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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1902
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- Deutsch
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242. 17. Oktober 1S02. Nichtamtlicher Teil. 8391 Kleine Mitteilungen. Post. (Türkei.) — Die türkische Postverwaltung beteiligt sich seit kurzem am Wertbrief- und Wertkästchendienst des Weltpost vereins. Infolgedessen sind nunmehr Briefe und Kästchen mit einer Wertangabe bis zu 80ll0 -O auch nach einer Anzahl von Orten der europäischen und asiatischen Türkei zulässig, an denen Postanstalten fremder Verwaltungen nicht bestehen. Nähere Aus kunft erteilen die Postanstalten. — Für Postanweisungen nach Konstantinopel und Smyrna (deutsche Postanstaltcn), sowie nach den ottomanischen Postanstalten kommt von jetzt ab das Um- rechnungsvcrhältnis von 1 Pfund türkisch gleich 18 ^ 65 zur Anwendung. Verbreitung der Deutschen auf der Erde. — In Nr. 232 d. Bl. vom 6. Oktober haben wir nach den -Mitteilungen des deutschen Schulvereins zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande- eine Aufrechnung über die Verbreitung der Deutschen im gesamten Europa gegeben. Daraus ergab sich die runde Kopf zahl 76534380. Die genannten -Mitteilungen- bringen nun weitere Untersuchungsergcbnisse über die Verbreitung der Deutschen auf der ganzen Erde. Wir entnehmen diesen Ausführungen fol gendes: -Nächst dem europäischen weist das amerikanische Deutschtum die größte Kopfzahl auf. Sitzen doch allein in den Vereinigten Staaten 10 000 000 Menschen deutscher Nationalität. Canada zählt deren 400 000. das übrige Nordamerika 7000. In den mittel amerikanischen Freistaaten sitzen 8000 Deutsche, auf den west indischen Inseln etwa 10 000; Südamerika zählt 495 000 Deutsche; davon darf man allein auf Brasilien 400 000 rechnen, die übrigen verteilen sich etwa wie folgt: Columbien 3000, Venezuela 5000, Uruguay 5000, Argentinien 60 000, Paraguay 3000, Chile 15 000, Peru 2000, sonstige Gebiete Südamerikas 2000. Zusammen also beträgt die Kopfzahl der Deutschen in allen Gebieten Amerikas 10 920 000. — Dem amerikanischen zunächst, aber in weiterem Abstand von diesem folgt das Deutschtum Afrikas. Insgesamt beläuft sich dies auf 623000 Menschen. Der geringste Teil davon sitzt in den deutschen Schutzgebieten, die nicht mehr als 3600 Deutsche zählen. Außer den 7000 Deutschen in Aegypten und den etwa 10000 im übrigen Afrika, besonders in Algier, sitzen die Afrikaner deutscher Nationalität alle im Süden, in der Kapkolonie und den jetzt ebenfalls britisch gewordenen Burenfreistaaten. — Noch viel geringer an Zahl als in Afrika sind die Deutschen in Asien. In diesem ganzen gewaltigen Erd teil zählt man deren nur 88 000. Am stärksten an dieser Zahl beteiligt ist SUdasien, besonders Niederländisch - Indien, wo man 50 000 Deutsche schätzt; nächstdem kommt Russisch-Asien mit Kaukasien mit 30 000 Deutschen. Türkisch-Asien mit Palästina zählt 5000, China (fast ausschließlich in seinen Vertragshäfcn) 1500, Japan 1000, Deutsch-Kiautschou 800 Deutsche. — Mehr Deutsche als dieser weitaus größte beherbergt der kleinste Erd teil Australien. Auf dem australischen Festlande mit Neuseeland sitzen 106 500 Deutsche, außerdem 400 in den deutschen Schutz gebieten der Südsee, 1600 auf Hawai und 1000 auf den übrigen Südsee-Jnseln; alles in allem 109 500 Deutsche. — Alle diese Zahlen können keinen Anspruch aus unbedingte Genauigkeit machen. Sie beruhen nur auf allerdings sorgfältigen Schätzungen auf Grund der Ergebnisse der jeweils letzten Volkszählungen. Die jüngsten dieser Zählungen fanden in den Jahren 1897 und 1898 statt. Im übrigen jedoch mußte bei den Schätzungen mit dem Material der Zählungen aus frühern Jahren, größtenteils noch aus dem Jahre 1890 gerechnet werden. Im ganzen dürften daher die Zahlen eher zu niedrig als zu hoch gegriffen sein. — Es ist gewiß nicht zu viel gerechnet, wenn man, alle die aufgeführten Zahlen zusammengerechnet, für das Deutschtum auf der ganzen Erde eine Kopfzahl von 88 276 500 annimmt. Verlagszeichen. —Das nebenstehende Verlagszeichcn ist auf Grund des Gesetzes zum Schutze der Warenbezeich nungen : vom 12. Mai 1894 vom kaiserlichen Patentamt für die Verlagsbuchhandlung I. C. V. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen und Leipzig unter Nr. 55931 in die Zeichcnrolle eingetragen worden. Geschäftsbetrieb, in dem das Zeichen ver wendet werden soll: Verlag und Buchhandel. Waren, für die das Zeichen bestimmt ist: Verlagswerke und Einbanddecken. Beiträge zu Schul-Lesebüchcrn. — Die Thatsache, daß durch die neue Rechtschreibung Neuauflagen der Schul-Lesebücher veranlaßt werden, für die in verschiednen Bundesstaaten mit den Vorarbeiten bereits begonnen ist, wird vom Deutschen Flottcn- verein benutzt, um den Herausgebern jener Bücher die Aufnahme von einigen auf das Seewesen bezüglichen Aufsätzen nahe zu legen. Diese -Beiträge zu den neu herauszugebenden Lesebüchern für Volks- und Mittelschulen-, in Gemeinschaft mit praktischen Schulmännern von dem geschäftsführendcn Vorsitzenden des Flottcnvereins, General Mengcs, zusammengestellt, werden, wie die National-Zeitung schreibt, den Schulbehörden wie den Heraus gebern und Verlegern von Schulbüchern zur freien Verfügung ge stellt. Sie behandeln in zweckentsprechender Form Fragen des Schiffbaus und Seeverkehrs, Bruchstücke aus der Geschichte unsrer Flotte, die deutschen Kriegshäfen, das Rettungswesen an der deutschen Küste und dergleichen. Die kleinen Aufsätze seien durch aus sachlich gehalten; sic wollten nur das Interesse für das See wesen im allgemeinen wecken, verniieden aber jede Reklame, selbst die Nennung des Flottenvcreins. Diese Zurückhaltung mache die Beiträge zu einem wirklich brauchbaren, anziehenden und be lehrenden Lesestoff, dessen Benutzung bei der Neuauflage von Schul-Lesebüchern zu empfehlen sei. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. — Die Hauptversammlung der Vereinsmitglieder ist, wie wiederholt mitgeteilt sei, auf Sonntag den 26. Oktober, 10 Uhr vormittags, in den Saal des kaufmännischen Vereins, Wien I., Johannesgasse 4, einberufen worden. Auf der Tagesordnung stehen als vierter Veratungsgegenstan d: Anträge des Vorstandes betreffend Abänderung der Verkehrsbestimmungen a.) für den Buchhandel, b) für den Musikalienhandel. — Die Sektions-Obmänner des Vereins wurden eingeladen, sich am Sonnabend den 25. Oktober an der Sitzung des Centralausschusses zu beteiligen, die abends 6 Uhr im Konferenz zimmer des Vereins, Wien I., Blumenstockgasse 5, eröffnet werden wird, und in der Berichte über die Verhältnisse des Buchhandels in den Kronländern erstattet und Mittel zur Abhilfe von Uebel- ständen beraten werden sollen. Englische Schriftstellerinnen. — England ist das Land, wo die weiblichen Autoren am zahlreichsten vertreten sind. Neuer dings zählt man sogar nicht weniger als dreißig dramatische Dichterinnen, deren Werke auf den Londoner Bühnen zur Auf- lührung gelangen. Unter ihnen befinden sich mehrere vornehme Damen. Diese -laäiss ckrawatists- scheinen, im Bewußtsein ihrer Macht, die in jeder Saison durch das Auftauchen neuer -autbo- rsssss- größer wird, fest entschlossen zu sein, sich von den männ lichen Dramatikern abzusondern und eine -Bereinigung weiblicher Autoren- zu bilden. Der Zweck der neuen Gesellschaft wäre der Schutz der Interessen nicht nur der weiblichen Dramatiker Groß britanniens, sondern auch ihrer -Schwestern- in den Vereinigten Staaten. Weltausstellung in St. Louis 1904. — Die Regierungs- Kommission der Vereinigten Staaten für die Weltausstellung im Jahre 1904 trat am 30. v. M. in St. Louis zusammen, um Vor bereitungen zu treffen und von den Fortschritten der Anlage Kenntnis zu nehmen. Die einzelnen Staatsabteilungen sind wie folgt vertreten: Ackerbau: I. H. Brigham — Justiz: Major Fr. Strong — Schatzamt: Wallace H. Hill — Postaint: I. B. Brown- low — Fisch-Kommission: Professor W. de C. Ravenel — Staats amt des Innern: Edw. M. Dawson — Staatsamt für ameri kanische Republiken: Williams C. Fox — Staatsamt: Wm. H. Michael — Flottenamt: B. F. Peters — Kriegsamt: I. C. Shofield — Smithsonian Institut: vr. F. W- True — Baumeister: James Knox Taylor. — Zur Zeit steht die Frage, ob die Weltausstellung nicht lieber schon am 1. April statt am 1. Mai eröffnet werden 'oll, im Vordergrund des Interesses. Die klimatischen Verhält nisse würden die frühere Eröffnung begünstigen. Max Klingers Nietzsche-Büste. — In Ergänzung unsrer Mitteilung in Nr. 239 d. Bl. bemerken wir, daß die Reproduk tionsrechte von Klingers Nietzsche-Büste in den Besitz der Firnia E A. Seemann in Leipzig übergegangen sind. Dasselbe Verlags haus hat auch nachträglich das Reproduktionsrecht von Klingers Liszt-Büste, die sich im Gewandhaus zu Leipzig befindet, erworben. Von weiteren bildnerischen Werken Max Klingers, deren Heroortreten in diesem und im nächsten Jahre erwartet werden darf, wird eine Büste des Schriftstellers und Litterarhistorikers Georg Brandes und eine große plastische Gruppe -Das Drama genannt. Der Schillerpreis. — Die Allgemeine Ztg. macht darauf aufmerksani, daß am 10. November d. I. der im Jahre 1859 von dem damaligen Prinz-Regenten von Preußen, spätern König und Kaiser Wilhelm I., gestiftete Schillerpreis zum erstenmal nach den durch Erlaß vom 10. November 1901 abgeäuderten Bestimmungen zur Verteilung kommt. Während der Preis in Höhe von lOOO THaler in Gold früher alle drei Jahre, vom 10. November 1860 an ge rechnet, verteilt wurde, soll jetzt die doppelte Summe nur alle sechs Jahre verteilt werden. Berücksichtigt sollen dabei alle die jenigen dramatischen Werke lebender deutscher Dichter werden, die 1104*
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