Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030126
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190301264
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19030126
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-26
- Monat1903-01
- Jahr1903
-
-
-
-
-
709
-
710
-
711
-
712
-
713
-
714
-
715
-
716
-
717
-
718
-
719
-
720
-
721
-
722
-
723
-
724
-
725
-
726
-
727
-
728
-
729
-
730
-
731
-
732
-
733
-
734
-
735
-
736
-
737
-
738
-
739
-
740
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
716 Nichtamtlicher Teil. ^ 20, 26. Januar 1903. Sendungen gelangen, als wenn sie diese in der gewöhnlichen Weise am Schalter abholen oder im Wege der Bestellung sich aushändigen lassen. In Leipzig befinden sich solche Schließfacheinrichtungcn beim Postamt 13 (Poststraßc 6/8), sowie beim Postamt 1 in Plagwitz und bei den Postämtern in Gohlis und Lindenau. Bei allen diesen Postämtern sind die Schließfächer an Werktagen von 6'/g llhr früh bis 9 llhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 6st, llhr früh bis 1 llhr mittags ununterbrochen den Teilnehmern zugänglich. Wer von dieser Einrichtung Gebrauch machen will, hat sich schriftlich an das Postamt zu wenden, bei dem er die Sendungen abholcn will. Die jährliche Gebühr für Benutzung eines Schließfachs von gewöhnlicher Größe (14 om hoch, 11 ow breit und 36 ow tief) beträgt 12 eines solchen von größerm Umfang 18 Nummer 3000 der -Fliegenden Blätter». — Das Er scheinen der Nummer 3000 der im Verlag von Braun L Schneider in München erscheinenden »Fliegenden Blätter» wurde am 23. d. M. in den Räumen der Redaktion des berühmten Blatts festlich be gangen. Zunächst gratulierte das Geschäftspersonal seinen Prinzi palen und überreichte eine kunstvoll ausgcführte Adresse. Ihm schlossen sich mit einer prächtigen Mappe die Xylographen an. Bald darauf erschienen die Künstler der »Fliegenden Blätter«, die in sehr origineller und humoristischer Weise einen Zug in Jäger tracht veranstalteten. Auch von vielen Geschäftsfreunden und guten Bekannten liefen Geschenke und Gratulationen ein. Sie brachten einen neuen Beweis der allgemeinen Beliebtheit und großen Anhängerzahl der »Fliegenden Blätter«. Wie schon bei frühern festlichen Gelegenheiten, so erwiesen sich auch diesmal die Herren Braun L Schneider ihren Angestellten gegenüber in freigebiger und edelmütiger Weise dankbar. Zu nam haften Geldgeschenken an das Personal kam die Mitteilung, daß dessen Mitglieder in eine Pcnsionsversicherung ausgenommen wurden und somit der Zukunft ohne Sorgen entgegensehen können. Die Jubiläumsnummer 3000 (Nr. 4 des 118. Bands) liegt uns vor. Sie ist mit besondrer Reichhaltigkeit und guter Auswahl launiger Beiträge ausgestattet, auch äußerlich von andern Nummern durch ein Festgewand ausgezeichnet, das auf Fahne und Wappen schild des Humors Titel und Nummer trägt. Die flotte, leicht hin- gcworfcne Zeichnung hat den Humor auf den Pegasus gesetzt, der ben lachenden Knaben hinauf zur Höhe trägt und hinaushebt über die Verdrießlichkeiten des täglichen Lebens. Jubiläum der russischen Presse. — Am 1b. Januar d. I. waren seit dem Erscheinen der ersten gedruckten russischen Zeitung 200 Jahre vergangen. Es ist hier schon mehrfach über die Absicht der russischen Schriftsteller und Journalisten berichtet worden, dieses Ereignis seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung ent sprechend zu feiern. Ein wichtiger Teil dieser Festlichkeiten hat aber aufgcgebcn werden müssen, nämlich das Festmahl, das für den 17. d. M. geplant war. Es war beabsichtigt, bei Gelegenheit dieses Festmahls mit einer Kundgebung für eine größere Freiheit der Presse hervorzutreten, und diese Absicht hat die Behörde ver anlaßt, die Abhaltung des Festmahls zu untersagen. Dem Komitee blieb nichts weiter übrig, als den Zeitungen eine vorsichtig ab gefaßte Erklärung zu übersenden, mit der cs seine Vollmachten zurückgab. Die geplant gewesene Kundgebung sollte die Form eines Beschlußantrags haben, der von den Teilnehmern des Festessens unterschrieben werden sollte. Die Neue Freie Presse ist in der Lage, ihren wesentlichen Inhalt mitzuteilen. Danach würde sie etwa wie folgt gelautet haben: »In Erwägung, daß die Entwicklungsstufe, die das gesell schaftliche Leben und die öffentliche Meinung in Rußland erreicht haben, eine unabhängige Presse zu einem unabweisbaren natio nalen Bedürfnis macht; in weiterer Erwägung, daß dieses Be dürfnis unter den jetzigen schwierigen Verhältnissen Rußlands besonders lebhaft empfunden wird und sofortige Befriedigung ver langt, und in schließlicher Erwägung, daß die Presse in ihrer jetzigen Lage, unter der unbeschränkten administrativen Bevor mundung nicht imstande ist, ihre nationale Pflicht zu erfüllen, halten wir folgende Änderungen der bestehenden Gesetze für not wendig: 1. Das System der vorbeugenden Zensur, und zwar sowohl die Prüfung vor dem Druck, als auch überhaupt jode Prüfung vor der Veröffentlichung muß beseitigt werden. 2. Die administrative Bestrafung von Meinungsäußerungen in der Presse muß aufhörcn. 3. Preßvergehen müssen von öffentlichen und unabhängigen Gerichten abgeurteilt werden. 4. Die Presse muß das Recht haben, politische und soziale Fragen zu erörtern, und dieses Recht darf von den Verwaltungsbehörden nicht beschränkt werden. 5. Der Zwang, für Preßorgane Konzessionen zu erwirken, muß abgcschafft werden. 6. Die Unverletzlichkeit der Preßfreiheit muß gesetzlich gewährleistet werden. 7. Die Verpflichtung der Zeitungsverleger zur Bürgschafts-Hinterlegung muß aufgehoben werden. 8. Jede Veröffentlichung, die nicht durch das Gesetz ver boten ist, muß erlaubt sein, und die Verwaltungsbeamtcn sollen kein Recht haben, die Verbreitung solcher Veröffentlichungen zu hindern oder cinzuschränken.« Stuttgartcr Buchhandlungs-Gehilfen-Verein. — Ein prächtiges Fest bot der Verein seinen Gästen, den Mitgliedern und deren Angehörigen am 17. Januar in den Sälen des Bürger- Museums. Alljährlich vereint uns, wie unser erster Vorsitzender Herr Jacob Maier in seiner Begrüßungs-Ansprache betonte, nach des abgelaufcnen Jahres Mühe und Arbeit, zu Beginn des neuen Jahres unser »Familien-Abend». Fräulein Luise Wagner eröffnetc den Abend mit einem, von unserm Mitglied Herrn Wilhelm Meyer-Jlschen ge dichteten Prolog: »Hymne an den Tanz und die Freude«, in dem die Anwesenden aufgefordert werden, heute, »fern vom Sorgen strande«, sich dem Tanz und der Freude hinzugeben. Großer Beifall lohnte die Vortragende, und der Dichter wurde wiederholt gerufen. Rasch folgten nun die mit vielem Beifall begrüßten Violin- Vorträge von Fräulein Johanna Hanke, ferner zwei Lieder für Sopran, vorgetragen von Frau Martha Ennen, die unter- stürmischem Beifall uns in dem reizenden Lied »Frau Nachtigall« noch eine prächtige Extranummer bot. Es folgten die beiden Humoristen »Der Wasserdichter Willy und der Wassermalcr Paul« (die Herren Kollegen Kindler und Couvreur), die in ihren zwerchfellerschütternden Darbietungen die schon sehr gehobene Stimmung noch erhöhten. Die Sängcrrunde »Schimmel-Klub«, die uns schon oft mit schönen Weisen erfreut hat, überraschte uns mit den Liedern: Gondellied von Schmölzcr und Klage von Gluck, die die vollste Anerkennung der Zuhörer fanden. Die Damen Hä u Hermann und Frantz trugen zwei Lieder für Sopran und Mezzosopran vor. Der andauernde Beifall zeigte, wie dankbar die Leistungen der beiden Sängerinnen begrüßt wurden. Zum Schluß des l. Teils wurde ein Lustspiel: »Die Gouver nante- von G. von Moser gegeben, das mit komischen Zwischen fällen, Verwechslungen, Zufällen und Überraschungen reich aus- gcstattet ist und von den Mitwirkenden, Vereinsangehörigen und deren Damen, so humorvoll und lebenswahr gegeben wurde, daß stürmisches Bravo und wiederholtes Hervorrufen die Darsteller (Damen: Wagner, Neustadt und Frantz; Herren: Bieter, Couvreur, Gläser, Bauer) davon überzeugen mußte, daß die viele Mühe, ber ste sich wochenlang vorher durch Einstudieren des Stücks unterziehen mußten, nicht umsonst gewesen war. Die Zuschauer aber standen unter dem Eindruck, daß der Verein mannigfaltige Talente in sich birgt, wenn so Schönes geboten werden konnte. Anschließend an die Aufführungen war Ball, der die Teil nehmer bis in die frühen Morgenstunden beim frohen Tanz ver einte. Herr Couvreur zeigte sich hier als prächtiger Liedersängcr und Humorist durch die schönen, die Tanzpansen füllenden ernsten und heitern Vorträge. v. Nene Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Oesterreiolrisolr-nnAarisobs LuoKbävlller-OorrssponllsnL. Oi-Aan äos Vorsias clor österrsiobiseb-nvAarisebsn Luolrbänll- ler. 44. labrganA. 1903. lW. 1—3. 4". 8. 1—30. Lreobsint sollen NittwoeK. Lin Lxewplar kür VersinsinitAlieäer gratis, weitere Lxsmxlare aussolrliossiiob rmrn eigenen Olsbrauob ibror HanälunAsn Aanrsäbrlivb 12 Kr. Kür bliebtrnitAlisller viertol- sülrrliob 4 Kr., stlürliob 16 Kr. — 16 Personalnachrichten. Gestorben. — Am Mittwoch den 21. d. M. verschied sanft nach langem schweren Leiden der frühere Geschäftsführer dcr Bestellanstalt für den Berliner Buchhandel, Herr Otto Fein dt, im Alter von 59 Jahren. Der Verstorbene hatte der Korporation der Berliner Buchhändler 38 Jahre in treuester Pflichterfüllung gedient, bis ihn vor vier Jahren ein Schlaganfall traf, der ihn zwang, sein mit rastloser Tätigkeit geführtes Amt niedcrzulegen. Die letzten Jahre lebte er als Pensionär der Korporation im wohl verdienten Ruhestand in Rheinsbcrg in der Mark. Vb. Karl Dziatzko lvergl. Nr. 13 d. Bl.). — (Nz».) Zu Karl Dziatzkos schriftstellerischer Tätigkeit (Börsenblatt 1903, Nr. 13, S. 470, Sp. 2) ist, als für Buchhändler interessant, nachzu- tragcn, daß Dziatzko als Mitarbeiter der großen Real-Encyklo- pädie für die klassische Altertumswissenschaft von Pauly-Wissowa (Verlag: Metzler, Stuttgart) gewirkt und die zusammen siebenund- tebzig Spalten umfassenden Artikel »Archive«, »Autorrecht«, »Buch«, -Buchhandel« und »Bibliotheken« geschrieben hat — inter essante und lehrreiche wissenschaftliche Darstellungen dieser Gebiete in griechischer und römischer Zeit.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht