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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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8474 Nichtamtlicher Teil. ^ 244. 20. Oktober 1S02, Nichtamtlicher Teil. Neue Rechtschreibung und Schulbücher. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buch händler hat die nachfolgend zur Kenntnis gebrachte Eingabe an den preußischen Unterrichlsminister gerichtet: Leipzig, den 6. Oktober 1902. An Seine Excellenz den Königlich Preußischen Staatsminister, Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten Herrn Dr. Studt, Berlin. Euer Excellenz wollen dem gehorsamst Unterzeichneten Vorstand des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler geneigtest gestatten, daß er Euer Excellenz Aufmerksamkeit auf die außerordentlichen Schwierigkeiten lenken darf, die dem deutschen Buchhandel aus dem Umstande erwachsen, daß der Zeitpunkt für die Einführung der neuen Rechtschreibung in den Schulunterricht noch immer nicht bekannt gegeben ist. Der Buchhandel lebt seit zwei Jahren in einer völligen Unsicherheit, wie er die für die Schulen nötigen Lehrmittel in Bezug auf die Rechtschreibung gestalten und Herstellen soll. Schon im Jahre 1901 haben sich daraus für Ver leger, Buchdrucker und Buchbinder schwerwiegende Uebel- stände ergeben, die für eine große Zahl von Arbeitern Arbeitslosigkeit grade in der stillen Jahreszeit zur Folge hatten, in der sie sonst bei der Herstellung großer Auflagen von Schulbüchern Beschäftigung fanden. Unter gesicherten Ver hältnissen konnte diese schon längere Zeit vor dem Gebrauch in Angriff genommen werden, während sie in Erwartung der bevorstehenden Einführung einer veränderten Rechtschreibung bis zum letzten Augenblick hinausgeschoben wurde, um daun in überstürzter Hast bewältigt zu werden. Daß dadurch auch die Güte des Drucks und die Solidität der Einbände in vielen Fällen leiden muß, sei nur nebenbei erwähnt. Nach Euer Excellenz Erlaß vom 2. April d. I., be treffend die Veröffentlichung der neuen »Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis«, glaubte der Buchhandel auf eine baldige Entscheidung hoffen zu dürfen. Inzwischen sind aber Monate vergangen, ohne daß der Un gewißheit ein Ende gemacht worden ist; auch jetzt wieder muß die Arbeit in vielen, mit der Herstellung von Schul büchern beschäftigten Betrieben ruhen, und die Verleger sind völlig ratlos, wie sie für den Bedarf des nächsten Schul jahrs Fürsorge treffen sollen. Euer Excellenz haben dem Buchhandel bei der bevor stehenden Einführung der neuen Rechtschreibung eine wohl wollende Berücksichtigung seiner Interessen zugesagt, wofür wir auch heute unsern gehorsamsten Dank abstatten. Im Vertrauen auf dieses Wohlwollen sprechen wir die ergebenste Bitte aus, Euer Excellenz wolle den Zeitpunkt für die Ein führung der neuen Rechtschreibung alsbald bekannt geben, oder, falls die Entscheidung in dieser Frage noch nicht er folgt ist, die Einführung überhaupt bis Ostern 1904 hinaus- schicben. Mit letzterer Entschließung würde jetzt, nachdem bereits dreiviertel des laufenden Jahres vergangen sind, den Interessen des Buchhandels am meisten gedient sein, wes halb wir um eine geneigte Jnaussichtnahme dieses späteren Einführungstermins ganz besonders bitten. Euer Excellenz ganz gehorsamster Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, (gez.) Albert Brockhaus. I. Vorsteher. tür kkotvArapdie unä Reprv- ÄUlii1iOU8l«6lmiIr kür das ckkbr 1902. Unter Nitvirknvg bervorragsnäsr DaobmLnver bsi- La8A6Asbsn von Dokrstb krok. Dr. d N, Lder. Direktor äer k. n. k. Arsplüsesten Delir- n. Versnebs- svstslt in zVisn. 16. Nü 351 Abbildungen im llsxte u. 29 llunstbsilagsn. Dalle a. 8. 1902, Wülbelm Xnapp. (kreis 8 Der neue Jahrgang des Ederschen Jahrbuchs umfaßt dieses Mal 750 Seiten. Er giebt ein Bild von den neuen Arbeiten, wissenschaftlichen sowohl, als auch praktischen In halts, die im verflossenen Jahre ausgesührt worden sind. Den Lesern des Jahrbuchs seien diese wissenschaftlichen Untersuchungen hiermit bestens empfohlen. Sie enthalten vielfach sehr wichtige Mitteilungen. In einem Artikel über den Dreifarbendruck in der Theorie und Praxis weist Dr. Husnik darauf hin, daß die Grundlage des Verfahrens streng wissenschaftlich sein mutz und daß ohne diese die Ursachen und Wirkungen des Verfahrens unerklärbar seien und vollkommen gelungene Drucke in der Regel nicht erwartet werden könnten. Es ist erfreulich, daß diese Ansicht sich immer mehr befestigt; denn früher glaubte man, mit rein praktischen Erfahrungen völlig auszukommen. Die Resultate beweisen ja zur Genüge, wie irrtümlich diese Anschauung war. — Dr. Lüppo-Crämer hat eine Reihe gelber Farbstoffe untersucht, die zur optischen Sen- sibilierung Verwendung finden können. — Aarland weist darauf hin, daß trotz der schönen Resultate, namentlich im Dreifarbenbuchdruck, doch noch recht viel zu thun übrig bleibe, um den Prozeß zu einem sichern zu ge stalten. — Recht interessant ist eine Arbeit von Valenta über die Bestimmung der Deckkraft von Druckfarben. Die bisher verwandten Methoden hierfür sind ebenso einfach wie ungenau. Valenta legt seinen Untersuchungen folgendes Prinzip zu Grunde: »Wird eine Druckfarbe auf einer schwar zen Fläche, die alles Licht absorbiert, gleichmäßig in einer Schicht von bestimmter Dicke verteilt, so wird, wenn die Dicke der Schicht eine bestimmte Grenze nicht überschreitet, die Menge des von der Flächeneinheit reflektierten farbigen Lichts eine kleinere sein als jene, die von derselben Menge der in gleich dicker Schicht auf einer weißen Fläche gleicher Größe verteilten Farbe reflektiert wird.« — A. W. Unger bespricht die verschiedenen Zurichteverfahren, und A. Massak führt einige Konstruktionen von Cameras für Autotypie- und Farbendruck vor. — Dr. E- Alberts Patent-Relief-Clichös werden von Ritter von Schmaedel einer eingehenden Besprechung unter zogen. — Recht lesenswert ist ein Artikel über Farben für den Dreifarbendruck von Sir William Abney, der ebenfalls empfiehlt, die Wissenschaft hierbei um Rat zu fragen. — Weiter sind zu erwähnen Angerers patentierter Kornraster, dann W. Ungers interessante Arbeiten über den typographischen Lichtdruck. Die Resultate, die Albert in Wien erzielt hat, sind sehr hübsch; fein Verfahren dürfte sich allmählich in die Praxis einführen. — Der zweite Teil des Jahrbuchs enthält einen Jahres bericht über die Fortschritte der Photographie und Repro duktionstechnik, der alles umfaßt und durchaus erschöpfend ist. Die deutschen Reichspatente und ein Litteraturverzeichnis bilden den Schluß des Werks. Eine Reihe von Kunstbei lagen zeigen verschiedene neue Verfahren, z. B. Vilims Ortho- typie, einen eigenartigen, schönen Kornprozeß, ferner Miethes Dreifarbendrucke, eine Zinkätzung mittels Wheelers Metzograph-
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