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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-05-12
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1902
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- Deutsch
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^ 107, 12 Mai 1902. Nichtamtlicher Teil. 3911 nicht immer in die erste Linie stellten. Eine Uebervorteilung des Publikums oder auch nur ein größerer Nutzen sei bei den fest bestimmten Ladenpreisen ausgeschlossen; es könne kein Buch teurer verkauft werden. Da müsse man aber seinen geringen Gewinn auch sich sichern können und nicht durch Rabatte diesen noch geschmälert oder zum Verlust um gewandelt sehen. Redner sei für gänzliche Abschaffung des Kundenrabatts; nur den Bibliotheken möge ein Rabatt von 5 Proz. gewährt werden. Herr Tachauer wünscht, daß in dem Anträge bei »Kundenrabatt« die Worte »an Privatpersonen« eingefügt werden; den Bibliotheken, deren Bücherbezug ein größerer sei, möge Rabatt eingeräumt werden. Herr Künast führt aus, daß die Spesen von Jahr zu Jahr stiegen. Da man aber nicht in der Lage sei, seinen Kundenkreis, seinen Umsatz dementsprechend zu vergrößern, so dürste man auch nicht den Nutzen dadurch preisgeben, daß man Rabatt gewähre. Wenn mau sich verpflichte, keinen Rabatt zu geben, so werde man in ein besseres Fahrwasser kommen. Das Recheuexempel sei: größerer Umsatz und kleinerer Nutzen, oder bescheidener Umsatz und voller Gewinn. Redner ist dafür, den Rabatt vollständig abzuschaffen. Herr Safäk- ist für ein schrittweises Vorgehen. Die Sache auf einmal durchzuführen sei unmöglich. Redner bittet Herrn Müller, die Frage der Schleuderei nach dem Ausland bei den diesjährigen Verhandlungen in Leipzig in sein Pro gramm aufzunehmen und dahin zu wirken, daß in dieser Frage eine Einigung erzielt werde. Herr Löwit sagt, der Kauf neuer Bücher nehme immer mehr ab, das Publikum wolle fast nur noch antiquarische Bücher kaufen oder Bücher, die gut aussehen, aber billig sind, wie die letzten Weihnachtsgeschäfte gezeigt hätten. Redner verweist auf die Konkurrenz der Volks-, insbesondere Central bibliothek. Aus der Erfahrung seiner selbständigen dreißig jährigen Buchhändlerzeit müsse er seiner Meinung dahin Ausdruck geben, daß — nachdem man erst vor zwei Jahren dem Publikum mit vieler Mühe klar gemacht habe, daß unter 50 Gulden nur 5 Proz. Rabatt gegeben werden könne — es sehr schwer sei, neuerlich vor das Publikum hinzu- treteu und neue Verkaufspriuzipien durchzuführen. Das Publikum würde sich einfach einschränken. Redner hält die Aktion für verfrüht. Herr Heck beantragt Schluß der Debatte. Der Antrag auf Schluß der Debatte wird angenommen, worauf der Berichterstatter, Herr Müller, in seinem Schluß worte gegen die Ausführungen einzelner Redner polemisiert. Bezüglich des von Herrn Safäk geäußerten Wunsches teilt Herr Müller mit, daß die Schleuderei nach dem Auslande den Börsenverein wiederholt beschäftigt habe, und daß die endliche Regelung dieser Angelegenheit vielleicht auch bald zu erhoffen sei. Was den Kundenrabatt betrifft, spricht sich Redner gegen die gänzliche Abschaffung des Rabattes aus, ebenso auch gegen die von Herrn Tachauer beantragte Ein schaltung der Worte »an Privatpersonen«. Weiter bemerkt er, es sei richtig, daß das Weihnachtsgeschäft im Vorjahre ein sehr trauriges gewesen sei; das habe aber keinen Bezug auf die Rabattbestimmungen. Was das Publikum anbelange, so werde es sich, wenn es in einem Cirkular verständigt werde, daß infolge eines Börsenvereinsbeschlusses der Rabatt vermindert werden müsse, zufrieden geben, und der Buch händler, der vielleicht weniger umgesetzt, aber in Summa mehr verdient habe, werde mit dem Erfolge ebenfalls zu frieden sein können. Redner ersucht um Annahme des An trages, wie er vorliegt, und bittet, die Sonderwünsche mit Rücksicht auf die große Sache zurückzustellen. Der Antrag der Vorstehung wird hierauf mit 19 gegen 5 Stimmen angenommen. Der Vorsitzende berichtet sodann über den Punkt »Genehmigung der von der Gehilfenkrankenkasse be schlossenen Abänderung ihrer Statuten« und bringt die Abänderungen summarisch zur Verlesung, worauf diese ge nehmigt werden. Zu Punkt 5 der Tagesordnung »Prinzipielle Beschluß fassung betreffend die festliche Begehung des 100 jährigen Jubiläums der Korporation« bemerkt der Vorsitzende, daß es sich um eine vorläufige Beschlußnahme handle, und er bittet die Zustimmung der Versammlung zur Ausarbeitung einer Festschrift; die Vorstehung habe Herrn Junker gebeten, diese zu verfassen, und dieser habe zugesagt. Die Versammlung erteilt dem Anträge der Vorstehung ihre Zustimmung. Zum letzten Punkt der Tagesordnung ergreift Herr Ge hilfenvertreter Heller das Wort und meint, er wisse nicht, ob es zweckmäßig wäre, in dieser Versammlung, die bereits beschlußunfähig sei (mehrere Herren hatten kurze Zeit vorher den Saal verlassen), überhaupt noch zu sprechen. Der Vorsitzende erwidert, daß es gewiß einen Zweck habe, da es doch die Hauptsache sei, daß die Wünsche der Gehilfen und Hilfsarbeiter bekannt gegeben würden. Herr Heller erklärt, das jetzige Bild der Versammlung zeige klar, was die Gehilfen von dem Wohlwollen der Chefs zu erwarten hätten. Redner habe an den Vorsteher ein Schreiben wegen der Stellenvermittelung gerichtet; dieses sei höflich, aber ablehnend beantwortet worden. Es sei nicht einzusehen, warum die Korporation den Gehilfen in Fragen der Stellenvermittelung keinen Einfluß geben wolle. Der Vorsteher finde nur schöne Worte; weiter sei nichts zu er langen. Im vorigen Jahre habe der Gehilfenausschuß er sucht, die Geschäftsordnung einer bestimmten Firma zu brandmarken; die Korporation habe nichts gethan. Aus dem heute verlesenen Berichte gehe hervor, daß aus mancherlei Gründen Ordnungsstrafen verhängt worden seien — wegen Uebertretung der Sonntagsruhe seien aber keine Ordnungs strafen verhängt worden. Die Korporation habe überhaupt in keiner Beziehung gezeigt, daß sie den guten Willen habe, für die Gehilfen etwas zu thun. Es werde stets das Lied von den teuren Zeiten angestimmt und erzählt, daß die Ge hilfen teurer geworden seien; das sei aber nicht richtig. Herr Fey-Felber urgiert die von ihm wiederholt an geregte Schaffung einer Fachschule. Nach dem Berichte seien 47 Lehrlinge vorhanden; diese würden es verdienen, daß ihnen die Möglichkeit geboten werde, abends eine fachliche Fortbildungsschule zu besuchen. Es liege im Interesse aller, daß der Lehrling etwas lerne. Er bespricht sodann die Ver hältnisse in der Krankenkasse und bemerkt, daß es in der Korporation Chefs gebe, die ihre Gehilfen verspätet oder widerwillig anmeldeten. Redner bittet, durch eine bezügliche Verlautbarung in der »Correspondenz« die Chefs an ihre Pflicht, die Gehilfen bei der Krankenkasse versichern zu lassen, zu erinnern. Herr Rehm, Vertreter der Hilfsarbeiter, streift kurz die Frage der Sonntagsruhe und bemerkt, daß die Ausführungen des Vorredners bezüglich unpünktlicher Anmeldung auch bei der Hilfsarbeiterkrankenkasse zutreffend seien. Der Vorsitzende anerkennt die teilweise Berechtigung mancher Klagen und versichert, daß die Korporation gewiß den guten Willen habe, allen Uebelständen abzuhelfen. Was die von Herrn Heller verlangte Einsetzung einer Kommission, betreffend die Stellenvermittelung, anbelange, so sei Herrn Heller geantwortet worden, daß die Vorstehung Verbesserungen
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