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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1903
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- 1903-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1903
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- Deutsch
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1034 Nichtamtlicher Teil. ^ 30, 6. Februar 1903. Gestalten werden aber in den Schatten gestellt durch den Küchenjungen Leon in dem von den Zeitgenossen so übel aufgenommenen Lustspiel »Weh dem, der lügt-. Leons Charakterbild wurde von dem Vortragenden ausführlich dar- estellt, und hieran reihte sich die Rezitation jener Epigramme, ie sich auf das traurige Schicksal des Lustspiels beziehen, z. B. »Gartennachricht» u. s. w. Das stachliche Epigramm »Theater-Direktion« gab Anlaß, die Beziehungen Grillparzers zu seinem Förderer und Gönner Schrepvogel zu erörtern, und die im Stil der Schiller - Goethe - Tenien gehaltenen politischen Episteln »An die Wiener Kritiker« wurden ver lesen und erläutert. Hieran schloß sich die Darstellung von Grillparzers »Beamtenlaufbahn«, die wiederum durch ein Reihe scharfer Epigramme -Erinnerung an die Bankal Examinatur«, -Der geplagte Regierungsrefcrent», ferner durch Gespräche mit Otto Prechtler illustriert wurden. Mit schneidender Satire wurde von Grillparzer sein Gegner Saphir behandelt, und dieser wird jedenfalls in den Epigrammen Grillparzers fortleben. (Schon einst Voltaire ) Persönliche Antipathie gegen Friedrich Halm, der ihm bei Besetzung der sreigewordcncn Stelle des Direktors der Hofbibliothek vorgezogen wurde, und gegen Friedrich Hebbel machte sich in schonungslosen Epi grammen Luft. Zu den Auszeichnungen, die Grillparzer an seinem Lebensabend — zu spät! — erhielt, übergehend, machte der Vortragende auf die Epigramme des Jahres 1856 (Hofrats- titcl rc.) aufmerksam und sprach schließlich über Grillparzer als Politiker, um daran eine kleine Auswahl aus seinen politischen Epigrammen und deren Erläuterung zu knüpfen. Den Schluß machte zur Illustrierung der politischen Gesinnung Grillparzers eine kleine Anekdote. Als der durch einen Unfall schwerhörig gewordene Dichter gefragt wurde, ob er den Debatten im Herrenhause, dessen Mitglied er war, folgen könne, meinte er: »Bei der Abstimmung weiß ich doch, was ich zu tun habe. Ich schau nur immer auf den Fürsten Windischgrätz; steht er auf, so bleib ich sitzen, bleibt er sitzen, so steh ich auf.» > Photographie-Ausstellung. — Zu der hier schon ge brachten Nachricht von einer in St. Petersburg bevorstehenden Photographie-Ausstellung ist nachzutragen, daß das kaiserlich russische Finanzministerium die zollfreie Ausfuhr der Ausstellungs objekte gegen eine von der Ausstellungsleitung zu übernehmende Haftpflicht gestattet hat. Die Zollrevision soll im Ausstellungs- gebäude selbst stattfindcn. Nur für solche Ausstellungs-Gegen stände, die zwei Monate nach Schluß der Ausstellung noch nicht zurückbefördert sind, würde Zoll zu entrichten sein. Weltausstellung in St. Louis 1904. — Der Verband der Deutschen Kunstgewerbevereine hat auf seinem Delegierten tag in München beschlossen, daß eine würdige Beteiligung des deutschen Kunstgewerbes an der Weltausstellung in St. Louis anzustreben seJ erforderlich sei jedoch, daß zu gewährende Geld unterstützungen dem einzelnen Aussteller die Teilnahme möglichst erleichterten. Zur Mitarbeit mit dem Reichskommissar, Herrn Geheimen Oberregierungsrat Lewald, sei eine Arbeitskommission von Vertretern der Kunstgewerbeverbände zu bilden. Auguste Schmidt-Haus. — Zum Gedächtnis der verdienten Führerin in der Frauenbewegung Fräulein Auguste Schmidt, soll in Leipzig, der Stadt ihres Wirkens, ein dem Dienste der Frauenbewegung gewidmetes Haus errichtet und Auguste Schmidt-Haus genannt werden. Dieses Haus soll vor allem den allgemeinen Interessen der deutschen Frauenvereine dienen. Daher müßte nach Ansicht des zur Förderung der Sache zu- sammengetretencn Ausschusses eine Auskunftsstelle für Frauen- Jnteresscn darin Platz finden, eine Zentralbibliothek und eine Sammlung der Vereinsberichte, sowie überhaupt alles dessen, was sich auf die Frauenbewegung im Inland und Ausland bezieht. Auch könnten vielleicht Untcrrichtskurse, sowie die Rechtsschutzstelle des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins dorthin verlegt werden. Weiter soll das Haus die Versammlungen deutscher Fraucnvereine, soweit sie in Leipzig tagen, aufnehmen und den Leipziger Vereinen eine Stätte für gemeinnütziges Wirken bieten. — Anfragen und Mitteilungen wollen an Fräulein Rosalie Büttner, Leipzig-Gohlis, Gcorgstraße 8, Geldsendungen an Fräulein Johanna Brandstetter, Leipzig, Grassistraße 33, gerichtet werden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Okkioislles Xdrsssbuob des Bsuksobsn Luobbandsls. (Begründet von 0. X. LobuB.) 6b. dabrgang 1903. Im Xukkrags des Vorstandes bearbeitet von der Ossobäklsskslls des Lörssn- vsrsins der Bsuksobsn Luobbändlsr ru Leipzig. Nit Bildnis und Liograpbis Br. Nax Xbrabams. Ar. 8". XXII, 882 u. 536 8. nebst Xnbang von Bmpkeblungsaiwsigsn. Leipzig 1903, Rörssn- vsrsin der Osutsoben Luobbändlsr 2n Leipzig. Orosss Xnsgabs in 1 Land. Osbunden. Bür Nitglisdsr des Lörssnvsreins 10 .<6, kür Niobtmitglisdsr 12 Llsins (BersonalZXusgabs (sntbaltend vollständiges Birmsn- und Bersonsn-Vsrrsiobnis). Osbunden mr 3 kür Mitglieder des Lörssnvsreins und kür Niobtmitglisdsr. Memorial de 1a librairie kran^aiss. Lsvus bebdomadairs des livres. Lonunaires des revues importantes. Nomenolatnrs de nouvsautes kranyaisss st strangerss. Verlag von B. Ls Loudier in Baris. 10. dsbrgang, Nr. 1—5, lanuar 1903. 8. 1—72. Xllgemssne Naandslijbsobe Libliograpbis bsvattsnds de titsls der voornaamsts nisuvve werben, vsrsobensn in Nederland, Buitsob- land, Branbrijb, Lngsland, Lslgie, 2cvitssrlancl, Italis, de Lbanciinavisobe landen, snx. Bitgsgevsn door 1. N. Nsulsn- bokk's Importboslcliandsl in Amsterdam. 8. dabrgang, Nr. 1, danuar 1903. 8". 8 8. Nsclwinisobs Novitäten. Internationale Lsvus über alle Br- sobsinungsn der msdirunisobsn IVisssnsobakten nebst Lsksratsn über wiobtigs und interessante Xbbandlungsn der Baob-Brssss. Verlag von dolrann Xmbrosius Lartb in Leipzig. XII. dabr- gaug, Nr. 2, Bsbruar 1903. 8". 8. 17—32 in Ilmsoblag. 2eiobnungsn, Xquarells, 8tudisn und 8lcir2sn. Bortraits bsrübmtsr Bersonen. 8tädtsansiobtsn. Lupksrstiobs, Lackierungen, 8obab- bunstblättsr und BoBsebnitte. Braiwösisobs und snglisobs Linisnstiobs und Lackierungen. Litbograpbien, dabei Inounabsln. Ossobiobtliobs Darstellungen, Oarioaturen, Oostüms, 8port-, 8oblaobtsn- und Lolciatenbilder sto. Xus einem Nürnberger Batriruer-Xrobiv, sowie aus den Naoblässen einiger Nünebensr Nalsr. Latalog der Lunst-Xulction Nr. 120 von OsorgNösssl in Nünebsn, Lindermarbt 2, am 11. Bsbruar d. d. u. kolgsnds Bags. 8°. 64 8. 1857 Nrn. Nsdieinae novitates. Nsdi^inisobsr Xn^siger, brsg. von Bran^ Bist^ober in Bübingen. XVII. dabrgang 1903. Nr. 2, Bsbruar. Latalog 327. 8". 8. 1—56. 885 Nrn. nebst Xrweigen. Libliotbsoa Oatbolioo-Bbeologioa: VIII. Lirobengssobiobts: Leben der Heiligen. Bis gsistlioben Orden und ibrs Oonstitutionsn. Missionen. Lirobliobs Oeograpbis. IX. Xsostib, Nz»stib: Osbst- und Lstraobtungsbüobsr. Bxeroitien. X. Obiistliobs Lunst. Naobträgs aus dem Oesamtgsbist der batbobsobsn Bbsologis. Xntigu.-Latalog No. XLVI von B. Lobraober's Xntiquariat in Lisiw (Birol). 81 62 8. No. 3401—5288. Neuere Lüobsr: Li Braolrt- u. illustrierte IVerbs, Lunst. ll.: Ossobiobts u. Oeograpbis. Liograpbisn. Oenealogis u. Bsraldib, Numismatib. Bopograpbis, Leisen. III.: Naturwisssnsobakt, dagd u. Lsitlrunst. Xstronomis. Landwirtsobakt. IV.: Xll- gsmeins Literatur. Nusib. 8praobwisssnsobakt. Ilnterbaltende u. wissensobaktl. IVsrlcs. Vsrmisebtss. Xntigu.-Latalog No. XLVII von B. Lobraober's Xntiquariat in Lien^ (Birol). 8". 32 8. 830 Nrn. Bilksmittsl sur ästbstisoben Bildung. Verlags ver^siobnis von B. X. 8ssmann in Leipzig. 16". 48 8. in Bmsoblag. Nit einer Binleitung: Xpborismen über ästbetisobe Bildung. Bisses Lüob- lsin stellt die Vsrlagsbuobbandlung in jeder gswünsobten Xn- ^abl bostenkrsi 2ur Vertilgung. Pers onalnachrichten. Hoftitel. — Herr Buchhändler Cmmo Müller, Inhaber der W. Daustein'schen Buchhandlung in Sagan wurde von Seiner Durchlaucht dem Herzog zu Sagan zum Herzoglichen Hos- buchhändler und Hoflieferanten ernannt. Ehrung eines Dichters. — Die Hamburger Bürgerschaft hat am 4. Februar den Antrag des Senats, wonach der Dichter Gustav Falcke eine lebenslänglich zu gewährende Ehrengabe von jährlich 3000 vom Hamburger Staat empfangen soll, angenommen. G e st o r b e n: am 3. Februar nach kurzer Krankheit, den Seinen völlig un erwartet, der Verlagsbuchhändler Herr Emil Goldschmidt in Berlin. Der Verstorbene stand im Alter von neunundsunfzig Jahren. Von 1871 bis 1881 war er in Gemeinschaft mit Richard Wilhelmi, von da bis 1885 allein Inhaber der Königlichen Hofbuchhandlung F. Schneider L Comp., einer der bedeutendsten Sortimentsbuch- handlungcn Berlins. 1888 erwarb er die Abteilung Schulbücher des Th. Ehr. Fr. Enslinschen Verlags (R. Schoetz) und gründete darauf ein eignes Verlagsgcschäft, das er in umsichtiger Weise ausgebaut und mit Erfolg geleitet hat. Seit 1894 stand ihm Herr Eugen Marquardt als Mitinhaber des Geschäfts zur Seite.
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