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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1902
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- Deutsch
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6866 Nichtamtlicher Teil. 203, 2. September 1902. Akademie der Künste verbundenen akademischen Unterrichtsinstitute für die bildenden Künste und für Musik einen Neubau in Char lottenburg in der Hardcnbergstraße hat errichten lassen, sind diese Institute dorthin übergcsiedelt. Gleichzeitig sind die Bureaux und die Kassen der akademischen Hochschulen für die bildenden Künste und für Musik, des Instituts für Kirchenmusik, sowie die Bibliothek der Akademie der Künste nach dem Neubau übcrgeführt worden, während die Geschäftsräume und die Kassen der aka demischen Meister-Ateliers für die bildenden Künste und der aka demischen Mcisterschulen für musikalische Komposition, sowie des Präsidiums der Königlichen Akademie der Künste bis auf weiteres im Akademiegebäude zu Berlin, Eingang Universitätsstraße 6, verblieben sind. Demgemäß sind Sendungen und Zuschriften für die Akademie der Künste und die akademischen Unterrichtsinstitute zu adressieren: I. in Angelegenheiten der Akademie der Künste, des aka demischen Senats und der Genossenschaft der Ordentlichen Mit glieder unter der Adresse der Akademie nach Berlin kNV. 7, Universitätsstraße 6, II. in Angelegenheiten der akademischen Unterrichtsinstitute H.. auf dem Gebiete der bildenden Künste: 1. der akademischen Hochschule für die bildenden Künste unter Leitung des Direktors Professor A. von Werner nach Charlottenburg, Hardenbergstraße 33/36, 2. der akademischen Meisterateliers für die bildenden Künste: a) für Geschichtsmalerei: die Professoren A. von Werner und Arthur Kampf, b) für Landschaftsmalerei: Professor Albert Hertel, o) für Bildhauerei: Professor Reinhold Begas, ci) für Architektur: Geheimer Rcgierungsrat Professor Johannes Otzen und Baurat Franz Schmechten, o) für Kupferstichkunst: Professor Karl Koepping, nach Charlottenburg, Hardenbergstraße 33/36; L. auf dem Gebiete der Musik: 1. der akademischen Hochschule sür Musik, Vorsteher der Ver waltung: z. Zt. Direktor Professor vr. Joseph Joachim, 2. der akademischen Meisterschulen für musikalische Komposition unter Leitung der Professoren vr. M. Bruch, Engelbert Humper- dinck und Friedrich Gernsheim, 3. des akademischen Instituts sür Kirchenmusik, Direktor Professor Robert Radeckc, sämtlich nach Charlottenburg, Fasanenstraße 1. Berlin, den 25. August 1902. Der Präsident, (gez.) H. Ende. Oesterreichischer - Ge Hilfe,ntag -. — Von den Wiener Buch handlungsgehilfen Herren C. F. Ahlgrimm, Ignaz Fey-Felber, Anton Kotoul, Karl Hanel, Hugo Heller und R. Schrey ist für Sonntag den 7. und Montag den 8. September (Feiertag) ein -Erster Gehilfentag des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels in Oesterreich- nach Wien in den Saal der -Ressource- (I., Reichs ratsstraße 3) einberufen worden. Als Tagesordnung sind folgende Verhandlungsthemcn angegeben: 1. -Die Lage der Gehilfenschaft- (Verichterstatter Herr Ignaz Fey-Felber), — 2. -Der Konzessions zwang als eine der Wurzeln des Gehilfenelends- (Hugo Heller), — 3. -Die Forderungen der Gehilfenschaft- (Anton Kotoul), — 4, -Wie müssen die Gehilfen sich organisieren?- (-Reichsverein-) (Hugo Heller). Ein -Rcichsverein der Gehilfenschaft des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels in Oesterreich- -mit starker und zielbewußter (!) Organisation- soll gegründet werden. Der -Gshilfentag- wird am Sonnabend den 6. September, abends 8 Uhr, mit einer zwanglosen Zusammenkunft und Vor besprechung im Arkadenhof des Cafe Central (I., Herrengasse 14) beginnen; die Verhandlungen am Sonntag werden um 9 Uhr morgens eröffnet werden. Der Abend des Sonntags soll im Saale -Zur goldenen Birne- (VII., Mariahilfer Straße 30) gesellig zugebracht werden. Der Montag wird ganz der Geselligkeit ge widmet sein (Frühschoppen und Mittagessen in Pelikans Gast haus zum Weingartel sVI, Getreidemarkts, um st,3 Uhr Ausflug auf den Kahlenberg (Treffpunkt 3 Uhr in Nußdorf, Restauration -Zur Rose-j). Die heutige Anwendung der lateinischen Sprache. — Ueber die heutige Anwendung der lateinischen Sprache als Mittel der Verständigung und Unterhaltung handelt ein Artikel in der neuesten Nummer der -ksvus intsrnationalo äo l'Lvssignswsnt-, dessen Verfasser der Bibliothekar Andrs an der Universität Lyon ist. Nachdem die lateinische Sprache für eine Hälfte des großen römischen Reiches die Universalsprache gewesen war, geriet sie in Verfall und wurde nur durch die Kirche vom Untergang gerettet; später wurde sic zur internationalen litterarischen und wissen schaftlichen Sprache erhoben. Aber die -Volkssprachen- machten immer größere Fortschritte, und das Latein geriet mehr und mehr in Vergessenheit. Es muß jedoch festgestellt werden, daß in Ungarn, Kroatien und Siebenbürgen noch bis vor einigen Jahrzehnten öffentlich Latein gesprochen wurde. Es war dort die Sprache der Kirche, der Regierung, der Gesetze; ja es kam selbst in Handelsberichten zur Anwendung. Aus dem unga rischen Abgeordnetenhause verschwand es erst 1825, aus dem kroa tischen Landtage sogar erst 1848. Bekannt ist ferner, daß das Latein von Leuten verschiedener Nationalität als Hilfssprache ge braucht wird. Das Latein als offizielle Sprache des Vatikans und der Kirchenliturgie brauche kaum erwähnt zu werden. Andrs glaubt aber darauf Hinweisen zu müssen, daß es an den deutschen und englischen Universitäten noch vielfach zur Anwendung komme. Die Jmmatrikulationsdiplome seien in Deutschland zum größten Teile lateinisch. Ferner könne man auf den deutschen Universitäten noch lateinische Reden hören; von den Thesen für das Doktorat seien 25 Prozent lateinisch geschrieben. Die Studentenvereine in Deutschland hätten lateinische Namen und in den deutschen Studentenliederbüchern finde man noch eine beträchtliche Anzahl lateinischer Lieder, unter denen das -6auäsawas igitar- das be kannteste sei. Im Jahre 1901 habe die Universität Glasgow an die andern Universitäten eine lateinische Einladung gesandt, und die Universität Dijon habe es für ihre Pflicht gehalten, lateinisch zu antworten. Als Saint-Sasns von der Universität Cambridge zum Doktor der Musik ernannt worden sei, habe man ihn lateinisch angeredet, obwohl er kein Wort davon verstanden habe. Das Latein sei auch die offizielle Sprache der ungarischen Universitäten. Andre meint, daß die Gelehrten gut thäten, wenn sie ein verein fachtes, nicht ciceronianisches Latein zur Anwendung bringen wür den, eine Art Neulatein, das, unter voller Beachtung der gramma tischen und selbst der syntaktischen Regeln, sich zu dem klassischen Latein etwa so verhielte wie das Neugriechisch zu dem klassischen Griechisch. Ein solches Latein könnte, wie er meint, die wissen schaftliche Sprache der Völker werden. (Sprechsaal.) Kaltstellung des Sortimenters. Die Firma G. A. Hohns Söhne in Krefeld kündigt neuerdings in ihrer -Deutschen Turnzeitung für Frauen- unausgesetzt die in ihrem Verlage erschienene Liedersammlung -Martha Thurm, Sang und Klang- an, und zwar mit folgendem Schlußpassus: -Ter Preis von 60 H (bei Bezug von 10 Stück an 55 -Z), Porto extra 5 -H, sür das elegant gebundene Exemplar erscheint im Hinblick auf das Gebotene als sehr billig. Der Versand erfolgt nur gegen Voreinsendung oder Nachnahme des Betrages (bei Bezug durch die Buchhandlungen kostet das Buch 90 H. Bestellungen sind zu richten an G. A. Hohns Söhne, Krefeld.- Jnseratausschnitt liegt der Redaktion d. Bl. vor. Sondershausen. I. Erler. Erwiderung. Zur vorstehenden Sache bemerken wir, daß es sich hier um einen Artikel handelt, der nicht mit den gewöhnlichen Mitteln vertrieben werden kann und auch sonst ganz aus dem Sortiments handel heraustritt. Erstens werden derartige Liedersammlungen in Partien von durchschnittlich 30 Stück bezogen, was zur Folge hat, daß die Vereine großen Rabatt beanspruchen. Zweitens: die Verleger dieser Sammlungen sind nur in ganz vereinzelten Fällen Buchhändler. Meistens verlegt ein Turnverein, der seine Kasse stärken will, diese Sammlung mit einem Nutzen von 5°/o; in vielen Fällen sind es Turnlehrer oder sonstige Private, die den Turnvereinen nahe stehen. Beispiele dafür sind im ganzen Deutschen Reich so bekannt, daß auf deren Aufführung hier verzichtet werden kann. Wir sahen uns vor einigen Jahren vor die Notwendigkeit gestellt, die Sammlung -Sang und Klang- in Verlag zu nehmen. Nach Lage der Sache war es uns nicht möglich, den Vertrieb durch den Sortimentsbuchhandel gehen zu lassen. Wir hätten nicht 100 Stück verkauft. So waren wir gezwungen, die von Herrn I. Erler gerügte Praxis zu üben. Um den Sortimentern unnütze Anfragen und Aerger zu ersparen, setzten wir den Passus — (bei Bezug durch die Buchhandlung kostet das Buch 90 L) — direkt unsrer Anzeige bei. Wir hoffen, daß diese Erklärung dem Einsender genügt. Die Einsendung hat für uns nur das Unangenehme im Gefolge, daß der Anschein erweckt wird, als ob wir eine solche Praxis ein geführt hätten. Wir bitten demgegenüber nicht zu vergessen, daß wir erst durch das Vorgehen vieler Vereine und Privaten wider strebend dazu gezwungen worden sind. Krefeld, 30. August 1902. G. A. Hohns Söhne.
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