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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1902
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- Deutsch
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7158 Nichtamtlicher Teil. 211, 11. September 1902. Kleine Mitteilungen. Post. — In der Bestimmung, daß Briefe, die über 250 Gramm wiegen und also das zulässige Gewicht für Briefe überschreiten, den Absendern zurllckgegeben werden sollen, ist von der Reichspost kürzlich eine Aenderung vorgenommen worden. Die neue Be stimmung lautet: Briese mit wertvollem oder für die Korre spondenten augenscheinlich wichtigem Inhalt, die von der Post- befördcrung haben ausgeschlossen werden müssen, weil sie mehr als 250 Gramm wogen, nnd deren Absender der Ausschuß nicht ermitteln kann, sind der Bestimmungspostanstalt mit dem Ersuchen zu übersenden, sie ausnahmsweise dem Empfänger zuzustellen, wenn dieser bereit ist, den Unterschiedsbetrag zwischen dem Werte der verwendeten Freimarken und dem Paketporto nebst Bestellgeld i oder bei unfrankierten Sendungen die volle Gebühr für Pakete zu entrichten. Verweigert der Empfänger die Annahme, so ist er nach dem Namen oder nach einer sonstigen näheren Bezeichnung des Absenders zu befragen. Ein Dürer-Altargemälde in Schwäbisch - Gmünd. (Vergl. Nr. 208 d. Bl.) — Die Beilage zur Allgemeinen Zeitung (Nr. 205 vom 8. September 1902) giebt den Wortlaut des Akten stückes bekannt, das im Kreisarchiv zu Nürnberg von dem könig lichen Kreisarchivsekretär Gumbel in den Aufzeichnungen des Kirchenmeisters Sebald Schreyer (1482 bis 1503) aufgefunden worden ist und die (wenn vermutlich auch nicht eigenhändige) Be teiligung Albrecht Dürers an der Herstellung des sogenannten Schreyer-Altars zu Schwäbisch-Gmünd bezeugt. Es lautet: Item Sebolt schreyer hat Inn sannt Seboltscapellen zu gemund vnnd aufs seinen altar ein grosse tafelnn mit zweyen awffgeennden flugeln vnnd zweyen neben- oder plintflugelnn machen lassenn, vnnden mit einem sarch vnnd oben mit einem gesprenng vnnd hat an der weilten oder preiten mitsampt den plintfugeln 9 statschuhe vnnd an der hohe, one den sarch vnnd gesprenng, 6 statschuhe. So hat der sarch an der hoh 1 schuh 8 zol vnnd das gesprenng 8 schuh 3 zole vnnd in das corpus der tafeln Ist ein groß geschnitten sannt Sebolts pild, oben mit zweyen geschnitten, swebenden enngeln, der einer, Nemlich zu der rechten seiten, ein schilt des Kungreichs Danmarck mit einer Krön vnd der annder zu der lincken seiten ein schilt des Kung reichs Frannckreich, auch mit einer Krön haltennde, vnnd vnnden zu den süssen, zu der rechter seiten Sant Seboltss), des schreyers pildung mit Schreyer schilt vnd Helm vnnd zu der lincken seiten seins weibspildung mit Kamermeister schilt vnnd Helme, Auch alles geschnitten, vnnd oben auf der taffeln ein gesprenng vnnd mitten Inn dem gesprenng ein gros geschnitten Crucifix; So ist an den flugeln, die Innen vnnd awssen Inn 12 teil geteilt sindt, gemalt Sannt Sebolts leben, Nemlich Inn ein ydes theyl zwo oder drey materi vnnd an dem Sarch ist außwenndigs gemalt ein brust pild vnnßer lieben frawen, Ir Kind Jhesum am arm habennde, vnnd dabey die 14 nothelfer, all mit prustbilden; vnnd an den orten desselben Sarchs auf der rechten feilten Schreyer vnnd der lincken seiten Kamermeister schilt vnnd Jn- wenndig an den thurlein des sarchs ist gemalt ein ennglischer grus vnd der behalter solichcs sarchs hat an der weidten bey 3 schuhen, An der Hoh vnntz s— bis) an das gesprenng ob s-- über) 1 schuhe vnnd an der tieffen 4'/, Zol vnnd die ganntz preitten des sarchs ob 9 Zolnn; So ist solche tafelnn fertig vnnd awfgesetzt worden Inn der vastenn Im 15 hundert vnnd achten jar vnd hat gecost, wie hernach volgt: Item dem schreiner von der tafelnn, flugeln, sarch vnnd gesprenng zumachen 10 gld. Rh. Dem schnitzer vonn den pilden vnnd dem crucifix zuschneiden 11 gld. Rh. Von den pilden, gesprenng vnd annderm zu vergulden 19 gld. Rh. Dem schlaffer davon zu beschlagen gegeben 3 pfundt. Für färb vnnd zewg, so darzu kamen ist, 5 gld. Rh. Zweyen Knechtenn, der ydcr 7 wochen an den materien ge malt hat, sur cost und lon 14 gld. Rh. Mer einem knecht mer dann ein wochen färb anzustreichen vnd zufasscn 1 gld. Rh. Mer einem gesellen 3 Wochen am sarch zumalen 2 gld. Rh. Dem Albr. türer für sein müh vnd versa umnus seiner Knecht zu liebung geben 7 fl. 5 Pfd. 12 Seiner Hawssrawen zu einer vercrung geben 2 gld. Den gesellen zu trinckgelt */, gld. vnnd sunst vncost 1 ort. Von den tafeln einzumachen dem Schreiner 1 gld. vnnd davon zu binden 1 ort. Davon vnntz s— bis) gen Gemund zufuhren 4 gld. Suma das die Tafel cost Tut 78 gld. Rh. Herr von Bezold, Direktor des Germanischen National museums in Nürnberg, hat dieser Tage den Sebaldus-Altar in der Heiligkrcuzkirche zu Schwäbisch-Gmünd persönlich untersucht und berichtet darüber im Fränkischen Kurier. Er ist der Meinung, daß Albrecht Dürer selbst (dessen Mitwirkung in irgend einer Weise nach der urkundlichen Notiz allerdings feststeht) an dem Entwurf und der Ausführung der aus den Altarflügeln in der Technik des beginnenden sechzehnten Jahrhunderts gegebenen Dar stellungen aus der Legende des heiligen Sebald keinen direkten Anteil habe. Es sei eine in Nürnberg selbst entstandene Arbeit der Dürerschen Werkstatt; manches gemahne an Schäufelein oder Baldung (Grien). Konkurs C. B. Griesbach in Gera. — Zu dem heute ge meldeten Konkurse der Firma C. B. Griesbach in Gera wird in der Schleizer Zeitung vom 9. d. M. gemeldet, daß nach Angabe > des Inhabers der Firma die Passiven 81 868 die Aktiven dagegen 164 900 betrügen. Die Anmeldung des Konkurses sei nur nötig geworden, um gegenüber dem Vorgehen eines einzelnen Gläubigers eine drohende Entwertung derLagerbestände zu verhüten. Handlungsgehilfen-Bewegung. — Eine Versammlung von Handlungsgehilfen, die am Sonntag den 7. d. M. im -Schweizerhaus» im Prater bei Wien tagte und von mehr als tausend Personen besucht war, beschäftigte sich mit der Sonntags arbeit der Gehilfen. Infolge einer rednerischen Ausschreitung löste der überwachende Regierungsvertreter die Versammlung auf. Es kam zu stürmischen Kundgebungen, zur gewaltsamen Räumung des Versammlungsplatzes und zu mehreren Verhaftungen. Katholische Kolportage. — Die 49. Versammlung deutscher Katholiken, die vor kurzem in Mannheim getagt hat, hat u. a. die Gründung einer besonderen Kolportage katholischer Litteratur beschlossen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler, klaobtrag rum Vsrrsiobvis dsr Vorlage- und Uartioartiksl von Limmsl L 60. in Imiprig. blit Notto-Larproisov. bll- rvorbungsn seit Lornmsr 1900 bis Lsrbst 1902. 8". 4 8. «in seitig bedruckt, rum ^ussobnoidon. Oatalogus van bst bslavgrisiro konning- sn Nuntlrabinst. klgdor- landscbc on Luitsnlandscbs Historie - ksnningsn, Vroedsobaps- psnningon. 8cbuttsrspo»ningen. Oilds-sn Lrandspuitpsnvingov. Huvolisirsponningon. kloodmunisn. Hodorlaudscbs on kluitsn- landscbo dlunten. ksnningkastsn snr. Hagolaton door den IVsILd.üsb. Soor 6br. 3. van Lsgbsn. 6r.-8°. IV, 103 8. mit 1 Tatst Uünrakbildungon. Vsrstsigsrung am 15. 8sptsmbor 1902 und kolgsndo Tags darob die Virma U. V7. ?. ds Vriss in ^mstsrdam. Personalnachrichten. Jubiläum. — Unser liebenswürdiger Kollege, der muntere Kantatesänger Herr Otto Heidmüller, Disponent der Hinstorff- schen Hofbuchhandlung, Verlagskonto, in Wismar, darf am heutigen 11. September ein Jubiläum ehrenvoller Arbeit feiern und auf fünf undzwanzig Jahre seiner Wirksamkeit als Disponent in dem ge nannten angesehenen Hause, dem er schon in den Jahren 1862 bis 1869 angehört hatte, zurückblicken. Herr Otto Heidmüller ist vielenKollegen, insbesondere wohl allen Besuchern der Leipziger Buch- händlermeffe persönlich wohlbekannt und überall geachtet und gern gesehen. Er ist der humorbegnadete O. H., der Verfasser des bekannten -Feuchtfröhlichen Liederkranzes für meßvergnügte Buchhändler», des kleinen, sangessrohen Büchleins, von dem er bisher acht Heftchen, eins immer lustiger als das andre, herausgebracht und dessen Inhalt schon manchem ernsten Gesicht die Falten ge glättet und die Lippen zu fröhlichem Lachen geöffnet hat. Und noch manches andre heitere Festlied, das in Buchhändlerkreisen gesungen wurde, entstammt seiner unbezwinglich liebenswürdigen Laune und Begabung. Zum heutigen Gedenktage ernster und erfolggesegneter Berufsarbeit begrüßen wir den verehrten Herrn Jubilar mit unfern aufrichtigen Wünschen für die Erhaltung aller der unschätzbaren Güter, die ihm und uns allen das Leben zur Freude machen. Wir sind überzeugt, daß ungezählte Freunde des Gefeierten sich mit ihren guten Wünschen uns anschließen. (Sprechsaal.) Drahtheftung. (Vergl. Nr. 203, 207 d. Bl.) Im Anschluß an die bisherigen Veröffentlichungen über draht- geheftete Bücher können wir Mitteilen, daß die hiesige Universitäts- Bibliothek keine derartig gehefteten Bücher kaust, ja nicht einmal gestattet, daß sie zur Ansicht gesandt werden. Kiel, September 1902. Universitäts-Buchhandlung Paul Toeche.
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