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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 102, 5. Mai 1902. Nichtamtlicher Teil. 3725 Nichtamtlicher Teil. Die Ostermeh-Sonderausstellungen im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig. i. Neben der alljährlich wiederkehrenden Ostermeßausstellung von Neuigkeiten des deutschen Buch-, Kunst-, Musikalien- und Landkartenverlages sind auch in diesem Jahre von dem Deutschen Buchgewerbeverein, bezw. dessen Buchgewerbe museum eine Anzahl von Sonderausstellungen zur Schau gebracht, deren Dauer auf etwa vier bis sechs Wochen be rechnet ist. Diese Sonderausstellungen verdienen, trotz der kurzen Dauer, erhöhte Beachtung, denn sie zeigen uns in anschaulicher Weise, was Technik im Verein mit Kunst oder gutem Geschmack zu leisten vermögen. Die größte Zahl dieser Sonderausstelluugcn ist in den im dritten Geschoß des Buchgewerbehauses gelegenen Aus stellungsräumen des Deutschen Buchgewerbemuseums unter gebracht; nur eine, diejenige vom Künstlerischen Wandschmuck für Schule und Haus, Verlag von B. G. Teubner und R. Voigtländer in Leipzig, ist im ersten Geschoß aufgestellt Die umfangreichste Ausstellung im zweiten Obergeschoß zeigt uns moderne Vorsatzpapiere, die von verschiedenen Firmen hergestellt sind und beweisen, daß auf diesem Gebiete die künstlerische Bewegung immer mehr Einfluß gewinnt. Dies kann nur mit größter Freude begrüßt werden, denn vor noch nicht langer Zeit war das, was wir an Vorsatz papieren besaßen, alles weniger als gut oder von gutem Geschmack, welchen Uebelstand dann noch eine meist staue oder greuliche Farbe erhöhte. Wie anders sind dagegen die zur Zeit ausgestellten Papiere, die teils kräftig in der Farbe wirken oder bunte lustige Muster aufweisen, teils aber, soweit sie für bestimmte Bücher hergestellt wurden, von berufenen Künstlern eine individuelle Behandlung erfuhren. Eine eingehendere Besprechung der einzelnen Blätter würde hier zu weit führen, darum seien nur die einzelnen Aussteller mit einigen kurzen Bemerkungen auf geführt. Ernst und Gertrud Leistikow in Bromberg geben Proben der von ihnen nach einem eigenen Verfahren hergestellten Vorsatzpapiers, die nicht nur von köstlicher Farbenfrische sind, sondern auch großzügige, dekorativ wirkende Muster zeigen. Bernhard Pankok in München hat zwei Blatt Vorsatz papiers ausgestellt, die beide für bestimmte Bücher angefertigt wurden. Ueberaus prächtig an Farbenreiz und Zeichnung ist das für den amtlichen Katalog der deutschen Abteilung auf der Pariser Weltausstellung geschaffene Vorsatzpapier. I. V. Cissarz in Dresden hat für verschiedene Bücher Vorsatzpapiere angefertigt, die uns deutlich wieder die feine Empfindung dieses Künstlers für Buchschmuck und Farbe er kennen lassen. Der Jnselverlag, G. m. b. H. in Leipzig, ist sehr reich vertreten, und doch ist auf den ersten Blick zu ersehen, daß hier nicht Massenerzeugnisse vorliegen. An einzelnen Probe blättern, sowie an fertigen Büchern können diese hoch künstlerischen und farbenprächtigen Papiere in Augenschein genommen werden. Die kräftigen Farben und einzelne Motive wirken ungemein ruhig und vornehm, da sie durch gängig so fein abgestimmt sind, daß jede Aufdringlichkeit verschwinden muß. Mit welchen einfachen Mitteln man hier zu arbeiten versteht, zeigt die häufige Verwendung des Verlagssignets, die nie langweilig wird, da stets eine oder zwei andere Farben dem Ganzen Stimmung und Wirkung geben. Die Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig stellt köstliche Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. Proben ihrer Kleistermarmorpapiere zur Schau, die in Muster und Farbe, namentlich der letzteren, ganz vortrefflich sind. Die gleiche Anerkennung gebührt der Firma Pöschl L Trepte in Leipzig, die auch an diesen Erzeugnissen, gleichwie bei ihren Druckarbeiten, ein ungemein feines Verständnis für Farbenharmonie beweist. H. Ochmann in Leipzig bringt ebenfalls ausgezeichnete Proben, deren Vorzüge und beste Verwendbarkeit an den noch näher zu erwähnenden Einbänden des Barsortiments F. Volckmar in Leipzig gewürdigt werden können. Friedrich Fischer, Tapeten- und Buntpapierfabrik in München, ist mit einer größeren Anzahl farblich gut ab gestimmter und auch in den Zeichnungen recht gelungener Papiere vertreten. Auch hier, wo es sich um Massen erzeugnisse handelt, berührt die Verwendung von kräftigen, frischen Farben, die den mitunter kleinen Mustern nur zum Vorteile gereichen, äußerst wohlthuend. Die von F. Peltzer L Co. in Düren, Rheinprovinz, zur Schau gebrachten »Leistikowpapiere« sind ausgezeichnete Er zeugnisse, wenngleich sie ihren Vorbildern, den zu Anfang erwähnten Arbeiten von Ernst und Gertrud Leistikow in Bromberg, an Farbenreiz weit nachstehen. Die Vorsatzpapiere »Reform« der Berliner Buchbinderei Wübben L Co. in Berlin verdienen wegen ihrer sorgsamen Durchführung und guten Farbenzusammenstellung alle An erkennung. Weniger gut sind die Proben der artistischen Anstalt von Emil Hochdanz in Stuttgart, deneu vor allem Farbenfrische fehlt. Wohl wären einzelne Muster trefflich zu nennen, jedoch sind sie zum Teil nicht original genug, zum anderen Teil leiden die an und für sich guten Zeich nungen unter der flauen Farbe. Weniger zu loben sind die Vorsatzpapiere der Aktien gesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikation in Aschaffen burg. Die einzelnen Papiere zeigen so kleine Muster, daß sie unruhig wirken. Vor allem aber sind die Farben ver fehlt. Die Marmorpapiere, die diese Firma zeigt, erscheinen mit ihren glänzenden, aber der Kraft und Frische entbehren den Farben veraltet und lassen die gute Wirkung der Proben, die von anderen Firmen ausgestellt sind, nur in erhöhtem Maße zur Geltung kommen. Nach der Ausstellung von modernen Vorsatzpapieren nimmt diejenige von Bucheinbänden aus dem Bar sortiment von F. Volckmar einen größeren Raum ein. Der Firma gebührt die vollste Anerkennung für ihr Vorgehen, den Bucheinbänden ihres Barsortiments eine gediegene und künstlerisch wertvolle Ausstattung zu geben. Im Vorjahre zeigte sie während der Ostermesse eine größere Anzahl Leinenbände, deren Deckelprägungen nach Entwürfen von guten und ersten Künstlern angefertigt waren. Diesem ersten Versuch, der von bestem Erfolge begleitet war, hat nun die Firma F. Volckmar weiter ausgedehnt, indem sie für einen Teil der in ihrem Barsortiment enthaltenen Bücher geschmackvolle, gediegene Halbleinen- und Halbfranz- Einbände geschaffen hat, die den Büchern ein äußerst vor nehmes Gewand geben. Als Deckelbezüge sind die oben erwähnten hübsch gemusterten, farbenfreudigen Vorsatzpapiers von H Ochmann in Leipzig verwendet. Alle Einbände machen durchgehend einen ausgezeichnet soliden Eindruck, zumal auch die technische Ausführung, bis auf geringfügige Ausnahmen, eine völlig einwandfreie ist. Möge das Vor gehen der Firma F. Volckmar recht bald Nachahmung finden! Die in Verlegerkreisen wohlbekannte Buchbinderei Hübel L Denck in Leipzig ist mit einer größeren Anzahl Original verlegerbänden mit künstlerischen Deckelzeichnungen vertreten, 493
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