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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1902
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- Deutsch
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7080 Nichtamtlicher Teil. ^ 209, 9. September 1902. liche Betriebe. Bei einer sv stattlichen Zahl von buchgewerb lichen Geschäften sollte nun eigentlich auch eine sehr umfang reiche buchgewerbliche Gruppe zu erwarten sein. Aber dies ist leider nicht der Fall, denn in dem Kataloge zählte ich unter Gruppe XV (Papierindustrie) 70 Aussteller, unter Gruppe XVI (Polygraphisches Gewerbe) gar nur 55 Teil nehmer. Die Beteiligung des Buchgewerbes — die Papier industrie gehört zum Buchgewerbe — ist also eine sehr geringe, denn von 2705 Betrieben haben sich im ganzen 125 Firmen, das ist etwas mehr als 4,5 Proz. beteiligt. Auf welche Gründe diese geringe Teilnahme zurückzuführen ist, entzieht sich meiner Kenntnis; schade ist es aber auf alle Fälle, daß eine Anzahl hervorragender Firmen fehlt, so vor allem solche der Papiererzeugung, die gerade in Rheinland-Westfalen die besten, Weltruf genießenden Vertreter hat. Wer also nach Düssel dorf kommt in der Erwartung, eine große buchgewerbliche Abteilung zu finden, wird enttäuscht sein. Aber ehrlich muß ich zugestehen, daß das Vorhandene doch immerhin ein, wenn auch nur schwaches Bild von der Bedeutung und technischen Leistungsfähigkeit des rheinisch-westfälischen Buchgewerbes giebt, ja zum Teil des Interessanten genug bietet, um im Verein mit der sonstigen Großartigkeit der Schaustellung auch den Berufs-Angehörigen den Besuch der Ausstellung zu einem so lohnenden zu machen, daß sie ihn nicht bereuen werden. Den Ausschußmitgliedern der Gruppe XV und XVI, vor allem aber deren Vorsitzenden, den Herren Kaufmann F. Bagel und Buchdruckereibesitzer Theodor Franken-Schwann, gebührt für ihre nicht leichte und opferwillige Mühe, die ihnen die Durchführung der Gruppe bereitete, auch an dieser Stelle die wohlverdiente Anerkennung. Trotz alledem muß ich doch noch einen Uebelstand er wähnen, nämlich die Verteilung von buchgewerblichen Gegen ständen an verschiedenen Stellen. Hierdurch wird das Buch gewerbe ungemein zersplittert und eine geschlossene Uebersicht und Beurteilung unmöglich gemacht. So ist in Halle III die Papierindustrie und das polyographische Gewerbe unter gebracht ; aber viele der im Kataloge unter den vorgenannten Gruppen aufgeführten Aussteller befinden sich mit ihren Gegenständen in dem Pavillon der Düsseldorfer Handels kammer. In der Maschinenhalle fand ich eine Buchdruck maschine und in der Haupthalle sah ich eine Anzahl guter Bucheinbände. Beide Artikel gehören doch eigentlich in die buchgewerbliche Gruppe. Der Fachmann hat wirklich auf einer Ausstellung nicht immer die Zeit, an verschiedenen Orten nach Gegenständen zu suchen, die er an einer Stelle zu finden erwartet. Leider aber ist diese Verzettelung ein Fehler, der selbst auf den größten Ausstellungen gemacht wird. Weiter berührte mich eine gewisse Engherzigkeit nicht angenehm, die ich in der buchgewerblichen Gruppe fand. Eine große Anzahl Firmen scheute die Kosten und Mühen nicht, auf verschiedenen Maschinen arbeiten zu lassen, um dem Laien den Betrieb zu zeigen. Nun haben diese Firmen aber zum Teil Maschinen aufgestellt, die nicht im Ausstel- lnngsgebiete angefertigt sind. Daß diese Maschinen vom Preisbewerb ausgeschlossen werden müssen, ist außer Zweifel; dagegen finde ich die Verordnung, daß von allen diesen Maschinen die Firmenschilder entfernt werden müßten, etwas engherzig, zumal es sich in einzelnen Fällen um solche Maschinen handelt, die im Ausstellungsgebiet überhaupt nicht hergestellt werden. Nun will ich meinen Rnndgang durch die buchgewerb liche Abteilung in der Halle III beginnen, die über dem Eingänge die Inschrift »Polygraphische Gewerbe» trägt. An dem gleich zu Aufang gelegenen, gut eingerich teten und eine Fülle von Tageszeitungen und Zeitschriften ausweisenden Lese- und Schreibzimmer vorüber gelange ich zu der Koje der Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung L. Schwann in Düsseldorf. Die Ausstattung und Anordnung des Raumes ist eine recht hübsche, sorgfältige und zweckent sprechende, die ausgestellten Gegenstände geben ein geschlossenes und zugleich übersichtliches Bild von dem umfangreichen Betriebe der Firma. In Vitrinen liegen Bücher und Zeit schriften für die Gebiete des Erziehungs- und Unterrichts wesens, der Rechtswissenschaft und der Kunstlitteratur, auf einem »Schiffe« steht Notensatz, ferner sind zwei Lithographie steine, einer mit Graoierarbeit, der andere mit dem Ueber- druck, sowie die Entstehung einer Kupferätzung gezeigt. Accidenzen, Postkarten in Dreifarbendruck, Stollwerkbilder, treffliche Lithographien in ein- oder mehrfarbigem Druck, Wertpapiere verschiedener Art, Wandkarten und Autotypien legen für die Leistungsfähigkeit der Firma auf dem Gebiete des Buch- und Steindrucks bestes Zeugnis ab. In Gruppe XX (Schul- und Unterrichtswesen) hat L. Schwann noch eine große Anzahl seiner gutgearbeiteten und vorzüglich ausgeführten Schulwandkarten ausgestellt, von denen einige auch die Wände der Koje zieren. Einige vortreffliche Plakate, ver schiedene hübsche und originelle Lx-Iibris, sowie künstlerisch geschmückte Besuchskarten zeigen, daß die Buch- und Stein druckerei auch die Kunst im Buchgewerbe zu pflegen weiß. Ein umfangreiches Album mit Photographien giebt dem Be sucher ein Bild von dem ausgedehnten Betriebe der Firma, in deren Buchdruckerei auch der (etwa 850 Seiten starke) amtliche Ausstellungskatalog gedruckt worden ist. Du Mont-Schauberg in Köln stellt in Gemeinschaft mit der Maschinenfabrik Johannisberg, Klein, Forst L Bohn Nachf., in Geisenheim a/R. eine Autotypiemaschine mit schwingen dem Cylinder aus und bringt ferner noch die Rotations maschine »Variable« der Firma König L Bauer in Oberzell bei Würzburg zur Schau. Beide Maschinen werden zum Druck der »Ausstellungs-Woche« benutzt, die in der Größe und Ausstattung der Scherl'schen Woche erscheint. Die Auf lage der Ausstellungswoche ist verschieden; ihr Umfang be trägt durchschnittlich sechs Bogen. Neben dieser Maschinen ausstellung hat die Firma Du Mont-Schauberg noch Acci- denz- und Kunstdrucke, sowie Bände der Kölnischen Zeitung zur Schau gebracht. Die Accidenzen sind durchgängig mit großem Geschmack und in sehr sauberem Druck aus geführt. Eine große Anzahl von Tischkarten, Etiketten und Kalendern, sowie die entsprechenden Originalentwürfe stellen der Thätigkeit und hohen Leistungsfähigkeit der Firma auf dem Gebiete der Chromolithographie das beste Zeugnis aus. Eine Reihe von Jahrgängen der Kölnischen Zeitung geben über deren Entwickelung ein übersichtliches Bild. Welch ge waltiger Unterschied zwischen dem in bescheidener Dicke vor liegenden Bande des Jahrgangs 1802 mit seinem kleinen Quartformat und den umfangreichen gewaltigen Bänden des Jahrgangs 1902 in ihrem Riesenformat! Nichts könnte für die Entwicklung dieses Weltblattes besser sprechen als die einfache Gegenüberstellung dieser beiden Jahrgänge. Die Buchdruckerei Fr. Metz in Düsseldorf zeigt ebenfalls eine im Betriebe befindliche Buchdruckerei, daneben Schau kästen mit Büchern, Accidenzen, Wertpapieren, sowie ein- und mehrfarbigen Steindrucken. Alle Arbeiten verdienen in tech nischer Hinsicht volle Anerkennung, da Satz und Druck sehr gut sind. Im Betriebe befinden sich drei Schnellpressen der Firma Schnellpressenfabrik Frankenthal, Albert L Co., Aktien- Gesellschaft, in Frankenthal, Rheinpfalz, und zwar: eine große Autotypie-Schnellpresse mit einer Satzgröße von 90x122 em, eine Lichtdruck-Schnellpresse »Universal« mit einer Satzgröße von 63X95 ow und eine Cylinder-Accidenz-Schnellpresse »Rhenania« mit einer Satzgröße von 48x65 ew. Auf der Schnellpresse »Universal» wird das »Ausstellungs-Tageblatt« gedruckt, das täglich erscheint und für den Preis von 10 H ^ verkauft wird. Sein Inhalt unterrichtet über die an den
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