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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1903
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- Deutsch
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5682 Nichtamtlicher Teil. ^>L 167, 22. Juli 1903. lichen Verhältnissen, in welche sich viele geweckte, von In teresse für die Wissenschaft erfüllte junge Leute versetzt sehen. So werfen sich die Indier auf Gegenstände, die wenig Studium verlangen: Politisieren in den Zeitungen, allgemeine Moral, verschwommene Reformideen, Romanschreiberei, epische oder dramatische Bearbeitung von Sanskritmythen und Legenden, Kompendien für alle möglichen Unterrichtsgegen stände, wohlfeile Glossarien für vorgeschriebene Textbücher, lyrische Ergüsse an abgelebte Götter und dergleichen mehr. Ich will natürlich nicht leugnen, daß einige einheimische Gelehrte wirklich Rühmliches geleistet haben. Selbstverständ lich sind auch manche guten Werke erschienen von europäischen Staatsprofessoren, die die Regierung meistens von Oxford und Cambridge beruft und gut besoldet. Nach Britisch-Ostindien wurden 1902 18 800 üg Bücher aus Deutschland eingeführt, während aus Ostindien nach Deutschland nur 800 Irg versandt wurden. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Gesetz gegen unlautern Wettbewerb. — Wie das Fachblatt »Eisenzeitung« seiner Angabe nach »aus bester Quelle« erfährt, wird im Reichsamt des Innern zur Zeit eine durch reisende Erweiterung des Gesetzes über den unlautern Wett ewerb vorbereitet. Cs stehe zu erwarten, daß ein entsprechender Gesetzentwurf in kurzer Frist vorgelegt werden wird. Preise alter Bücher. — Der Beilage zur Allgemeinen Zeitung werden aus London die nachfolgenden Preise gemeldet, die bei Sotheby in den jetzt wieder begonnenen Versteigerungen für alte Drucke erzielt wurden: 1. Bonaventure, Legend des heiligen Francisci, Nürnberg 1512, 400 — 2. Oalsnäariuw ^.ntiguuw, Augsburg 1481, 800 — 3. Antonius Florent. 8umwa Ideologin, Speyer 1477, 600 >6 — 4. Jo. de Aurbach, 8umwa Oonksssionis, Augsburg, G. Zainer, 1469, 800 — 5. Bibel in deutsch, ebendaselbst 1473—1475, 1050 ^ — 6. Boccaccio, Os Olaris wulisribus, Ulm 1482, 1500 ^ — 7. Conrad Celtes, Oibri aworuw, Nürnberg 1502, 1200 ^ — 8. Opera Uro8vitao, Nürnberg 1502, 1200 ^ — 9. Nürnberger Chronik 1492, 900 — 10. Otto von Passau, Die Vier und zwantzig Alten, Passau 1483, 650 — 11. stsaltoriuw 8. Lrunoni8, Eichstätt 1478, 700 ^ — 12. Das Buch der Schatzbehalter, Nürnberg 1491, 1400 — Eine Imitativ Oüristi (niederdeutsch, Lübeck 1489) brachte 2100 Meistgelesene Bücher. — In dem soeben ausgegebenen 2. und 3. Jahresbericht (1901, 1902) der Öffentlichen Bücherhalle zu Hamburg wird für das Jahr 1902 eine Übersicht der am meisten begehrten Bücher gegeben. Es ergibt sich folgende Reihe: Storms Novellen (1681 mal gefordert), Nansens In Nacht und Eis (647 mal), Ebner-Eschenbachs Gemeindekind (635 mal), Otto Ernsts Ein frohes Farbenspiel (609 mal), Gustav Freytags Markus König (439mal), Freytags Aus einer kleinen Stadt (408mal), Wolzogens Kraft-Mayr (401 mal), Hauffs Lichtenstein (400mal). Weiterhin folgen Björnson, Freytag, Scheffel, C. F. Meyer, Wolzogen, Dickens, Ebers, Fontane, Goethes Faust (165mal), Schillers Jungfrau von Orleans und Maria Stuart (126 mal). Ausstellung -Die Kinderwelt« in St. Petersburg. — Am 16. d. M. fand in Wien im Saale des Niederöster reichischen Gewerbevereins unter dem Vorsitze des kaiserlich russischen Generalkonsuls A. v. Koudriavtzcw eine Besprechung über die Beteiligung Österreichs an der unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin-Witwe Maria Feodorowna im November d. I. im Taurischen Palais zu St. Petersburg statt findenden Internationalen wissenschaftlichen und gewerblichen Ausstellung -Die Kinderwelt- statt. Der Versammlung wohnten als Vertreter der Behörden die nachfolgend genannten Herren bei: vom k. und k. Reichs-Kriegsministerium Oberst Weinmann, vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht Ministerialrat Or. Heidlmair, vom k. k. Handelsministerium Ministerial-Sekretär l)r. Schindler, für den Landes-Ausschuß Landesschulrat Or. Rieger uno für die Gemeinde Wien Magistrats-Direktor Or. Weiskirchner. Außer dem waren der Weihbischof Or. Marsch all, Vertreter der Handels- und Gewerbekammer, Industrielle und viele andere Per sönlichkeiten erschienen. Die Besprechung diente lediglich zur Orientierung der Großen Kommission, die sich am Schluffe der Besprechung zu konstituieren und die Wahl eines Exekutivkomitees vorzunehmen hatte. — Nach dem Berichte des Herrn Landesschul- Jnspektors Or. Rieger soll der erziehliche Teil der Ausstellung ein besonders weit umfassender werden; Pflege, Erziehung und Unterricht der oorschulpflichtigen und der schulpflichtigen, der ge sunden wie auch der kranken, krüppelhaften, schwachsinnigen und geistig abnormen Kinder sollen vorgeführt werden. Stuttgarter Buchhandlungsgehilfenverein. — Einer großen Beteiligung seitens der Mitglieder hatte sich das 36. Stif tungsfest des Stuttgarter Vuchhandlungsgehilfenvereins zu er freuen, wurde es doch durch eine fröhliche Fahrt in die schöne schwäbische Alb gefeiert! Wer mochte da nicht gern mit! Kuchalb, Eybach und Geislingen waren die Ziele der diesjährigen Feier. Pünktlich 8^ morgens fuhr der Zug in Gingen a/d. Fils ein, mit einem kräftigen Tusch der für den Festtag geworbenen Kapelle der Württembergischen Metallwarenfabrik begrüßt. Sogleich be gann auch der Aufstieg über den Hohenstein zur Kuchalb. Ging der Weg auch etwas steil bergan, so wurde man für die kleine Anstrengung doch durch die herrliche Aussicht vom Hohenstein aus reichlich entschädigt. Nach kurzer Rast ging es weiter zur Kuchalb. Wohl selten hat der kleine Weiler eine so stattliche Schar mit Banner und Musik voran bei sich einziehen sehen. Nachdem hier das Frühstück eingenommen war und auch die befriedigt waren, die sich nach gesalzenen Schmeicheleien der »Mutter Franzl» gesehnt hatten, erfolgte der Weitermarsch durch Wiesen und schöne Buchen wälder über den Himmelsfelsen nach Eybach. Einzig schön ist die Aussicht vom Himmelsfelsen auf Eybach mit seinem stattlichen Schloß. Dort im Gasthaus »Zum Adler« wurde das Mittag essen eingenommen. Die neben jedem Gedeck liegende (in liebenswürdigster Weise wieder von der Firma Heinrich Koch gestiftete) Festgabe in Gestalt eines gefüllten Zigarren etuis wurde mit großer Freude begrüßt. In harmonischer Weise verlief das Mahl; fröhliche Reden wechselten mit dem Chorgesang lustiger Lieder. Nur zu schnell verflossen die schönen Stunden. Der Weg nach Geislingen führte durch das reizende Felsental. Nicht wenig erstaunt waren die Festgenossen, als sie vom höchsten Felsen desselben unser ehrwürdiges Vereinsbanner, das von der »Albvereinssektion des St.-B.-G.-V.» dort hinaus geschafft war, im Winde wehen sahen. Im Garten der »Post in Geislingen verlebte man beim Konzert unsrer trefflichen Kapelle noch einige vergnügte Stunden. Der beste Dank sei auch an dieser Stelle den Herren E. Naegele, R. Aehnelt, P. Couvreur und H. Matth äs für die Trinklieder gesagt, die zur Verschönerung des Festes bei trugen, besonders herzlicher Dank aber auch den Stiftern der Drucksachen. Einladung, Festlieder und Ansichtspostkarten stammten aus deu Druckereien Münz L Geiger, C. Grüninger und Greiner L Pfeiffer. Zu den Postkarten hatte die Firma Aug. Schüler das Klischee geliefert, während das Papier zu allen Sachen die G. Schaeuffelen'sche Papierfabrik in Heilbronn gespendet hatte. Die geschmackvolle Menü-Karte widmete uns die litho graphische Anstalt des Herrn W. Rübsamen. LI—ob. Personalnachrichten. Gestorben: am 17. Juli nach langem und schwerem Leiden im drei undfünfzigsten Lebensjahre der Buchhändler Herr Carl Kravani in Wien, Inhaber der Buchhandlung und Leih bibliothek seines Namens, die er am 12. Mai 1878 auf der Grundlage der frühern H. Buchinger'schen Buchhandlung und Leihbibliothek errichtet hatte. (Sprechsaal.) Verspätete Remitteuden. Die Redaktion d. Bl. stellt die nachfolgende Rechtsfrage, die ihr vom Verleger (L.) vorgelegt worden ist, der gefälligen Meinungs äußerung der Herren Kollegen anheim: Der Verleger ^ erklärt sich bereit, Mitte Juli Remittenden des Sortimenters L noch anzunehmen, falls diese baldmöglichst nach Leipzig abgesandt werden. Ende Juli wird vom Kommissionär des Sortimenters das Remittendenpaket präsentiert, mit Nach nahme belastet für ein von dem Sortimenter vor anderthalb Jahren bar bezogenes Werk, das diesen Kommissionsremittenden beigefügt ist. Die Einlösung wurde nach eingeholtem Einver ständnis des Verlegers L. von dessen Kommissionär verweigert. Im September stellt Verleger dem Sortimenter L noch einmal eine Frist, die Kommissionsware bis Ende September zu remittieren, und beschreitet dann den Weg der Klage, nachdem die Remission nicht erfolgt ist. In der Verhandlung behauptet jetzt der Beklagte, daß die Remission der Kommissionsware Ende Juli ordnungs gemäß erfolgt sei, jedoch die Annahme vom Verleger verweigert wäre, und bittet dementsprechend die Klage abzuweisen. Was ist die Ansicht der Herren Kollegen über diesen Fall?
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