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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020505
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3720 Amtlicher Teil. ^ 102, 5. Mm 1902. bereitungeu zur Ostermesse beschäftigt ist, Artikel im Börsenblatt, meist anonym, erscheinen, die die Gescbäftssührung und Intelligenz und die kaufmännischen Fähigkeiten der Sortimenter anzweifeln. Es wird durch diese Artikel zweifellos eine große Erbitterung in den Sortimenterkreisen hervorgerufen (Sehr richtig!), weil diese meistens nicht in der Lage sind, wegen Ueberhäufuug mit Arbeiten sachgemäß zu antworten, obgleich sie diese Angriffe in der That meist sachgemäß zurückweisen könnten. Ich habe die lleberzeugung, daß bei Namensnennung, wenn diese Artikel unter der richtigen Flagge segelten, sehr viele Angriffe unterbleiben würden und die Artikel sehr viel vorsichtiger abgefaßt wären. Nun wird mir ja der Einwurf gemacht werden, daß sehr viele gute Sachen anonym gedruckt werden, weil die Betreffenden zu bescheiden sind, ihren Namen zu neunen. Das mag vielleicht etwas berechtigt sein, ich glaube aber doch, daß heutzutage niemand so bescheiden ist; wenn er wirklich etwas Gutes bringt, wird er sich auch dazu bekennen. Hauptsächlich aber glaube ich, daß das Börsenblatt doch nicht die Schutzhecke sein soll, hinter der ein Anonymus seine Pfeile abschicßt, die, mit oder wider Willen des Absenders, ver giftend und Zwietracht säend wirken. Gerade die Verhandlungen jetzt haben bewiesen, daß der Vorstand des Börscn- vereins und vor allen Dingen der hochverehrte Herr Vorsitzende, Herr Brockhaus, den Frieden zwischen Verlegern und Sortimentern will. Ich glaube also, daß dieser Antrag geeignet ist, jenen Frieden zu befestigen. Es wäre vielleicht die Gefahr vor handen, daß, wenn derartige anonyme Angriffe die Erbitterung vergrößern, schließlich sich Sondervcreinigungen bilden würden, in denen am Ende radikale Elemente die Vorhand gewinnen könnten, und daß dadurch ein Riß zwischen Verlegern und Sortimentern eintrctcn würde, der vielleicht nicht mehr gutzumachcn wäre. Vorsitzender: Wünscht noch jemand das Wort? — Wenn es nicht der Fall ist, so frage ich Sie, ob Sie in eine Spezialdebatte über die Bestimmungen, paragraphenweise, eingchen wollen? — Da es nicht der Fall ist, so habe ich zunächst Herrn Knvrrn zu bitten, mir seinen Antrag schriftlich zu geben und Sic inzwischen zu fragen, ob Sie mir ge statten, daß ich von der parlamentarischen Gepflogenheit etwas abweiche, bis Herr Knorrn den Antrag schriftlich ein- gcbracht hat, indem ich Sie bitte, über die Vorlage abstimmcn zu wollen, vorbehaltlich der späteren Annahme oder Ab lehnung des Knorrnschen Antrages. — Es scheint kein Widerspruch zu erfolgen, ich bitte diejenigen Herren, die die Vorlage 6ir dloo anzunehmen gewillt sind, sich zu erheben. (Geschieht.) Ich danke Ihnen und kann zur großen Freude des Vorstandes konstatieren, daß diese Angelegenheit durch ein stimmiges Urteil der Hauptversammlung entschieden ist. Ich bitte nunmehr Herrn Knorrn, mir seinen Antrag zu geben oder, wenn es Ihnen recht ist, denselben noch einmal langsam zu verlesen. (Geschieht.) Der zweite Teil dieses Antrages ist bereits angenommen. Wünscht jemand zum ersten Teile das Wort? -— Wenn es nicht der Fall ist, bitte ich diejenigen Herren, die für diesen Antrag sind, sich zu er heben. (Geschieht.) Ich bitte die Herren Stimmzähler ihres Amtes zu walten und bitte die Herren, stehen zu bleiben, bis konstatiert ist, wer dafür stimmt. Meine Herren! Es sind für den Antrag Knorrn 442 Stimmen abgegeben worden. Ich bitte nunmehr die Gegenprobe zu machen und diejenigen Herren, die gegen den Antrag Knorrn sind, sich zu erheben. (Geschieht.) Ich bitte die Herren Stimmzähler wieder ihres Amtes zu walten. Meine Herren! Nachdem für den Antrag Knorrn 442 Stimmen abgegeben waren, hat die Gegenprobe 119 Stimmen ergeben; nunmehr ist also der Antrag Knorrn angenommen worden, (Bravo!) und wir können damit diesen Gegenstand der Tagesordnung verlassen. Ich glaube, es von Ihnen noch ausdrücklich erbitten zu müssen, daß Sie dem Vorstande Bevollmächtigung erteilen, etwa notwendige redaktionelle Aenderungen an dem Entwurf vorzunehmen. — Der nächste Punkt der Tagesordnung betrifft die Neuwahlen. Der Herr Vorsitzende des Wahlausschusses hat mir bekannt gegeben, daß 157 gültige Stimmzettel eingelaufen sind mit 562 Stimmen; die absolute Mehrheit beträgt daher 282. Es erhielten Herr vr. Wilhelm Ruprecht als erster Schriftführer des Vorstandes 553 Stimmen. Ich richte die Frage an Herrn vr. Wilhelm Ruprecht, ob er geneigt ist, diese Wahl anzunehmen. Herr Or. Wilhelm Ruprecht-Göttingen: Meine Herren! Als die Frage an mich gerichtet wurde, ob ich eine eventuelle Neuwahl annehmen würde, habe ich mit einem runden »Ja- geantwortet in der Erwägung, daß es in einer Zeit, wo so viele wichtige Vorlagen vorhanden sind, wo erst binnen einem Jahre vier Vorstandsmitglieder zurückgetreten sind und nächste Ostern auch das vorletzte Mitglied des alten Vorstandes ausscheiden wird, einer Fahnenflucht gleichen würde, wenn ich meinen Platz verließe. Ich nehme daher die Wahl mit bestem Dank an. (Bravo!) Vorsitzender: Meine Herren! Ich kann namens des Vorstandes sagen, daß wir nur höchst ungern auf die wert volle Thätigkeit unseres ersten Schriftführers verzichtet haben würden, der mit nie endender Geduld und Arbeitsfrcudigkeit die sehr große Arbeit übernommen und erledigt hat, die wir ihm haben übertragen müssen. Ich richte nunmehr an Herrn Rudolf Winkler die Frage, ob er, nachdem 520 Stimmen auf ihn gefallen sind, die Wahl als erster Schatzmeister annimmt. Herr Rudolf Winkler-Leipzig: Ich nehme die Wahl an und danke für das Vertrauen, das Sie mir erwiesen haben. Ich werde mir Mühe geben, es zu rechtfertigen; ob es mir gelingt, kann ich nicht versprechen, aber ich darf die Hoffnung ausdrücken, daß ich wenigsten annähernd bei meinem Ausscheiden ein ebenso gutes Renommee hinterlassen werde, wie es mein hochverehrter Herr Vorgänger thut. (Bravo!) Vorsitzender: Meine Herren, wir danken Herrn Winkler, daß er in einer voraussichtlich ebenfalls wieder arbeitsreichen Periode das mühselige Amt eines ersten Schatzmeister übernommen hat, und heißen ihn herzlichst willkommen. Ganz besonders schmerzlichyist uns nun freilich das Ausscheiden des bisherigen Schatzmeisters, des Herrn Kommer zienrat Otto Nauhardt. Seine Sachkenntnis, sein organisatorisches Talent, seine Arbeitsfreudigkeit, seine Gewissenhaftigkeit sind uns unschätzbar gewesen, gerade in einer Zeit, in der es äußere Amstände verhältnismäßig schwer gemacht haben, daß der Vorstand so fiknktionierte und die Geschäftsstelle arbeitete, wie es dringend erforderlich war. Vor zwanzig Jahren begannen die Beziehungen des Herrn Nauhardt zum Börsenverein, als er als Kommissionär fürs Börsenblatt zum erstenmal sich für dieses Organ und unsere wichtigste Einnahmequelle interessierte. Ich kann Ihnen versichern, daß er bis zum letzten Tag seiner Amtsthätigkeit, also bis heute über acht Tage sicher in diesem Interesse nicht
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