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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1902
- Sprache
- Deutsch
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9078 Fertige Bücher. 258, 6. November 1902. krsckeint in 100 I-ielek-unSen ä 60 pfZ. 677c- in fünf prackt- känüen 3 16 >1. or6. ver berliner Korsen - (Courier ickreibt unterm 21. vctober 6. A.: „Jc besser wir die Welt kennen lernen, in eine desto bescheidenere Ecke geräth der Mensch im Bilde des großen Universums. Die Naturforschung Hot längst den Aberglauben zerstört, daß der Mensch Zweck und Mittelpunkt, daß er der Herrscher der Schöpfung ist, für den Alles geschaffen ist, und um den sich Alles dreht. In diese bescheidenere Auffassung von der Stellung des Menschen im Universum will im Grunde das stolze Wort von der „Weltgeschichte" nicht mehr so ganz Passen. Der im Verhältniß zur Geschichte des Erd körpers so lächerlich geringe Zeitraum, den unsere Geschichte umspannt, die im Verhältniß ziemlich bescheidene Summe von Nachrichten über die Schicksale der großen Culturvölkcr können wir allenfalls als ein Stück Menschengeschichte gelten lassen, die Bezeichnung Weltgeschichte wird im Laufe der Zeit wohl nun auf ihre Berechtigung ernstlicher geprüft werden. Um so merkwürdiger ist es nun, daß die Geschichte sich bisher nur mit den Schicksalen der Völker auf der Erde und so wenig niit dem Verhältniß der Völker zur Erde, auf der wir leben, befaßt hat. Da kommt denn ein Werk sehr gelegen, das diese Lücke ausfüllt, und das uns in die Wechselbeziehungen zwischen Menschheit und Weltall neue überraschende und aufklärcnde Einblicke gewährt. „Weltall und Menschheit", so betitelt sich das von Hans Kraemer herausgcgebene, von einer Anzahl hervorragender Gelehrten geschaffene Werk, das so eben im Deutschen Verlagshaus Bong u. Co. in Berlin erscheint. Mit einem merkwürdigen scharfen Blick für die Bedürf nisse der Zeit und für die großen Strömungen hat der Ver lag von Bong bisher auch ein auffallendes Glück vereint. Nun erscheint freilich der Kurzsichtigkeit oft als Glück, was schärferer Blick und bessere Einsicht alsVerdienst erkennen müssen Wenn das Verlagshaus Bong mit der großen Zeit schrift „Moderne Kunst" gerade in einer Periode des wirth- schaftlichen Aufschwungs und in eine Blüthezett der Kunst kam, in eine Zeit, in der es wieder lebendig wurde in der lang verödeten Welt unserer bildenden Künste, in eine Zeit, da die Kunst wieder einen kräftigen Zusammenhang mit unserem Leben gewann, dann bleibt immer noch zu unter suchen, inwieweit diese glückliche Strömung etwa von der Zeitschrift, wenn auch nicht hervorgerufen, so doch kräftig gefördert und gehoben worden ist. Auf die merkwürdigen Gegenstände aber, die dem groß angelegten und prachtvollen Werke über „Weltall und Menschheit" zu Gute kommen, ist der Bong'sche Verlag sicherlich ohne Einfluß geblieben. Die raffinirteste Bosheit wird dem Verleger oder Herausgeber des Werkes nicht wohl den Vorwurf machen können, daß sie es gewesen sind, die den Mont Pelö auf Martinique zu seinen Ausbrüchen bewogen haben, und die ein erneutes bedrohliches Runioren in unseren Bulcanen verschuldet haben. Auch an dem ganz außergewöhnlich kalten und unwirthlichen Sommer dieses Jahres sind die Schöpfer des Werkes über „Weltall und Menschheit" sicherlich unschuldig. Alle diese Ereignisse aber lenken unsere Aufmerksamkeit besonders kräftig auf unseren Erdkörper und scheinen energisch zu fordern, daß wir mit diesem Heim der Menschheit uns endlich einmal gründ licher vertraut machen. Diese Bekanntschaft, und sie ist eine erstaunlich fesselnde und angenehme, vermittelt das Werk über „Weltall und Menschheit" auf das Vollkommenste. Eine lebendig geschriebene und fesselnde Einleitung des Heraus gebers Hans Kraemer weist zunächst die Nothwendigkeit nach, mit der Natur unseres Erdkörpcrs, mit seiner Geschichte, seinen Launen, mit den Gesetzen, denen er folgt, näher ver traut zu werden. Diese Vertrautheit vermitteln uns dann die Mitarbeiter des Herausgebers in aller Gründlichkeit und doch unterhaltend, in aller Gewissenhaftigkeit und doch recht dramatisch, und eine Ueberfülle der herrlichsten, zum großen Theil farbigen Bilder veranschaulicht die Schilderung der Gelehrten auf das Beste. Mit wachsender Spannung lesen wir die über ein Paar- Hundert Quartseiten sich ausdehnende Abhandlung des Pro fessors vr. Karl Sapper-Tübingen über die Er forschung der Erdrinde. „Erdrinde und Menschheit" ist eine zweite Arbeit desselben Verfassers betitelt. Ueber die „Erd- Physik" belehrt uns Privatdocent vr. Adolf Marcnse-Bcrlin, der bekannte Astronom, der uns vom Magnetismus und den elektrischen Kräften der Erde, von der atmosphärischen Hülle unseres Erdkörpcrs, von den Bedingungen für Ebbe und Fluth so klar und reizvoll erzählt, daß wir ihm mit ange spanntem Interesse folgen. Besonders empfänglich und dankbar sind wir nach den Erlebnissen dieses Jahres für die Einführung in das Erdinnere, die Vertrautheit mit der Thätigkeit der Vnlcane, für die Belehrung über die Witte- rungsvcrhältnissc. Noch ist das in prächtig ausgestatteten Heften erscheinende Werk nicht vollendet, und schon beträgt die Verbreitung über fünfzigtausend Exemplare. Ein Erfolg, durch den hier ein wissenschaftliches Werk jeden Moderoman um ein Bedeuten des übertrifft. Freilich liest man dieses Buch mit mindestens dem gleichen Interesse wie einen Roman, aber mit ungleich höherem Gewinn." kanä I liegt abgeschlossen vor; Lanä II erscheint Im Oerember 1402, kanä III, IV, V voraussichtlich bis Lnlle 1403. k^ki-itt - mprio. Deutsch konZ L do.
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