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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1903
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- 1903-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1903
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- Deutsch
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^ 151, 8. Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 5239 Schweizerischer Buchhändler-Verein. Auszug aus dem Protokoll der 55. Generalversammlung in Zürich am 8. Juni 1903. Anwesend und vertreten waren folgende Firmen: Amberger, Fritz, in Zürich; Anderwert, W., in Zug; Baum gart, Emil, in Bern; Bernhard, Hans, in Chur; Buch- und Anti quariatshandlung A.-G-, Basler (Adolf Geering), in Basel; Buch handlung der Evangelischen Gesellschaft (C. Stolz), in St. Gallen; Depot der Evangelischen Gesellschaft (K. Schärer) in Zürich; Ebell, E. M., in Zürich; Eisenring, I-, in Luzern; Erfurt, Hans, in Davos; Fast L Beer (H. Fäsi und R. Beer) in Zürich; Fehrschc Buchhandlung (Otto Fehr) in St. Gallen; Francke, Alexander, in Bern; Georg st Co. (William Georg) in Basel und Genf; Helbing L Lichtenhahn (Gustav Helbing und Hans Lichtenhahn) in Basel; Hitzsche Buchhandlung (Franz Schüler) in Chur; Hofer L Co. (Hans Hofer) in Zürich; .Holzmann, Adolf, in Zürich; Hoster, Albert, in Winterthur; Huber st Co. (vr. I. Huber), in Frauen feld; Hug, Gebr., Co. (Arnold Hug), in Zürich; Kieschke, Moritz, in Winterthur; Kirschner-Engler, L., in St. Gallen; Köppel, A. >!l- I. (Emil Köppel) in St. Gallen; Körber, Hans, in Bern; Kübler, Ü., in Trogen; Meili, Paul, in Schaffhausen; Missionsbuchhand lung (Wilh. Hoch), in Basel; Paqot L Co. (Mark. Hebmann) in Lausanne; Petri, Theodor, in Solothurn: Prell L Eberle (Fritz Prell), in Luzern; Raustein, Albert, in Zürich; Reinhardt, Friedr, in Basel; Rich, Julius, in Chur; Richter, Hugo, in Davos; Sauerländer, H. R., L Co. (R. Sauerländer), in Aarau; Saner- ländcrs Sortiment (M. C. Krauß), in Aarau; Schoch, Carl, in Schaffhausen; Schröter, Theodor, in Zürich; Schulthcff L Co. (Wilhelm und Hans Schultheß), in Zürich; Speidel, E., in Zürich; Stämpfli, E. (Louis Krebser), in Thun; Vereinssortiment, Schwei zerisches (H. Hambrecht), in Olten; Volksbuchhandlung, Basler (August Kostomay), in Basel; Wepf L Co. (R. Wepf), in Basel; Weitstem, C-, in Zürich; Wirz, Emil, in Aarau; Wyß, K. I. (Paul Utinger), in Bern. Der Präsident, Herr C. M. Ebell-Zllrich, eröffnet die 55. ordentliche Generalversammlung und konstatiert, daß sie satzungsgemäß einberufen worden ist. Er heißt die er schienenen Vereinsmitglieder willkommen und ersucht die Herren Fr. Reinhardt-Basel und Frz. Schüler-Chur als Stimmenzähler zu funktionieren. Hierauf verliest der Präsident als Traktandum I den folgenden Jahresbericht. »Geehrte Herren Kollegen! »Schmerzlich empfinden wir alle die Lücke, die in der heutigen Generalversammlung der Vorstandstisch aufweist. Unser hochgeschätzter Kollege Rudolf Reich in Basel, der im Juni v. I. an dieser Stelle seines Amtes anscheinend noch in voller Rüstigkeit waltete, wurde am 2. Januar d. I. in Hamburg, wo er bei seiner verheirateten Tochter zur Er holung weilte, durch die Folgen von Arterienverkalkung im 'Alter von 54 Jahren dahingerafft. Zwar ihm selbst und den ihm Näherstehenden war es schon im letzten Sommer nicht mehr verborgen, daß ein schleichendes Leiden an seinem Lebensmark zehrte; doch ahnte wohl niemand einen so schnellen Verlauf. Allzufrüh wurde der Heimgegangene seiner Familie, seinen Kollegen und seinem Wirkungskreise entrissen. Wie viel Liebe, Freundschaft und Ansehen er genoß, wurden wir gewahr, als die sterbliche Hülle am 5. Januar d. I. zur letzten Ruhestätte getragen wurde. Der Schweizerische Buchhändlerverein hat in Rudolf Reich eines seiner ehren wertesten und geachtetsten Mitglieder verloren, das sein Wissen und Können, seinen Rat und seine reiche Erfahrung in selbstloser Weise in den Dienst der Allgemeinheit stellte. In welch hohem Maße er sich das Vertrauen der Vereins mitglieder erwarb, geht daraus hervor, daß ihm wiederholt Ehrenämter übertragen wurden. Mehrere Male vertrat er unfern Verein als Delegierter in Leipzig; dem Schweizerischen Vereinssortiment leistete er als Vorstandsmitglied und Präsident wertvolle Dienste. Im Jahre 1901 in den Vor stand des Schweizerischen Buchhändlervereins berufen, führte er das ihm anvertraute Amt bis an sein Lebensende mit großer Umsicht und Gewissenhaftigkeit. Wir Vorstands kollegen besonders hatten Gelegenheit, die Besonnenheit, das vermittelnde Wesen und das klare Urteil des Entschlafnen schätzen zu lernen. Rudolf Reich und sein Wirken im Schweizerischen Buchhändlerverein werden unvergessen bleiben. Als sichtbares Andenken ist das Bild des Heimgegangnen unserm Jahresbericht beigegeben. -Rudolf Reich wurde am 30. September 1849 in Offen bach ani Main als Sohn des Pfarrers Georg Reich geboren. Seinen ersten Unterricht erhielt er im elterlichen Hause; später be suchte er die Gymnasien in Gütersloh und Gießen. Sein sehn lichster Wunsch war, Medizin zu studieren; doch machten äußere Verhältnisse die Erfüllung dieses Wunsches unmöglich. So kam es, daß er sich dem Buchhandel zuwandte und am 1. Oktober 1865 als Lehrling in die Detloffsche Buchhandlung in Basel eintrat. Bald wurde ihm die Fremde zur Heimat. Als die Detloffsche Buchhandlung im Frühjahr 1871 ein Zweiggeschäft in Mülhausen eröffnete, siedelte Rudolf Reich für ein Jahr nach dort über. 1872 ging er im Interesse wcitrer Ausbildung zu Wiegandt L Grieben in Berlin. Im Jahre 1873 kehrte Reich nach Basel zurück und ver ehelichte sich mit der Stieftochter Carl Detloffs; nach dessen am 6. August 1890 erfolgten Tode übernahm er den Alleinbesitz der seit 1. Januar 1883 unter der Firma C. Detloffs Buchhandlung und Ver lag vereinigten Firmen C. Detloffs Buchhandlung und Bahnmaiers Verlag. Rudolf Reich hat das alte Geschäft mit großer Umsicht und Rührigkeit nicht nur auf seiner Höhe erhalten, sondern nach mancher Richtung hin erweitert. Eine Reihe wichtiger Publi kationen auf dem Gebiet baslerischer Geschichtsforschung, wie das Basler Urkundenbuch, das Basler Jahrbuch, das Oonoilium Lasilisnss gingen aus dem Reichschen Verlage hervor; auch auf andern Ver- lagsgebieten betätigte er sich; schweizerische Rechtswissenschaft und Theologie wurden von ihm eifrig gepflegt. Von der Hohen Ver antwortung des buchhändlerischen Berufs war Rudolf Reich tief durchdrungen und stets darauf bedacht, nur die wirklich gehalt volle Literatur zu fördern und zu verbreiten. »Am 18. Oktober v. I. starb nach mehrjährigem Leiden Louis Jenke in Basel, seit Herbst 1878 Besitzer der Schweighauserschen Sortimentsbuchhandlung daselbst. Dem Verstorbnen war ein schlichtes, gerades Wesen eigen; er liebte es nicht, in den Vordergrund zu treten; wurde er aber in ein verantwortungsvolles Amt berufen, so setzte er seine ganze Persönlichkeit ein, um es mit Hintansetzung seiner eignen Interessen treu zu verwalten. So leistete er z. B. dem Schweizerischen Vereinssortiment als Vorstandsmitglied treffliche Dienste in bewegter Zeit. -Louis Jenke wurde am 7. Dezember 1841 zu Bunzlau in Schlesien geboren, besuchte das Gymnasium in Görlitz und hegte, wie sein Kollege Reich in Basel, den Wunsch, Medizin zu studieren. Durch den frühzeitigen Tod des Vaters erhielt sein Lebensgang eine andre Richtung; auf Rat seines Vormunds ent schied er sich für den Buchhändlerberuf. Von 1860—1867 war er bei Justus Helmich in Bielefeld, zuerst als Lehrling, dann als Gehilfe, ging zwei Jahre nach Rotterdam, war von 1869—1872 in der Lauppschen Buchhandlung in Tübingen, kam im Sommer 1872 als Geschäftsführer der Friedrich Hurterschen Buchhandlung in Schaffhausen zum erstenmal in die Schweiz und übernahm 1875 eine Geschäftsführerstelle bei Otto Janke in Berlin. Hier verblieb er, bis er 1878 die Schweighausersche Sortimentsbuchhandlung käuflich erwarb. Die in seinen Wanderjahren erworbnen viel seitigen Kenntnisse und Erfahrungen befähigten ihn, das über nommene Geschäft zu gedeihlichster Weiterentwicklung zu führen, bis vor fünf Jahren ein Herzleiden den rastlos tätigen Mann zwang, die abnehmenden Kräfte weise zu Rate zu halten. Am 18. Oktober v. I. wurde er von seinen Leiden erlöst; am 21. Ok tober legten wir auf den Sarg des von uns allen hochgeschätzten Kollegen einen Kranz nieder. »Nach kaum einjähriger Mitgliedschaft verschied Ende Juni v. I. Herr Ernst Eichberg in Davos. »Noch haben wir des Heimgangs eines Kollegen zu gedenken, der zwar seit mehr als einem Jahr unserm Ver ein nicht mehr angehörte, der aber während mehr als zwei Jahrzehnten eine typische Erscheinung in unsrer Mitte war. 695*
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