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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030121
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190301213
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-21
- Monat1903-01
- Jahr1903
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1903
- Autor
- No.
- [8] - 578
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578 Nichtamtlicher Teil. 16, 21. Januar 1903. die Rolljalousie hoch und rief zwei vorübergehende Schutzleute herbei, die sogleich durch den Laven der Konfitürenhandlung auf den Hof drangen und von dort in den Musikalienladen gelangten. Einem der Einbrecher gelang es, sich auf das Maschinenhaus des Bellcalliancetheaters zu flüchten, von wo er die Verfolger mit dem Revolver bedrohte. Der Bursche wurde jedoch von einem Schutz mann durch Säbelhiebe kampfunfähig gemacht und dann nach der Wache in der Teltowerstraße gebracht. Es war der zweiundzwanzig- jährige Tapezierer Paul Schröder aus der Tauentzienstraße. Der andre entkani, indem er noch zweimal auf einen Schutzmann und die Verkäuferin schoß, glücklicherweise ohne zu treffen. Zwei Stunden später wurde er jedoch in einer benachbarten Restaura tion verhaftet; es war der vierundzwnnzigjährige Arbeiter Kurt Schöncwettcr. Bei den Verbrechern, die durch die Kellertür in den Laden der Musikalienhandlung eingedrungen waren, fand man eine Anzahl der besten Einbruchswerkzeuge. Zechlin wurde nach dem Krankenhaus am Urban gebracht, wo er schwer verletzt dar niederliegt. Deutsche Universitäten und technische Hochschulen. — Über den Besuch der deutschen Universitäten und technischen Hoch schulen im laufenden Winterhalbjahr 1902/03 hat die Allgemeine Zeitung die nachfolgenden offiziellen Angaben empfangen, die sie in ihrer »Beilage« wie folgt bekannt gibt: Universitäten: Studierende Hörer Hörcrinen Berlin.... . . . 7091 5757*) 552 München . . . . . . 1279 214 33 Leipzig . . . . . . 3761 534 67 Bonn .... . . . 2211 95 113 Breslau . . . . . . 1755 123 112 Halle .... . . . 1710 139 43 Heidelberg . . . . . 1352 140 42 Göttingen . . . . . 1335 85 18 Würzburg . . . . . 1302 - 26 58 Tübingen. . . . . . 1301 37 3 Freiburg . . . . . . 1288 191 — Straßburg . . . . . 1193 132 66 Münster . . . . . . 1153 53 — Marburg . . . . . . 1111 53 19 Gießen.... . . . 1018 45 19 Königsberg . . ... 976 82 51 Erlangen. . . . . . 964 24 10 Kiel ... 879 32 13 Greifswald . . ... 706 47 — Jena .... ... 697 36 16 Rostock.... ... 517 17 6 36 665 7862 1271 45 798 Technische Hochschulen: Studierende Hospitanten Zuhörer Berlin . . . . . 3396 601 881 München . . . . 2419 329 195 Karlsruhe . . . . 1601 126 138 Darmstadt . . . . 1506 353 89 Hannover . . . . 1292 310 116 Dresden . . . . 931 183 162 Stuttgart . . . . 918 226 — Aachen . . . . . 821 — — Braunschweig . . . 352 46 209 13269 2171 1590 17 033 Verlag für Börsen- und Finanz-Literatur. — Die vierte ordentliche Generalversammlung des Verlags für Börsen- und Finanz-Literatur in Leipzig wird am Freitag den 13. Fe bruar 1903 in den Geschäftsräumen des Verlags, Nürnberger Straße 29, l, abgehalten werden. (Bergl. die Anzeige auf Seite 601 d. Bl.) Leipzigs Handelslehranstalten. — Die Öffentliche Handelslehranstalt zu Leipzig, dieses mehr als siebzig Jahre alte Institut, das von der Handelskammer verwaltet wird, wurde ini Schuljahr 1902/03 ingesamt von 771 Schülern besucht, und zwar die dreijährige Lehrlingsabteilung von 568, der Lehrlings fachkurs von 51, die höhere Abteilung von 115 und der Schülcr- fachkurs von 10 Schülern. Der Abgang durch Tod und Austritt erstreckte sich auf 35 Schüler. — Auch die Handelshochschule *) Diese Summe stellt, worauf die Allgemeine Zeitung wieder holt aufmerksam macht, nicht die tatsächliche Hörerzahl dar, sondern oie Zahl der zum Belegen von Vorlesungen Berechtigten. zu Leipzig, ebenfalls von der Handelskammer verwaltet, erfreut sich einer fortschreitenden Entwicklung. Im Studienjahr 1902/03 ist sie insgesamt von 580 Studierenden und Hörern besucht worden. Nach Abgang der Exmatrikulierten beträgt der Bestand gegen wärtig 391 immatrikulierte Studierende. Der Friedenspreis der Nobel-Stiftung. — Anträge auf Berücksichtigung bei der im Dezember 1903 erfolgenden Verleihung des Friedenspreises der Nobel-Stiftung sind bis 1. Februar 1903 dem Nobel-Komitee des norwegischen Parlaments in Christiania zu erstatten. Berufen zur Antragstellung sind die Mitglieder dieses Komitees, ferner die Mitglieder der legislativen Körperschaften und der Regierungen der verschiedenen Staaten, die Mitglieder des interparlamentarischen Conseils, die Mitglieder der Kommission des ständigen internationalen Friedensbureaus, die ordentlichen und außerordentlichen Mitglieder des Instituts für internationales Recht, die Universitäts-Professoren der Rechts- und Staatswissen schaften, der Geschichte und der Philosophie, endlich Personen, die den Friedenspreis der Nobel-Stiftung erhalten haoen. Der Preis kann auch einem Institut oder einer Gesellschaft zuerkannt werden. Jeder Antrag ist zu begründen und mit den Schriften und sonstigen Dokumenten, auf die er sich stützt, zu belegen. Schriften, die zum Konkurs zugelassen werden sollen, müssen bereits im Wege des Drucks veröffentlicht worden sein. Verlust von Briefen nach Amerika. — In einem Post frachtwagen eines New Dark-Zentralzugs brach kürzlich ein Brand aus, der nicht weniger als 150 Briefbeutel vernichtete. Siebzig davon waren mit dem Dampfer »Kaiser Wilhelm der Große« aus Deutschland gekommen. Tausende von deutschen Absendern dürfen sich deshalb nicht wundern, wenn ihre letzthin abgesandten Brief schaften nicht in die Hände der Adressaten in Amerika gelangt sind. Markus-Bibliothek in Venedig. — Wie Tagesblätter aus Venedig melden, mußte dort am 11. d. Mts. die sofortige Räumung der Libliotsoa Aüroiang, und der benachbarten Säle des Dogcnpnlastes beschlossen werden, da ihr Maucrwerk gefährliche Risse zeigt. Mit den Arbeiten ist sogleich begonnen worden. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Dem Verlagsbuchhändler Herrn Hermann Nabel in Berlin ist von Seiner Majestät dem König von Preußen der königliche Kronenorden vierter Klasse verliehen worden. (Sprechsaal.) Ladenpreis. Unsre Verkehrsordnung enthält den Grundsatz, daß der Ver leger den Ladenpreis bestimmt. Unzweifelhaft soll damit die Solidität des Buchhandels gewahrt bleiben, indem man voraus setzt, daß jeder Verleger einen Rabatt übrig läßt, wobei die Bücher mit dem notwendigen Sortimenterqewinn wiederverkauft werden können. Nun möchte ich aber den Herren Kollegen folgenden Fall vor stellen: Ich beziehe seit vielen Jahren von einem Verleger jährlich für ca. 300 netto Schulbücher. Derselbe sendet jede Anzahl und Masse, um Leute zu sparen, durch Kommissionär, erhebt auch — wahrscheinlich aus ähnlichen Gründen, vielleicht uni dem Kom missionär aus gewissen Verbindlichkeiten 1 Prozent Inkasso spesen zu verschaffen — alles bar bcini Kommissionär, tauscht Bücher der alten Auflage auch nicht gegen neue um und gewährt dabei einen Rabatt, der zwischen 18 und 20 Prozent variiert. Es ist ganz unzweifelhaft, daß hierbei von einem Rein gewinn gar keine Reoe sein kann. Wie mir andre Kollegen mitteilen, die ebenso solvent und leistungsfähig wie meine Firma sind, macht er es bei ihnen ebenso. Ich möchte nun bei den Herren Kollegen, auch bei den Mit gliedern des Börsenvereins-Vorstands die Frage anregen, ob eine solche Handlungsweise nicht gegen den Sinn unsrer Satzungen verstößt. Ob ein Verleger das Recht hat, sich in dieser Weise den Buchstaben unsres Vereinsgesetzes zu nutze zu machen. Ob wir Sortimenter durch den Buchstaben des Gesetzes gezwungen werden können, für einen Verleger zu arbeiten, ohne einen Reingewinn in Anspruch nehmen zu dürfen. Oder ob in solchem Falle das Prinzip durchbrochen werden muß, daß der Verleger den Laden preis bestimmt. Ich sage »durchbrochen werden muß«, denn für uns Sorti- muuter handelt es sich heute darum, nach festen Grundlagen zu suchen, auf denen das deutsche Sortiment erhalten werden kann. Danzig, 5. Januar 1903. vr. B. Lehmann.
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