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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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^ 238, 13. Oktober 1S02. Nichtamtlicher Teil. 8238 Freiburg gemacht, das heute an siebenter Stelle rangiere, 1870 etwa an zwanzigster. Beträchtlich zurückgeblieben sei Würzburg, das 1870 zu den besser gestellten Universitätsbliotheken zu rechnen gewesen sei, heute mit Jena und der Universitätsbibliothek zu Berlin rangiere. Trotz aller Aufbesserungen aber habe im ganzen der Etat der Bibliotheken nicht Schritt halten können mit dem Anwachsen der litterarischen Produktion. Daraus folge ein dauernder Notsland der Bibliotheken. Sie müßten, wie Roquette schreibt, den Ruf um Aufbesserung in großem Stil erheben. Auch an verhältnismäßig gut dotierten müsse bei den Anschaffungen gegenüber wissenschaftlich wertvollen Werken die größte Zurück haltung geübt werden, um nicht das drohende Gespenst der Etats- Überschreitung heraufzubeschwörcn, und von den berechtigten An forderungen der Gelehrten könne ein beträchtlicher Teil nicht erfüllt werden. Für nicht unbedingt notwendige, sondern nur wünschenswerte Werke, für eine Pflege der Jnkunabelsammlungen, für Ankauf von Seltenheiten und Handschriften reichten die Mittel der Universitätsbibliotheken höchstens in Straßburg und Leipzig aus. Der Verfasser schließt: -Deutschland kann stolz darauf sein, einen großen Reichtum wie an Universitäten, so auch an Bibliotheken mittleren Ranges auszuweisen. Sie geben die Möglichkeit, auch an kleineren Orten wissenschaftlich zu arbeiten, und an ihrem Teile haben sie dazu bcigelragen, daß bei uns die Centralisation des geistigen Lebens vermieden, der Begriff der stumpfen Provinz unbekannt ist. Wenn jetzt für sie der Notruf erhoben wird, so geschieht es, weil wirklich alle auf der Grenze stehen, wo ihnen die Erfüllung ihrer Aufgabe zur Unmöglichkeit wird.« Vuchdruck ohne Druckerschwärze. — Die Zeitungen be richteten vor einigen Jahren über eine mit großer Ueberzeugung ihres Wertes angepriesene, von der Fachwelt nicht ohne Zweifel aufgenommcne Erfindung des Engländers de Friese-Green, licht empfindliches Papier mittels elektrischen Stroms zu bedrucken. Zur Verwendung dieser Erfindung hatte sich in London die Aktiengesellschaft Lsnsitirsck kapor Lc>. gebildet. Diese hielt, wie die Papierzeitung mitteilt, vor einigen Tagen ihre Generalver sammlung ab. Laut Bericht des Vorsitzenden wurde die Gesell schaft ini Juni 1900 gegründet, um von der Firma -LIsotrical Inlrlsss krivtivg Lzmäioats« das ausschließliche Recht zur Ver wertung der erwähnten Erfindung in England und Wales zu kaufen. Die Generalversammlung beschloß, die Gesellschaft auf zulösen. Auf das zwei Millionen Mark betragende Aktienkapital waren nur 140 eingczahlt. Aktiven von 12 000 ^ stehen Passiven von 18 000 gegenüber. Kunstausstellungen in Wien. — Aus Wien berichtet die -Wiener Zeitung« über eröffnetc und zu eröffnende Kunstausstel lungen folgendes: Die -Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens« veranstaltet im Künstlerhause eine Herbst - Ausstellung, die am 2. November eröffnet und am 20. Dezember d. I. geschlossen werden wird. Der -Aquarellistcnklub» der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens veranstaltet seine alljährliche Ausstellung von Aquarellen und Arbeiten verwandter Techniken (wie Gouachen, Pastelle, Handzeichnungen, Algraphien, Lithographien, Radie rungen rc.), sowie von Werken der angewandten Künste im Künstler- Hause in Wien. Sie wird am 2. Januar 1903 eröffnet und am 1b. Februar 1903 geschlossen werden. Der Künstlerbund -Hagen- eröffnet seine heurige Saison mit einer Ausstellung der Vereinigung Prager bildender Künstler: -Maries«. Die Einrichtung der Ausstellung werden im Aufträge des Vereins -Manes- die Herren Jan Stenc und Emanuel Pelant aussühcen. Das Ausstellungsplakat ist eine Original- Lithographie des Malers Karl Zpillar. Außer den in Wien schon bekannten Künstlern: Hudeöek, Slaviöek, Sucharda, Zoabinsky, Uprka und Bilek, werden ausstellen die Künstler Stretti, Kupka, Jiranek, Kafka, Homolac, äimon, Pollak, Bsm, Böttinger, Saloün, Hofbauer, Kalvoda, PanuSka, Wiesner, Mhsbek u. a. Im -Salon Miethke- (I. Bezirk, Dorolheergasse) eröffnete der Maler Richard Pollak-Kariin am 11. d. Ai. eine Kollektiv-Aus stellung, die außer den lebensgroßen Porträts von Hansi Niese, Max Devrient, Joses Jarno und Gustav Maran eine Reihe andrer Arbeiten des Künstlers, der bisher in Wien noch nicht ausgestellt hat, umfaßt Vücherdieb stähle im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig. — Trotz der aufmerksamen und unablässigen Be wachung, die über die im Buchgewerbehause zu Leipzig aus gelegten Bücher erfolgt, sind in diesem Jahre leider viele Diebstähle von Büchern zu verzeichnen, so daß mancher Verleger görsenblatt für den dcmichen Buchhandel, tzg Jahrgang. den Verlust des einen oder andern Bandes beklagen muß, da der Deutsche Buchgewerbeoerein in gleicher Weise, wie dies bei andern Ausstellungen der Fall ist, für Diebstähle oder Beschädigungen keinen Ersatz leistet. Während der Dauer der diesjährigen Oster meß- und Jahresausstellung sind von den Aufsehern einige Diebe auf frischer That ergriffen worden. Heute stand einer der selben, ein mehrfach vorbestrafter ehemaliger Markthelfer, vor dem Amtsgericht zu Leipzig unter der Anklage, ein Buch entwendet zu haben. Der Angeklagte war auf der That ertappt worden, konnte also nicht leugnen. Eine Haussuchung hatte noch verschleime andre, aus der Jahresausstellung verschwundene Bücher zum Vorschein gebracht, die aber der Angeklagte nicht selbst gestohlen, sondern von einem Andern zur Aufbewahrung bis zum Zeitpunkte des Verkaufes erhalten haben will. Da der Unbekannte nicht zu ermitteln war, so konnte gegen den Angeklagten wegen der bei ihm gefundenen Bände nur wegen Hehlerei verhandelt werden. Das Gericht erkannte wegen des Diebstahls, in Anbetracht daß das Buch aus einem dem öffentlichen Besuche freigegebenen Institute erfolgte, auf die hohe Strafe von fünf Monaten, wegen der Hehlerei auf zwei Monate und insgesamt auf sechs Monate Gefängnis. Post. — Warenbestellkarten dürfen gegen die Drucksachentaxe nur dann versandt werden, wenn sie handschriftliche oder auf mechanischem Wege gefertigte Zusätze nicht enthalten; gestattet tst aber die handschriftliche Unterstreichung gewisser Stellen des ge druckten Textes. Neuerdings hat das Reichs-Postamt auch solche von einer Firma ihren Kunden gelieferte Warenbestellkarten zur Versendung gegen die Drucksachentaxe zugelassen, in deren ge drucktein Texte Preisangaben mittels Kautschukstempels nachträg lich eingedruckt sind und die von den Kunden an die Fabrik zurück gesendet werden, wenn sich der Auflieferer lediglich aus hand schriftliche Unterstreichung gewisser Stellen des Textes beschränkt. In gedruckten Zahlungsaufforderungen und Empfangsbestätigungen ist bei der Versendung als Drucksache die handschriftliche Angabe des fälligen oder des gezahlten Betrages, des Tages und der Höhe der Zahlungen, der Art der Zahlungsleistung rc. nicht gestattet. Einheitliche deutsche Rechtschreibung. — Der vor einigen Wochen in Konstanz abgehaltene Buchdruckertag hat die Herausgabe eines Buches über die Rechtschreibung der Buch druckereien deutscher Sprache beschlossen. Die Herausgabe soll unter sachgelehrter Leitung durch den Deutschen Buchdrucker-Ver ein, den Reichsverband österreichischer Buchdruckereibesitzer und den Verein Schweizer Buchdruckereibesitzer vor sich gehen. Um die in dem Buche festzulegendc Rechtschreibung auf breiteste Grundlage zu stellen und dadurch der Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung möglichst Vorschub zu leisten, sollen auch die Körperschaften der mit dem Buchdruckgewerbe in stetem Verkehr stehenden Berufe, insbesondere die Vereine der Zeitungsverleger, Buchhändler, Schriftsteller und Journalisten, für die Sache ge wonnen und soll eine ständige Agitation zu gunsten der Recht schreibung der Buchdruckereicn deutscher Sprache in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz unterhalten werden. Internationaler Ärzte-Kongreß. — Der nächste inter nationale Ärzte-Kongreß wird in der Zeit vom 23. bis 30. April 1903 in Madrid tagen. Aegyptisches Wörterbuch. — Der Beilage zur Allgemeinen Zeitung entnehmen wir folgende Nachricht: -Das große ägyptische Wörterbuch, das schon seit mehreren Jahren von den deutschen Aegypten-Forschern in gemeinsamer Arbeit vorbereitet wird, ist in gedeihlicher Entwicklung begriffen. Es kam bei diesem Unternehmen in der Hauptsache darauf an, den gesamten ägyptischen Sprachschatz, soweit er sich auf den Denkmälern und in den Papyri erhalten hat, in seine einzelnen Worte zu zerteilen und diese Worte abc-mäßig zu ordnen. Welch ungeheure Leistung das Einsammeln der Texte ist, mag man daraus erkennen, daß vieles erst aus dem Dunkel der Sammlungen und aus dem Schutt der ägyptischen Trümmer stätten zugänglich gemacht werden mußte, ja daß es sogar nötig war, einige nach Rio de Janeiro in Brasilien verschleppte Steine zu vergleichen. Aber durch eine wohlüberlegte Ein teilung der Arbeit und durch strenge Ordnung wird man all mählich des Stoffes Herr. Bis jetzt sind, nach dem Reichs boten, schon mehr als 210 000 Zettel beisammen, allein im Jahre 1901 hat man 61130 Zettel ausgeschrieben und ge ordnet, und im ganzen hat man die Texte von 1726 Stelen, 308 Standbildern, 155 Särgen, 7 Obelisken, 574 Totenspuren und 298 verschiedenen Denkmälern durchgearbeit. Eine ganz außer ordentlich wirksame Beihilfe hat neben vielen deutschen Forschern 1083
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