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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1903
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- Deutsch
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2294 Nichtamtlicher Teil. ^ 65, 20. März 1903. I-- Abgeordneter I)r. Müller-Meiningen: Nicht nur die Judikatur dcS Reichsgerichts, auch ein Erkenntnis des Oberlandesgerichts in Darmstadt gibt zu Bedenken Anlaß. In neuerer Zeit ist aber in der Rechtsprechung eine Besserung eingetreten. Vor kautschukartigen Strafbestimmungen möchte ich warnen. Zu einer Spczialgesetz- gebung ist die Frage noch nicht reif. Es ist immer schwierig, in der Gewerbegesetzgebung an die Stelle eines Bestehenden etwas Besseres zu setzen. Ich werde für den Kommissionsbeschluß stimmen. Abgeordneter Cahensly erklärt sich dafür, das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb zu ergänzen. — Abgeordneter Thiele erklärt sich gegen den Kommissionsantrag. — Abgeordneter Lenzmann meint, daß eine scharfe und korrekte Anwendung des Gesetzes über den unlautern Wettbewerb schon jetzt die betreffen den Auswüchse aus der Welt schaffen könnte. Zu Polizeigesetzen sollte man nicht ohne Not greifen. Der Antrag der Kommission wurde darauf mit dem linter- antrag Bassermann angenommen. Versteigerungen im Hotel Drouot zu Paris. — Die vom 9.—13. März abgehaltene Auktion von Emile Zolas Nach laß lockte nicht so viele Kauf- und Schaulustige nach dem Lütsi ckos Vsntss, wie man erwartet hatte. Der Verkauf der Bibliothek wurde gleich am ersten Auktionstage in der Hauptsache erledigt und verursachte einige Enttäuschung, da man sich von der Bllcher- sammlung des berühmten Schriftstellers etwas mehr versprochen hatte. Von den die Bibliothek bildenden 2500 Bänden ver dienten in der Tat nur sehr wenige das Interesse der Buch händler und Bücherfreunde. Vielen Büchern verlieh nur die eigen händige Widmung des Verfassers einigen Wert. Zola nahm sich nicht einmal die Mühe, die ihm dargebotnen Bücher einbinden zu lassen. Daher wurde eine Menge von broschierten Romanen und Revuen korbweise verkauft, die nun in die Kästen der Bouqui nisten am Seine-Ufer wandern werden. Eine einzige Nummer, das im Börsenblatt (Nr. 52) bereits erwähnte handschrift liche Brevier aus der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts, das für Pierre de Carmin de Nsgrepelisse, Abt von Moissac von 1449—1483, geschrieben wurde, erzielte einen erheblichen Preis und wurde für 47U0 Frcs. der Buchhandlung Morgan zu gesprochen. Dieses Manuskript besteht aus 644 Blättern auf Velinpapier in Folioformat, enthält gegen 100 Miniaturen und ist besonders bemerkenswert wegen der kunstvollen Blatt umrahmungen und Zierbuchstaben. Zola hatte es seinerzeit für 2300 Frcs. gekauft, und man behauptet, jedoch grundlos, daß es ihm die Idee zu seinem Roman »I-s lisvs» eingegeben hätte. Als Zola das Buch durch Zufall im Hotel Drouot erstand, war der Plan zu dieseni Roman vielmehr längst fertig. Zola liebte es, wie viele Sammler, bei seinen Einkäufen einer Augenblickslaune zu folgen und häufte in seinem (jetzt übrigens auch unter den Hammer kommenden) Landgut in Msdan viele Gegenstände aus, die er, wenn der Sammeltrieb einmal gestillt war, später keines Blicks mehr würdigte. Die Abtei von Moissac war seinerzeit reich an kostbaren alten Manuskripten. Eolbert brachte den größten Teil derselben in seinen Besitz. — Von den sonstigen zur Versteigerung gelangten Büchern mögen allenfalls noch die fol genden hervorgehoben werden: »Vrois Oontss- von Flaubert, Originalausgabe, Paris, Charpentier, 1877, mit der handschrift lichen Zueignung des Autors: »L. Lraiio 2ols, bau bouArs (prächtiger Kerl!) st cku tslsnk. 8on visux Kuetsvs kllsudsrt--, 147 Frcs. — »Os i'atris su äsvAsr« von Cdmond de Goncourt, Original ausgabe von 1873, mit der Widmung: »^. Lnnls Lola, svso isqusi ou irs esussr äs sou vsnkrs oss jours-oi«, 55 Frcs. (Es handelt sich nicht um Zolas Bauch, sondern um den »Vsutrs äs Laris«, welcher Roman um diese Zeit veröffentlicht wurde.) »tzusstious 80visls8« von Waldeck-Rousseau, eines der 15 Exemplare auf holländischem Papier, mit der Dedikation: ^ Lmils 2ols, su tswoiAnsAS ä'sämirstion«, 190 Frcs. — Forain, »1,8, oomsäis parisisuus«, Paris, Charpentier und Fasquelle, 1892, auf Chinapapier mit autographischer Widmung, 205 Frcs. — »Osrminsl«, Album von 20 Originalstichen (die ganze Auflage betrug nur 100 Exem plare), 103 Frcs. Einzelne Romane von Guy de Maupassant ni Originalausgaben mit handschriftlichen Widmungen, 100, 130 und 139 Frcs. Ein Maupassantscher Roman: »Os Nsieon Isllisr«, wurde selbst mit 275 Frcs. bezahlt, obwohl es eine gewöhnliche Ausgabe war, die freilich eine Widmung trug. »0'^.Ksirs Lrsinqus- kulls« von Anatole France, mit 63 Illustrationen von Steinten, Paris, Ed. Pelletan, 1901, für Zola unter der Nummer 26 gedruckt, 230 Frcs., — 25 Bände von Paul Bourget, 145 Frcs., — zwei Werke von Clsmenceau, »1'luiquits« und »Vsr8 ls kspsrstwn« (beide aus die Dreyfus-Affäre bezüglich), 23 Frcs. Der Gesamt erlös für den Verkauf der Bibliothek bestand in 12 700 Frcs., wozu ani 10. März noch 265 Frcs. für ein Meßbuch aus dem 15. Jahrhundert mit 8 Miniaturen auf Velin kamen, Vom 9.—11. März gelangte die Bibliothek des verstorbenen Gourio de Refuge zur Versteigerung, die folgende Haupt ergebnisse hatte: Vollständige Sammlung der »OlsLskts äss Ossux- ^rt8« von 1859—1899, 84 Bände in Großoktav, 555 Frcs., — die Kollektion der Zeitschrift »0'^.rk« von 1875—1893, 29 Foliobände, 305 Frcs., — liistoirs äs8 ^.rts su Nozwn-^Ak«, 5 Oktavbändc, Paris 1838, 570 Frcs., — »1'^rt Ha-sbs« von Prisse d'Avennes, Paris, Morel, 1877, ein Quartband und 3 Großfoliobände, 400 Frcs. — »l'Lxposikion äs8 össux-L.rt,8», Salon von 1880— 1897, 18 Bände in Großoktav, Paris, Baschet, 350 Frcs., — »1e Ooetums kliskoriqus« von Racinet, Paris, Didot, 1888, ein Band Text und 6 Foliobände von Stichen, 215 Frcs., — -Oiotionnsirs äs 1'^.rsbiksoturs l?rsnqsi8s- von Viollet-le-Duc, Paris, Morel, 1867—1873, 10 Bände in Großoktav, 201 Frcs., — »1outs8 olloisis- von Guy de Maupassant, auf Kosten der Sozietäre der V.esäsmis äs8 Lssux 1ivrs8 gedruckte Ausgabe, 1891—1892, Oktavbände, 520 Frcs., — »Osuvres oomx1sks8 ä'^lkrsä äs ülussst«, Paris, Charpentier, 1866, 10 Bände in Groß oktav, 460 Frcs., — »Ok8 Arsuäs Oorivsin8 äs ls §rsnos«, Paris, Hachette, 1862—1899, 92 Bände, 538 Frcs., — »Oss Ostssombss äs koms«, Paris 1851—1855, 6 Bände in Großfolio, 435 Frcs., — »lisvus ^rollsoloKiqus», Paris 1844 —1898, 109 Oktavbände, 700 Frcs., — »Listoirs äs 1'^.rk O^ptisn«, Text von Marchandon de la Faye, Paris 1879, ein Quartband, 660 Frcs., — »ll'rssor äs dlumismstiqus st äs Ci^ptiqus«, l'sris 1834—1850, 13 Foliobände, schöner Einband von Nicdrse, 630 Frcs., — »Os8 Osttrs8 st ls8 ^.rts«, illustrierte Revue, Paris 1886—1889, 16 Quartbände, 450 Frcs., — »Os8 Nstsmorpkw8ss äu tour« von Grandville, Paris 1829, Folioband, Exemplar des ersten Drucks, 355 Frcs., — »Os Ososmsrons äs ässn Loooscs«, London-Paris 1757—1761, 5 Oktavbände mit Bildern in altem Einband mit Beilage einer Reihe von galanten Stichen, 445 Frcs., — »VozmZs kittorssque ou Dssoriptiou äu vozmAS äs I4sp1ss st äs Lieils« von Claude Richard, Paris 1781—1786, 5 Foliobände in altem rote» Maroquinband, 370 Frcs-, — »Os Llrsnäs Onozwloxsäis«, Paris, Lamirault, 30 Quartbände, 400 Frcs. Gesamterlös des dreitägigen Verkaufs 24 880 Frcs. Eine Bücherauktion am 12. März ergab folgende Preise: »Os8 kroviuoislss,- von Pascal, Köln 1657, Originalausgabe in Quart, brauner Maroquinband von Allo, 115 Frcs., — »Nsuusl äs 1s Llsitrssss äs ls Nsisou» von Madame Pariset, Paris 1825, Duodezband, Mosaikeinband aus der romantischenEpoche, 170Frcs., — »O'llisäs ä'Lomsrs«, Paris, Rigaud, 1711—1716, 6 Duodez bände in altem Einband, 340 Frcs., — »Oollsorion ä'suoisu8 poöts8 krsuysw«, Paris 1723—1724, 10 Oktavbände, roter Maroquin band von Allo, 125 Frcs., — »Os üuirlsnäs äs äulis«, Paris 1784, Oktavband, Velinpapier, alter Einband, 115 Frcs., — > 0euvrs8 äs ksAusrä«, Paris 1790, 4 Bände in Großaktav, roter Maroquiuband von Bradel, 165 Frcs., — »Os8 Osuvrss äs ksbsisw», Amsterdam 1663, 2 Duodezbände, Elzevirausgabe, Einband von Bozsrian, 165 Frcs., — «llistoirs äs Nsnon Os8osut«, Paris, Glady, 1875, 2 Oktavbände mit Bildern, 190 Frcs., — »Oeo Osuvrs8 äs Losrron«, Paris 1668, 11 Teile in 7 Bänden, Duodezformat, roter Maroquin, Exemplar aus dem Besitz Pottiers, 190 Frcs., — eine Handschrift des siebzehnten Jahrhunderts auf Velin mit 10 Minia turen, 1500 Frcs., — »O^robiksokurs 1'rsuqsiss«, 1752—1756, 4 Bände mit 498 Stichen, 1400 Frcs. Eine Autographenauktion am 13. März brachte 3836 Frcs. Ein Brief von Horrors de Balzac, der kein besonderes Interesse bot, erzielte 80 Frcs., — ein Brief von Josephine, der Gemahlin Napoleons 1., üen sie als Vicomtesse de Beauharnais am 13. Januar 1787 schrieb, um eine Unterstützung für ihren Stief vater, Gouverneur von Martinique, zu erhalten, 100 Frcs., — Instruktionen des Kaisers Napoleon an den General Savary, 75 Frcs. Die neuen Verkaufsbestimmungen des deutschen Buchhandels. — Auf die Bekanntmachung des Vorstands des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler am Kopf dieses Blatts, die die Grundsätze der neuen Verkaussbestimmungen in übersicht licher Form aufsührt, sei auch hier besonders hingewiesen. Vorbereitung von Handelsverträgen in Österreich. — Die Handels- und Gewerbekammer für das Erzherzog tum Österreich unter der Enns hat eine Enquete zur Vor bereitung der Handelsverträge betreffend die Warcngruppe XXlX, Papier-und Papierwarcn, veranstaltet. Der Vorstand des Ver eins der österreichisch-ungarischen Buchhändler hat des halb seine Mitglieder ausgefordert, für die Wahrung der Inter essen des Buchhandels energisch einzutreten und sich an den von obiger Kammer festgesetzten Beratungen recht zahlreich zu be teiligen.
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