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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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7278 Nichtamtlicher Teil. 214, 15. September 1902. Leipziger Verleger-Kongreß im Jahre 1901 beschlossenen und in Bern begründeten ständigen Verlegerbureau in Verbindung zu treten, um eine Einigung in allen für Verlag und Presse gemeinsamen Jnteressenfragen zu erzielen. Diese Verstän digung kann für beide Gruppen zu sehr ersprießlichen Er gebnissen führen. Verschiedene Fragen wurden dem leitenden Ausschuß zur Prüfung überwiesen: so die Frage der Trusts der Telegraphenagenturen und der damit verbundenen Unzu kömmlichkeiten (Steinherz), die Frage der Errichtung eines internationalen Zeitungsmuseums in Bern (Heller), die jenige der Schaffung eines Repertoriums der Zeitungsartikel (Buomberger), die Schaffung einer internationalen Jour- nalisten-Berufsschule (Bistolfi), endlich die Frage nach dem Minimallohn der Journalisten in den verschiedenen Ländern, nach der Dauer ihrer täglichen Arbeit und nach ihrem wöchentlichen Ruhetage (Monticelli). Weder dem leitenden Ausschuß noch den nächsten Kongressen, die im Jahre 1903 in St. Louis und im Jahre 1904 in Berlin stattfinden werden, wird es somit an Stoff mangeln. * » * Im ganzen genommen hat der internationale Preß- kongreß die Erwartungen derjenigen, die ihn zu einem arbeitsreichen, einfachen und herzlichen zu machen bestrebt waren, nicht getäuscht. Eine reichbesetzte Tagesordnung wurde erledigt; der Besuch der Sitzungen war im all gemeinen recht gut und anhaltend zahlreich; viele neue Ge danken wurden zu Tage gefördert und die Zukunft auf eine beträchtliche Strecke abgesteckt; die Würde des Berufes und die Sache der Unabhängigkeit und Freiheit der Presse scheinen uns gefördert worden zu sein. Der Kongreß ist auch nicht von feinem Programm ab gewichen, die Vereinigungen der Journalisten der verschieden sten Länder zusammenzuführen, nur um die gemeinsamen Berufsfragen unter Ausschluß der Gebiete der Religion, der Politik, der Rassen und der Nationalitäten zu lösen. So lange die internationale Preßvereinigung sich an diesen Wahlspruch halten wird, wird sie eine nützliche und für die Menschheit heilsame Stellung im Kulturleben einnehmen. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Rück fallsbetruges ist am 3l. Mai d. I. vom Landgericht Dresden der Provisionsreisende Karl Ernst Pleß aus Paunsdorf, zur Zeit in Leipzig in Untersuchungshaft, zu einem Jahre Gefängnis ver urteilt worden. Er vertrieb für den Berliner Buchhändler F. die Prachtausgabe von Thomas a Kempis' Nachfolge Christi. Bei der Erwerbung von Bestellungen gebrauchte er die falsche Vorspiege lung, der Pfarrer oder (bei Militärpersonen) der Regimentsgeist liche habe die Anschaffung des Werkes empfohlen. Die Revision des Angeklagten kam am 12. d. M. vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Sie wurde, ebenso wie in einer kürzlich mitgeteilten ähnlichen Thatsache, die denselben Angeklagten betraf, vom Reichs gericht verworfen. Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft, vormals Gustav Fritzsche in Leipzig. — Der Betriebsgewinn des Ge schäftsjahrs 1901/02, des siebenten Geschäftsjahrs der Gesellschaft, abgeschlossen am 31. Mai 1902, beträgt einschließlich des Gewinn vortrags aus 1900,01 (mit 57 245 „E 57 -Z) 522 558^ 83 H. Nach Abzug der Unkosten in Höhe von 234 594 30 H verbleibt ein Bruttogewinn von 287 964 53 H. Die Abschreibungen betragen 128533 ^ 16 H. Danach ergiebt sich ein Reingewinn von 159 431 ^ 37 H. Vorgeschlagen wird eine Dividende von 4"/g (— 40 pro Aktie) und Vortrag eines Gewinnrestes von 78 241 ^ 57 ^ auf neue Rechnung. Die verhältnismäßige Höhe dieses Gcwinnoortrags wird durch den Wunsch gerechtfertigt, der Gesellschaft möglichst viel Betriebsmittel bereit zu halten, um bei der anhaltend gedrückten Lage auf wirtschaftlichem Gebiet und in Rücksicht auf größere Abschlüsse, die in letzter Zeit gemacht worden seien, Kredite nicht zu sehr in Anspruch nehmen zu müssen. Das Aktienkapital-Konto beträgt 1250 000 das Hvpotheken- konto 355000 ^; das Acceptekonto 425376 „L 90-H; das Jnterims- konto 48 829 13 das Kreditorenkonto 185198 36 das Bankkonto (Allgemeine Deutsche Creditanstalt) 2698 ^ 50 das Reservefonds-Konto 92 719 25 das Debitoren-Reservc-Konto 15 000 „//. > Den Passiven'stehende folgende Aktiva gegenüber: an Kassa konto 9435 68 an Wechselkonto 113846 63 -H; an Effekten- konto 6363 an Kautionenkonto 225 an Debitorenkonto 505 805 ^ 30 -H; an Bankkonto (zu erwartende Schlußdividende der Leipziger Bank, 30"/„) 1359 07 an Betriebsunkosten- Konto 1485 90 an Betriebsmaterialien-Konto 141222 >6 36 <ß; an Fabrikationskonto 463743 ^ 89 an Jnvcntarkonto 26 249 „/st an Platten- und Schriften-Stamm-Konto 32380 ^: an Maschinen- und Elektrische Anlage-Konto 264517 „E; an Arealkonto 153230 „/ist an Gebäudekonto 634275 „//; an Ausstellungskonto 2000 „/st an Berliner Filiale Wert-Konto 118 411 ^ 91 -st an Münchener Filiale Wert-Konto 59 703 ^ 77 Der Vorstand berichtet, daß das abgelaufene siebente Geschäfts jahr das arbeitsreichste seit Gründung der Gesellschaft und seit dem achtunddreißigjährigen Bestehen der Firma überhaupt ge wesen ist. Der Umsatz des Jahres 1901/02 hat die Summe von 1607491 ^ 48 erreicht (1900/01: nur 1265787 ^ 10 H). Die bedeutende Erhöhung der Umsatzziffer sei n. a. auch den im letzten Jahre gepflegten Beziehungen zum Auslande zu verdanken, die noch weiter ausgebaut werden sollen. Das Geivinnergebnis würde, obwohl es immerhin als zufriedenstellend bezeichnet werden dürfe, größer sein, wenn nicht die allgemeine ungünstige Geschäfts lage die Preise erheblich gedrückt hätte. Die Filialbetriebe in Berlin und München sollen verkauft oder aufgelöst werden, da sie die erwarteten Ergebnisse noch nicht gebracht hätten. Falsches Geld. — Wie die Leipziger Zeitung meldet, sind in diesen Tagen in Dresden und in dem sächsischen Orte Kratz hammer bei Lauenstein falsche Reichsbanknoten zu 100 ^ in Um lauf gebracht worden. Sie tragen das Datum 1. Juli 1898 und die Nummer 0536791 O. Sie sind in Lichtdruck in schwarzgrauer Farbe hergestellt, der mit verschiedenen blauen Farben übermalt ist, während Stempel und Nummer rot überzeichnet sind. Sämt liche Farben sind abwaschbar. Die Fasern der Rückseite sind nur durch den grauschwarzen Lichtdruck dargestellt. Die zarte Guilloche der echten Noten fehlt auf der Vorderseite ganz, ebenso die Riffelung. Zum Druck ist Zeichcnpapier verwendet worden; die falschen Scheine sind daher etwas stärker als die echten. Personalnachrichten. Jubelfeier. — An seinem Ehrentage, dem 11. d. M., der unfern Kollegen Herrn Otto Heidmüller in Wismar auf ein fünfundzwanzigjähriges Wirken als Disponent der dortigen Hinstorff'schen Hofbuchhandlung Verlagskonto zurückschauen ließ, wurde dem Jubilar eine Fülle von Aufmerksamkeiten und Ehrungen zu teil. In der Frühe brachte ihm die städtische Kapelle ein Ständchen, und die Häuser der unteren LUbschenstraße zeigten reichen Flaggenschmuck. Beim Erscheinen an seiner gewohnten Arbeitsstätte im Kontor der Hofbuchhandlung fand der Jubilar sein Pult mit Blumen geschmückt und wurde im Namen der Hinstorffffchen Erben von den Herren Senator Witte, Hofbuchdruckereibesitzer Eberhardt, Kammeringenieur Dol berg und Buchhändler Carl Witte begrüßt. Herr Senator Witte würdigte in einer herzlichen Ansprache unter Ueber- reichung einer Ehrengabe die Verdienste des Herrn Heidmüller um das Geschäft aufs wärmste, und Herr Hofbuchdruckerei besitzer Eberhardt hob die freundschaftlichen Beziehungen hervor, die den Jubilar seit vielen Jahren mit seiner Osfizin und ins besondere mit dem »Mecklenburger Tagesblatt- verbinden, dessen treuer und hochgeschätzter Mitarbeiter Herr Heidmüller ist. Als Vertreter des Kreisvereins Mecklenburgischer Buchhändler war dessen Vorsitzender, Herr Hofbuchhändler Ritter aus Schwerin er schienen und überreichte mit einer Ansprache einen Blumenkorb und ein Glückwunschschreiben des Vereins. Eine Abordnung des gesamten Personals der Eberhardtschen Hof- und Ratsbuchdruckerei, deren Sprecher Herr Redakteur Enking war, brachte gleichfalls Glückwunsch und Ehrengabe. Von seiten der Angehörigen der großen Hinstorffschen Familie und von Freunden wurden dem Jubilar weitere Ehrengeschenke dargebracht, und außerordentlich zahlreich waren die Glückwünsche in Gestalt von Briefen und Telegrammen, die während des Tages einliefen. Gestorben: am 9. September nach langem und schmerzvollem Leiden im Alter von dreiundfünfzig Jahren der fürstlich Oettingen- Wallersteinsche Hofbuchhändler und Hofbuchdrucker Herr Theodor Reischle in Nördlingen, Inhaber des Ver dienstkreuzes »kro soolssia. ot xontiüvo».
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