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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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3274 Nichtamtlicher Teil. ^ 94, 25. April 1903. überhaupt den allgemeinen Fortschritt des jungen Instituts zu erkennen. Es wurde u. a. der Beschluß gefaßt, eine Reihe von Publikationen ins Leben zu rufen, die auch das Interesse für das Institut in immer weitere Kreise tragen werden. Schillerverein in Marbach. — Zur Stärkung der Mittel des Schillervereins in Marbach für sein demnächst zu eröffnendes Schiller-Archiv werden ani Sonntag den 26. d. M., um 12 Uhr, in der Singakademie zu Berlin Borträgc Schillerschcr Dichtungen durch den gefeierten Hofschauspieler Herrn Josef Kainz aus- eführt werden. Karten zu 5, 3 und 2 ^ sind in den Vuch- andlungen Amelang, Potsdamerstraße 126 und Kantstraße 164; azarus, Friedrichstratze 66; Nicolai, Dorothenstraße 75; Schneider L Co., Leipzigerstraßc 129, zu haben. Der Schwäbische Schillerverein hat in jüngster Zeit wieder eine Reihe wertvoller Geschenke erhalten. Eine ansehnliche Samm lung von Handschriften Justinus Kerners verdankt der Verein einem Verwandten Uhlands, vr. Ludwig Mayer in Stuttgart. Darunter befinden sich 22 Rezepte Kerners, einige seiner bekannten Klcksographien nebst einer Anzahl von Briefen und Gedichten. Mörikes Tochter, Frau Fanny Hildebrand in Ulm, stiftete einige Reliquien ihres Vaters. Von andrer Seite hat das Museum ein wertvolles Album aus der Karlsschule erhalten mit 124 Einzel blättern mit Einträgen von Karlsschülern, darunter Wolzogen, Haug, Seeger, Rast, Reuß, Kielmeyer, Massenbach, Mandels loh u. a. Die innere Einrichtung des Schillermuseums zu Marbach am Neckar ist jetzt soweit vorgeschritten, daß die Eröffnungsfeier auf den 9. Mai, den Todestag des Dichters, in Aussicht genommen werden kann. Von andrer Seite wird mitgeteilt, daß die Eröff nung erst im Herbst d. I. erfolgen wird. Schauspielerbiographien. — Ein großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im neunzehnten Jahrhundert ist kürzlich von Ludwig Eisenberg im Verlage von Paul List in Leipzig (geb. in Leinw. 12 ^ 50 A erschienen. Bei dem lebhaften Interesse, das man den künstlerischen Leistungen, der Person und dem Lebensgang vieler Vertreter der Schauspielkunst entgegenbringt, wird gewiß schon mancher bedauert haben, daß es nicht ein Nach schlagewerk gibt, das ausführliche Auskunft über möglichst viele Bühnenkünstler liefert; denn die bekannten Konversationslexika können begreiflicherweise dem Theater nur einen begrenzten Raum gewähren. Eisenberg hat sich die große und schwere Aufgabe ge stellt, ein Nachschlagewerk zu schaffen, das über die hervorragendem Schauspieler und Schauspielerinnen des eben verslossnen Jahr hunderts nicht bloß biographische Tatsachen berichtet, sondern auch das Kunstschaffen der betreffenden, mehr oder weniger be deutenden Bühnengröße würdigt. Die Bewältigung dieser Auf gabe erforderte verschiedne Jahre schwerer Arbeit, da die gedruckten Quellen sehr spärlich und sehr zerstreut fließen und die lebenden Vertreter der deutschen Schauspielkunst trotz oft wiederholter Anfragen häufig nur mangelhafte oder auch gar keine Antwort gaben, so daß die Beschaffung der nötigen Daten manchmal auf den verschlungensten Wegen erfolgen mußte. Anderseits wieder schickten einige Schauspieler bis zu sechs Riesen bänden mit eingeklebten Zeitungsbesprechungen ein. Trotz dieser Schwierigkeiten hat Eisenberg unter Aufwendung einer bemerkens werten Arbeitsleistung ganz allein mit seinem Biographischen Lexikon der deutschen Bühne im Neunzehnten Jahrhundert ein Werk geschaffen, das auf fast zwölfhundert enggedruckten Lexikon- Oktavseiten ein möglichst getreues Spiegelbild des deutschen Bühnenwesens im neunzehnten Jahrhundert bietet. Die vielfachen Beziehungen zwischen Theater und Buchhandel werden es hoffent lich rechtfertigen, daß hier kurz auf das Eisenbergsche Werk hin gewiesen wird. Amerikanische Handelskammer in Berlin. — In Berlin ist vor einigen Monaten eine amerikanische Handels kammer zur Pflege der deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen gegründet worden, die nun am 1. Mai d. I. im Equitable-Palast, Ecke der Leipziger- und Friedrichsstraße, ihre Bureau-Räumlich keiten eröffnen wird. Sie will einem doppelten Zweck dienen und nicht nur eine Stütze für amerikanische Unternehmungen in Deutschland sein, sondern in gleichem Grade auch für die deutschen Handelsinteressen in Amerika. In letztrer Hinsicht bittet das Direktorium, daß ihr deutscherseits Vorschläge unterbreitet werden. Viele deutsche Exportfirmen sind ihr, wie verlautet, beigetreten. Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Verein (C. V.). — Am 7. April hielt Herr Julius Wegner (i. H. E. Schweizer- bart'sche Verlagsbuchhandlung) im Stuttgarter Buchhandlungs- gehilfen-Verein einen Vortrag über künstlerische buchhändlerische Accidenzen. Nach einer kurzen Erläuterung des Begriffs -Accidenz- gab Vortragender eine Schilderung der Entwicklung des künstlerischen Buchhändlerzirkulars seit den letzten zwanzig Jahren. Er hob dabei besonders die Verdienste des bekannten Altenburger Accidenzsetzers Watzulik hervor, von dem er eine Reihe besonders guter Arbeiten zur Erläuterung des Vortrags ausgestellt hatte. An der Hand einer reichen Ausstellung weitrer Musterbeispiele er läuterte er die Aufeinanderfolge der verschiednen Stilarten, die er ausführlicher behandelte. Er zeigte den Niedergang des künst lerischen Geschmacks zur Zeit der Herrschaft der sogenannten -freien Richtung« und würdigte die Verdienste eines Georg Hirth, M. Huttler, Otto Hupp und andrer, die in dieser Zeit des künstlerischen Tiefstandes die Kunst im Buchgewerbe bewußt und eifrig zu pflegen suchten. Dann zur modernen Stilrichtung über gehend, von der er seinen Zuhörern ebenfalls eine Reihe be sonders schöner Blätter vor Augen führte, faßte Redner seine Ausführungen zu folgenden allgemeinen Thesen zusammen: 1. Das Wesen der Buchkunst liegt lediglich in der Flächen dekoration. 2. Das Material des Setzers bedingt einen rechteckigen Charakter der Satzgruppen. Deshalb sind die Künsteleien der -freien Richtung- zu verwerfen. 3. Daraus folgt, daß die Anordnung in geschlossenen Satz gruppen und die Dekorierung durch diskret angewandte Flächen ornamente den künstlerischen Anforderungen am ehesten ent sprechen werden. Das Ornament darf aber nicht zu schwer sein, um die Wirkung des Textes, der stets die Hauptsache bleiben soll, nicht zu beeinträchtigen. Redner hob besonders das Verdienst des Herrn Or. P. Jessen in Berlin um die allgemeine Anerkennung dieser Grundsätze hervor und erläuterte dann an der Hand der ausgestellten Muster leistungen ihre Anwendung in der Praxis. Eine eingehendere Kritik der zur Schau gestellten Accidenzen beschloß den zahlreich besuchten Vortrag. Der reiche Beifall und das große Interesse, mit dem die Zuhörer nach Schluß des Vor trags die Ausstellung besichtigten, zeigten, daß der Vorstand mit dieser Veranstaltung einem Bedürfnis der Mitglieder nach fach wissenschaftlichen Vorträgen entgegengekommen ist. Es ist daher beabsichtigt, noch weitere derartige Abende zu veranstalten und außer Herrn Wegner, der sich bereit erklärt hat noch einige weitre Gebiete der Kunst im Buchgewerbe zu behandeln, auch noch andre Herren zu Übernahme einiger Themata zu veranlassen. —r. Personalnachrichten. Berufsjubiläum. — Sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum feierte am 21. d. M. Herr Hofkunsthändler George Behrens in Braunschweig. (Sprechsaal.) »Glänzendes Geschäft«. Die Badedirektion in Misdroy versendet nachfolgende Doppel- Drucksache: -Datum des Poststempels. «Sehr geehrter Herr! -Bitte gütigst um frdl. baldige Auskunft, ob Sie geneigt sind, einen schön ausgestatteten Prospekt des Ostseebades Misdroy Ihrer besten Journal-Lesezirkel-Kundschaft zwei- bis dreimal gratis beizulegen. -Wir würden uns dann erlauben, Ihnen je 25, 50, 100 Expl. via Leipzig durch Ihren Herrn Kommissionär zu- gehen zu lassen, welchem Sie durch Ausfüllung der unteren Bestellkarte Annahme-Erlaubnis gleichzeitig geben wollen. »Indem wir Ihnen schon im voraus unfern Dank für Ihre Bereitwilligkeit aussprcchen, zeichnen hochachtungsvoll die Bade-Direktion in Misdroy.« Die Badedirektion des Ostseebades Misdroy macht also den Buchhandlungen das seine »direkte Angebot«, ihren »schön aus- estatteten Prospekt» — der besten Lesezirkelkundschaft zwei bis reimal gratis beizulegen. Das wäre schon eine große Gefällig keit seitens der Buchhandlungen. Die Badedirektion hat dann noch die Gewogenheit, den Buchhandlungen die Spesen- und Transportkosten von Leipzig ab freundlichst zuzuteilen. Die Badedirektion weiß offenbar ganz genau, wie es gemacht wird, und hält den Buchhandel scheinbar für ein der Post ähnliches Beförderungsinstitut, das nur insofern sich vorteilhaft von der Post unterscheidet, als es gratis und franko arbeitet. — Hoffentlich lehnen alle Buchhandlungen das glänzende Geschäft dankend ab. Greifswald. BrunckenZCo. Anmerkung der Redaktion. — Eine Einsendung gleichen Inhalts ging uns von einer Sortimentsbuchhandlung in Dessau zu.
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