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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1902
- Sprache
- Deutsch
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3988 Nichtamtlicher Teil. ^ 109, 14. Mai 1902. erneut an dieser Stelle unsere Anerkennung sür seine fröhlich durchgreifende Mitwirkung beim Feste gern wiederholen. Wir wollen übrigens nicht verfehlen, bei diesem Anlaß erneut da rauf hinzuweisen, daß beide Schwänke im Druck erschienen sind und bei Herrn Richard Einhorn (in Firma E. F. Steinacker- Lcipzig) zu haben sind (vgl. die Anzeige im amtlichen Teil.) Als weiterer Nachtrag zu unserem Festberichte sei hier eine berichtigte Wiederholung des ersten Absatzes der Begrüßungsrede des II. Vorstehers des Börsenvereins, Herrn Ernst Vollert- Berlin, angesügt, deren teilweise leider verunglückte stenographische Niederschrift sich in Nr. 103 des Börsenblattes (auf Seite 3750 am Schlüsse der 1. Spalte) findet. Diese Eingangsworte lauten richtig wie folgt: -Meine hochgeehrten Herren! Die Leipziger Ostermesse und in ihr besonders das Kantatefest bedeuten immer von neuem Höhepunkte im Leben der deutschen Buchhändler. Wenn jeder von uns sonst mehr oder weniger vereinzelt auf seinem Posten steht und ihm im Gleichmaß der Tage und der Arbeit vielleicht manchmal der Blick auf das große Ganze schwindet, so steht er hier unter dem lebendigen Eindruck des Bewußtseins, daß er als Zugehöriger zu einem großen schönen Beruf und zu der in ihm erwachsenen machtvollen Gemeinschaft zur Mitarbeit an großen allgemeinen Aufgaben berufen ist, und daß der Pflichtenkreis, in den jeder von uns gestellt ist, sich nicht in den engen Grenzen des eigenen Geschäfts erschöpft, sondern daß das Wohl und Gedeihen des deutschen Buchhandels der fördernden Mitarbeit jedes einzelnen seiner Glieder bedarf. Bon diesem Bewußtsein werden die Beratungen getragen, in denen wir alljährlich die großen, den Buchhandel bewegenden Fragen erörtern, und diese Gedanken sind es auch, die uns zum Kantatefeste geleiten, an dem im frohen Genießen heiterer Stunden der Ernst des Morgens fröhlich ausklingen soll.- Versteigerungspreise für Gemälde. — Aus Paris wird der Allgemeinen Zeitung geschrieben: Der Verkauf der Julius Strauß-Sammlung im Hotel Drouot ergab die Gesamtsumme von 488175 Francs. Der höchste Preis wurde für ein kleines Bild von Daumier -I-s« Lurisux ü Lstampss- bezahlt, nämlich 25 200 Fr. Das Bild ist vor fünf Jahren von Durand-Ruel an einen Amerikaner für 4000 Fr. verkauft worden, dann hat es mehrfach den Besitzer gewechselt; Strauß bezahlte 15 000 Fr. dafür, und Durand-Ruel hat es jetzt sür 25 200 Fr. wiedergekauft. Andere große Preise erzielten folgende Bilder: Claude Monet Ua Oebüols- 25 100 Fr.; derselbe -Der Park von Pourville- 24 000 Fr.; derselbe -Uss Uins Larasols- 20 000 Fr.; derselbe -Argenteuil- 10 900 Fr. Ein heißer Kampf entbrannte um Carrieres -Das Kind mit dem Hunde- 24100 Fr., während das Bild vor zwei Jahren nur 3000 Fr. brachte. Renoir -Ua Lsnsss- erzielte 23 500 Fr.; Jongkind -Die Schlittschuhläufer- 18 000 Fr.; derselbe -Hafen von Rotterdam- 13000 Fr.; Whistler -Das Kind- 14500 Fr.; Sisley -Reif- 15100 Fr.; derselbe -Port Marly vor der Ueber- schwemmung- 13 000 Fr.; derselbe -Der Hafen von Moret- 10100 Fr.; Camille Corot -Der Dorfweg. brachte nur 9800 Fr., während es vor zwei Jahren für 15 000 Fr. verkauft wurde; Corot -Rebekka am Brunnen- brachte 9000 Fr. Die Aquarelle von Jongkind erzielten Preise von 250 bis 1820 Fr. und ein Pastell Edouard Manets -Die Frau mit dem Schleier- 6000 Fr. Von einer in diesen Tagen stattgehabten Londoner Ver steigerung, bei der im ganzen 1 200 000 erzielt worden sind, erfahrt das Leipziger Tageblatt: Den höchsten Preis brachte ein Bild des holländischen Malers Hobbema: -Bauern, sich die Hände schüttelnd-, eine anmutige Landschaft, die sür 184 000 ^ verkauft wurde. Ein Porträt von George und Maria Stuart von der Hand des Malers Raeburn brachte 72 000 ^ und ein Bild von P. de Hooghe 27 000 Buchhandlungen in Rußland. — Dem Hamburger -Correspondent- entnimmt die Papierzeitung folgende Mitteilung: Zur Förderung der Volksbildung hat sich das russische Ministerium der Volksausklärung die Aufgabe gestellt, den Ver trieb von Lehr- und Volksbüchern durch die Dorf- und Elementar schulen und durch die Volksschullehrer wesentlich zu steigern. Die -Moskowskija Wjedomosti- erachten diese Maßnahme des Kultus ministeriums als eine der bedeutsamsten für die Hebung des Bildungsniveaus und führen dazu folgendes aus: »Nach einer Statistik vom Jahre 1897 besaß das europäische und asiatische Rußland insgesamt 2687 Verkaufsstellen von Büchern. Eine jede dieser Verkaufsstellen kam durschnittlich auf 46 000 Einwohner, wobei die territoriale Verteilung dieser Büchercentren sich durch große Verschiedenheit auszeichnet. So kommt in Polen eine Buch handlung auf 32 000, in: Kaukasus auf 88 000, im Steppengebiet 263 000 und in Sibirien auf 273 000 Einwohner. Hauptsächlich wird der Buchhandel in den großen und Gouvernements-Städten betrieben. Das segensreiche Projekt des Kultusministeriums eröffnet die Aussicht auf etwa 30 000 neue Centren des Buch handels, da dem Ministerium 29 000 ländliche Volksschulen unter stellt sind. Es erschließt sich somit den Volksmassen der Weg zur Bildung, nach der sie längst hungern. Dafür sprechen die Zahlen des Verlags von Volksbüchern in den letzten Jahrzehnten. Die Verlagsgesellschast Sytin hat von 1896—1990 25 000 000 Volks bücher ausgegeben. Die Firma Posrednik verlegte von 1885—1900 400 verschiedene Volksbücher in anderthalb Millionen Exem plaren. Die billige Gogol-Ausgabe gelegentlich seines Jubiläums hat im ganzen etwa 800 000 Exemplare seiner Werke in Umlauf gesetzt. Die Nachfrage nach guten Büchern ist also vorhanden; nur darf in Rücksicht der geringen Kaufkraft des Bauern der Bücherpreis durchschnittlich nicht mehr als 5 Kopeken (10 -Z) be tragen.» Als höchst ersprießlich für die Verbreitung von Bücher verkaufsstellen hält die Zeitung das Handinhandgehen des Kultus ministeriums mit den Semstwos (Bezirks-Landtagen). Einführung des Dezimalsystems in den Vereinigten Staaten von Amerika. — Die Münzkommission des Re präsentantenhauses der Vereinigten Staaten von Amerika hat über den Gesetzantrag, betreffend die Annahme des Dezimalsystems seitens der Vereinigten Staaten, einen günstigen Bericht erstattet. Sie schlägt vor, daß alle Organe der Regierung nach dem 1. Januar 1904 bei allen Geschäftsverhandlungen, in denen Maße und Gewichte Vorkommen, mit Ausnahme derjenigen, die die staat liche Landesvermessung betreffen, nur Maße und Gewichte des Dezimalsystems anwenden sollen. Nach dem 1. Januar 1907 sollen die Maße und Gewichte des Dezimalsystems in allen Ver einigten Staaten als die gesetzlich allein zugelassenen gelten. In der Kommission waren nur zwei Stimmen gegen den Vorschlag, der einen wesentlichen Fortschritt in der Lösung dieser Frage be deutet. In technischen und wissenschaftlichen Werken wird in den Vereinigten Staaten das Dezimalsystem schon häufig angewendet. (Dtschr. Reichsanzeigcr nach -ll'ds LnginosrivA anck Llining lournal-.) Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb tz 8. Recht sprechung. — 1. Auch der Titel von amtlichen Blättern genießt den Schutz des § 8, also auch der Titel des vom Patentamt herausgcgebenen -Patentblattes-. Die Benennung mit -Deutsches Patentblatt und Ccntral-Anzeiger re.- enthält daher eine Zuwiderhandlung gegen 8, da dieser Titel geeignet ist, Verwechselungen mit elfterem hervorzurufen. 2. Wird festgestellt, daß der Herausgeber einer Zeitschrift seinen Vorsatz, durch den Titel seiner Zeitschrift mit einem anderen Blatte Verwechselungen hervorzurufcn, mit der Herausgabe jeder einzelnen Nunimer seiner Zeitschrift stets von neuem bethätigt hat, so hat jede Zuwiderhandlung einen neuen Anspruch erzeugt, der einer besonderen Verjährung unterliegt. (R.-G. II 7. Januar 1902. Ilnl. W. Bd. I S. 93.) (Mitgeteilt in der Fachzeitschrift -Das Recht- (Hannover, Helwing.j) Kunstausstellung. — Im Oberlichtsaale der Kunsthalle P. H Beyer L Sohn in Leipzig, Schulstraße 8, ist zur Zeit eine interessante Gesamt-Ausstellung von Werken der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien ausgestellt. Personalnachrichten. ff Julius Grosse. — Der Dichter Julius Grosse, weima- rischer Hofrat, langjähriger Generalsekretär der Deutschen Schiller- stistung, geboren 1828 zu Erfurt, ist am 9. Mai 1902 in Torbole am Gardasee, wohin er zur Linderung eines schweren asthmatischen Leidens alljährlich ging, gestorben. Er gehörte zu den fruchtbarsten Dichtern der Gegenwart. Von seinen vielen Werken seien hier genannt: -Gedichte- — -Die Unglinger- (Trauerspiel) — -Das Mädchen von Capri- — -Novellen- — -Gundel vom Königssee- — -Aus bewegten Tagen- — -Pesach Pardel- -Wider Frankreich- — -Hilpah und Shalum» — Der Wasunger Not» — Die Abenteuer des Kalewiden- — -Gedichte, neue Auswahl» — -Episoden und Epiloge- — -Das Volkrams- lied- — -Untreu aus Mitleid» — »Vox populi- — -Eine alte Liebe» — -Ein Revolutionär- — -Maria Mancini- — -Gegen den Strom- — -Offene Wunden- — -Daponte und Mozart- — -Neue Erzählungen- — -Sophie Monnier- — -Zweierlei Maß- — -Ein bürgerlicher Demetrius- — -Der ge treue Eckart- — -Der Spion- — -Das Bürgerweiü von Weimar- — -Am Walchensee- — -Tiberius- (Trauerspiel) — -Florentinc- — -Fortunat» — -Germania- (Kriegsbilder) — -Der Narr des Glücks- — -Ursachen und Wirkungen- — Gesammelt: -Drama tische Werke (7 Bände) — -Erzählende Dichtungen- (4 Bände).
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