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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1902
- Strukturtyp
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- 1902-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1902
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- Deutsch
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253, 30. Oktober 1902. Nichtamtlicher Teil. 8831 Herren F. Brunetitzre und I Murray konnten den Sitzungen nicht beiwohnen und hatten sich entschuldigen lassen. Nach Prüfung des Jahresberichts und der Rechnungen des ersten Geschäftsjahres (dieses erstreckt sich jeweils vom 1. Juli bis zum 30. Juni) wurde beschlossen, den Ueberschuß dem im Jahre 1901 gegründeten Reservefonds zuzuweisen Die Staaten, deren Landesvereine einen Beitrag zu den Kosten des Bureaus leisten, sind folgende: Belgien, Däne mark, Deutschland, England, Frankreich, Italien, die Nieder lande, Norwegen, Oesterreich, Schweden, Spanien, die Schweiz, Ungarn und die Vereinigten Staaten. Der Ausschuß erledigte sodann interne Fragen und beschäftigte sich darauf mit den an den vier Tagungen des Kongresses angenommenen Wünschen Die im vergangenen Jahre erfolgte Durchführung der jenigen Beschlüsse, die das Urheberrecht betreffen, erhielt die Zustimmung des Ausschusses. Diese Beschlüsse beziehen sich auf: 1. deu Beitritt Oesterreichs, Ungarns, Rußlands und der Niederlande zur Berner Uebereinkunst; 2. die Verbesserung des internationalen Schutzes in den Vereinigten Staaten Nordamerikas; 3. die Mitteilung der vom Kongresse an seinen ver schiedenen Tagungen angenommenen Beschlüsse zur Hebung des nationalen und internationalen Urheber- und Verlagsrechts an die einzelnen Regierungen. Ebenso wurde vom Ausschuß die Art und Weise, in der das Permanente Bureau die übrigen Beschlüsse aus geführt oder zur Ausführung vorbereitet hat, gebilligt. Diese Beschlüsse betreffen das Zoll- und Postwesen, die Aufrecht erhaltung des Ladenpreises, die Beziehungen des Verlags zur Presse, das metrische System, die Zuschußexemplare, den Er satz von Lieferungen, die größere Haltbarkeit der Ver packungen, die Anwendung der Bezeichnung »Auflage«. Die sonstigen bei den verschiedenen Tagungen zum Aus druck gebrachten Wünsche, betreffend nationale Bibliographien, Buchhandelskataloge, Fachschulen und -Vorlesungen, Doku- mentenaustausch zwischen den Verlegervereinen, Fachbiblro- theken, Umtausch- und Leihverkehr von Katalogen u. s. w., wurden hierauf vom Ausschuß besprochen und die Art ihrer Ausführung bestimmt. Dem Permanenten Bureau wurde für seine hervor ragende Geschäfts- und Rechnungsführung mit besonderm Dank Decharge erteilt Der Ausschuß beschäftigte sich endlich mit der Veran staltung der fünften Tagung des Kongresses, die in Mai land stattfinden soll. Herr Tito Ricordi, Vorsitzender der ^ssovisewos ttpoKrr>ü>:o - librai-is itvlwva. wohnte der Sitzung vom 10. Oktober bei, um mit dem Ausschuß über diese Frage Fühlung zu nehmen. Infolge dieser Unter redung beschloß der Ausschuß, Ende Mai oder Anfang Juni 1903 wieder zusammenzutreten, um alsdann die Durch führung der für das Frühjahr 1904 beabsichtigten fünften Tagung des Internationalen Verlegerkvngresses zu behandeln. Kieme Mitteilungen. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) Beleidigung der Mitglieder eines Vereins. — Das Landgericht Breslau hat am 16. Juni d. I. den Redakteur des in deutscher und polnischer Sprache erscheinenden -Katholischen Sonntagsblatts», Repetent Johannes Melzer, wegen Beleidigung der Mitglieder des -Ostmarken-Vereins» zu 100 Geldstrafe verurteilt. Er hatte in seinem Blatt berichtet, daß der Ostmarken-Vcrein, den er -Hakatisten-Verein» nennt, der Volksbibliothek in Roßberg bei Beuthen 300 Bücher geschenkt habe, und unterzog dann dieses Geschenk einer Kritik. Er stellte die Thatsache fest, daß die Mehr zahl der Schriften protestantischer Herkunft seien, daß sie wie Grimmelshausens Simplicissimus sittlich anstößige Stellen ent hielten, daß Fichtes Reden an die deutsche Nation mit Bildern ausgestattet seien, die vom katholischen Standpunkt als unsittlich zu bezeichnen seien, u. a. m. Ferdinand Schmidts Weltgeschichte, Brehms Tierleben und die darwinistischen Schriften wurden in ähnlicher Weise geschmäht. Dann meinte der Kritiker weiter, solche litterarisch n Erzeugnisse müßten -wie Rattengift auf den Geist der Katholiken wirken». Schließlich sprach er den Wunsch aus, die -hakatistischen Kulturträger» möchten ihre Gaben, die er mit be leidigenden Ausdrücken belegte, dort -abladen», wohin sie gehörten. Die Mitglieder der Ortsgruppe Beuthen des Ostmarken- Vereins, sowie der Regierungspräsident als Vorsitzender des schlesischen Landesausschusses dieses Vereins hatten wegen Be leidigung Strafantrag gestellt. Das Landgericht hat eins Be leidigung sämtlicher Mitglieder als vorliegend angesehen. Es hat dem Angeklagten zugegeben, daß Ferdinand Schmidts Weltgeschichte nicht nach dem Geschmack der Katholiken geschrieben sein möge; aber der Angeklagte habe nicht nur Kritik geübt, sondern den geschenkgebenden Verein in allen seinen Mitgliedern beleidigt und durch die gewählte Form die Absicht der Beleidigung erkennen lassen. Die Revision des Angeklagten kam am 28. Oktober vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. — Behauptet wurde u. a., daß durchaus nicht jedes Mitglied des Ostmarken-Vereins als beleidigt angesehen werden müsse und daß der Angeklagte in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt habe. — Der Reichsanwalt ver wies darauf, daß einwandfrei festgestellt sei, sämtliche Mitglieder des Vereins, also auch die Antragsteller, seien beleidigt. Von Wahrung berechtigter Interessen könne keine Rede sein; insbesondere sei nicht ersichtlich, daß der Angeklagte die Interessen der Katho liken in Roßberg vertreten habe, denn ein Nachweis, daß er in besonders nahen Beziehungen zu ihnen gestanden habe oder von ihnen beauftragt sei, sei nicht erbracht. — Das Reichsgericht er kannte dementsprechend auf Verwerfung der Revision. Gothaische Verlagsanstalt, vorm. Friedrich Andreas Perthes, A.-G. in Gotha. — Der soeben ausgegebene Bericht über das am 30. Juni d. I. abgelaufene Geschäftsjahr weist bei einem Aktienkapital von 650 000 einen Reingewinn von 5b 746 31 H aus, zu dem noch ein Vortrag vom Jahre zuvor mit 1917 4 <) kommt, so daß der Generalversammlung 57 663 35 <) zur Verfügung stehen. Die Verteilung des Rein gewinns wird wie folgt vorgeschlagen: 8 Prozent an die Prioritätsaktien (500 000 -/H mit 40 000 ./E und 15 000 ^ an die Stammaktien (150 000 -/H und Genußscheine; 472 88 H werden als Tantieme gezahlt und der Rest mit 2190 97 -) auf neue Rechnung vorgetragen. Die Passiva der Gesellschaft betragen — außer dem Aktien kapital von 650 000 und einem voll eingezahlten Reserve fonds von 65 000 — Hypotheken 49 000 --E, — Kreditoren 25 635 64 Reservefonds-Konto II (für Steuern zurückgestellt) 5665 -L 92-), — unerhobene Dividenden 960 -E, — Vortrag aus 1900/01 1917 >6 4-), — Reingewinn 55 746 31 H. Die Aktiven setzen sich, nach reichlichen Abschreibungen, wie folgt zusammen: Immobilien (Grundstücke 55 000 >6, Gebäude 73 623 >6 33 H) 128 623 33 -), — Druckerei, Maschinen und Utensilien 27 030 20 -), — Schriften 48 775 >6 79 -), — Druckerei- Materialien 4002 >6 35 -), — Steindrucksrei, Maschinen und Utensilien 9118 30 -), — Steindruckerei-Materialien 662 ^ 60 — Papier-Vorräte 21470 >6 60 H, — halbfertige Drucksachen 11258 >6 74 -), — Verlags-Vorräte 456884 -Ä 6 H, — Verlagsrechts 10000 — Druckplatten (Steine, Holzschnitte rc.) 11000 >6,— Debitoren: Buchhändler 46204 -L 15°), — Leipziger Kommissions und Barpaket-Konto 1878 >6 31 H, — Haupt-Kontokorrent-Konto, Debitoren (inkl Bankguthaben von 47448 >6 4 -)) 63494 >6 68 -), — Zeitung, Debitoren 8395 >6 34 H, — Pachtrecht der Zeitung 1 >6, — Mobiliar 1 -A, — Kassa 1312 >6 46 — Kaution 3812 --L. Zum neuen Urhebcrrechtsgesetz. — In Nr. 247 d. Bl. vom 23. Oktober haben wir aus der -Nation- (Berlin, Georg Reimer) eine Betrachtung des Herrn Ur. Alexander Meyer wiedergegeben, worin sich dieser geschätzte Schriftsteller über eine neue Art prak tischen Urheberrechlsschutzes durch den Allgemeinen Schriftsteller verein abfällig ausspricht. In Nr. 4 der -Nation- vom 25. Oktober wird dieser Gegenstand weiter behandelt. Es werden Briefe ab gedruckt, die das Vorgehen des Allgemeinen Schriftstcllervereins zum Teil rechtfertigen, zum Teil auch ungünstig beurteilen. Den Abdruck der Briefe müssen wir uns versagen. Da wir aber die Beschwerde Ur. Alexander Meyers hier zur Kenntnis gebracht haben, so wollen wir nicht unterlassen, unsere Leser auch auf diese neue Veröffentlichung der -Nation- aufmerksani zu machen, die zur Vervollständigung eines Bildes von dieser Sache dient. Von amerikanischen Bibliotheken. — Wie dem ^vnual ksport der Bostoner öffentlichen Bibliothek für 1900/1 zu ent nehmen ist, konnte dieses Institut im Berichtsjahre nicht weniger 1163'
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