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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1903
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- Deutsch
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^ 81, 8. April 1903. Nichtamtlicher Teil 2839 zur Verfügung standen, die Hilfsmittel für kunsthistorische Arbeiten, die Bibliothek und die Abbildungssammlung wesentlich vermehrt worden, und das Institut erfreute sich eines regen, stetig wachsen den Zuspruchs. Indessen wäre es wohl kaum, oder doch erst nach Jahren gelungen, die Anstalt auf die ihrer Bedeutung an- gemessne Höhe zu bringen, wenn nicht das Reich zu den erforderlichen Kosten beigesteuert hätte. Unter Zustimmung des Reichstags wurde im vorigen Jahr eine jährliche Unterstützung des Instituts in Höhe von 10000 zunächst auf fünf Jahre in Aussicht genommen. Die ersten 10000 ^ wurden schon für das laufende Rechnungsjahr flüssig gemacht. Auf Grund dieser Beihilfe hat es sich ermöglichen lassen, dem Institut zunächst ein ge räumigeres Domizil in Florenz, Viale Principessa Margherita 21, zu verschaffen. Der weitere Ausbau dürfte sich nunmehr in rascherm Tempo und in etwas weiter gesteckten Grenzen vollziehen, so daß auch die Erfolge der Einrichtung sich wirksamer geltend machen werden. Jetzt geht durch die Zeitungen eine Notiz, daß auch in Venedig eine geschichtliche, vornehmlich kunsMeschichtliche Anstalt, »ach Art der Florentiner, angestrebt werde. Sie soll auswärtigen Forschern, von denen alljährlich mehrere Hundert Anfragen bei der dortigen Archivverwaltung allein einlaufen, mit den nötigen Erhebungen zur Hand gehen. Der Einrichtungsplan, nach dem die Leitung zwischen venezianischen und auswärtigen, wohl zumeist deutschen Arbeitern im geschichtlichen Fach geteilt würde, liegt dem in Rom tagenden historifchen Kongreß vor. Zum Schulbüchergeschäft. — Für die Herren Sortimenter empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Beginn des Schuljahrs in den meistgelesenen Lokalblättern aufklärende Mitteilungen über den Kauf von Schulbüchern zu veröffentlichen, damit die Eltern der Kinder nicht bis zum letzten Augenblick mit der Beschaffung der Schulbücher zögern und schließlich zum letzten Termin den Buchhändler bestürmen und ihm dann unnützerweise das Geschäft erschweren. Derartige Notizen haben natürlich die örtlichen Ver hältnisse zu berücksichtigen, vor allem muß aber Reklame für be stimmte Handlungen vermieden werden. In den Leipziger Tages- blättern standen z. B. in den letzten Tagen folgende Hinweise, die sicher den Interessen des Sortimentsbuchhandels sehr förder lich sind: »Schulbüchereinkauf um Ostern. Bei dem bevor stehenden Schulsemesterwechsel liegt es im Interesse der Schüler und Schülerinnen, ihren Bedarf an neuen Schulbüchern nicht erst bei Wiederbeginn des Unterrichts einzukaufen. Sie sollten vielmehr angehalten werden, derjenigen Buchhandlung, mit der bereits ihre Angehörigen in Geschäftsverbindung stehen, gleich bei Beginn der Ferien ein Verzeichnis der Schulbücher zu übergeben, damit deren Lieferung rechtzeitig vor Wieder beginn des Unterrichts bestimmt erfolgen kann und die Empfänger imstande sind, deren Beschaffenheit in Bezug auf Einband, Auf lage u. s. w. in aller Ruhe zu prüfen. Die vielfach verbreitete Meinung, daß nur einzelne Buchhandlungen Schulbücher liefern, ist durchaus irrig, dieser Irrtum führt dazu, daß an den Haupt tagen des Schulbüchergeschäfts in einigen Buchhandlungen ein Drängen und Hasten entsteht, das jedes besonnene Einkäufen fast unmöglich macht. Ein unter bestimmtem Titel gefordertes Buch ist überall dasselbe und jede Sortimentsbuchhandlung ist imstande, es bei rechtzeitiger Bestellung in neuester Auflage zu liefern. Schreibhefte, Lineale, Federhalter, Federn, Papier und dcrgl. kauft man beim Schreibwarenhändler oder Buchbinder.-- Buchgewerblichcs aus Bayern. — Am 2. März veran staltete der bayrische Kunstgewerbeverein in München einen Fach abend für Buchgewerbe. Herr Lithograph Zenkert hielt einen Vortrag über Schriften, der in seinem historischen Teil sehr an fechtbar war; interessant waren die zahlreichen Lichtbilder, durch die der Vortrag illustriert wurde; auch die kleine Ausstellung aus Beständen der königl. bayrischen Staatsbibliothek war sehenswert. — Die Kunstgewerbeausstellung 1904 findet bekanntlich nicht statt; es ist aber nicht ausgeschlossen, daß 1905 doch noch eine große Kunstgewerbeausstellung stattfindet; jedenfalls arbeitet die jüngere Generation der Kunstgewerbler gegenwärtig eifrig an einem Projekt für eine derartige Ausstellung. — Am Dienstag den 24. März hielt Herr Verwaltungsdirektor Arthur Wocrnlein vomBuchgcwerbe- verein in Leipzig in der Typographischen Gesellschaft in München einen interessanten und sehr lehrreichen Vortrag über »Moderne Reklarnedrucksachen«; mit dem Vortrag war eine wertvolle, kleine Ausstellung verbunden; erfreulich war der starke Besuch des Vor trags. Gleichzeitig fand an dem Abend eine Schulausstellung des Zeichenkursus der Münchner Typographischen Gesellschaft statt, der von dem Kunstmaler nnd Gewerbeschullehrcr Steinlein geleitet wird. Die Resultate, die Herr Steinlein in zwei Semestern erzielt hat, sind ganz hervorragend. Seine Methode, die Schüler direkt nach der Natur zeichnen zu lassen und sie dann erst die Kunst des Stilisierens zu lehren, hat sich vortrefflich bewährt. Einige der von Schülern entworfenen Rahmen können sich nahezu mit Künstler arbeiten vergleichen lassen; dabei ist in Betracht zu ziehen, daß diese jungen Leute nur des Abends nach des Tages Last und Mühe sich zeichnerisch betätigen können. Diese kleine Ausstellung machte den jüngeren Typographen Münchens große Ehre; sie bewies ihren Eifer, ihren Ernst und ihre Strebsamkeit aufs beste. — In der Schule für zeichnende Künste von Moritz Heymann und F. Brockhoff fand um die Monatswende eine sehenswerte Aus stellung des hochbegabten Graphikers Heinrich Wolfs statt, der im vorigen Jahre von München fort an die Akademie nach Königsberg berufen worden ist. Wolfs steht als Techniker in Deutschland heute wohl unerreicht da; er geht im Gegensatz zu Otto Greiner, zu dem er sich überhaupt diametral entgegengesetzt ver hält, vom malerischen Eindruck aus und weiß vorzügliche Wir kungen zu erzielen. Ausgestellt war eine Mappe mit 10 Litho graphien und Radierungen, die er nur in 40 Exemplaren abzog und zum billigen Preis von 150 verkauft. Außerdem hatte Moritz Hcymann eine vollendete Bleistiftzeichnung -eine alte Frau ausgestellt; ferner sah man noch Arbeiten von Völkerling, Tho- mann, Brockhoff, Mathilde Ade u. a. — Im bayrischen Gewerbe museum zu Nürnberg veranstaltet gegenwärtig der Erlanger Kunst buchbinder Paul Kersten eine Ausstellung seiner sämtlichen bis herigen Arbeiten, die eine Übersicht über seine Entwicklung ge währt und seine bahnbrechende Bedeutung vornehmlich für den Handeinband ins beste Licht rückt. Ausgestellt sind Kunsthand einbände, Verlegereinbände für F. Volckmar und Velhagen L Kla- sing in Leipzig, Vorsatzpapiere und Bucheinbandentwürfe nebst einer großen Kollektion von Photographien nach allen seinen Arbeiten. Die Ausstellung bleibt bis Ende April geöffnet. Otto Grautoff. Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig. — Am Sonntag den 5. April d. I. fand im Deutschen Buchhändlerhause die feier liche Entlassung der nach dreijährigem Kursus die Schule ver lassenden Zöglinge statt. Herr Direktor Or. Willem Smitt hielt eine von Herzen kommende und zu Herzen gehende Ansprache an die dreiundzwanzig Abgehenden. Nach einer kurzen Erwidcrungs- rede eines Zöglings verteilte der Vorsteher des Vereins der Buch händler zu Leipzig, Herr Emauuel Reinicke, die Abgangszeugnisse und knüpfte daran herzliche Worte des Abschieds an die Scheiden den. Vierundzwanzig von den Schülern konnten zum Schluß des Schuljahres mit Prämien beschenkt werden. Ein gemeinsamer Ge sang schloß die Feier. Organisation der Buchhändler-Markthelfer in Leipzig. — Am 3. April tagte in Leipzig im Gasthaus Stadt Hannover, Seeburgstraße, eine Versammlung der Buchhandlungs- Markthelfer. Die Versammlung war veranstaltet worden von der hiesigen Leitung des Zentralverbands der Handels-, Transport- und Verkehrs-Arbeiter u. a. zu dem Zweck, die Buchhandlungs- Markthclfer, die sich bisher von der sogenannten modernen Arbeiter bewegung serngehalten haben, für diesen, wie die Leipziger Zeitung sagt, sozialdemokratischen Verband zu gewinnen. Hierzu wurden die Zwecke und Ziele des Verbands erläutert, wobei beklagt wurde, daß unter den Buchhandlungs-Markthelfern noch viel Klassenstolz herrsche, der sie bis jetzt abgehalten habe, sich den übrigen Arbeitern gleichzustellen. Es wurde schließlich die Gründung einer Sektion der hiesigen Buchhandlungs-Markthelfer im Verband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutschlands be schlossen und vorgenommen und eine Leitung für die Sektion er nannt. Als Verkehrslokal wurde das Gasthaus Stadt Hannover bestimmt. Heyses Maria v. Magdala. — Auf die Beschwerde des Goethe-Bunds gegen das Verbot dieses Theaterstückes durch den Berliner Polizeipräsidenten, der der in Aussicht ge nommenen Vorstellung des Goethe-Bunds einen öffentlichen Charakter zuschrieb, hat der Obcrpräsidcnt Herr von Bethmann- Holliveg eine Antwort erteilt, in der es heißt: »Wenn, wie es den Anschein hat, nunmehr dieses Werk einem Zuhörer kreis vorgesührt werden soll, oessen sämtliche Glieder nur auf Grund einer persönlichen, auf ihren Namen lautenden Ein ladung des Vorstands des Goethe-Bunds zu der Vorstellung zu gelassen werden, und welche in keinerlei Form irgendwelches Ent gelt für die Einladung oder die Vorstellung entrichten, so wird polizeilicherseits hiergegen nichts eingewendet werden. Wird für oie Zulassung zu der Vorstellung oder für die Gewährung be vorzugter Plätze eine Gegenleistung, beispielsweise nach dem ur sprünglichen Plan in der Form genommen, daß das für die Auf nahme in den Goethe-Bund zu entrichtende Eintrittsgeld erhöht wird, so würde die Einladung selbstverständlich nicht mehr als eine unentgeltliche erscheinen können.-- Nach einer weitern Mit teilung ist cs der Abgeordnete Theodor Barth, der das Lessing- 376*
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