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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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1102 Nichtamtlicher Teil. ^ 32, 9. Februar 1903. Klimsch's Jahrbuch. Eine Übersicht über die Fort schritte auf graphischem Gebiete. Baud III. 1902. Verlag von Klinisch L Co., Frankfurt a. M. Wie seine Vorgänger, so liegt auch dieser dritte Jahr gang in einem stattlichen Großoktavband vor. Der Text umfaßt 237 Seiten; 27 Beilagen und zahlreiche in den Text gedruckte Illustrationen erläutern und schmücken den Inhalt. Der erste Beitrag bietet einen geschichtlichen Überblick über »das typographische Ornament« von Friedrich Bauer, mit zahlreichen Beispielen älterer und moderner Ornamente. Verfasser schließt mit der zutreffenden Bemerkung, daß die moderne Buchausstattung von der modernen Kunst bewegung im allgemeinen mehr gewonnen habe als die Accidenz, die früher die typographische Ornamentik fast ausschließlich in Anspruch nahm. Eine ganze Reihe kunstsinniger Verleger habe nicht nur die Illustration, sondern auch die gesamte Ausschmückung und Ausstattung von Büchern tüchtigen Künstlern übertragen und diesen dadurch Gelegenheit gegeben, das Buch als Ganzes zu be trachten und in allen Einzelheiten einheitlich zu behandeln. Die Buchausstattung habe wieder einen Weg gefunden, auf dem sie Großes leisten könne. — Wir verdanken diese Wand lung zum Bessern unsers Erachtens zum Teil den seit Jahren in Wort und Schrift gegebenen Anregungen vr. Peter Jessens, des verdienstvollen Direktors der Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbe-Museums zu Berlin. E. Wiederanders gibt einen Überblick über den jetzigen Stand der Logotypenfrage. — »Die Entwicklung des deutschen Rotationsmaschinenbaus« behandelt Eduard Kühnast. Er gibt u. a. eine Beschreibung der König L Bauerschen Rotations-Maschine für veränderliche Formate, die das Papier vor dem Druck schneidet, sich daher nicht allein zum Druck von Zeitungen, sondern auch für Werke, Formulare, Tabellen und Illustrationen in großen Auflagen eignet. In neurer Zeit bauen solche Maschinen auch die Maschinenfabriken Augsburg und Frankenthal. Nach und nach erobert sich die Rotationsmaschine sogar diejenigen Arbeiten, die den hohen Anforderungen des Drucks von Autotypien entsprechen müssen. Es wird die Spezialmaschine beschrieben und illustriert, die die Firma August Scherl in Berlin bei König L Bauer in Oberzell für den Druck der »Woche- bestellt hat. Diese Maschine druckt gleichzeitig 32 Jllu- strationsseiten, hat einen Zylinderumfang von 126 om und eine Papierbreite von 94 om. Das Farbwerk besteht aus sechs Auftragwalzen. Zwei Plattenzylinder sind zur Aufnahme von je 16 runden Galvanos eingerichtet, jedes eine Seite der »Woche« enthaltend. Diese Platten sind ohne Rippen, damit eine Zurichtung von unten ermöglicht ist. Eine andre Rotationsmaschine für Jllustrationsdruck lieferte die Maschinenfabrik Augsburg an die Firma Auer L Co. in Hamburg zum Druck der »Neuen Welt«, welche Sonntags beilage des »Vorwärts« früher bei Schnellpressendruck wegen ihrer großen Auflage zum Teil in Hamburg, Berlin und Stutt gart gedruckt wurde. Auch Drei- und Fünffarben-Rotations- maschinen, ja sogar solche für sechs und acht Farben werden in Augsburg und Oberzell bereits gebaut. Von der Maschinen fabrik Aktien-Gesellschast A. Hamm in Heidelberg wurde eine Flachdruck-Rotations-Maschine für Rollenpapier konstruiert, die die Vorzüge der gewöhnlichen Schnellpresse mit denen der Rotationsmaschine vereinigt. Die automatischen Bogenzuführungs-Apparate für Schnell pressen von König, Klein L Ungerer, König L Bauer, Fischer L Krecke, Preuße L Günther, Kuhn L Comp, und von Alex. Graf erfahren von einem ungenannten Verfasser eine eingehende Besprechung, die durch zahlreiche Abbildungen ver anschaulicht wird. Über Bogenausführungs-Apparate spricht sich Eduard Kühnast aus, welcher Verfasser auch »die verstellbare Heber walze« erörtert. Für die Lithographie und ihre Pflege spricht mit warmen Worten C. Schlieper in einem Beitrag: »Künstler-Litho graphien«. Walter Ziegler bespricht selbst sein »Neues Herstellungs verfahren von Farbenteilplatten für den Mehrfarbendruck«, ein Durchdrückverfahren, dem schon Senefelder vorgearbeitet hat, das aber heute noch der Vollendung harrt. Ein ausführlicher Artikel von vr. Otto Strecker behandelt das lithographische Zinkdruckverfahren. Diesen ergänzt die Firma E. G. May Söhne in Frankfurt durch eine Schilderung der Entwicklung des vr. Strecker'schen Zinkdruckverfahrens unter dem Titel: »Ein neuer Ersatz für den Lithographiestein« und illustriert es durch Beigabe eines Chromos von großer Wirkung. »Über Porzellan-Imitationen für Steindruck« berichtet Emil Donault. Den »Aerographen« des Mr. Burdick beschreibt Franz Olai in einem illustrierten Artikel unter dem Titel: »Ein modernes Hilfsmittel des Zeichnens«. Der Aerograph, auch verbesserter Luftpinsel genannt, ersetzt den Pinsel, Wischer, Schwamm und auch die Zeichenstifte, soweit diese nicht zum Vorskizzieren der Konturen verwendet werden. Der Apparat besteht aus dem griffelartigen eigentlichen Aerographen, der den flüssigen Farbstoff enthält, ferner einer Luftpumpe, einem Behälter für komprimierte Lust und einigen Gummischläuchen. Die Luftpumpe wird durch den Fuß des Zeichners in Be wegung gesetzt, im Luftbehälter und durch leichten Druck am Griffel wird der Luftstrom, der den Farbstoff durch die Spitze des Griffels zerstäubt auf das Papier gelangen läßt, aufs genauste geregelt. Ebensogut kann man auf Stein, Holz, Leinwand, Seide oder Metall malen. Man ist in der Lage sowohl chinesische als auch lithographische Tusche, Aquarell-, Öl-, Glas- oder Emaillefarbe zu verwenden. Ein besondrer Vorteil des Aerographen ist die ungemein leichte Erzielung bewundernswert weicher Übergänge in den Farben und Tönen. Die Schnelligkeit, mit der der verbesserte Luftpinsel arbeitet, ist enorm. Für Retouche verwendet ihn der Photo graph bereits vielfach, bei Vergrößerungen leistet er ganz besonders gute Dienste. Dekorations- und Plakatmalerei werden bald Nutzen daraus ziehen. Die Dekorierung von Damenkleiderstoffen dürfte in nicht zu langer Zeit den Lust pinsel vorwiegend zur Anwendung bringen. Der Erfinder, beziehungsweise lllls ^srogropü (st. lümtck., hat in Berlin, Potsdamerstraße 20, eine Vertretung errichtet, wo die Apparate auch mietweise abgegeben werden. Über »Fehler der Druckpapiere« spricht sich vr. Paul Klemm sehr belehrend ans. »Vergleichende Studien über orthochromatische Trocken platten« von Otto Mente werden dem Reproduktions-Photo graphen Interessantes bieten, ebenso auch der Beitrag von E- Hupfauf über »Kollodium-Trockenplatten für autotypische Dreifarbenphotographie«, der Artikel von Adolf Brandweiner »Über Rastersysteme«, ferner eine Arbeit von A. Saal- Batavia: »Gelatine- oder Albuminpapier?« und der Beitrag von vr. Hans Harting »Über die Farbenkorrektion der Re produktionsobjektive «. Der Abschnitt »Die photographische Reproduktion im Dienste des Stoffdrucks« von F. Felsburg aber wird die meisten Leser verblüffen. Wenige Verleger und Buchdrucker haben wohl je Gelegenheit genommen, den Tapetendruck und den Stoffdruck in Augenschein zu nehmen. Und doch sind beide dem Buchdruck ziemlich nahe verwandt. Die Verwandtschaft aber ist in neurer Zeit gleichsam durch Einheiraten seitens der Photographie eine noch beden-
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