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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1903
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- Deutsch
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166, 21. Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 5657 handensein in einer andern Bibliothek oder einem neuen Vücher- Katalog feststellen konnte. Mochte solch ein Buch beim Ankauf auch mit Gold ausgewogen worden sein und den Stolz eines jeden andern Bücherfreundes gebildet haben — für ihn existierte es nicht mehr! Eine besondre Rubrik in seinem Katalog trug dann die Bemerkung: »Findet sich bei . . .: »Verkauft«, »Ver schenkt« oder gar »Vernichtet«. So weit konnte sich die Leidenschaft eines wirklichen Büchernarren verirren! Die Veröffentlichung der »dlouvsllss rsoüsroüs8« von Brunet war für unfern Büchersammler ein schwerer Schlag, der mit zu seinem raschen Ende beigetragen haben mag: er verlor ein gutes Drittel seiner Bibliothek durch Ausstößen bekannt gewordner Dubletten.« Die Sammlung enthielt etwa 50 Titel; die zahlreichen Lücken in der Numerierung entsprachen den vom Besitzer ausgemerzten Nummern. Den Titeln (altfranzösisch, holländisch, lateinisch, eng lisch) folgten die üblichen bibliographischen Angaben, die streng nach den Regeln der Kunst abgefaßt waren und hierdurch gerade dem ganzen und zumal den sonderbaren Titeln das Gepräge ab soluter Echtheit aufdrückten. Einige für viele mögen genügen; ich gebe sie im Originaltext wieder, da sie durch Übersetzung an Reiz verlieren würden. 1) Osn 8ser 8onäsrlingbs oolwons sn nwnäsrlilrs üwtoris äismsn vvaraobkieü baut ts 8ijns sn auotsntiolr 8prslrsnäs van ssnrs vrouvs gbsüsstsn Nslu8ins: van üarsn Linäsrsn sn güs8- tasüks snäs van lrasr alrs wonäsrlioüs vsrolrsn. X 1a ün cku volnrns: Oauäsnasräs güsprsnät, 6O66OXXXI, in 4", avso äse planobee sn bois trs8 onrisu8S8; anoisnns rslinrs cks trnis. (6e volnms, sviäsmwsnt 8vrti äs8 prss8S8 ä'X. Os Xs^ssr, S8t rssks tont ä kalt insonnu; 11 68t a longnss 1iANS8, sans rse1aw68. Os oatalvAns äs Hv88 (Oonärs8, 1835, p. 305, n" 4273) inäigns uns antrs säition än onrieux roman äs Nslusins; mai8 oslls-oi a sts imprimss a Xnvero, oüsr 6srarä Oson, sn 1491. N. Dos8 8'sst tromps sn äisant gn'il n'sxiots sn üamanä gn'uns 8enls säition; ontrs la nötrs, 11 sn sxi8ts snoors uns trowisrns, ä'Xnvsr8, 1510, ober Osnri Lolrsrt Van Olomboroü). (2) Os8 8nitss än xlaioir, on äs8vonütnrs än 6ranä Hol äans 1e.8 Oai8-La8. Xu konsnt (läollanäs), 1686, in-12°, 162 xx., Lg. mar. noir, äors 8. tr. (Oibslls ä'nn o^niems äsgontant a 1'oeoa8ion äs la Ü8tn1s äs Ooni8 XIV. Oos äse ügnrso rsp>rs88nts Is äsrrisrs roz»a1 8vn8 la korms ä'nn 8o1si1 sntonrs äs razwn8, avso la kamsu88 äsvi8s: Xso plnribns impar.) Die Aufregung, die dieser Katalog in die Kreise der Biblio philen trug, ist zu verstehen. Befanden sich doch darin Werke, von denen bisher nur Unica bekannt waren, die hierdurch be deutend entwertet wurden. Der keines äs Oigns gab Auftrag, die Nummer 48 des Katalogs um jeden Preis zu erwerben; es war dies: (3) Xls8 oamxaAN68 anx ?a^s-La8, avso la lists, jonr xar jonr, äs8 Iortsrs88ss gns j'ai snlsvsss a l'arms dlanoüs. Imprims xar moi 8snl, pour moi ssnl, a un 8snl sxemplairs st ponr oan8S. X. L., äs l'imxrimsris än k. 6ü. Os ... 8an8 annss, in-8", 202 xx., rslis sn oüagrin vsrt, avso ksrmoir a olsk ä'argsnt äors. (OataloZ-ns xln8 gus onrieux äs8 bonns8 kortnnso än keines. Os maesoüal äs llislislisn lui avait oans äouts äonns l'iäss äs es 8inAulisr invsntairs.) Der damalige Direktor der Königlichen Bibliothek zu Brüssel, Baron Reiffenberg, hatte auf sein Ersuchen vom Minister einen besondern Kredit erhalten, um an der Auktion teil zu nehmen. Die hervorragendsten Kenner wie Charles Nodier und der »Bibliophile Jacob- waren in Aufregung. Bereits waren Kauf lustige aus dem Auslande eingetroffen — und niemand dachte daran, so nahe es lag, in der Stadt Binche Erkundigungen ein zuziehen, so sehr hatte der ganze Betrug den Anschein der Wahr heit! Da — 48 Stunden vor dem festgesetzten Termin — brachten die Zeitungen folgende Notiz: »Dem Publikum zur Nachricht, daß die schöne Bibliothek des Grafen Fortsas nicht zur Versteigerung gelangen wird. Die Herren Amateure werden dies offenbar mit Bedauern er fahren, aber die wertvolle Sammlung geht dem Lande nicht verloren: sie ist durch die Stadt Binche für deren öffentliche Bibliothek (!) angekauft worden.« Der witzige Gelehrte mußte schließlich ein Ende finden für seinen mutwilligen Streich, der ihn weiter geführt hatte, als er selbst es wohl beabsichtigte. Er hat begreiflicherweise vielerlei Unannehmlichkeiten gehabt, bevor die Geschichte, die soviel Vücher- staub aufgewirbelt hatte, ganz vergessen war, um so mehr, als mehrere der Geprellten ihn auf Schadenersatz verklagen wollten. Und einige von ihnen haben ihm Zeit seines Lebens Feindschaft bewahrt. Osmxora mutantur, no8 st mutamur in illis. Ich glaube kaum, daß heutigentags ein Gelehrter Mut und Lust zu einer ebenso geistreichen wie mühevollen Mystifikation vergnügenshalber Börsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. finden würde. Ums liebe Geld — ja, das ist was andres; ich erinnre nur wieder an die berühmte Tiara des Saitapharnes. Brüssel. Jos. Thron. Kleine Mitteilungen. Deutscher Buchgewerbeverein. — Im Erdgeschoß des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig (Eckraum) ist an Stelle der Originale aus der Jugendbücherei von Martin Gerlach L Co. in Wien eine neue interessante Ausstellung getreten, die Beachtung verdient. Aus dem Verlage von Fischer L Franke in Berlin sind 150 Blatt Nachbildungen von Werken alter Meister (Holz schnitte und Kupferstiche), sowie etwa 70 Blatt mit Wiedergaben von Schwarz-Wciß-Zeichnungen neuerer Künstler ausgestellt. Die den Werken »Hauptblätter graphischer Kunst« und »Teuerdank, Fahrten und Träume deutscher Maler« entnommenen Blätter bieten echt deutsche Kunst in meisterhaften Reproduktionen. Neben den Holzschnitten und Kupferstichen der Meister Dürer, Rembrandt, Burgkmair, Cranach, Holbein u. a. befinden sich Arbeiten von lebenden Künstlern wie Hirzel, Stumpf, Kolb, Müller-Münster, Staffen usw. Allen Freunden echter Volkskunst sei der baldige Besuch dieser Sonderausstellung, die nur kurze Zeit geöffnet bleiben wird, empfohlen. — Die Ausstellung der Entwürfe aus dem Preisausschreiben der Zeitschrift »Graphischer Beobachter wird nächsten Sonntag geschlossen, so daß auch deren baldige Be sichtigung den Interessenten geboten ist. — Auf Wunsch teilen wir noch mit, daß entgegen verschiedenen irrigen Annahmen für die Besichtigung der Ausstellungen des Deutschen Buchgewerbe vereins kein Eintrittsgeld zu entrichten ist. Sämtliche Schau stellungen sind täglich kostenlos zugänglich. Post. — Für Postpakete nach Kuba (einschließlich der Muster sendungen) sind drei Rechnungen in spanischer Sprache beizufügen. Die Rechnungen müssen mit unverlöschbarer Tinte auf festem Papier, einseitig, ohne jede Änderung oder Radierung nieder geschrieben und mit Namen oder Firma handschriftlich unter schrieben sein. Am Schluß jeder Rechnung ist noch eine besondere Erklärung in spanischer Sprache beizufügen (Wortlaut bei den Postanstalten zu erfragen). Die nicht in spanischer Sprache ab gefaßten Rechnungen werden vom betreffenden spanischen Konsulat gegen eine vom Absender einzuziehende Gebühr von 2 25 ^ pro Seite übersetzt. (Lpzgr. Tgebl.) Richard Wagner-Feier und Musik-Kongreß in Berlin — Das vorbereitende Komitee der Richard Wagner-Feier und des allgemeinen internationalen Musik-Kongresses in Berlin teilt folgendes mit: »Nicht weniger als 400 illustre Namen deutscher Verehrer der Wagnerschen Tonkunst weist die Liste des Ehrenkomitees auf. Kaum minder zahlreich sind die aus Frankreich angemeldeten Be teiligungen erfolgt. Äuch hierbei spricht wohl die Qualität der Namen, die die im Archive des Komitees registrierten Zusagen tragen, beredter als irgendwelche Argumente. Großbritannien folgt der französischen Republik mit einer Beteiligung von etwa 260 hervorragenden Persönlichkeiten dicht auf dem Fuße. Cs be finden sich darunter Angehörige des großbritannischen Herrscher hauses, der Ministerien und der königlichen musikalischen Hoch schulen und Kollegien, sowie Vertreter aller englischen, schotti schen und wallisischen Musik-Gesellschaften. Was Rußland und die skandinavischen Länder betrifft, so sind auf die erst bedeutend später ergangenen Einladungen bisher verhältnis mäßig nur wenig zusagende Antworten erfolgt; jedoch kann heute schon als feststehend angenommen werden, daß aus Schweden und Norwegen etwa 40, aus Dänemark eine gleiche Anzahl und aus Rußland nahezu 160 Teilnehmer zu den Denk malsfeierlichkeiten in Berlin eintreffen werden. Am schwächsten sind bis jetzt Italien, Spanien und die orientalischen Länder ver treten. Aus Aegypten und Indien jedoch liegen einige Anmel dungen vor, deren Absender das musikalische Interesse jener Länder würdig zu vertreten imstande sein werden. Aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika brachte die letzte über seeische Post allein 143 Zusagen. »Was nun noch den vielumstrittenen fünftägigen Internatio nalen Musikkongreß betrifft, so sind zu diesen bis heute nicht weniger als 780 Anmeldungen aus aller Herren Ländern ein gegangen, darunter zahlreiche Namen allerersten Ranges, deren Träger wertvolle Vorträge für die verschiedenen Sektionen des Kongresses zugesagt haben. Fast sämtliche Universitäten und großen Musikakademien des In- und Auslandes entsenden zum Musikkongreß Delegationen, der somit einen ebenso bedeutungs voll interessanten wie glänzenden Verlauf nehmen dürfte, (gez.) L. Leichner, Präsident des Vereinigten Denkmal- und Festkomitees.» 751
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