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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1902
- Sprache
- Deutsch
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Agronomischen Versuchsanstalt in Görz den Preis zuerkannt. Direktor Bolle hat die Insekten, die den Einbänden schädlich sind, eingehend untersucht und empfiehlt u. a. als Mittel gegen sie Schwefelkohlenstoff. Er hat auch eine Vorrichtung gebaut, die jede Feuersgefahr bei Verwendung des Schwefelkohlenstoffs ausschließt. Man hat, wie versichert wird, bei Verwendung dieses Stoffes nicht zu befürchten, daß die Farben der Einbände, Bilder u. s. w. geschädigt werden. Der Pellechet - Preis von 1000 Francs konnte nicht verliehen werden; den von 500 Francs erhielt l>r. Constant Houtbert, Professor am Lyceum in Rennes, der in seiner Arbeit etwa fünfzig Bücherschädlinge aus der Jn- sektenwelt beschrieben hat. Verein der Buchhändler zu Leipzig. — Der Verein der Buchhändler zu Leipzig wird am Montag den 22. September um 3 Uhr im Deutschen Buchhändlerhause zu einer außerordent lichen Hauptversammlung behufs Beratung einer vom Vorstande beantragten Aenderung der Verkaufsbestimmungen zusammen treten. (Vergl. die Anzeige im amtlichen Teil.) Ein Brief aus Ostindien. — Das nachfolgend wieder- gcgebene Schreiben aus Indien ist kürzlich an einen Leipziger Buchhändler gelangt. Es kommt von dem Herausgeber einer indischen Monatsschrift und bittet für diese um die Unterstützung des Leipziger Buchhändlers, der sich unter anderem auch mit dem Vertrieb von orientalischer Litteratur befaßt. Das Schreiben zeigt eine schmeichelhafte Vorstellung von der Thätigkeit und Stellung eines deutschen Buchhändlers in der Auffassung eines indischen Eingebornen, und zwar eines Hochgebildeten seiner Nation, und es wird vielleicht auch durch den überwältigenden orien talischen Reichtum der Sprache Interesse in unserm Leserkreise finden. Es lautet: -Eine höfliche Mitteilung an den geehrten trefflichsten Leiter des Hauses der Sarasvati (der Göttin der Wissenschaft), in welchem sich verschiedener Länder Wissenschaften vereinigen, der mit verschiedenen Pfaden (Methoden) geschmückt ist, der geschickt ist in der Unterstützung anderer, dessen (Glückes)aufgang groß (sein möge), den Trefflichsten aller Hochherzigen. -Trefflichster der Gelehrten! -Hier wünsche ich, daß sich dort das Heil Augenblick für Augenblick vermehre; und es ist bereits ein Schwarm von Tagen entstanden, nicht aber ist herbeigekommen die Biene Ihres ge schmackvollen mitleidigen Briefes, die sich vollgesogen hat an dem Lotos der Hände des Berühmten (Hände des Adressaten). -Und schon früher hatte ich einen Brief gesandt. Die Ursache von dessen Zurückkunft wissen nur Sie, der Berühmte. -Das berühmte Monatsblatt, das den Titel LüvzmmÄS führt, wird von mir durch die in Bombay befindliche Nirnaya- Sagara-Druckerei veröffentlicht, und daß dies alles mit Erfolg geschehen, das möge der Berühmte (— Adressat) wissen. -Und dort werden allerlei alte Werke, Dramen, Werke, in denen Prosa und Poesie gemischt sind (Campü), Schauspiele mit nur einem Helden (bhSva), Lustspiele, Lehrbücher der Metrik und Rhetorik u. s. w. gedruckt. Nun geht das Gerücht, in des Berühmten Sarasvati-Haus würden allerlei ungedruckte alte und neue Werke aufbewahrt. Darum bitte ich den Be rühmten, dieser Monatsschrift, MvzmwLlä betitelt, seine Unter stützung zu gewähren; so würde es uns eine große Hilfe sein. -Des Berühmten Mitleid erhoffend des großen, großen Lehrers Pandit Durgäprassd leiblicher Sohn KedSra NsthaäarmL.- Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. — Auf der am 7. bis 9. Juni d. I. zu Düsseldorf abgehaltenen 32. Generalversammlung der -Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung- gab der Generalsekretär der Gesellschaft, I. Lews- Berlin, eine Uebersicht über die wichtigsten Thatsachen und Be wegungen auf dem Gebiete der freiwilligen Volksbildungsarbeit im allgemeinen und über die Thätigkeit der Gesellschaft für Ver breitung von Volksbildung im besonderen. Die von Or. A. Graesel herausgegebenen -Blätter für Volksbibliotheken und Lesehallen« (Leipzig, O. Harrassowitz) 1892, Nr. 9/10 entnehmen diesem Berichte die folgenden Angaben, mit deren Wiedergabe wir unsere früher an dieser Stelle gegebenen Mitteilungen vervollständigen: -Am bemerkenswertesten-, so sagt der Bericht, -ist zur Zeit *) Das zwischen Klammern stehende ist zur Erklärung seitens des Uebersetzers beigefügt. in Deutschland die Ausbreitung und innere Ausgestaltung der Volksbibliotheken. Der Kaiser hat sein persönliches Interesse an den Volksbibliotheken wiederholt bekundet und auch die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung seit einer Reihe von Jahren durch eine Zuwendung von 3000 ^ unterstützt. Die preußische, sächsische, württembergische, hessische und mecklenburgische Regierung fördern die Volksbibliotheken teils durch finanzielle Unterstützungen, teils durch organisierte Maßnahmen. Bemerkenswert ist, daß die preußischen Kreisverwaltungen in großer Zahl Volksbibliotheken in kleinen Gemeinden errichten und die Orisbibliotheken durch organisatorische Maßnahmen zu Kreisbibliotheken bezw. Kreis- Wanderbibliotheken zusammenfassen. In großen Städten, wie Berlin, Straßburg, Elberfeld, Essen, Bremen, sind im letzten Jahre größere Leseanstalten eröffnet worden. In den Ostmarken haben sich die Volksbibliotheken als ein vorzügliches Mittel, die jüngere polnische Generation mit deutscher Kultur bekannt zu machen, er wiesen. Die Schundlitteratur wird durch Volksbibliotheken er fahrungsgemäß am erfolgreichsten bekämpft. -Auch auf andern Gebieten der freiwilligen Bildungsarbeit brachte das verflossene Jahr bemerkenswerte Fortschritte. Die Bildungsvereine erweiterten ihren Mitgliederkreis, das Vortrags wesen gewann weitere Ausdehnung und Ausgestaltung, insbe sondere auch die Vortragskurse. Die Volksunterhaltungsabende eroberten neues Terrain, insbesondere in kleinen Gemeinden. -Neben der Wissenschaft wird die Kunst immer mehr als Volksbildungsmittel geschätzt. -Besonders zu bemerken ist, daß die Gesellschaft neuerdings auch in solchen Teilen des Reiches, die ihr bisher im großen und ganzen verschlossen waren, wie zum Beispiel im Reichslande, in Bayern und in Mecklenburg, eine erhebliche Mitgliederzahl ge wonnen hat. Es traten der Gesellschaft 631 Körperschaften und 336 Personen im Laufe des Berichtsjahres bei, während 74 Körper schaften und 184 Personen ausschieden. Zur Zeit gehören der Gesellschaft 2853 Körperschaften und 3699 Personen, zusammen 6552 Mitglieder an, darunter u. a. 332 Magistrate und andre Gemeindebehörden, 140 Schulbehörden, 364 Bibliotheks- und Lese vereine, 326 Bildungsvereine, 246 Gewerbeoereine, 165 Lehrer vereine, 102 kaufmännische Vereine, 87 Arbeitervereine. -Die Gesellschaft begründete und unterstützte im Jahre 1901 1221 Bibliotheken mit 44 967 neuen Büchern; außerdem wurden 17 461 gebrauchte Bücher und Hefte an Bibliotheken und Vereine abgegeben, insgesamt also 62 828 Bände. Diese Thätigkeit der Gesellschaft kommt vorwiegend dem platten Lande zu gute. Die Gesellschaft hat auf dem Lande 1371 Körperschaften und 446 Per sonen als Mitglieder. -Für die Begründung und Erweiterung von Volksbibliotheken konnte die Gesellschaft im Berichtsjahre 68 805 ^ 93 veraus gaben. Das preußische Kultusministerium unterstützte die Gesell schaft mit 20 000 Andre Zuwendungen für diesen Zweck wurden in Höhe von 9451 90 H gemacht. Für öffentliche Vor träge verausgabte die Gesellschaft 13 404 ^ 29 und veranstaltete in allen Teilen des Reiches unter Aufwendung dieser Summe 170 Vorträge. Die Gesamtausgaben der Gesellschaft betrugen im Jahre 1901 128 858 ^ 73 -Auch im laufenden Jahre hat die Thätigkeit der Gesellschaft wiederum eine bemerkenswerte Ausdehnung erfahren. Es wurden bis zum 22. Mai 24 347 Bände an Volksbibliotheken überwiesen. Der Mitgliederstand erhöhte sich seit dem 1. Januar d. I. um 520. Auch die Verbände und Zweigvereine, die über ihre Thätigkeit besondere Berichte erstatten, befinden sich größtenteils in einer erfreulichen Fortentwickelung, so daß man hoffen darf, daß die nun seit 32 Jahren thätige Gesellschaft immer mehr ein Mittel punkt freiwilliger, auf die Förderung des Volkswohls gerichteter Bildungsarbeit in sämtlichen deutschen Landen werden wird.- Kunstausstellung. — Im Kunstsalon von Eduard Schulte in Berlin (Unter den Linden 1) hat mit dem 7. September die Reihe der Winter-Ausstellungen für 1902—1903 begonnen. Dem Entgegenkommen der Familie des verstorbenen Musikverlegers Fritz Simrock ist es zu danken, daß sechs Hauptwerke von Arnold Böcklin gezeigt werden können, die den Mittelpunkt der Ausstellung bilden. Es sind dies die Bilder: -Triton und Nereide- (bezeichnet: A. Böcklin 1875), -Die Todteninsel- ent standen um 1880, bezeichnet 8), -Herbstgedanken- (1886, bezeichnet 8), -Die Tochter der Herodias mit dem Haupt Johannes' des Täufers- (bezeichnet tl. 8. 1891), -Der heilige An tonius predigt den Fischen- bezeichnet L/8) und -Pan und Dryaden« (bezeichnet 8. 1897). Zu diesen kommt aus dem Besitz der Kunsthandlung von Eduard Schulte die um 1880 entstandene -Ruine am Meer- (bezeichnet 8.). Eine Portraitbüste, die den Sammler der obengenannten Bilder Böcklins, den im vorigen Jahre verstorbenen bekannten Musikverleger Fritz Simrock dar stellt, ist eine Arbeit des Bildhauers Carl Seffner in Leipzig. —
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