einem Unbekannten ver faßt, unter dem Titel: -Ettlich beschaulich bctrachtunge / des bytcrn Icydens Jhesu gcprediget und practi cirl durch den andechtigen vatter bruder Jeroni/mum. Sauonarolam ferraricnsem Prediger ordcs / als er predigt mit grosser gnaden gottes in Flo/rentz. Darnach transferirt auß welschen in das latein Vnd zu dem letzsten von dem latein gemacht tzu teütsch. jin 1/XXXXVIIlI. jar.» Unter Verbesserung der ziemlich schlechten Uebcrsctzung und der zahlreichen Druck- und orthographischen Fehler hat sie nun vr. Jos. Schnitzer in Dillingen im Verlage des Litterarischen Instituts von Dr. M. Huttler (Mich. Seitz) in Augsburg in der altertüm lichen Sprache neu herausgegeben. Jede der neun Betrachtungen beginnt mit der Bemerkung, -als der andächtig Vater Jeronimus- dies oder jenes Ereignis der Leidensgeschichte betrachtet habe, sei ihm eine bestimmte Stelle der heiligen Schrift eingefallen, worauf er sich vor dem Kruzifix niedergeworfen und die darauf folgende Betrachtung angestellt habe. Darauf, sagt der Neuherausgeber, bezieht sich ohne Zweifel ein aus der Vorde:seite des Titel- wie Schlußblattes angebrachter zweigeteilter Holzschnitt: links ein in einer Kirche auf der Kanzel stehender Prediger mönch, der den auf einer langen niederen Bank vor ihm sitzen den Zuhörern einen lehrhaften Vortrag hält; rechts gleichfalls ein Dominikaner, der in einem Zimmer vor dem Kruzifix mit aus gebreiteten Armen und leichtgeöffneten Lippen flehentlich betend kniet. Diesen alten Holzschnitt hat Or. Schnitzer seiner Neu herausgabe vorangestellt. Im übrigeü ist die letztere mehr zu religiösen als bibliographischen Interessen erfolgt, und daraus ist auch die wunderliche Thatsache zu erklären, daß der Leser im Vorwort über Savonarolas Schicksal nichts erfährt. Nach diesen Darlegungen ist die gewaltige Erscheinung des Dominikaners nur ein Mönch gewesen, der ein guter Prediger war. Es ist schlicht- wcg von seinem -Tode- im Jahre 1498 die Rede, ohne Andeutung davon, unter welch tragischen Umständen dieser erfolgt ist, ganz zu schweigen von dem Auftreten dieses Predigers gegen Alexander VI. Haarlocken-Sammlung. — In dem hier schon verzeichneten Katalog der Autographen-Sammlung des Dresdner Sensals Eduard Schwenker, die im nächsten Monat bei List L Francke in Leipzig versteigert werden soll, findet sich am Schluß auch eine Haarlockcn-Sammlung verzeichnet, die uns interessant genug er scheint, um sie hier zu erwähnen. Der Katalog nzacht darüber folgende Angaben: -126 Haarlocken (bezw. Haarbüschel) meist fürstlicher Personen. Die meisten Locken waren früher im Besitze der Herzogin Marie Wilhelm. Auguste v. Pfalz-Zweibrücken-Birkenseld, der ersten Ge mahlin des nachmaligen Königs Maximilian I. Joseph und Mutter Ludwigs I. von Bayern, und sind von ihr mit eigen händigen Aufschriften versehen; sie befinden sich heute noch in den ursprünglichen Cnveloppen. Später kam die Samm lung in den Besitz der Königin Elisabeth von Preußen; nach deren Tode (1873) wurde sie Eigentum der Königin Amalie von Sachsen (ihrer Zwillingsschwester, aus deren Besitz sie durch Vermittelung einer Kammerdame in die Hände des letzten Besitzers, Eduard Schwenker, gelangte. Von hervorragenden Namen, die in der Sammlung vertreten sind, seien nur die folgenden angeführt: Kaiser Napoleon I. und Joseph II., Kaiserinnen Karoline Aug. und Marie Theresia, Könige Friedrich d. Große, Friedr. Wilhelm III. u. IV. Maxim, l., Joseph u. Ludwig l. v. B., Königinnen Luise u. Elisabeth v. Pr., Marie v. Sachsen, Marie o. Bayern, Großherzöge Ludwig I. u. II. v. Hessen-D., Karl August v. S.-W., Großh. Luise u. Herzogin Amalie, v. S.-W., Herz. Charlotte v. Sachsen-H., Markgräfin Wil helmine, Erzherzog Johann (d. Reichsverweser), Leopold I. (d. alte Dessauer), Prinz Louis Ferdinand, Herzog Karl II, Eugen rc. rc. Charlotte Kestner, geb. Buff (Werthers Lotte) soll zum Schluß nicht unerwähnt bleiben.« Weibliche Studierende in Deutschland. — Jni ab gelaufenen Ilniversitälsjahr 1901/1902 waren an deutschen Hoch schulen 1265 weibliche Studierende als Hörerinnen immatrikuliert, und zwar in Berlin 61 l, in Bonn 105, in Halle 89, in Breslau 76, in Leipzig 73, in Flensburg 52, in Würzburg 4l, in Königs berg 38, in Straßburg 32, in Heidelberg 32. in Güttingen 29, in München 29, in Kiel 19, in Gießen 18, in Rostock 7, in Marburg 6, in Erlangen 4, in Greifswald 2, in Tübingen 2. Erweiterung der Akademie Münster i/W. — Die Er richtung einer juristischen Fakultät an der Akademie Münster i/W. soll bis zum Beginn des nächsten Wintersemesters vollzogen sein, so daß die Vorlesungen dann voraussichtlich beginnen werden. Unter den in Aussicht genommenen Professoren befinden sich, wie verlautet, der ordentliche Professor der Rechtswissenschaften in Marburg, vr. v. Savigny, der früher Professor in Freiburg in der Schweiz, dann Privatdozent und Extraordinarius in Güttingen und Hilfsarbeiter im Kultusministerium war, ferner Professor vr. Jacobi, Extraordinarius zu Breslau. Elfterer soll nach der Rheinisch-Westfälischen Zeitung mit der ersten Organisation der Fakultät betraut sein und wird schon in nächster Zeit nach Münster übcrsicdeln. Aktiengesellschaft -Neues Tagblatt-, Stuttgart. — Der Reingewinn des Geschäftsjahres 1901 beträgt 146 883 61-Z (und einschließlich des Gewinn-Vortrags aus dem Jahre 1900 von 3895 33 -ß : 150 778 94 -)). Die Generalunkosten betrugen 49 061 2 zu Abschreibungen wurden 66 247 ^ 13 <Z ver wendet. Das Aktienkapital beträgt 1000 000 ^7, das Konto diverser Kreditoren 518 007 ^ 32 der Reservefonds 78 392 ^ 21 <ß. Zur Jubelfeier des Germanischen Museums. — Die Münchner Neuesten Nachrichten melden, der Kaiser und die Kaiserin hätten auf die Einladung Seiner Königlichen Hoheit des Prinz- Regenten von Bayern zur Teilnahme am fünfzigjährigen Jubiläum des Germanischen Museums in Nürnberg eine zusagende Antwort erteilt. Kongreß der medizinischen Presse. — Ein internatio naler Kongreß der medizinischen Presse wird, wie die Allgemeine Zeitung erfährt, in Monaco vom 7. bis 9. April abgehalten werden. Der Fürst von Monaco hat den Ehrenvorsitz über nommen.
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