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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1902-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1902
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- Deutsch
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7121 Nichtamtlicher Teil. ^ 210, 10. September 1902. fabrik Worms, Ehrenhard L Gramm, Aktien-Gesellschaft, in Worms a/Rhein geliefert wurde. Diese Maschine besitzt einen kräftigen, stabilen Bau, das Druckfundament bewegt sich auf vier breiten, durch die ganze Maschine hindurchgehenden Schlittenbahnen, die überall auf dem Grundgestell lagern, so daß für jede denkbare Druckwirkung genügende Festigkeit des Fundaments gegeben zu sein scheint. Als zweiter Vertreter der Zeilen-Gieß- und -Setzmaschinen ist in diesem Ausstellungsräume der »Typograph« in Be trieb, an dem wieder einige Verbesserungen vorgenommen sind. Eine große Anzahl technisch gut ausgeführter Druck sachen zeigt, daß die Firma Strack L Storch auf dem Ge biete des Accidenzdrucks eine vielseitige Thätigkeit entwickelt. Die Maschinenfabrik Johannisberg, Klein, Forst L Bahn Nachfolger, in Geisenheim a/Rh. stellt außer der in dem Ausstellungsräume von DuMont-Schauberg arbeitenden Jllustrationsmaschine in einem eigenen Ausstellungsraum noch drei weitere Maschinen im Betriebe aus, und zwar eine Buchdruckmaschine für Autotypiedruck mit abstellbarem Druck- cylinder und einem neuartigen Frontbogenausgang, ferner eine kleine Schnellpresse für Autotypiedruck und eine Stein druckschnellpresse, die auch für Aluminiumdruck eingerichtet ist. Otto Kaestner in Krefeld bringt eine reichhaltige Aus wahl von Buchbinderschriften und Zieraten zum Prägen und Vergolden für die Prägepresse und für die Handarbeit. Die Erzeugnisse machen einen guten Eindruck; die in Rahmen ge gebenen Abdrucke der Schriften zeigen hübsche und gefällige Formen. C. Busch-du Fallois Söhne, graphische Kunstaustalt, in Krefeld zeigt eine große Anzahl Druckarbeiten, die große Sorgfalt in der Ausführung und einen guten Geschmack erkennen lassen. Mehrere Vorsatzpapiere von trefflicher Zeich nung verdienen auch der Farbenabstimmung wegen un geteilte Anerkennung. Die Kartonpackungen, Ansichtspostkarten und Adreßkarten, sowie geschmackvoll ausgestattete Broschüren und Bücher sind ganz ausgezeichnet; die von Meyer-Cassel, Robert Engels u. a. entworfenen Plakate, die vorzüglich aus geführt sind, haben hohen künstlerischen Wert. Die Firma hat sich außerdem auch noch an der Sammelausstellung des »Vereins für Bucharbeit« in Krefeld beteiligt, auf die noch näher eingegangen werden soll. Bald L Krüger in Hagen i. W. zeigen Merkantil-Druck- sachen, die noch ganz in einer längst verschwundenen Stilart angefertigt, im übrigen aber sehr sauber ausgeführt sind. Wilhelm Ruckert's Verlag in Köln a. Rh. stellt Exemplare seines Verlagswerks »Die moderne Zuschneidekunst« aus, dessen Ausstattung aber (von dem gewiß sehr nützlichen Inhalt natürlich abgesehen) nicht gelobt werden kann. Druck und Papier lassen viel zu wünschen übrig, geradezu unschön aber wirken die Einbanddecken. Leicht hat sich die »Rheinisch- Westfälische Zeitung« in Essen a/R. die Ausfüllung ihres Raumes gemacht, indem sie an dessen mit rotem Stoff be schlagene Wände täglich die neuesten Nummern ihrer Zeitungen in etwas primitiver Weise anheftet. Schön kann ich diese Aufmachung und Ausstattung nicht nennen; praktisch mag aber das Vorgehen immerhin sein, da es den Besuchern, vor allem aber den Vertretern von Ausstellern täglich die neuesten Nachrichten vor Augen bringt. G. D. Baedecker in Essen bringt in einer hübsch aus gestatteten Koje eine reiche Auswahl aus seinem technischen und Schulbüchcr-Verlage zur Schau. Hier findet man Werke und Kalender für das Berg- und Hüttenwesen, Lehrbücher für Mathematik, Physik, Kunstgeschichte u. a. m., Lesebücher für Volks- und Fortbildungsschulen und die Haesters'sche Fibel, die bis jetzt in fast vier Millionen Exemplaren ver breitet ist. Der Schulwandkartenverlag ist mit einer großen Zahl gut bearbeiteter und gut ausgeführter Karten mit und ohne Schrift für jeden Unterrichtszweck vertreten. Die ganze Anordnung und Auslage giebt ein knappes, aber übersicht liches Bild der Verlagsthätigkeit der Firma, die im Jahre 1901 über 2 30 000 Bücher und Schulwandkarteu ab gesetzt hat. Die Aktiengesellschaft für mechanische Kartographie in Köln führt eine Gravier- und Reduktionsmaschine vor, die die Verkleinerung von Karten aller Art direkt und druckfertig auf den lithographischen Stein überträgt. Der mehrere Meter große Apparat bildet einen Storchschnabel in vergrößertem Maßstabe, der sich übrigens leicht und bequem handhaben läßt. Die Genauigkeit der Verkleinerung läßt nichts zu wünschen, die Einstellung auf den gewünschten Maßstab ist eine leichte und genaue. In einer vornehm ausgestatteten, mit einem dekorativen Wandgemälde von Fritz Roeber geschmückten Koje giebt die bekannte Xylographische Kunstanstalt R. Brend'amour L Co. in Düsseldorf vorzügliche Proben von Holzschnitten aller Art. Außer den an den Wänden angeordneten Holzschnitten sind auch in den Kästen noch solche, sowie Farbenholzschnitte, dann die Entstehung eines Holzschnittes von der rohen Platte bis zum Abdruck, sowie verschiedene Werkzeuge ausgelegt. Durch ein riesiges Album, das Originalzeichnungen und Ab züge von Holzschnitten, meist technische Darstellungen, enthält, wird die ganze Schaustellung reich und wirkungsvoll ergänzt. Nicht weit von der Koje der Firma Brend'amour L Co. hat E. W. Brackelsberg aus Ohligs seinen Raum, in dem er zwei von ihm gemachte Erfindungen vorsührt, nämlich eine Prägmaschine zur Erzeugung von Buchdrucksatz und eine Gruppenschreibmaschine. Mit der Prägemaschine glaubt der Erfinder eine Art Setzmaschine geschaffen zu haben, die an solider Bauart und Billigkeit, sowie an Einfachheit der Kon struktion die Zeilen-Gieß- und -Setzmaschine übertreffe. Das Alphabet besteht aus einem Stück, alle Schriften sollen sich von Nonpareille bis Mittel in die Prägemaschine einsetzen lassen, ob gewöhnlich, fett oder halbfett, sei ganz gleich. Der Uebergang von einer Schrift zur andern soll nur wenige Minuten erfordern; daher die Maschine diejenige sei, die gemischten Satz mit Leichtigkeit liefere. Das Spationieren mache die Maschine automatisch, sobald ein Hebel umgelegt werde. Dies sind kurz die Vorzüge, die mir der Erfinder nannte. Betrachte ich aber die Arbeitsweise und ziehe ich in Erwägung, daß die geprägten Zeilen in einem eigens konstruierten Stereotypie-Apparat gegossen, dann zerschnitten, aneinandergesügt und die Zeilen ausgeschlossen werden müssen, so kann ich mir die Verbreitung sowie die Einführung der Maschinen in die Praxis nicht denken; im Gegenteil, mir will scheinen, als ob der Erfinder die Leistungsfähigkeit der Zeilen- Setz- und -Gießmaschine entweder nicht genügend kennt oder doch unterschätzt. Der Arbeitsvorgang an der Prägemaschine ist etwa folgender: In einer Gleitschiene steht ein Metall streifen, der die Typen trägt. Dieser Typenstreifen kann mittels eines Tasters leicht hin und her bewegt werden. In Einschnitte, die an der andern Seite der Gleitschiene an gebracht sind und die je einem Buchstaben entsprechen, wird nun der Taster eingeschoben, wodurch die Bewegung des Typenstreifens geregelt und die entsprechenden Buchstaben unter ein Fallgewicht gebracht werden. Zwischen beiden (Buchstaben und Fallgewicht) wird der Länge nach zwangs läufig ein mehrere Millimeter dicker und 2—3 om breiter Papiermatrizenstreifen geführt, in den sich die Typen vertieft zu einer Zeile abprägen. Der fertig geprägte Matrizen streifen wird dann in einem besondern Stereotypie-Apparat auf schrifthohen Kegel gegossen und, den einzelnen Zeilen entsprechend, zerschnitten. Das Gießen, Zerschneiden, Zu sammenstellen und Ausschließen der Zeilen erfolgt durch Hand arbeit, die, wie ich mich überzeugen konnte, erhebliche Zeit
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