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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020923
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190209235
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221, 23. September 1902. Nichtamtlicher Teil. 7537 noch weniger aber die Frankatur p. Post, die Mühe des Adres- sierens u. s. w. -Eine mäßige, immerhin aber ungenügende Beachtung findet nur ein Katalog in anständiger Ausstattung — je stärker desto besser — mit Umschlag und Illustrationen. -In Berücksichtigung dieses Umstandes haben wir Ihre Tafeln, auf 12 Oktaoseiten mit Illustrationen, englischem Texte u.s.w. angezeigt, und zwar als einen Teil unseres Katalogs von An schauungsbildern und auch als einen Teil unseres 108 Seiten starken Kindergarten-Katalogs, davon jedes Exemplar allein 3 Cents Frankatur kostet. -Auf diese Weise und mit interessanten anderen Sachen zusammen angeboten, haben Ihre Bilder einige Beachtung gefunden — unter anderen Umständen wären Anzeigen und Em pfehlungen unbeachtet alsbald in den Papierkorb gekommen. » -Seit 1897 haben wir 5500 Kataloge von Anschaungsbildern, 34000 Kindergarten-Kataloge mit den 12 Seiten Ihrer Bilder gedruckt und verbreitet. -Sie können sich nach diesen Angaben ungefähr berechnen, wie piel hundert oder tausendmal mehr wir für Herstellung von zwölf Platten, Papier, Druck und Buchbinderarbeit aufgewandt haben, als Ihnen Ihre Gratis-Sendung vom 19. Februar kostet, welche uns also nicht die Jmportspesen wert gewesen ist. -Viel mehr aber, als die Herstellung dieser 2 Kataloge kostet uns das Aufsuchen der Adressen, an welche sie geschickt wurden, sowie die frankierte Versendung derselben. -Was den Preis anlangt, so können wir natürlich nicht zu Ihren deutschen Preisen verkaufen, vielmehr müssen wir denselben erhöhen mit Berücksichtigung 1. der Jmportspesen, 2. des Zolles auf Lithographien, 3. des hohen Rabatts, der Schulbehörden gewährt werden muß, 4. der Vertriebskosten gewöhnlicher und außergewöhnlicher Art, einschließlich der Probe- und Freiexemplare, 5. des Verlustes an Zinsen und unverkauften Exemplaren, die auch nicht einmal zu herabgesetztem Preise anzubringen sind. -Wir bemerken aä 3, daß hierzulande Lehrern auf Schulbücher 20 Prozent Rabatt gewährt wird. Von diesem Nettopreise muß bei Lieferung an Schulen noch weiterer Rabatt gegeben werden. So z. B. darf in keiner einzigen Schule des Staates Ohio ein Artikel gebraucht werden, der nicht mit 25 Prozent von jenem Netto-Preise (also mit 40 Prozent vom -Ordinär--Preise) geliefert wird. Die Staats-Schulbehörde kontrolliert das. -Das erklärt die verhältnismäßig hohen Preise gewisser ameri kanischer Schulbücher, bei denen überdies die betreffenden Verleger einen Prozentsatz für die Kosten ihrer Reisenden und verwandte Ausgaben einsetzen müssen. -Die amerikanischen Buchhändler, welche von uns importierte deutsche Bücher bestellen, ziehen natürlich solche, die wir ihnen mit 50 Prozent Rabatt von unseren -Ordinär»-Preiscn liefern, anderen vor, auf welche wir ihnen nur geringeren Rabatt ge währen können, und zwar um so mehr, als sie aus demselben das Porto tragen müssen. Privatbesteller erhalten die Bücher zu den von uns angezcigten Preisen portofrei. -Lä 4 (Vertriebskosten) bemerken wir, daß wir für die New Parker Schulen mehr als 400 S L oovto Ihrer Bilder zu sammenrechnen. Da war z. B. bei Gelegenheit einer Lehrer-Kon vention eine Ausstellung, vermittelst welcher wir die Bilder einer Anzahl mehr oder weniger maßgebenden Persönlichkeiten aä ooulos vorführten, die sich von früher her für E. Steiger L Co. inter essierten, während sie so manchen andern Aussteller ignoriert hätten, falls derselbe das Gleiche vorgeführt. Dann mußten ge wisse Herren beeinflußt werden, so daß sie an der betreffenden Stelle Ihre Bilder zur Anschaffung auszuwählen oorschlügen. Dieselben kamen infolgedessen -auf die Liste- der Artikel, welche auf Kosten der Stadt benutzt werden durften. Nun mußten aber die Vorsteher und Vorsteherinnen der 160 öffentlichen Schulen persönlich ersucht werden, von ihrer Berechtigung, solche Bilder für ihre Schulzimmer zu requirieren, Gebrauch zu machen. Dann war nicht nur einer, sondern sogar zwei, die etwas Einfluß hatten und denselben so ausnutzten, daß wir ihnen für Inserate, die zwar keinen Zweck oder Wert hatten, nach und nach mehr als 200 K gezahlt haben. (Beiläufig bemerkt, geben wir hin und wieder lieber jemand 10 S unter der Bedingung, daß er unser Inserat in seiner Publikation nicht aufnimmt, weil, wenn dasselbe darin gesehen würde, zehn andere auch kämen und uns Umstände machten, sofern wir ihnen ähnliche -Gunstbezeugung- verweigerten.) Es kommen dazu noch -Anleihen- und andere Ausgaben — und die Summe von 400 K ist übervoll.« -Auf die öffentlichen Schulen von Philadelphia hatten wir große Hoffnungen. Da das Besuchen derselben für uns eine physische Unmöglichkeit war, so zahlten wir einem angeblich ein flußreichen und mit allen Schulvorstehern gut stehenden Herrn Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. 50 K dafür, daß derselbe bei Gelegenheit für Ihre Bilder spreche; weitere Ausgaben diverser Art bringen die Kosten für Philadelphia L conto Ihrer Bilder auf über 150 K. Aehnliche Be träge kommen auf andere Städte, wo wir ebenfalls neben unseren Schulbüchern und unserem Kindergarten - Material Ihre Bilder poussierten. Für die letzteren sallein zu arbeiten hätte keinen Sinn gehabt, wäre resultatloses Geld- und Zeitvergeuden gewesen. In kaum einem Falle haben wir bisher diese Ein- sührungskosten durch den Profit decken können. -Aus dem bisher Gesagten können Sie also entnehmen, welch große und kostspielige Anstrengungen wir gemacht haben, um ein bescheidenes Resultat zu erreichen; Sie ersehen, daß man Ihre Bilder nicht bloß anzubieten braucht, woraus die Kauflustigen in Scharen kommen. Ja, wir behaupten rückhaltslos, daß die Reputation unserer Firma dazu beigetragen hat, daß überhaupt unseren Anzeigen Beachtung geschenkt worden ist. -Dazu kommt noch, daß bei Schul-Kontrakten verschiedene kleine Leute allzu niedrige Preise für dies und jenes geboten hatten, bei denen sie Geld zusetzten, daher sie ihren Kontrakt nicht einhielten. Infolgedessen sind die Schulbehörden von Jahr zu Jahr vorsichtiger geworden. Darum ist mit jedem Angebot ein Check in Höhe von 100 K bis zu 500 K zu deponieren. Dieser Check wird zurückgegeben, nachdem die Garantie einer 8arst/ Oowxavz' eingereicht worden ist, die uns dafür pro Jahr zwischen 12 K 50 v. und 17 S 50 o. anrechnet, d. h. mehr, als hin und wieder der ganze Profi-t beträgt. Jeder andere Bieter hat dasselbe zu thun, und bei dem Unterbieten der Konkurrenten lohnt es sich für manchen nicht mehr; er hört auf mitzubieten. -Die bisher erwähnten Ausgaben sind solche, von denen Sie wohl noch keine Kenntnis hatten? -Weil wir, wie schon angegeben, nicht bloß Ihre Bilder, sondern auch andere Artikel anbieten, so scheuen wir uns nicht vor diesen Kosten. Von Jahr zu Jahr verringert sich aber die Zahl der Firmen, welche in gleicher Weise für anderer Verleger Artikel ihr eigenes Geld ausgebcn. Wenn keine Aussicht mehr ist, bei solchen Kosten an der Lieferung Ihrer Bilder etwas zu ver dienen, so hört selbstverständlich das Anbieten und der Absatz derselben auf — infolge Ihres Verfahrens gegen uns. -Sie schreiben ferner: --Ich muß Sie nun zu meinem lebhaften Bedauern er suchen, sich offen zu erklären, ob Sie sich in Zukunft recht energisch für meinen Verlag verwenden wollen, andernfalls würde ich mich genötigt sehen, meine Alleinvertretung in andere Hände zu legen, da ich unbedingt darauf bedacht sein muß, daß meine Bilder in der ganzen Welt verbreitet werden, und das Absatzgebiet ist, wie ich aus Erfahrung weiß, in Nord-Amerika sehr groß -- -Das ist ein großes Wort gelassen ausgesprochen! Sie,wissen aus Erfahrung'?! Demnach kennen Sie also die hiesigen Verhält nisse aus eigener persönlicher Anschauung während der letzten drei, vier, fünf Jahre. Denn von Hörensagen entnommene, fünf oder mehr Jahre alte Anschauung ist nichts wert, ist kein ,Wissen'.- -Sie werden wohl nicht glauben, daß das Publikum in Nord- Amerika durch Sie selbst von Ihren Artikeln Kenntnis erhalten hat und zum deutschen Buchhändler geht, welcher weiter nichts zu thun hat, als das Verlangte herauszusuchen und mit gutem Profit zu verkaufen.- -Das wäre ein Irrtum Ihrerseits. -Bei Ihren Reisen in Amerika, auf denen Sie Ihre Kenntnis der hiesigen Verhältnisse gesammelt, haben Sie ohne Zweifel auch entdeckt, daß es amerikanische, sowie andere europäische Bilder giebt, gegen die wir mit den Ihrigen zu konkurrieren haben. Fort und fort mehrt sich die Zahl derselben; sie sind zweck entsprechend, schön und billig. -Beiläufig: Haben Sie auf Grund Ihrer Beobachtungen an den Thatsachen etwas zu ändern, welche in dem Artikel über den Absatz deutscher Bücher und Zeitschriften in Amerika (s. Börsen blatt 1902, Nr. 85 u. 86) angeführt sind? -Nach obiger Darstellung brauchen wir Ihnen nicht zu sagen, daß es uns angesichts Ihrer Drohung leid thut, für Ihre Bilder im Vertrauen auf Ihre Loyalität so viel Geld geopfert zu haben. Wir geben dasselbe aber nicht als verloren auf, sondern halten Sie an Ihre Verpflichtung, uns unbedingt im vollen Alleinvertriebe zu schützen und zu fördern, gebunden. -Das zu thun gebietet ja überdies Ihr eigenstes Interesse, denn niemand kann mehr leisten, als uns zu thun möglich ist. Wir könnten andere Bilder an Stelle der Ihrigen empfehlen. Dagegen würde ein andrer, mit dem Sie uns drohen, unter den von Jahr zu Jahr zu gunsten amerikanischer Erzeugnisse sich ändernden Verhältnissen, noch mehr Mühe und Kosten mit Ihren Artikeln haben, als wir gehabt, lind sein Absatz wäre doch noch geringer, als der unsrige, nachdem ja die Hauptplätze (New Jork, Philadelphia, Brooklyn u. s. w.) versorgt sind und für einen Neuen nicht mehr existieren. Ein solcher würde kein so großes 990
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