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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1903
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- Deutsch
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5680 Nichtamtlicher Teil. ^ 167, 22, Juli 1903. breitet haben. Auch ist der armenische Journalismus schon über ein Jahrhundert alt. Im Jahre 1794 wurde das erste Journal von einem Priester namens Pascal Schemavonian gegründet und hieß »^rtarar«. Doch alle von da ab er schienenen Blätter wurden durch den 1846 gegründeten »ügigscloo«, das offizielle Organ des armenischen Civilrats, in den Schatten gestellt, das alle nationalen Angelegenheiten zu leiten hatte und dem Volk große Dienste leistete. Später wurde es durch den »Nausis« (^.i-aeat) ersetzt, der sich kürzlich in eine monatliche Rundschau verwandelt hat und das Organ des öffentlichen Unterrichts ist. Die meisten armenischen Journale erscheinen in Konstantinopel, etwa zehn an der Zahl. Das wertvollste darunter ist die literarisch-kritische Zeitschrift -> Hairsoilr« (Vaterland), unter dessen Redakteuren sich der Dichter Arschak Tschobanian befindet. Die Mitarbeiter des »Uairsoilr« sind alle Neuerer, gewissenhafte Kritiker und energische Kämpfer, denen leider in Konstantinopel durch die türkische Regierung die Hände sehr gebunden sind. Die katholischen Armenier besitzen gleichfalls ihr Organ: »LackZsr« (Bild), eine zweimal wöchentlich erscheinende religiöse, lite rarische und wissenschaftliche Revue. Der literarische Teil nimmt in allen Zeitschriften einen großen Raum ein. Im Mittelpunkt Armeniens, im Kloster Varak am Wansee, wurden 1856 eine Buchdruckerei und eine Zeitung gegründet durch den Eifer eines jungen Geistlichen, Megerditsch Krimain, der seinem Vaterlande große Dienste leistete und später Patriarch von Konstantinopel wurde. In Smyrna erscheinen nächst Konstantinopel die meisten armenischen Zeitungen, und dort ist der Boden um so günstiger, als der Hafen in direkter Verbindung mit dem ganzen Auslande steht. Über ganz Rußland sind armenische Zeitungen verbreitet, darunter die bekannteste »Nor-Var« (Das neue Jahrhundert), die ihre Korrespondenten in allen Hauptstädten Europas hat. Die luxuriöseste armenische Revue in Rußland ist die »Iraner, 1887 in St. Petersburg gegründet. Sie erscheint nur zweimal jährlich, 250 — 300 Seiten stark und in ungemein vornehmer Ausstattung. In der Schweiz, in Venedig, Wien, London, Paris und New Dork erscheinen gleichfalls armenische Blätter, wie sich solche auch im ganzen indischen Archipel verbreitet haben. 2. Arabien. Bücher. — Die neuere arabische Literatur ist nur noch ein schwaches Abbild der früheren. Es gibt verhältnismäßig viele Übersetzungen europäischer Werke. Zeitungen und Zeitschriften. — Arabische Zei tungen erscheinen in Arabien, Syrien, Ägypten, Algier, Tunis, sowohl politische als auch literarische und fachwissen schaftliche. Es gibt sogar illustrierte Witzblätter in arabischer Sprache. 3. Persien. Das Neupersische mit wesentlich arabischem Alphabet ist Schriftsprache in ganz Iran, Turkestan und einem Teile Indiens. Der Stand der Wissenschaften ist niedrig, doch gibt es zahlreiche Schulen, in denen Lesen, Schreiben, persische, arabische und türkische Literatur gelehrt werden. Etwa zwei Drittel der seßhaften Bevölkerung können lesen. Das vollständigste Verzeichnis der in Europa und im Orient gedruckten persischen Bücher gibt Zenker in der rLibliotbsoa orisotalis« (2 Bände, Leipzig 1846—59). Eine periodische Presse entstand erst auf Veranlassung des Schahs Nassr-Eddin, der nach seiner zweiten Europa reise ein besondres Preßministerium errichtete. 1892 er schienen in Persien 12 Journale. Aus Deutschland wurden 1902 200 leg Bücher ein geführt. 4. Sibirien. Der Buchhandel in Sibirien ist unbedeutend. An der sibirischen Bahn giebt es nur wenige Bahnhofsbuchhandlungen und alle mit minderwertiger Lektüre. 1893 erschienen in dem ungeheuren Reich nur 24 Zeitungen. 5. Mongolei. Die Mongolen besitzen neben einer sehr ausgedehnten Übersetzungsliteratur, die die zahlreichen und umfangreichen tibetanischen Texte buddhistischen Inhalts umfaßt, auch eine recht ansehnliche Zahl eigner Geisteserzeugnisse. 6. (5'Nglisch-Ostindicn. In Ostindien ist die literarische Produktion viel be deutender, als man gewöhnlich vermutet. Die Zahl der jährlich erscheinenden Bücher, Zeitungen und Zeitschriften hat nämlich bereits 8000 überschritten. Die erste Zeitung in Indien war HielrinZ's darstts (1781). 1891 erschienen 7700 Werke. 1892 zählte inan 7658 Werke, wovon 92°/g in einheimischen Dialekten er schienen, und 573 Zeitungen und Zeitschriften in 16 indischen Dialekten (darunter 1 Tageszeitung mit einer Auflage von 1500 Exemplaren und 1 Wochenblatt mit 20 000 Exemplaren). 1894 gab es 1180 Blätter, darunter 750 Zeitungen. 290 erschienen in englischer Sprache, 547 in verschiedenen Landes sprachen, 60 zweisprachig. Die englischen Zeitungen stehen der Bedeutung und der Auflage (2000 — 4000) nach obenan. Von den indischen Blättern erreichten nur 30 eine Auflage von über 2000 Exemplaren. Im Jahre 1894 erschienen in Bengalen 251 Zeitungen und Zeitschriften, 128 in englischer Sprache und 123 in ein heimischen Sprachen; 149 allein in Kalkutta. In Lahors erschienen 42 Blätter, in Madras 40, in Bombay 80, in Poona 18*). 1899 zählte man in Indien etiva 1000 Zeitungen und Zeitschriften. Über die Bücherproduktion in Indien berichtet ein im Luzerner »Vaterland« (16. Oktober 1897) erschienener Brief aus Bombay folgendes: In Indien besteht das Gesetz, daß jeder Herausgeber eines Buchs ein Exemplar für die Bibliothek seiner Provinz und, auf Verlangen, je ein Exemplar für das Britische Museum und die Bibliothek des lockig. Okües einzuliefern hat. Dies ermöglicht es der Regierung, jährliche Berichte über die erschienenen Bücher und Zeitschriften zu geben. Manche wissen den: Gesetz zu entgehen, und so können die Berichte nicht ans Vollständigkeit Anspruch machen. Sie sind gleich wohl von großein Wert und gewähren eine Einsicht in die jeweilige literarische Tätigkeit, wie inan sie aus keiner andern Quelle haben kann. Der letzte Bericht**) bezieht sich auf das Jahr 1895 und umfaßt alle englischen Provinzen. Die einheimischen Staaten sind ausgeschlossen, da das Gesetz auf sie keine Anwendung findet; nur vom Staat Maisur ist ein Bericht beigegebeu. Der Bericht begreift somit Birma, Assam, Bengalen, Allahabad, den Punjab, Nagpur, Berar, Madras, Bombay, Kurg und Maisur mit einer Einwohnerzahl von rund 220 Millionen. Was haben nun diese Länder im Jahre 1895 quan titativ im Punkt der im Druck erscheinenden Gelehrsamkeit geleistet? Wir wollen von unten beginnen, und da kommt an erster Stelle das Ländchen Kurg (Coorg), dessen Bericht an den komischen Vortrag über die Schlangen Irlands erinnert, der mit den Worten auhub und schloß: »Meine *) Or. Clemens Klapper. a. a. O., S. 2484. *') lisport oo publieatioos issoeä rsAÜtsi'sck io tbs sevsral proviooss ok Lritisb loäis. ckurioA tbs ^ear 1895. Bombay 1896.
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