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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 231, 4. Oktober 1902. Nichtamtlicher Teil. 7939 3ul. 8sinr. LUrurasrrusnn iv I-sipsiA ksrvgr: 8ollls2iüllsr, 6., Op. 37. KIs.visikrsuäsn. 5 mittslsobvsrs Vor- traAsstüelrs k. I'lts. ko. 1. llsk»S2 u. 1sl>62 Is,sss2. IVAl/.sr. ko. 2. Im 8ssts8Als,2r. kolovs-iss. Ho. 3. Lrnst ist cl2s llsl>82. Ho. 4. Wklrsrlust. Ho. 5. O02 slsA22r2. s, 80 >ß; cplt. 3 8 solo, Otto, ^Ibum I. X/lopllou m. ?kts. Hott 3. 3^2. iLQsisv, L. 8., Op. 15. Osux N^rourliLs x. Ar. Oroö. Ho. 1. 6^2. Ho. 2. 4 2.; ^.usA. k. ktts ru 4 KÜ2. s, 2 lillmstL, kuä., Op. 36. Orolisstsr - 8t2äis2. IIsl)22AS2 im 1r22sp02irs2 I. 81. 3 Hskts. L 2 ^ 2. cknl. lllsinr. 2in>wsrir>Lnn i2 I-öixrÜA ksr2sr: 1r22 sl 2ts2 r , 8., Op. 109. Nit KIi2AS2<Iem 8xisl! Narsod I- NilitLrmusik. 3^2.; I. Llso^musiir. 2 2. Vollstsät, Kob., Op. 180. IVg.l2srtrA.2mg. IVglrsr I. 8glo2orob. Ar. 8". 1 50 -ß 2. IV 2 rm, IV., 1rg.2Soriptio2S2 I. 0or2gt g kistons (8) m. ?kts. ko. 11. Nszigrbssr, L.2äg2ti20 22s kobsrt. 1 ^ 20 Ho. 12. Ns^srbssr, Ko2äo 22s 8uAS2otts2. 1 ^ 50 ko. 13. 82- bov, Il2tsr cisi2S2 bsxguboriiclgn 8lio8s2. 1 Nichtamtlicher Teil Noch einige Plaudereien über den Absatz deutscher Bücher und Zeitschristen nach Nord-Amerika, sowie über anderes. Von Ernst Steiger. (Vergl. Börsenblatt Nr. 85, 86, 221, 223, 224, 227.) IV. Ja, nochmals: wie waren doch für den deutschen Buch händler in Amerika die Zeiten anders vor zehn, zwanzig, vollends aber vor dreißig und vierzig Jahren! Wie große Käufe machten die gebildeten Deutschen der damaligen Zeit — auch Ungebildete kauften, um sich damit ein Ansehen zu geben. Bei Privaten war Geld für Bücher viel reichlicher vorhanden als jetzt. Auch Angehörige andrer Nationalitäten kauften bei mir beträchtlich, entsprechend meiner Aussendung von Katalogen, bezw. infolge des großen Bestandes meines Lagers. An einem Nachmittage im Juli 1888 fragte ein statt lich aussehender Herr nach mir. »Herr Steiger«, sagte er, nachdem ich ihn begrüßt hatte, »ich bin ein alter Kunde von Ihnen, bin M—, war bisher im Kloster in Alleghany und habe viele Bücher von Ihnen bezogen Ich bin aus dem Kloster getreten und habe geheiratet. Meine Frau er hält ihr Vermögen aber erst in einiger Zeit, und jetzt sind wir in großer Not — haben nichts zum Leben. Können Sie mir nicht irgend eine kleine Stelle in Ihrem Geschäft geben, wenn auch nur auf kurze Zeit?« Selbst gern arbeitend, habe ich mein Leben lang Sym pathie mit Leuten gehabt, die arbeiten wollten und danach aussahen. Darum sagte ich auch nicht zu ihm, achselzuckend: »Ja, bedaure recht sehr; ich kann aber wirklich nichts für Sie thun, habe gar keine Stelle, die für Sie passen könnte« — oder dergleichen. Mich in seine bedrängte Lage versetzend, sagte ich ihm vielmehr in tröstlichem Tone: »Nun, ich will mal sehen«. Ich ging darauf in die Buchhalterei, schlug sein Conto nach und fand, daß er innerhalb zweier Jahre für ungefähr 1000 K Bücher bezogen und prompt bezahlt hatte. Ich sagte mir also, daß ich bei ungefähr 10 Prozent Profit an diesen Lieferungen gegen 100 S verdient habe und daher einen ähnlichen Betrag ihm für Schreiberarbeit zurückvergüten könne, die er, als Nichtbuchhändler, zu machen allenfalls imstande sei. Ich erinnerte mich, daß er die Adressen seiner Briefe an mich gewöhnlich in einer säubern, deutlichen Hand geschrieben hatte. Daraufhin dachte ich daran, daß er sich dazu eignen würde, die 4500 Conti in den fünfundzwanzig soeben aus der Buchbinderei gekommenen ll>säAsr8 für Händler und Verleger zu überschreiben, welche neuen Bücher am 1. Januar 1889 zur Benutzung kommen sollten. Ich sagte ihm das, und er versicherte mir, diese Arbeit accurat und zu meiner Zufriedenheit machen zu wollen. Ich sagte ihm auch: die Geschäftszeit ist von 8 bis 6 Uhr, mittags 40 Minuten Pause. Ich will Ihnen 12 Dollar wöchent lich zahlen.« »O, Herr Steiger, Sie machen uns glücklich. Wann kann ich antreten?« »Morgen früh, wenn Sie wollen; Sie werden sich an dieses Pult setzen. - Pünktlich um 8 Uhr war er am nächsten Morgen (Donnerstag) an seinem Pulte, und drei Tage später brachte er seiner jungen Frau das erste Salär heim, das er ver dient hatte. Er arbeitete accurat, fleißig und sichtlich seelenvergnügt. Ich hatte meine Freude an den »Köpfen«, mit denen er die Seiten überschrieb. Seine Schrift erinnerte mich an die des Herrn Ernst Keßner, der 1848 Herrn Ed. Langbeins Pro kurist und nach dessen Tode Besitzer der Firma Carl Cnobloch war. Dieser konnte, wenn er wollte, sehr schön schreiben, wie Herr Langbein auch. Ich wurde damals durch meinen Freund F. W. Rothe, der bei Cnobloch lernte, auf diese schönen Handschriften aufmerksam gemacht und nahm sie mir zum Muster. Derselbe Freund machte mich auch auf die saubre Handschrift des Herrn Cordier aufmerksam, der in der I. G. Cottaschen Buchhandlung in Stuttgart erster Gehilfe war und anscheinend die andern Gehilfen anhielt, ebenso sauber und accurat zu schreiben, wie er es that. Das kommt heutzutage wohl nicht mehr viel vor. Um auf besagten Herrn M— zurückzukommen: er ar beitete, wie schon erwähnt, accurat und fleißig. Seine Arbeit ging zu Ende, und da ich ihn nicht brotlos machen wollte, so überlegte ich mir, womit ich ihn beschäftigen könne, wenn er mit dem Ueberschreiben der Conti fertig wäre. Er war, in der achten Woche, beim fünfundzwanzigsten Buche mit den Firmen von Wo—Z beschäftigt, als er mir eines Nachmittags sagte: »Herr Steiger, meine Frau hat jetzt Reisegeld von England erhalten; und nächste Woche reisen wir hinüber, um ihre Erbschaft zu er heben. Wir bleiben Ihnen ewig dankbar dafür, daß Sie uns in unsrer Not geholfen haben«. Am nächsten Sonnabend war seine Arbeit vollendet, er erhielt sein Wochensalär und verabschiedete sich, mir das angenehme Gefühl hinterlassend, daß ich einem intelligenten und ernsten Manne aus temporärer Verlegenheit geholfen hatte. Seitdem habe ich Herrn M— nie wieder gesehen. Da kam im Juni 1896 aus Paris eine Bestellung auf 1 Lrasoo Uktinus, welche Zeitschrift wir von dem uns un bekannten Verleger in Philadelphia verschrieben. Sie kam an: Heftchen in groß Oktav, von je 16—20 Seiten. Als ich die betreffende Rechnung sah — lateinisch von Anfang bis zu Ende — fiel mir die Handschrift auf, mit der die paar Worte, d. h. meine Firma u. s. w. eingefügt waren. Ich glaubte, sie schon gesehen zu haben. Nach und nach erinnerte ich mich, daß es die meines frühern Mitarbeiters M— war, und ein Vergleich mit seinen Briefen aus dem Kloster bestätigte die Richtigkeit meiner Anschauung. Jeder Zweifel wurde aber beseitigt, als seine Rechnung quittiert 1044»
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