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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1903
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- Deutsch
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3816 Nichtamtlicher Teil. ./K 109, 13. Mai 1903. Nichtamtlicher Teil Der Musteraustausch des Deutschen Buchgewerdevereins. (Schluß aus Nr. 108 d. Bl.) Die Blätter der altern Geschmacksrichtung enthalten vieles Gute. Zu nennen ist Nr. 11, ein aus der Buch druckerei von Adolf Schwarz in dem bayerischen Marktflecken Lindenberg gekommner Ehrenbürgerbrief, der als Kopfleiste eine Ansicht dieses Orts im Stile der Merianschen Topo graphien gibt und in Satz und Druck ein erfreuliches Bei spiel ist von der Liebe und dem Geschick, mit denen Guten bergs Kunst jetzt auch in kleinen Ortschaften gepflegt wird. Ferner Blatt 37 (noch ganz in Rokoko hergestelkt), 43, 51, 59; letzres Blatt von der Offizin Baensch-Drugulin, die großartige Schöpfung derselben, die »Marksteine aus der Weltlitteratur« anzeigend, gehört eigentlich weder der modernen, noch der altern Richtung an, ist jedoch ein durchaus vornehm gehaltner, durch ein prächtiges Signet geschmückter Druck. Noch sind hervorzuheben Nr. 89, 140 (ein hochfeiner Wertpapierdruck von C. Naumanns Druckerei in Frankfurt a. M-), 143 (ein seiner Bleischnitte halber beachtenswertes Blatt); 154, 155, 186, 191, 196, 197 und 228, ein einfach gediegener Druck. Zum schlichten guten Buchdruck zählt ferner noch Blatt 152 von der Buchdruckerei August Pries in Leipzig, das 15 orien talische Schriften in 25 verschiedenen Graden enthält und tadellos gedruckt ist. Fünfundreißig Blätter sind in Drei-, Vier- und Mehr farbendruck hergestellt, und von diesen gehören nicht wenige zu den besten Schöpfungen im Austauschbande; leider werde ich mich im Hinblick auf den Raum auch hier in der Haupt sache auf die Nennung der Blätternummern (in der alpha betischen Namenfolge der Einsender) zu beschränken haben. Nummer 47, ein schöner Vierfarbendruck aus Krakau, und 65, ein prächtiges Blatt aus den im Verlag des Biblio graphischen Instituts in Leipzig erscheinenden Haeckelschen »Kunstformen der Natur«, über deren Herstellung das Blatt selbst belehrt; — 53, ein Dreifarbendruck von W. Bilden stein in Berlin, den der Urheber des Originals, Ad. v. Menzel, selbst als staunenswert bezeichnet hat. Nr. 32 läßt einen Blick tun in eine belgische Druckerei zu Anfang des sieb zehnten Jahrhunderts, doch hat der Maler dieses in Drei farbendruck reproduzierten Aquarells hinsichtlich der Dar stellung der Vorgänge in einer solchen einige leicht heraus zufindende »Druckfehler« begangen. Blatt 111, ein Drei farbendruck von Förster L Borries in Zwickau, meisterhaft in Druck und Ton dem Originalgemälde des Fra Bartolo- meo entsprechend, aus den im Verlag von E. A. Seemann in Leipzig erscheinenden »Alten Meistern«; — 66, ein vier seitiger Beitrag von Gebrüder Grnnert in Berlin mit feinen Dreifarbendrucken; 112 und 27, zwei desgleichen Vierfarben drucke, der eine von der Hoffmannschen Buchdruckerei (Felix Krais) in Stuttgart, der andre von Gebr. Jänecke in Hannover. Der Wiener Meister Friedrich Jasper lieferte mit Blatt 15 einen vortrefflichen Dreifarbendruck; noch schöner, ein vollkommnes Aquarell in Ton und Stimmung aber ist das auch von ihm gleich dem vorhergehenden von Dreifarben-Klischees von I. Löwy in Wien gedruckte Dünen bild, das einen ungemeinen Reichtum von Farben und Tönen besitzt und ein Meisterstück des Dreifarbendrucks ist. Das ihm im Sujet sehr ähnliche Blatt 218 von Joh. Hamböck (E. Mühlthaler) in München sei hier genannt. Es ist ein Landschaftsbild nach direkten Natur-Dreifarben-Auf- nahmen, das jedoch nicht die angenehme Weichheit der Töne hat wie der Löwy-Jaspersche Druck und fast das Aussehen hat, als seien die Aufnahmen nach einem kurz vorher nieder- gegangnen heftigen Regen gemacht worden. Das Blatt ist gleich wohl eine schöne Leistung. Schöne Blätter sind auch 16, 38, 105, 236 und 138, die letzten drei Dreifarbendrucke von E. Nister in Nürnberg, R. Oldenbourg in München, dieser ebenfalls nach direkten Dreifarben-Natur-Aufnahmen, und Patzelt L Krampolek in Wien. Zu nennen sind ferner 224, ein Dreifarben-Umschlagstitel von Fr. Richter in Leipzig; — 25, 76 und 141, das letztre ein Schriftprobentitel von Martius Truelsen in Kopenhagen, ein Blatt von so wunder bar schöner Zeichnung, Pracht und Harmonie der Farben und Präzision und Sauberkeit des Drucks, daß es, gleich Mirza Schaffys Zulsikha, nur mit sich selbst verglichen werden kann und für das man die Knöflerschen Holzschnitte heranziehen müßte. Der Beitrag des Kopenhagener Meisters ist in seiner Art das schönste Blatt im Äustauschband. Blatt 60 von der Union in Stuttgart gibt einen trefflichen Vierfarbendruck aus dem Gartenlaube-Bilderbuch; 65 aus Winterthur verdient auch Beachtung, wenngleich in dem Waldbild dem Grün eine zu kräftige Rolle eingeräumt worden ist; 163 von der Zollikoferschen Buchdruckerei in St. Gallen, ein Mehrfarbendruck, beschließt in seiner Herkunft würdiger Weise diese Abteilung des Austausches, der man aber noch eine Citochromie (109) von Meisenbach Riffarth L Co. in Berlin-Schöneberg, ein Blatt, auf dem diese bedeutungsvolle Erfindung in hoher Vollendung zur Anschauung gebracht wird, beizählen kann. Genannt sei hier auch noch ein auf der Buchdruckpresse von der Gesellschaft für graphische In dustrie in Wien hergestellter Lichtdruck, der aber kaum noch als etwas andres denn als ein nicht sonderlich gelungener Versuch zu bezeichnen ist. Die nächstfolgenden fünfzehn Blätter kann man als den Übergang zur höhern graphischen Kunst be trachten; Zinkätzung, Autotypie, Heliogravüre und Holzschnitt sind auf ihnen vertreten. Zuerst sei indes Blatt 227 ge nannt, denn es zeigt uns die Hilfskunst, d. h. Dethleffs mechanische Zurichtung, in einem Originalbeispiel derselben. Dann aber kommt ein Prachtstück, Nr. 20, von C. Angerer L Göschl in Wien, das, hergestelkt mit Angerers Patent- Kornraster, das Korn nahezu ganz verschwinden läßt und uns nur Töne mit den feinsten Übergängen vom lichten Zart zur satten Tiefe zeigt. Blatt 3, ein Plakat der Faberschen Buchdruckerei in Magdeburg, bringt Zinkätzung und Autotypie in wirkungsvoller Farbenverbindung; Blatt 160 ist eine künstlerisch vollendete Messingätzung von I. Löwy in Wien, gedruckt von Friedrich Jasper daselbst, die man mit einen: Pigmentdruck verwechseln könnte. Beachtenswerte Autotypien bringen die Blätter 24, 33 und 199, und als Kunstdruck ersten Ranges muß man Blatt 14, das autotypische Portrait des Königs Albert von Sachsen, gedruckt in der Buch- und Kunstdruckerei von A. Wohlfeld in Magdeburg, bezeichnen; es ist fein lackiert und gleicht einem Glanzlichtdruck zum Ver wechseln. Heliogravüren bringen die Blätter 110 und 194, elfteres, eine Marine bei Nachthimmel, dessen Gewölk der Mond durchbricht, von Meisenbach, Riffarth L Co. in München; letzteres eine Landschaft mit Baumgruppen in Sepiaton von vr. E. Albert L Co. in München, beides aus gezeichnete Leistungen dieser schönen Reproduktionstechnik. Der Holzschnitt ist durch drei Blätter im Austausch vertreten. Nr. 23 und 202, das erste auf Japanpapier ge druckt, das zweite ein Farbenholzschnitt nach einer kolorierten Handzeichnung von Albrecht Dürer, stammen aus I. I. Webers Lylographischer Anstalt und Druckerei in Leipzig und sind treffliche Schöpfungen, zu deren Lobe wir nichts hinzuzufügen brauchen. Der dritte der Holzschnitte,
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