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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1902
- Strukturtyp
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- 1902-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1902
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 3985 109, 14. Mai 1902. und »Klatschende Weiber«, Otto H. Engels »Heimkehr« und Skarbiuas »Regenabend« sind gute Arbeiten, die in der farbigen Wiedergabe trefflich gelungen sind. Unter den schwarzen Blättern fesseln Arthur Kampf »An den Hallen in Paris« und »Ans der Spree», Haus mann »Abendfricden«, Laemmerhirt »Die Oder bei Stettin», Otto Seeck »Angehende Künstlerin«, Karl Storch »Die Blinde«. Die Ausstellung umfaßt etwa 60 Blätter von 64 Künst lern. Der Katalog verzeichnet die Preise der einzelnen Blätter, die wir für größere Verbreitung ziemlich hoch finden, zumal die Reproduktion der meisten Originale mit nur wenigen Platten oder nur einer solchen geschehen konnte. Man rechnet wohl mehr auf wohlhabende Liebhaber als auf ein großes Publikum. Aus diesem Grunde läßt es sich auch nur erklären, daß man für die eigenhändige Unterschrift des Künstlers bei vielen Blättern noch zehn Mark mehr bean sprucht, obgleich sich vom lithographischen Stein doch Tausende gleich guter Adrucke erzielen lassen, und obgleich doch in der einen unteren Ecke jedes Bildes ohnedies der Namenszug vorhanden ist. Paul Hennig. Englische Vüchersammler.*) (Schluß aus Nr. 105 d. Bl.) Thomas Rawlinson, 1681—1725, nach Dibdin der Leviathan der englischen Biichersammlungen während der drei ersten Jahr zehnte des achtzehnten Jahrhunderts, erhielt als Etonschtiler von seinem Großvater Richard Taylor eine Jahresrente von 14 Pfund Sterling ausgesetzt, damit er sich Bücher dafür kaufe. Rawlinson entsprach pünktlich dem Wunsche des Gebers und legte auch später sein ganzes Vermögen in Büchern an, so daß er gegen Ende seines Lebens in Schwierigkeiten kam und einen Teil seiner Sammlung verkaufen mußte, um seinen Verbindlichkeiten Nachkommen zu können. Rawlinson war wegen seiner Leidenschaft für Bücher unter seinen Zeitgenossen offenbar sehr bekannt, denn Addison verspottete ihn als Tom Xolio in Nr. 158 seines Tbs Vatlsr. Rawlinsons Bücher wurden bis 1734 in elf Verkäufen von dem Buchhändler Thomas Ballard versteigert, erzielten aber nur schlechte Preise. Ein Bruder von Thomas Rawlison, vr. Richard Rawlison, teilte mit ihm die Leidenschaft für Bücher. Joseph Smith, 1682—1770, war ein wohlbekannter Sammler. 1762 erwarb König Georg III. alle bis dahin von Smith an gehäuften Bücher für etwa 10 000 Pfund Sterling. Ralph Willctt war der Sammler der berühmten Merly- Vibliothek. Seine Besitzungen gingen an seinen Vetter John Willett Adye über, der sie 1813 und 1814 versteigern ließ. Die Willettsche Büchersammlung enthielt u. a. verschiedene Blockbücher z. B. eine lliblis, paupsrnw (257 Pfd. 5 Sh ), zwei Ausgaben des Lpsouluw Huwavas Lslvatiovis (315 Pfd., 252 Pfd.), eine Ausgabe der Apokalypse (42 Pfd.), ferner sieben Drucke von Caxton, wo runter die erste Ausgabe der Oiotss or LazävAs ok tbs Lbllosopbsrs, Tull^ ok Oid X^s, das Lolzwbrovioov, die zweite Ausgabe des 6aws ok tbs 6bssss, die Oovksssio tlwantis, die zweite Ausgabe des Nirrour ok tbs IVorlä und Divsrss Obostsi' Nattsrs. Diese gingen zusammen für 1318 Pfund 16 Schilling ab. Die vieles stiegen auf 315 Pfund, die Oouksssio auf 262 Pfund 10 Schilling. Von den vielen anderen seltenen Werken in der Willetischen Bibliothek seien hier angeführt: das Mainzer Psalterium von 1459 auf Perga ment (63 Pfd.), Vuraväus, Ratio vais Vivivoruw Oküeioruw (Mainz 1459, 105 Pfd.), das Oatbolioov des Johannes Balbus (Mainz 1460, 60 Pfd. 18 Sh ), Oiswsvs V., Lonstitutionss (Mainz 1460, 66 Pfd. 3 Sh.), Liblia saora lativa (Mainz 1462, 105 Pfd.), 6iesro, Oküoia st Laradoxa (Mainz 1465, 73 Pfd. 10 Sh ), die erste Aus gabe des Homer (Florenz 1488, 88 Pfd. 4 Sh.) auf Pergament rc. Der Reo. C. M. Cracherode, 1730—1799, erbte nach dem Tode seines Vaters ein beträchtliches Vermögen. Er verwandte seine Einkünfte von etwa 3000 Pfund jährlich größtenteils zur An schaffung einer Bücherei, die er durch eifriges Sammeln auf etwa 4500 durch Seltenheit und Schönheit hervorragende Bände brachte. Die Sammlung des Rev. Cracherode ist ungemein reich an aus *)Lvgiisb voobOolisotors bz' üVilliaw XouvAgr Xlsi obsr. IVitb 46 illustr. 4". (XI, 448 p.) Voväov 1902, XsZav vaul, Trsvob, Trübnsr and Oowpan/, Viwitsd. Olotb, Zilt top. 10 sb. 6 d. Börsenblatt für den deutschen Buchbandel. KS. Iahrqana. gewählten schönen Exemplaren seltener und früher Klassiker ausgaben, darunter viele auf Pergament. Die Bände sind meist fehlerlos erhalten und fein gebunden. Viele von ihnen stammen aus berühmten Sammlungen, wie z. B. aus denen von Grolier, Maioli, Heinrich II. von Frankreich und Diana von Poitiers, Katharina von Medici, De Thou, Longepierre, Graf von Hoym rc., und haben Einbände von Nicolas und Clovis Eve, Le Gascon, Padcloup, Derome, Roger Payne rc. Cracherode ver machte seine Sammlung mit Ausnahme von zwei Büchern der Nation. Die Complutensische Polyglotte erhielt der Bischof Bar rington von Durham und die sditio xrinosps des Homer der Dekan von Christ Church, Cyril Jackson. Beide Werke kamen übrigens ebenfalls in das Britische Museum. John Towneley, 1731-1813, Sir John Thonold, 1734-1815, waren eifrige Sammler. Towneleys Bibliothek war bemerkens wert durch eine große Zahl seltener und schöner Drucke von Caxton, Pynson, Wynkyn de Worde, Julian Notary und anderen alten englischen Druckern. Sir John Thonold besaß viele sehr seltene Inkunabeln, Bücher aus berühmten Sammlungen und in Einbänden hervorragender Meister. Nach seinem Tode verkaufte sein Sohn Sir John Hayford Thonold die Dubletten der Bibliothek und sammelte selbst bis zu seinem Tode 1831. Nach 53 Jahren wurde ein Teil der Thonoldschen Bücher am 12. De zember 1884 von Sotheby, Wilkinson and Hodge versteigert. Quaritch erwarb hierbei die 42zeilige Gutenbcrgbibel auf Papier um 3900 Pfund Sterling und den Mainzer Psalter von 1459 für 4950 Pfund Sterling. Das Catholicon von 1460 brachte 400 Pfund Sterling, die lateinische Bibel von 1462 mit dem Wappen des Prinzen Eugen auf dem Einbande 1000 Pfund Sterling, der von Caxton 1481 gedruckte Llirrour ok tbs IVorld 335 Pfund Sterling, ein Exemplar der in asdibus Xldi 1518 gedruckten griechischen Bibel, das größte und schönste Exemplar, das Dibdin sah, 51 Pfund Sterling, die erste Shakespeare-Folioausgabe 590 Pfund Sterling. John Kcr Herzog von Roxburghe, 1740—1804, ein durch seine persönliche Erscheinung wie durch seine vorzügliche Bildung hervor ragender Mann, sammelte eine prachtvolle Bibliothek in seiner Behausung in St. James' Square, London. Sie enthielt u. a. den Boccaccio von Valdarser, 1471 in Venedig gedruckt, das einzige bekannte vollständige Exemplar, über ein Dutzend Caxton- drucke und verschiedene Drucke aus den Pressen von Wynkyn de Worde, Rich. Pynson, Julian Notary u. a.; der erste, zweite und dritte Folio-Shakespeare waren vorhanden, ebenso eine ziemliche Anzahl der Einzelausgaben in Quart. Die Bihliothek war be sonders reich an ausgewähltcn Ausgaben französischer Ritter romane und an Werken englischer Dramatiker aus der Zeit Elisabeths und Jakobs I. 1812 wurde die Bibliothek versteigert. Der Verkauf erregte großes Interesse. Dibdin giebt in seinem lliblioArapbioal Osoamsron eine Beschreibung und sagt, daß der Verkaufsraum, ein Spcisesaal im Hause des Herzogs, so vollgepfropft mit Menschen war, daß Dibdin nur der Umstand, daß er auf einer Bank in einem anstoßenden Zimmer stand, vor dem Ersticken rettete. Die erzielten Preise waren hoch. Der Valdarfcrsche Boccaccio, der dem Herzog 100 Guineen gekostet hatte, kam an den Marquis von Blandford für 2260 Pfund nach einem hitzigen Bieterstreite mit Lord Spencer. Der Marquis hatte erklärt, daß er bis auf 5000 Guineen gehen würde, um das Exem plar zu erstehen. Die Caxtonsche RecuzwII ok tbs klistoriss ok Tio^s, das Exemplar von Elisabeth Grey, der Gemahlin Edwards IV., erwarb der Herzog von Devonshire um 1016 Pfund 10 Schilling. Drei andere Caxtondrucke erzielten folgende Preise: Der kdirrour ok tbs ^Vorld 351 Pfund 10 Schilling, die Xa^ts ok arws 336 Pfund und 6ovsr's Oovksssio ^wavtis 336 Pfund. Die erste Folio- Ausgabe von Shakespeare kam auf 100 Pfund u. s. w. Der Ver kauf der Roxburghe-Bibliothek gab Veranlassung zur Gründung des Roxburghe Clubs, indem ein Jahr nach dem stattgchabten Verkauf zwanzig hervorragende Bibliophilen sich in St. Alban's Tavern zu einem Klub vereinigten. Erster Vorsitzender war Earl Spencer. Jährlich versammeln sich die Mitglieder einmal zu einem Dinner. Auf Kosten einzelner Mitglieder, sowie des Kluhs ist im Laufe der Jahre eine Anzahl seltener und wertvoller Werke ge druckt worden, deren Auflagen die Zahl der Mitglieder (anfangs zwanzig, jetzt vierzig) nur wenig überschritten haben. Sir Joseph Banks, 1744—1820, erbte 1761 von seinem Vater ein großes Besitztum. Cr machte verschiedene Reisen, u. a. 1768 auf einem von ihm ausgerüsteten Schiffe mit Kapitän Cook auch eine um die Welt, und legte sich große naturwissenschaftliche und andere Sammlungen an. 1772 besuchte er Island und brachte von dort auch eine Anzahl isländischer Manuskripte und gedruckte Bücher mit, die er dem britischen Museum überwies. Banks vermachte seine Bibliothek, die aus etwa 16 000, hauptsächlich naturwissen schaftlichen Werken bestand, dem britischen Museum. Right Hon. Thomas Grenville, 1755—1846, bekleidete ver schiedene hohe Bcamtenstellen, zog sich 1807 aus dem Staatsdienste 525
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