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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1902
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- Deutsch
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203, 2. September 1902. Nichtamtlicher Teil. 6865 theken in Odessa und Saratow die Nachfrage nach Geometrie und andern Büchern über Mathematik und Technik gehoben. »Der Handwerksmann muß die Geo metrie kennen«, sagte ein Korrespondent des Herrn Rnbakin, der vor einigen Jahren eine Reihe recht interessanter »Studien über das lesende Publikum in Rußland« ge schrieben hat. Wird erst einmal die Entwicklung des Leserkreises so weit gelangt sein, daß die neuen Bedürfnisse und Forderungen an die erste Stelle rücken, dann muß unbedingt auch der russische Buchhandel in eine neue Entwicklungsform eintreten. Das neue, nach Selbstbildung dürstende Publikum wird in der ersten Zeit einen sehr geringen Vorrat an populärwissen schaftlichen Büchern finden. Die russischen Publikationen entsprechen noch zu wenig dem Geldbeutel der Leser der untern Klassen — das ist das Erste; und dann ist die russische Litteratur zwar ziemlich reich an Werken, die dem Bedürfnis der Männer der Wissenschaft entsprechen; aber sie ist noch sehr arm an populär-wissenschaftlichen Werken, nicht nur im Original, sondern auch in Uebersetzung, und das alles wird noch in einer sehr beschränkten Zahl von Exem plaren gedruckt. Aber — neue Vögel, neue Lieder! Man darf hoffen, daß die Nachfrage das Angebot steigern und daß der neue Leser in Zukunft nicht nur seinen eigenen Gesichtskreis und seine innere Welt erweitern wird, sondern auch den Buch handel selbst, der sich schon in der letzten Zeit etwas belebt hat, dank den neuen Anforderungen des Tages. Der Umstand, daß in der laufenden Litteratur verschiedene Popularisierungen aller möglichen Wissenszweige, alle möglichen Programme und Vorlesungen zur Selbstbildung und sogar ganze, diesem Zweck gewidmete Zeitschriften erscheinen, sowie daß diese Unternehmungen augenscheinlich wachsen und an Boden ge winnen, charakterisiert zur Genüge das Herannahen eines neuen Zeitalters in den Bedürfnissen des russischen Leser kreises. ?. Drahtheftung. Eine Bitte an die Herren Verleger. Es giebt Menschen, denen ein mit Drahtheftung ge bundenes Buch so unangenehm ist, daß sie lieber auf die Anschaffung eines Werkes, das sie eigentlich für ihre Biblio thek hätten anschaffen müssen und bei dem Betrag, den sie für Bücheranschaffungen ausgeworfen haben, auch ganz sicher angeschafft hätten, wenn es eben nicht mit dem leidigen Draht geheftet wäre. Im Augenblick liegen mir zwei Zettel vor; auf dem einen habe ich ein Buch für 40 ^ bestellt, auf dem andern eins für 20 — »womöglich broschiert resp. wenn gebunden, nur wenn mit Zwirn geheftet«, so steht auf beiden Ver langzetteln. Der eine Verleger antwortet: »Besitze ich nur gebunden und mit Draht geheftet«, der andre: »Die ganze Auflage ist gebunden und mit Draht geheftet«. Mein Be steller, dem ich die Antworten zustellte, zuckte die Achseln und sagte: »Nun, dann nicht!« Und wie es mir geht, geht es noch manchem andern Sortimenter. — In einzelnen Fällen kann man sich ja helfen. So er hielt ich ein, wenige Bogen umfassendes Bilderwerk (Folio, Preis etwa 40 ^), auf kurze Zeit vom Verleger L condition. Mein Kunde, dem ich es zur Einsicht sandte, sagte mir mündlich: »da ich die übrigen Werke des Verfassers schon habe, würde ich auch dieses kaufen, aber, aber! Sie sehen es selbst, — Draht!« — Was that ich nun in diesem Falle? Es hätte mich 50 H Porto gekostet, das Werk zurück zusenden, und weitere 50 H, um dafür ein andres kommen Börsenblatt silr de» deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. zu lassen — wenn der Verleger es überhaupt mit Zwirn geheftet geliefert hätte —; so gab ich denn einem Buch binder das Werk, ließ von ihm den Draht herausnehmen und es dann mit Zwirn heften — kostete mich 50 Pfennig; ich sparte also in diesem Falle 50 Pfennig und setzte das Werk ab. In einem andern Falle setzte ich von einem Sammel werk, bei einem unserer größten und bedeutendsten Verleger erschienen, den ersten Band, der geheftet versandt wurde, ab, bestellte die Fortsetzung mit dem Worte »broschiert« unter strichen. Den zweiten Band erhielt ich broschiert; den dritten und vierten aber gebunden, und zwar mit Draht geheftet. Jetzt wurde mein Kunde ungemütlich und sagte mir schließ lich: »Ich bestehe darauf, daß Sie mir die Fortsetzung bro schiert liefern!« — Ich teilte dem Herrn Verleger die Unter redung mit und erhielt, allerdings erst nach mehrmaligem Schreiben, sowohl den dritten als auch den vierten Band bro schiert; — ich kann mir aber nicht helfen, es kam mir so vor — ich kann mich ja geirrt haben —, als wären die einzelnen Bogen mit Mühe und Not aus den Defekten zusammengetragen. Die weitere Fortsetzung des groß angelegten Sammelwerks, das — wenn es fertig sein wird — mehrere Hunderte von Mark kosten wird — habe ich broschiert bekommen; — aller dings habe ich jedes Mal bei Vorausbestellung des betreffenden Bandes das Wort broschiert extra unterstrichen. Wie ist nun dem abzuhelfen? Meines Erachtens sehr einfach; man läßt eben nicht die ganze Auslage binden, son dern läßt eine Anzahl von Exemplaren Holländern oder, noch einfacher, falzen und leimen — für solche Leute, denen die Drahtheftung eben ein Greuel ist. Ich versichere Sie, meine Herren, Sie werden dadurch manches Exemplar absetzen, das Sie infolge der Drahtheftung, eben nicht absetzen, und sparen dabei manchem geplagten Sortimenter viel unnötige Arbeit. Also ich bitte Sie, meine Herren, gehen Sie auf den aus gesprochenen Gedanken ein und lassen Sie nicht die ganze Auflage binden — und wenn ja, dann doch nicht mit dem den Herren Bibliothekaren so greulichen Draht. Darmstadt, Ende August 1902. Ergebenst Johs. Waitz. Kleine Mitteilungen. Arbeiterbewegung. IV. Internationaler Kongreß der Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen. — Auf dem im Gewerkschaftshause zu Berlin in diesen Tagen ab gehaltenen Kongreß waren außer der deutschen Organisation (7133 Mitglieder) die englischen Organisationen (5810), die fran zösische (2100), die österreichisch-ungarische (1730), die italienische (976), die schweizerische (330), die dänische (193), die belgische und die Mitglieder des Exekutivkomitees vertreten. Dem Bericht des internationalen Sekretärs Harrap (London) war zu entnehmen, daß seit dem vor zwei Jahren in Paris abgchaltenen dritten Kongreß der Berkehr des Sekretariats mit den Landesorgani sationen sich ganz erheblich gesteigert habe und das Sekretariat all mählich zum Mittelpunkt des Gedankenaustausches für die einzelnen Organisationen sich entwickle. Ein Antrag auf Gründung einer internationalen Streikkasse, für den namentlich die französischen und italienischen Delegierten warm eintraten, während die deut schen und englischen Vertreter ihn bekämpften, wurde abgelehnt, dagegen das Exekutivkomitee beauftragt und ermächtigt, durch einstimmigen Beschluß jedem dem Sekretariate angeschlossenen Vereine, dessen Beiträge völlig bezahlt sind, im Notfälle eine Summe von höchstens 1000 ^ zu gewähren. Als internationale Reiseuntcrstützung wurde 2 H pro Kilometer (Luftlinie) festgesetzt. Wegen Regelung des Lehrlingswesens wurde beschlossen, dem Sekretariate eingehende schriftliche Berichte zu erstatten, die dann veröffentlicht werden sollen. Als Ort des nächsten Kongresses wurde Mailand bestimmt. (Leipziger Zeitung.) Königliche Akademie der Künste zu Berlin. — Der -Deutsche Reichsanzeiger und Königlich preußische Staatsanzeiger vom 28. August bringt folgende Bekanntmachung: Nachdem die Königliche Staatsregierung für die mit der 903
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